U 19-Europameister Itter: Zurück in 3. Liga

Dem Chemnitzer FC gelang als souveräner Meister der Regionalliga Nordost nach nur einer Saison die Rückkehr in die 3. Liga. In der Endabrechnung lag der CFC sieben Punkte vor dem ersten Verfolger Berliner AK. Großen Anteil am direkten Wiederaufstieg in die dritthöchste Spielklasse hatte auch Pascal Itter, U 19-Europameister von 2014. Der heute 24 Jahre alte Rechtsverteidiger verpasste nur eine der insgesamt 34 Partien wegen einer Gelbsperre. Nur zweimal stand er nicht über die komplette Spielzeit auf dem Feld.

"Der Verein ist sehr familiär, die Mannschaft ist ein verschworener Kreis", sagt Itter im Gespräch mit DFB.de zu den entscheidenden Faktoren für den Aufstieg. "Die fußballerische Qualität ist bei uns auch hoch. Wir haben uns nicht davon beeinflussen lassen, was der jeweilige Gegner macht, sondern immer unsere Spielweise durchgezogen und den Ball laufen lassen. Ein bisschen Glück gehört manchmal aber auch dazu."

Von Kreuzbandriss ausgebremst

Besonders glücklich war der erste Anlauf von Pascal Itter in der 3. Liga nicht verlaufen. Zur Saison 2016/2017 schloss er sich dem SC Paderborn 07 an, für den er zwölf Ligaspiele absolvierte. Dann stoppt ihn ein Kreuzbandriss. "Das war die bisher schlimmste Verletzung meiner Karriere", so der Rechtsverteidiger. "Bis dahin hatte ich zwar schon einmal einen Innenbandriss. Mehr als zwei Monate bin ich aber nie ausgefallen."

Das Kreuzband war zwar nicht komplett gerissen. Dennoch wurde Itter operiert, da dadurch die Prognose für den weiteren Verlauf der Karriere besser war. "Ich war damals schließlich erst 21 Jahre alt und wollte nicht riskieren, vielleicht zwei oder drei Jahre später schon mit dem Fußball aufhören zu müssen", so Itter. Die Folge: Er musste seinen Paderborner Teamkollegen von der Tribüne aus zusehen, wie sie sich gegen den sportlichen Abstieg stemmten - vergeblich. "Das war schon schmerzhaft, dass ich nicht mehr helfen konnte."

Durch den Zwangsabstieg des TSV 1860 München von der 2. Bundesliga in die Regionalliga Bayern blieb der SC Paderborn 07 dann aber doch noch drittklassig. Es folgte der beeindruckende Aufstieg in die 2. Bundesliga und in der vergangenen Saison sogar der Schritt in die Bundesliga. Zu Beginn des Durchmarschs war Itter kein großer Faktor mehr, kam nach seiner Genesung nur noch für die zweite Mannschaft des SCP in der Oberliga Westfalen zum Einsatz.

"Vertrauen in das Knie ist zurück"

"Natürlich wollte ich höherklassig als Oberliga spielen", sagt Pascal Itter. "Nach meinem Kreuzbandriss hat es mir aber geholfen, wieder regelmäßig auf dem Platz zu stehen. Mein Fitnesszustand hat sich dadurch nach und nach verbessert und ich bekam wieder Sicherheit. Mittlerweile merke ich nichts mehr von meiner Verletzung. Ich kann mich ohne Hemmungen in die Zweikämpfe werfen. Das Vertrauen in das Knie ist zurück."

Das macht sich auch bei seiner Bilanz beim CFC bemerkbar. Mit 2959 Minuten kam er in der Aufstiegssaison auf die meiste Einsatzzeit aller Spieler. Damit lag er noch vor dem bisherigen Mannschaftskapitän Dennis Grote (2781/inzwischen in die Regionalliga West zu Rot-Weiss Essen gewechselt), Innenverteidiger Niklas Hoheneder (2737) oder Daniel Frahn (2726), mit 24 Treffern Torschützenkönig in der Regionalliga Nordost.

