U 19-Pokalfinale: "Die Momente aufsaugen und festhalten"

Die U 19-Teams des 1. FC Kaiserslautern und des SC Freiburg können ein Stück Fußballgeschichte schreiben. Am Samstag (ab 11 Uhr, live auf Sport1) stehen sich die beiden Mannschaften in Berlin im ersten Endspiel um den DFB-Vereinspokal der Junioren seit der Modusänderung gegenüber. Qualifiziert waren in dieser Saison erstmals nicht nur die Pokalsieger der 21 Landesverbände - wie Kaiserslautern und Freiburg - sondern auch die jeweils drei Erstplatzierten der Bundesliga-Staffeln sowie der Titelverteidiger. Mit Rekordsieger Freiburg und Kaiserslautern haben sich zwei Vertreter aus der Staffel Süd/Südwest durchgesetzt. In der Saison der A-Junioren-Bundesliga gewann Freiburg gegen den FCK 4:0, das Rückspiel entschied Kaiserslautern 2:1 für sich. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen FCK-Trainer Marco Laping und Freiburgs Coach Thomas Stamm mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über den Saisonverlauf in Meisterschaft und Pokal, die Anspannung vor dem Endspiel sowie die Favoritenrolle.

DFB.de: Sie fahren mit Ihren Teams nach Berlin. Wie groß ist die Vorfreude auf das Pokalfinale?

Marco Laping: Mit dem Klassenverbleib haben wir unser primäres Ziel in dieser Saison erreicht. Hinzu kommt der erneute Gewinn des Verbandspokals. Jetzt steht das Finale um den DFB-Vereinspokal der Junioren im Fokus. Im Training ist richtig Zug drin. Man merkt, dass jeder dabei sein will. Wir alle freuen uns sehr.

Thomas Stamm: Übertriebene Anspannung oder Aufregung kann ich bei unseren Spielern nicht erkennen. Vielmehr ist es Vorfreude pur auf einen ganz besonderen Höhepunkt.

DFB.de: Was läuft bei der Vorbereitung im Vergleich zu einem Ligaspiel anders?

Stamm: In erster Linie ist es der Rahmen, der sich von Meisterschaftspartien unterscheidet. Wir nehmen den Flieger nach Berlin, hinzu kommt das Bankett. Unsere Mannschaft soll das alles aufsaugen. Wenn der Schiedsrichter anpfeift, spielt das alles aber keine Rolle mehr.

Laping: Unsere Abläufe halten wir ähnlich wie vor jedem anderen Auswärtsspiel auch. Es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern. Einige Besonderheiten bringt das Endspiel aber nun einmal mit sich. Wir fahren am heutigen Donnerstag mit dem Bus nach Dessau, übernachten dort und fahren dann am Freitag weiter nach Berlin. Ein Höhepunkt wird sicher auch das Bankett. Ich habe unseren Spielern gesagt, dass sie diese Momente auf jeden Fall festhalten sollen. So etwas bleibt fürs Leben.

DFB.de: Ab welchem Moment wussten Sie, dass es im Pokalwettbewerb weit gehen kann?

Laping: Nach unserem 3:2 im Achtelfinale gegen den FC Bayern München war klar, dass die Mannschaft - gerade in solchen Spielen - über ihre Grenzen gehen kann und zu Großem fähig sein würde. Das war auch beim 5:0 im Halbfinale gegen die TSG 1899 Hoffenheim nicht anders. In dieser Partie hatte so gut wie alles gepasst.

Stamm: Unser Ziel war es, so weit wie möglich zu kommen. Das Finale hat sich die Mannschaft Runde für Runde erarbeitet und verdient. Besonders der Start war mit dem knappen 1:0 bei Holstein Kiel alles andere als einfach.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Finalgegner ein?

Laping: Freiburg stellt fußballerisch eine der besten, wenn nicht sogar die beste Mannschaft der Südwest-Staffel. Die Raumaufteilung ist exzellent und die Freiburger können den Ball extrem gut laufen lassen. Ich sehe den Sport-Club daher auch als Favoriten im Endspiel.

Stamm: Kaiserslautern verfügt über eine Mannschaft mit einem guten Teamgeist und einigen exzellenten Einzelspielern.

DFB.de: Was wird im Endspiel entscheidend sein?

Stamm: Ich sehe beide Teams auf Augenhöhe, es gibt für mich keinen Favoriten. Ich erwarte, dass beide Mannschaften mit viel Herz und Leidenschaft agieren werden. Es gilt, den Kampf anzunehmen und dann unsere Stärken auf den Platz zu bringen. Die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor wird wieder eine große Rolle spielen. Wichtig wird auch sein, wie wir in die Begegnung kommen.

