TSG-Trainerin Piltz: "Gegen Eintracht eine Schippe drauflegen"

Die U 17-Juniorinnen der TSG Hoffenheim präsentieren sich in der Staffel Süd der B-Juniorinnen-Bundesliga in guter Form. Nadine Piltz, die mit Michael Schubert ein gleichberechtigtes Trainerduo bildet, führte das Team bis an die Spitze heran. Am heutigen Samstag (ab 14 Uhr) kommt Ligaprimus Eintracht Frankfurt zur TSG. Im DFB.de-Interview spricht die 30-Jährige mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das Topspiel.

DFB.de: Für die U 17-Juniorinnen der TSG Hoffenheim steht das Spitzenspiel gegen Tabellenführer Eintracht Frankfurt bevor. Wie sehr kribbelt es bereits im Team, Frau Piltz?

Nadine Piltz: Die Anspannung ist bereits spürbar. Dennoch überwiegt bei uns die Vorfreude, dass wir uns mit einem so starken Gegner messen können. Aus meiner Sicht sind das die schönsten Spiele.

DFB.de: Für die Endrunde um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft qualifiziert sich aus der Süd-Staffel nur der Meister. Wie bewerten Sie das Rennen um den Staffelsieg?

Piltz: Wir haben eine extrem junge Mannschaft, die bislang eine hervorragende Runde gespielt hat. Eintracht Frankfurt ist körperlich sehr stark. Diese Qualität fehlt uns noch ein wenig. Um bestehen zu können und unsere Chance auf die Meisterschaft zu wahren, müssen wir gegen die Eintracht die Zweikämpfe annehmen und im Vergleich zu den vorherigen Spielen noch einmal eine Schippe drauflegen.

DFB.de: Das jüngste Meisterschaftsspiel liegt bereits fünf Wochen zurück. Wie haben Sie die Mädels bei Laune gehalten?

Piltz: Wenn wir im Mittelfeld der Tabelle stehen würden und es im Grunde um nichts mehr gehen würde, wäre das sicherlich problematischer. Da wir aber ganz oben mitspielen, blieb die Spannung im Team fast automatisch hoch. Wir haben in dieser Zeit in einem Testspiel gegen das Frauenteam der Würzburger Kickers ein 1:1 erreicht und uns im badischen Verbandspokal beim Karlsruher SC 4:2 durchgesetzt. Um den Mädels Wettkampfpraxis zu geben, haben ein paar Spielerinnen in der U 20 ausgeholfen, einige jüngere für die U 15 gespielt.

DFB.de: Ihr Team hatte am zurückliegenden Spieltag einen spektakulären 5:4-Auswärtserfolg im Spitzenspiel beim Tabellendritten SC Freiburg eingefahren. Mal ehrlich: Um wie viele Jahre sind Sie dabei gealtert?

Piltz: Diese Partie war definitiv das schönste und intensivste Spiel in dieser Saison. Es ging hin und her und war nicht nur für die Zuschauer*innen fußballerisch sehr interessant. Als Trainerin hat man solche Spiele aber nicht ganz so gern. Da habe ich bestimmt bei der einen oder anderen Situation ein paar zusätzliche graue Haare bekommen. (lacht)

DFB.de: Was muss die TSG gegen Eintracht Frankfurt besser machen als bei der knappen 2:3-Hinspielniederlage?

Piltz: Wir sind damals nicht gut in die Partie gekommen, waren auch ein wenig beeindruckt von der Kulisse und dem Trommelwirbel von den Zuschauerrängen. Heute müssen wir sofort da sein und die Partie vor allem auch im Kopf annehmen. Wir sind technisch stark, wollen mutig Fußball spielen und unser Spiel durchdrücken.

DFB.de: Auch in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sind Eintracht Frankfurt und TSG Hoffenheim Tabellennachbarn, kämpfen noch um einen Platz, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt. Wie bewerten Sie dort die Tabellensituation?

Piltz: Es wird sicherlich schwierig für die TSG, am abschließenden Spieltag noch auf den dritten Platz zu springen. Mit der Saison kann unser Frauenteam dennoch zufrieden sein. Sie haben sehr viele gute Spiele gemacht und gezeigt, dass sie viel Potenzial besitzen. Super finde ich, dass das Niveau in der Bundesliga über die vergangenen Jahre kontinuierlich gestiegen und die Liga insgesamt ausgeglichener geworden ist.