Beachtliche zehn Chemnitzer Tore leitete Pascal Itter ein. "In erster Linie bin ich ein Defensivspieler", meint er. "Ich will aber möglichst immer bis zur letzten Sekunde viel auf dem Platz unterwegs sein. Da bin ich unermüdlich. Und ich hasse es zu verlieren. Und zwar unabhängig davon, ob es im Training, in einem Pflichtspiel oder beim Kartenspiel Skip-Bo mit meinen Freunden passiert", formuliert der gebürtige Schwalmstädter mit einem Grinsen.

An der Seite von Kimmich, Brandt und Stark

Da sein Vater Bernd Berufssoldat war und in die Nähe von Regensburg versetzt wurde, wuchs Pascal in Bayern auf. Dort fing er im Alter von fünf Jahren beim TV Schierling mit dem Fußballspielen an. Über das DFB-Stützpunkttraining wurde der 1. FC Nürnberg auf Itter aufmerksam und nahm ihn 2009 unter Vertrag. Während seiner Zeit beim "Club" war er auch weiterhin auf dem Radar des DFB. Am 15. Oktober 2010 debütierte er beim 3:2 gegen Nordirland für die deutsche U 16-Nationalmannschaft. Es folgten 38 weitere Einsätze für die Junioren-Teams des DFB.

"Das absolute Highlight war die U 19-Europameisterschaft 2014 in Ungarn", erinnert sich Pascal Itter. "Das war ein unfassbares Erlebnis." An der Seite der heutigen Nationalspieler Joshua Kimmich (FC Bayern München), Julian Brandt (Borussia Dortmund) und Niklas Stark (Hertha BSC) gewann er den Titel. "Der Erfolg war umso schöner, weil uns bei der Europameisterschaft 2012 in Slowenien mit der U 17 noch der Titel durch ein Elfmeterschießen gegen die Niederlande verwehrt geblieben war."

Mit dem Elfmeterschießen machte Itter auch mit der U 19 des FC Schalke 04, der er sich 2013 angeschlossen hatte, negative Erfahrungen. Im Endspiel um den DFB-Pokal der Junioren unterlag er mit den von Trainer-Legende Norbert Elgert betreuten "Königsblauen" dem Rekordsieger SC Freiburg im Endspiel 7:8 nach Elfmeterschießen. Das war in dieser Spielzeit nicht der einzige verpasste Titel. Zwar qualifizierte sich der FC Schalke 04 auch für die Endrunde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Dort war aber war im Halbfinale gegen den späteren Titelträger TSG Hoffenheim (0:1 und 0:0) Endstation. "Uns hatte bei der hohen Leistungsdichte der Gegner das Quäntchen Glück gefehlt."

Große Begeisterung in Chemnitz nach Wiederaufstieg

Umwerfen ließ sich Pascal Itter von diesen sportlichen Enttäuschungen aber nicht. "Alles passiert aus einem Grund", ist der 24-Jährige überzeugt. "Deshalb bin ich auch nach einem Jahr bei der zweiten Mannschaft von S04 über den damaligen österreichischen Bundesligisten SV Grödig und den SC Paderborn 07 in Chemnitz gelandet. Es ist alles gut so, wie es sich entwickelt hat. Ich würde nichts ändern."

Für seinen erneuten Anlauf in der 3. Liga mit dem Chemnitzer FC ist Itter optimistisch. "Es hat sich in der Stadt eine große Euphorie entwickelt", schildert der Rechtsverteidiger. "Dazu kommt eine sehr prominent besetzte Spielklasse. Dort wird viel Physis gefragt sein. Für die körperbetontere Spielweise legen wir aktuell während der Vorbereitung die Basis. Sonst aber werden wir an unsere Herangehensweise wenig ändern: In jedem Spiel 110 Prozent geben und 90 Minuten lang marschieren. Damit sind wir beim Aufstieg gut gefahren."