Laping: Wenn wir nicht gut verteidigen, haben wir keine Chance. Dann besteht sogar die Gefahr, dass Freiburg uns überrennt. Die Basis ist also die Defensive. Vorne sind wir aber immer gefährlich und für Treffer gut. Ein Vorteil könnte sein, dass wir rein gar nichts zu verlieren haben. Mit uns hat im Finale bei unserem schwierigen Programm schließlich niemand gerechnet.

DFB.de: Lassen Sie im Vorfeld auch das Elfmeterschießen üben?

Laping: Das hatten wir vor unserem 14:13 im Elfmeterschießen im Viertelfinale gegen den SV Werder Bremen nicht gemacht und so halten wir es auch jetzt. Wir haben nervenstarke Spieler in unseren Reihen und mit Lennart Grill einen Torhüter, der sich in beachtlicher Form befindet.

Stamm: Das haben wir - wie vor jedem Pokalspiel - auf jeden Fall auf dem Schirm. Ganz simulieren lässt sich die Elfmetersituation allerdings im Training nicht. Im laufenden Wettbewerb haben wir aber auch schon positive Erfahrungen mit dem Elfmeterschießen gegen den VfL Bochum (3:2; Anm.d.Red.) gesammelt.

DFB.de: Welche Bedeutung hätte der Pokalsieg für die Nachwuchsabteilung Ihres Vereins und für Sie persönlich?

Stamm: Ein Titel bleibt für die Ewigkeit. Er wird immer im Kopf hängen bleiben. So ein Endspiel auf höchstem Niveau erlebt man nicht alle Tage. Die Erfahrungen nehmen - egal ob Titelgewinn oder nicht - alle Spieler mit auf ihrem möglichen Weg zum Profi.

Laping: Schon der Einzug in das Endspiel war für uns ein absoluter Höhepunkt. So oder so bleibe ich dabei, dass wir eine sensationelle Runde gespielt haben. Sollten wir den Pokal nach Kaiserslautern holen, wäre das für alle im Verein ein tolles Zeichen. Für mich als Trainer, der noch keinen Titel geholt hat, würde ein solcher Erfolg für immer ganz weit oben stehen.

[mspw]

Die U 19-Teams des 1. FC Kaiserslautern und des SC Freiburg können ein Stück Fußballgeschichte schreiben. Am Samstag (ab 11 Uhr, live auf Sport1) stehen sich die beiden Mannschaften in Berlin im ersten Endspiel um den DFB-Vereinspokal der Junioren seit der Modusänderung gegenüber. Qualifiziert waren in dieser Saison erstmals nicht nur die Pokalsieger der 21 Landesverbände - wie Kaiserslautern und Freiburg - sondern auch die jeweils drei Erstplatzierten der Bundesliga-Staffeln sowie der Titelverteidiger. Mit Rekordsieger Freiburg und Kaiserslautern haben sich zwei Vertreter aus der Staffel Süd/Südwest durchgesetzt. In der Saison der A-Junioren-Bundesliga gewann Freiburg gegen den FCK 4:0, das Rückspiel entschied Kaiserslautern 2:1 für sich. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen FCK-Trainer Marco Laping und Freiburgs Coach Thomas Stamm mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über den Saisonverlauf in Meisterschaft und Pokal, die Anspannung vor dem Endspiel sowie die Favoritenrolle.

DFB.de: Sie fahren mit Ihren Teams nach Berlin. Wie groß ist die Vorfreude auf das Pokalfinale?

Marco Laping: Mit dem Klassenverbleib haben wir unser primäres Ziel in dieser Saison erreicht. Hinzu kommt der erneute Gewinn des Verbandspokals. Jetzt steht das Finale um den DFB-Vereinspokal der Junioren im Fokus. Im Training ist richtig Zug drin. Man merkt, dass jeder dabei sein will. Wir alle freuen uns sehr.

Thomas Stamm: Übertriebene Anspannung oder Aufregung kann ich bei unseren Spielern nicht erkennen. Vielmehr ist es Vorfreude pur auf einen ganz besonderen Höhepunkt.

DFB.de: Was läuft bei der Vorbereitung im Vergleich zu einem Ligaspiel anders?

Stamm: In erster Linie ist es der Rahmen, der sich von Meisterschaftspartien unterscheidet. Wir nehmen den Flieger nach Berlin, hinzu kommt das Bankett. Unsere Mannschaft soll das alles aufsaugen. Wenn der Schiedsrichter anpfeift, spielt das alles aber keine Rolle mehr.