DFB.de: Gibt es auch in Ihrem Team Spielerinnen, die das Zeug für ganz oben haben?

Piltz: Definitiv. Wir haben eine hohe Durchlässigkeit nach oben, führen immer wieder Spielerinnen an die U 20 und an das Bundesligateam heran. Mittelfeldspielerin Vanessa Diehm, die aus unserer U 17 kommt, hat den Sprung bereits geschafft und ist auch U 20-Nationalspielerin. Mit der erst 15 Jahre alten Angreiferin Leonie Schetter, die für uns in dieser Saison schon 18 Treffer erzielt hat, gehört eine weitere Ausnahmespielerin zu unserem Team. Sie wird als Jungjahrgang in der nächsten Saison bereits für die U 20 in der 2. Frauen-Bundesliga auflaufen. Auch in der aktuellen U 20-Mannschaft stehen zahlreiche Spielerinnen, die eigentlich noch für die B-Juniorinnen spielen dürfen. Der Fokus liegt ganz klar auf der Talentförderung der Mädels, nicht auf positiven Ergebnissen. Diese kommen bei der entsprechenden Förderung aber meist von selbst.

DFB.de: Was zeichnet die U 17-Juniorinnen der TSG Hoffenheim in dieser Spielzeit besonders aus?

Piltz: Die Mannschaft verfügt über einen stark ausgeprägten Teamgeist. Die Mädels sind sehr lernwillig, ehrgeizig und mental gefestigt. Der Wille, Spiele gewinnen zu wollen, ist ebenfalls stark ausgeprägt.

DFB.de: Sie arbeiten als gleichberechtigte Cheftrainerin mit Ihrem Kollegen Michael Schubert zusammen. Wie zufrieden sind Sie mit der Zusammenarbeit und streben Sie für sich persönlich mittelfristig höhere Ziele an?

Piltz: Für mich persönlich war es in dieser Spielzeit sehr gut, dass ich mit Michael zusammenarbeiten durfte. Ich habe mein Referendariat begonnen, deshalb kommt mir die Aufgabenverteilung sehr entgegen. Ich mache gerade meine B+-Lizenz als Trainerin, möchte nach dem Abschluss meines Referendariats gerne am Leibniz-Gymnasium in Östringen, einer Partnerschule der TSG, Sport und Mathematik unterrichten. Es wäre ein Traum, wenn ich so Schule und Sport miteinander verbinden könnte.

DFB.de: Wie verschieden sind die Perspektiven bei einer Frau und einem Mann im gemeinsamen Trainerduo bei der Beurteilung von Spielerinnen oder Spielsituationen?

Piltz: Der Verein steht für eine Spielphilosophie und diese vertreten wir auch gemeinsam. Natürlich gibt es in jedem Trainerteam unterschiedliche Meinungen, aber im Großen und Ganzen befinden wir uns auf der gleichen Wellenlänge. Da spielt das Geschlecht keine Rolle. Für manche Spielerinnen gibt es jedoch Themen, die sie lieber mit einem Mann oder mit einer Frau besprechen wollen.

DFB.de: Zurück zum Ligaendspurt: Was kann man von Ihrem Team in dieser Spielzeit noch erwarten?

Piltz: Ich hoffe, dass wir gegen Frankfurt ein sehr gutes Spiel abliefern und den Kampf um die Meisterschaft mit einem Sieg noch einmal spannend machen können. Wenn wir gewinnen sollten, wären wir punktgleich und nur noch wegen der schlechteren Tordifferenz auf Platz zwei. Dann wäre für uns an den verbleibenden beiden Spieltagen noch alles drin.

DFB.de: Worauf wird es gegen Eintracht Frankfurt ankommen, um die Chance auf die Teilnahme an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft am Leben zu halten?

Piltz: Wir werden voraussichtlich nicht viele Tormöglichkeiten bekommen. Daher müssen wir von Beginn an hellwach und effektiv sein. Noch wichtiger wird aber sein, dass wir als echtes Team auftreten. Ich bin mir sicher, dass die Mädels hochmotiviert ins Spiel gehen werden. Erstmals seit der Saison 2015/2016 wieder um die Deutsche Meisterschaft mitspielen zu können, wäre für uns ein großer Erfolg.