[mspw]

Dem Chemnitzer FC gelang als souveräner Meister der Regionalliga Nordost nach nur einer Saison die Rückkehr in die 3. Liga. In der Endabrechnung lag der CFC sieben Punkte vor dem ersten Verfolger Berliner AK. Großen Anteil am direkten Wiederaufstieg in die dritthöchste Spielklasse hatte auch Pascal Itter, U 19-Europameister von 2014. Der heute 24 Jahre alte Rechtsverteidiger verpasste nur eine der insgesamt 34 Partien wegen einer Gelbsperre. Nur zweimal stand er nicht über die komplette Spielzeit auf dem Feld.

"Der Verein ist sehr familiär, die Mannschaft ist ein verschworener Kreis", sagt Itter im Gespräch mit DFB.de zu den entscheidenden Faktoren für den Aufstieg. "Die fußballerische Qualität ist bei uns auch hoch. Wir haben uns nicht davon beeinflussen lassen, was der jeweilige Gegner macht, sondern immer unsere Spielweise durchgezogen und den Ball laufen lassen. Ein bisschen Glück gehört manchmal aber auch dazu."

Von Kreuzbandriss ausgebremst

Besonders glücklich war der erste Anlauf von Pascal Itter in der 3. Liga nicht verlaufen. Zur Saison 2016/2017 schloss er sich dem SC Paderborn 07 an, für den er zwölf Ligaspiele absolvierte. Dann stoppt ihn ein Kreuzbandriss. "Das war die bisher schlimmste Verletzung meiner Karriere", so der Rechtsverteidiger. "Bis dahin hatte ich zwar schon einmal einen Innenbandriss. Mehr als zwei Monate bin ich aber nie ausgefallen."

Das Kreuzband war zwar nicht komplett gerissen. Dennoch wurde Itter operiert, da dadurch die Prognose für den weiteren Verlauf der Karriere besser war. "Ich war damals schließlich erst 21 Jahre alt und wollte nicht riskieren, vielleicht zwei oder drei Jahre später schon mit dem Fußball aufhören zu müssen", so Itter. Die Folge: Er musste seinen Paderborner Teamkollegen von der Tribüne aus zusehen, wie sie sich gegen den sportlichen Abstieg stemmten - vergeblich. "Das war schon schmerzhaft, dass ich nicht mehr helfen konnte."

Durch den Zwangsabstieg des TSV 1860 München von der 2. Bundesliga in die Regionalliga Bayern blieb der SC Paderborn 07 dann aber doch noch drittklassig. Es folgte der beeindruckende Aufstieg in die 2. Bundesliga und in der vergangenen Saison sogar der Schritt in die Bundesliga. Zu Beginn des Durchmarschs war Itter kein großer Faktor mehr, kam nach seiner Genesung nur noch für die zweite Mannschaft des SCP in der Oberliga Westfalen zum Einsatz.

"Vertrauen in das Knie ist zurück"

"Natürlich wollte ich höherklassig als Oberliga spielen", sagt Pascal Itter. "Nach meinem Kreuzbandriss hat es mir aber geholfen, wieder regelmäßig auf dem Platz zu stehen. Mein Fitnesszustand hat sich dadurch nach und nach verbessert und ich bekam wieder Sicherheit. Mittlerweile merke ich nichts mehr von meiner Verletzung. Ich kann mich ohne Hemmungen in die Zweikämpfe werfen. Das Vertrauen in das Knie ist zurück."

Das macht sich auch bei seiner Bilanz beim CFC bemerkbar. Mit 2959 Minuten kam er in der Aufstiegssaison auf die meiste Einsatzzeit aller Spieler. Damit lag er noch vor dem bisherigen Mannschaftskapitän Dennis Grote (2781/inzwischen in die Regionalliga West zu Rot-Weiss Essen gewechselt), Innenverteidiger Niklas Hoheneder (2737) oder Daniel Frahn (2726), mit 24 Treffern Torschützenkönig in der Regionalliga Nordost.