Laping: Unsere Abläufe halten wir ähnlich wie vor jedem anderen Auswärtsspiel auch. Es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern. Einige Besonderheiten bringt das Endspiel aber nun einmal mit sich. Wir fahren am heutigen Donnerstag mit dem Bus nach Dessau, übernachten dort und fahren dann am Freitag weiter nach Berlin. Ein Höhepunkt wird sicher auch das Bankett. Ich habe unseren Spielern gesagt, dass sie diese Momente auf jeden Fall festhalten sollen. So etwas bleibt fürs Leben.

DFB.de: Ab welchem Moment wussten Sie, dass es im Pokalwettbewerb weit gehen kann?

Laping: Nach unserem 3:2 im Achtelfinale gegen den FC Bayern München war klar, dass die Mannschaft - gerade in solchen Spielen - über ihre Grenzen gehen kann und zu Großem fähig sein würde. Das war auch beim 5:0 im Halbfinale gegen die TSG 1899 Hoffenheim nicht anders. In dieser Partie hatte so gut wie alles gepasst.

Stamm: Unser Ziel war es, so weit wie möglich zu kommen. Das Finale hat sich die Mannschaft Runde für Runde erarbeitet und verdient. Besonders der Start war mit dem knappen 1:0 bei Holstein Kiel alles andere als einfach.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Finalgegner ein?

Laping: Freiburg stellt fußballerisch eine der besten, wenn nicht sogar die beste Mannschaft der Südwest-Staffel. Die Raumaufteilung ist exzellent und die Freiburger können den Ball extrem gut laufen lassen. Ich sehe den Sport-Club daher auch als Favoriten im Endspiel.

Stamm: Kaiserslautern verfügt über eine Mannschaft mit einem guten Teamgeist und einigen exzellenten Einzelspielern.

DFB.de: Was wird im Endspiel entscheidend sein?

Stamm: Ich sehe beide Teams auf Augenhöhe, es gibt für mich keinen Favoriten. Ich erwarte, dass beide Mannschaften mit viel Herz und Leidenschaft agieren werden. Es gilt, den Kampf anzunehmen und dann unsere Stärken auf den Platz zu bringen. Die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor wird wieder eine große Rolle spielen. Wichtig wird auch sein, wie wir in die Begegnung kommen.

Laping: Wenn wir nicht gut verteidigen, haben wir keine Chance. Dann besteht sogar die Gefahr, dass Freiburg uns überrennt. Die Basis ist also die Defensive. Vorne sind wir aber immer gefährlich und für Treffer gut. Ein Vorteil könnte sein, dass wir rein gar nichts zu verlieren haben. Mit uns hat im Finale bei unserem schwierigen Programm schließlich niemand gerechnet.

DFB.de: Lassen Sie im Vorfeld auch das Elfmeterschießen üben?

Laping: Das hatten wir vor unserem 14:13 im Elfmeterschießen im Viertelfinale gegen den SV Werder Bremen nicht gemacht und so halten wir es auch jetzt. Wir haben nervenstarke Spieler in unseren Reihen und mit Lennart Grill einen Torhüter, der sich in beachtlicher Form befindet.

Stamm: Das haben wir - wie vor jedem Pokalspiel - auf jeden Fall auf dem Schirm. Ganz simulieren lässt sich die Elfmetersituation allerdings im Training nicht. Im laufenden Wettbewerb haben wir aber auch schon positive Erfahrungen mit dem Elfmeterschießen gegen den VfL Bochum (3:2; Anm.d.Red.) gesammelt.

DFB.de: Welche Bedeutung hätte der Pokalsieg für die Nachwuchsabteilung Ihres Vereins und für Sie persönlich?

Stamm: Ein Titel bleibt für die Ewigkeit. Er wird immer im Kopf hängen bleiben. So ein Endspiel auf höchstem Niveau erlebt man nicht alle Tage. Die Erfahrungen nehmen - egal ob Titelgewinn oder nicht - alle Spieler mit auf ihrem möglichen Weg zum Profi.

Laping: Schon der Einzug in das Endspiel war für uns ein absoluter Höhepunkt. So oder so bleibe ich dabei, dass wir eine sensationelle Runde gespielt haben. Sollten wir den Pokal nach Kaiserslautern holen, wäre das für alle im Verein ein tolles Zeichen. Für mich als Trainer, der noch keinen Titel geholt hat, würde ein solcher Erfolg für immer ganz weit oben stehen.

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