[mspw]

Die U 17-Juniorinnen der TSG Hoffenheim präsentieren sich in der Staffel Süd der B-Juniorinnen-Bundesliga in guter Form. Nadine Piltz, die mit Michael Schubert ein gleichberechtigtes Trainerduo bildet, führte das Team bis an die Spitze heran. Am heutigen Samstag (ab 14 Uhr) kommt Ligaprimus Eintracht Frankfurt zur TSG. Im DFB.de-Interview spricht die 30-Jährige mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das Topspiel.

DFB.de: Für die U 17-Juniorinnen der TSG Hoffenheim steht das Spitzenspiel gegen Tabellenführer Eintracht Frankfurt bevor. Wie sehr kribbelt es bereits im Team, Frau Piltz?

Nadine Piltz: Die Anspannung ist bereits spürbar. Dennoch überwiegt bei uns die Vorfreude, dass wir uns mit einem so starken Gegner messen können. Aus meiner Sicht sind das die schönsten Spiele.

DFB.de: Für die Endrunde um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft qualifiziert sich aus der Süd-Staffel nur der Meister. Wie bewerten Sie das Rennen um den Staffelsieg?

Piltz: Wir haben eine extrem junge Mannschaft, die bislang eine hervorragende Runde gespielt hat. Eintracht Frankfurt ist körperlich sehr stark. Diese Qualität fehlt uns noch ein wenig. Um bestehen zu können und unsere Chance auf die Meisterschaft zu wahren, müssen wir gegen die Eintracht die Zweikämpfe annehmen und im Vergleich zu den vorherigen Spielen noch einmal eine Schippe drauflegen.

DFB.de: Das jüngste Meisterschaftsspiel liegt bereits fünf Wochen zurück. Wie haben Sie die Mädels bei Laune gehalten?

Piltz: Wenn wir im Mittelfeld der Tabelle stehen würden und es im Grunde um nichts mehr gehen würde, wäre das sicherlich problematischer. Da wir aber ganz oben mitspielen, blieb die Spannung im Team fast automatisch hoch. Wir haben in dieser Zeit in einem Testspiel gegen das Frauenteam der Würzburger Kickers ein 1:1 erreicht und uns im badischen Verbandspokal beim Karlsruher SC 4:2 durchgesetzt. Um den Mädels Wettkampfpraxis zu geben, haben ein paar Spielerinnen in der U 20 ausgeholfen, einige jüngere für die U 15 gespielt.

DFB.de: Ihr Team hatte am zurückliegenden Spieltag einen spektakulären 5:4-Auswärtserfolg im Spitzenspiel beim Tabellendritten SC Freiburg eingefahren. Mal ehrlich: Um wie viele Jahre sind Sie dabei gealtert?

Piltz: Diese Partie war definitiv das schönste und intensivste Spiel in dieser Saison. Es ging hin und her und war nicht nur für die Zuschauer*innen fußballerisch sehr interessant. Als Trainerin hat man solche Spiele aber nicht ganz so gern. Da habe ich bestimmt bei der einen oder anderen Situation ein paar zusätzliche graue Haare bekommen. (lacht)

DFB.de: Was muss die TSG gegen Eintracht Frankfurt besser machen als bei der knappen 2:3-Hinspielniederlage?

Piltz: Wir sind damals nicht gut in die Partie gekommen, waren auch ein wenig beeindruckt von der Kulisse und dem Trommelwirbel von den Zuschauerrängen. Heute müssen wir sofort da sein und die Partie vor allem auch im Kopf annehmen. Wir sind technisch stark, wollen mutig Fußball spielen und unser Spiel durchdrücken.

DFB.de: Auch in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sind Eintracht Frankfurt und TSG Hoffenheim Tabellennachbarn, kämpfen noch um einen Platz, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt. Wie bewerten Sie dort die Tabellensituation?

Piltz: Es wird sicherlich schwierig für die TSG, am abschließenden Spieltag noch auf den dritten Platz zu springen. Mit der Saison kann unser Frauenteam dennoch zufrieden sein. Sie haben sehr viele gute Spiele gemacht und gezeigt, dass sie viel Potenzial besitzen. Super finde ich, dass das Niveau in der Bundesliga über die vergangenen Jahre kontinuierlich gestiegen und die Liga insgesamt ausgeglichener geworden ist.