Beachtliche zehn Chemnitzer Tore leitete Pascal Itter ein. "In erster Linie bin ich ein Defensivspieler", meint er. "Ich will aber möglichst immer bis zur letzten Sekunde viel auf dem Platz unterwegs sein. Da bin ich unermüdlich. Und ich hasse es zu verlieren. Und zwar unabhängig davon, ob es im Training, in einem Pflichtspiel oder beim Kartenspiel Skip-Bo mit meinen Freunden passiert", formuliert der gebürtige Schwalmstädter mit einem Grinsen.

An der Seite von Kimmich, Brandt und Stark

Da sein Vater Bernd Berufssoldat war und in die Nähe von Regensburg versetzt wurde, wuchs Pascal in Bayern auf. Dort fing er im Alter von fünf Jahren beim TV Schierling mit dem Fußballspielen an. Über das DFB-Stützpunkttraining wurde der 1. FC Nürnberg auf Itter aufmerksam und nahm ihn 2009 unter Vertrag. Während seiner Zeit beim "Club" war er auch weiterhin auf dem Radar des DFB. Am 15. Oktober 2010 debütierte er beim 3:2 gegen Nordirland für die deutsche U 16-Nationalmannschaft. Es folgten 38 weitere Einsätze für die Junioren-Teams des DFB.

"Das absolute Highlight war die U 19-Europameisterschaft 2014 in Ungarn", erinnert sich Pascal Itter. "Das war ein unfassbares Erlebnis." An der Seite der heutigen Nationalspieler Joshua Kimmich (FC Bayern München), Julian Brandt (Borussia Dortmund) und Niklas Stark (Hertha BSC) gewann er den Titel. "Der Erfolg war umso schöner, weil uns bei der Europameisterschaft 2012 in Slowenien mit der U 17 noch der Titel durch ein Elfmeterschießen gegen die Niederlande verwehrt geblieben war."

Mit dem Elfmeterschießen machte Itter auch mit der U 19 des FC Schalke 04, der er sich 2013 angeschlossen hatte, negative Erfahrungen. Im Endspiel um den DFB-Pokal der Junioren unterlag er mit den von Trainer-Legende Norbert Elgert betreuten "Königsblauen" dem Rekordsieger SC Freiburg im Endspiel 7:8 nach Elfmeterschießen. Das war in dieser Spielzeit nicht der einzige verpasste Titel. Zwar qualifizierte sich der FC Schalke 04 auch für die Endrunde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Dort war aber war im Halbfinale gegen den späteren Titelträger TSG Hoffenheim (0:1 und 0:0) Endstation. "Uns hatte bei der hohen Leistungsdichte der Gegner das Quäntchen Glück gefehlt."

Große Begeisterung in Chemnitz nach Wiederaufstieg

Umwerfen ließ sich Pascal Itter von diesen sportlichen Enttäuschungen aber nicht. "Alles passiert aus einem Grund", ist der 24-Jährige überzeugt. "Deshalb bin ich auch nach einem Jahr bei der zweiten Mannschaft von S04 über den damaligen österreichischen Bundesligisten SV Grödig und den SC Paderborn 07 in Chemnitz gelandet. Es ist alles gut so, wie es sich entwickelt hat. Ich würde nichts ändern."

Für seinen erneuten Anlauf in der 3. Liga mit dem Chemnitzer FC ist Itter optimistisch. "Es hat sich in der Stadt eine große Euphorie entwickelt", schildert der Rechtsverteidiger. "Dazu kommt eine sehr prominent besetzte Spielklasse. Dort wird viel Physis gefragt sein. Für die körperbetontere Spielweise legen wir aktuell während der Vorbereitung die Basis. Sonst aber werden wir an unsere Herangehensweise wenig ändern: In jedem Spiel 110 Prozent geben und 90 Minuten lang marschieren. Damit sind wir beim Aufstieg gut gefahren."

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