DFB.de: Gibt es auch in Ihrem Team Spielerinnen, die das Zeug für ganz oben haben?

Piltz: Definitiv. Wir haben eine hohe Durchlässigkeit nach oben, führen immer wieder Spielerinnen an die U 20 und an das Bundesligateam heran. Mittelfeldspielerin Vanessa Diehm, die aus unserer U 17 kommt, hat den Sprung bereits geschafft und ist auch U 20-Nationalspielerin. Mit der erst 15 Jahre alten Angreiferin Leonie Schetter, die für uns in dieser Saison schon 18 Treffer erzielt hat, gehört eine weitere Ausnahmespielerin zu unserem Team. Sie wird als Jungjahrgang in der nächsten Saison bereits für die U 20 in der 2. Frauen-Bundesliga auflaufen. Auch in der aktuellen U 20-Mannschaft stehen zahlreiche Spielerinnen, die eigentlich noch für die B-Juniorinnen spielen dürfen. Der Fokus liegt ganz klar auf der Talentförderung der Mädels, nicht auf positiven Ergebnissen. Diese kommen bei der entsprechenden Förderung aber meist von selbst.

DFB.de: Was zeichnet die U 17-Juniorinnen der TSG Hoffenheim in dieser Spielzeit besonders aus?

Piltz: Die Mannschaft verfügt über einen stark ausgeprägten Teamgeist. Die Mädels sind sehr lernwillig, ehrgeizig und mental gefestigt. Der Wille, Spiele gewinnen zu wollen, ist ebenfalls stark ausgeprägt.

DFB.de: Sie arbeiten als gleichberechtigte Cheftrainerin mit Ihrem Kollegen Michael Schubert zusammen. Wie zufrieden sind Sie mit der Zusammenarbeit und streben Sie für sich persönlich mittelfristig höhere Ziele an?

Piltz: Für mich persönlich war es in dieser Spielzeit sehr gut, dass ich mit Michael zusammenarbeiten durfte. Ich habe mein Referendariat begonnen, deshalb kommt mir die Aufgabenverteilung sehr entgegen. Ich mache gerade meine B+-Lizenz als Trainerin, möchte nach dem Abschluss meines Referendariats gerne am Leibniz-Gymnasium in Östringen, einer Partnerschule der TSG, Sport und Mathematik unterrichten. Es wäre ein Traum, wenn ich so Schule und Sport miteinander verbinden könnte.

DFB.de: Wie verschieden sind die Perspektiven bei einer Frau und einem Mann im gemeinsamen Trainerduo bei der Beurteilung von Spielerinnen oder Spielsituationen?

Piltz: Der Verein steht für eine Spielphilosophie und diese vertreten wir auch gemeinsam. Natürlich gibt es in jedem Trainerteam unterschiedliche Meinungen, aber im Großen und Ganzen befinden wir uns auf der gleichen Wellenlänge. Da spielt das Geschlecht keine Rolle. Für manche Spielerinnen gibt es jedoch Themen, die sie lieber mit einem Mann oder mit einer Frau besprechen wollen.

DFB.de: Zurück zum Ligaendspurt: Was kann man von Ihrem Team in dieser Spielzeit noch erwarten?

Piltz: Ich hoffe, dass wir gegen Frankfurt ein sehr gutes Spiel abliefern und den Kampf um die Meisterschaft mit einem Sieg noch einmal spannend machen können. Wenn wir gewinnen sollten, wären wir punktgleich und nur noch wegen der schlechteren Tordifferenz auf Platz zwei. Dann wäre für uns an den verbleibenden beiden Spieltagen noch alles drin.

DFB.de: Worauf wird es gegen Eintracht Frankfurt ankommen, um die Chance auf die Teilnahme an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft am Leben zu halten?

Piltz: Wir werden voraussichtlich nicht viele Tormöglichkeiten bekommen. Daher müssen wir von Beginn an hellwach und effektiv sein. Noch wichtiger wird aber sein, dass wir als echtes Team auftreten. Ich bin mir sicher, dass die Mädels hochmotiviert ins Spiel gehen werden. Erstmals seit der Saison 2015/2016 wieder um die Deutsche Meisterschaft mitspielen zu können, wäre für uns ein großer Erfolg.

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