TSG-Trainer Marcel Rapp: "Wachsam und beharrlich bleiben"

Topspiel-Wochen für die TSG Hoffenheim in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga: Nach dem 2:1 beim vorherigen Tabellenführer 1. FSV Mainz 05 empfängt die TSG als Herbstmeister heute (ab 13 Uhr) den zweitplatzierten VfB Stuttgart. Hoffenheims U 19-Trainer Marcel Rapp (40) spricht im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Titelrennen.

DFB.de: Ihre Mannschaft ist durch das 2:1 beim 1. FSV Mainz 05 am letzten Spieltag der Hinrunde zum ersten Mal auf Platz eins gesprungen und hat sich damit die Herbstmeisterschaft gesichert. War das Absicht, Herr Rapp?

Marcel Rapp: Der Zeitpunkt ist schon gut und auch ein Stück weit die Belohnung für die Entwicklung der Mannschaft. Allerdings haben wir erst die Hälfte der Saison hinter uns. Da hat die Tabelle für uns nicht die ganz große Bedeutung.

DFB.de: Was war in Mainz der Schlüssel zum Sieg?

Rapp: Wir haben verdient gewonnen, denn wir haben viele Situationen fußballerisch gut gelöst. Es war ein hochklassiges Spiel - vor allem in den Zweikämpfen. Mit der Intensität, mit der wir mittlerweile spielen können, bin ich zufrieden. Von daher: Kompliment an die Jungs.

DFB.de: Der TSG ist damit bereits der siebte Dreier in Folge gelungen. Was macht Ihre Mannschaft aktuell so stark?

Rapp: Wir legen eine intensive Spielweise an den Tag. Da haben sich die Spieler im Vergleich zum Saisonstart gesteigert. Wir wollen dominant auftreten und haben einen hohen Anspruch, Dinge spielerisch zu lösen. Die Mannschaft hat immer mehr verinnerlicht, dass es keine Punkte für viel Ballbesitz gibt, und ist zielstrebiger geworden.

DFB.de: Der Vorsprung auf den Tabellenfünften SC Freiburg beträgt dennoch nur vier Punkte. Haben Sie so etwas schon einmal erlebt?

Rapp: Der Trend in den zurückliegenden Jahren ging schon dahin, dass immer mehr Mannschaften in einer Spielzeit auf viele Zähler kommen. So extrem war es aber noch nie. Es ist eigentlich verrückt, dass uns vom Fünftplatzierten nur vier Punkte trennen, obwohl wir sieben Spiele in Folge gewonnen haben.

DFB.de: Rechnen Sie damit, dass es auch bis zum Saisonende so eng zugehen wird?

Rapp: Das denke ich schon. Die anderen Mannschaften in der Spitzengruppe haben ihre Qualitäten in der Hinrunde ebenfalls schon unter Beweis gestellt und sind konstant in ihren Leistungen. Jedes Spitzenteam ist zu einer Serie in der Lage. Das zeigt, dass wir wachsam und beharrlich bleiben müssen.

DFB.de: Die U 19 der TSG hat in den vergangenen sechs Spielzeiten viermal die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreicht. Was bedeutet das für den Verein?

Rapp: Es ist ein Zeichen dafür, dass wir die Spieler in ihrer individuellen Entwicklung nach vorne gebracht und auch zu einer erfolgreichen Mannschaft geformt haben. Bei den direkten Duellen um die vorderen Plätze müssen die Spieler auf den Punkt da sein. Das wird auch im Profibereich auf sie zukommen. Unabhängig der Platzierung ist das primäre Ziel, jeden Spieler bestmöglich auszubilden.

DFB.de: Würden Sie auch die zurückliegende Saison mit Platz fünf als erfolgreich bezeichnen?

Rapp: Absolut. Bis zum Saisonfinale mit vier Niederlagen in Folge waren wir die beste Mannschaft der Rückrunde. Das zeigt, dass die Spieler in ihrer Entwicklung einige Schritte nach vorne gemacht haben. Einige Jungs haben auch als A-Jugendliche schon bei unserer U 23 in der Regionalliga Südwest Erfahrung gesammelt. In der UEFA Youth League kamen wir sogar bis ins Halbfinale und sind dort erst gegen den späteren Sieger FC Porto ausgeschieden. Wir standen dem Wettbewerb zunächst kritisch gegenüber, weil die Spieler neben der A-Junioren-Bundesliga und der Schule auch noch die Belastung von internationalen Reisen hatten. Der Wettbewerb war aber eine besondere Erfahrung für die Jungs und hilfreich für ihre Entwicklung. Ich würde sogar sagen, dass wir in den englischen Wochen unsere besten Leistungen abgerufen haben.

DFB.de: 17 Spieler Ihres Kaders sind auch in der nächsten Saison noch für die A-Junioren spielberechtigt. Das klingt nach einer vielversprechenden Zukunft.

Rapp: Da könnte wirklich ein spannendes Jahr auf uns zukommen. Zumal die U 17 aktuell auch die Tabelle in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga anführt. Schon im vergangenen Jahr haben einige Jungjahrgänge in der U 19 reingeschnuppert. Diese Erfahrung macht sich bemerkbar. Dass wir unter anderem mit Torhüter Daniel Klein, unserem belgischen Kapitän Amadou Onana, dem Niederländer Melayro Bogarde oder dem Australier Noah Botic eine Reihe von U-Nationalspielern im Kader haben, ist ebenfalls ein Qualitätsmerkmal der Mannschaft. Man kann allerdings nicht in die Zukunft schauen. Vielleicht gehen einige Spieler schon vorzeitig ihre nächsten Entwicklungsschritte in der U 23.

DFB.de: Macht die Herbstmeisterschaft Lust auf mehr?

Rapp: Vor allem haben wir Lust auf das nächste Spitzenspiel am Samstag gegen den Tabellenzweiten VfB Stuttgart. Der Übergang zwischen dem Ende der Hinrunde und dem Rückrundenauftakt ist fließend, zwischen beiden Partien liegen nur sieben Tage. In der Winterpause haben wir dann ein wenig Zeit, den bisherigen Saisonverlauf zu reflektieren.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie vom nächsten Gegner?

Rapp: Den VfB zeichnen eine variable Spielweise und eine individuell sehr gut besetzte Mannschaft aus. Das 2:2 im Hinspiel hat sich nach unserer Zwei-Tore-Führung wie zwei verlorene Punkte angefühlt. Das wollen wir nun besser machen.

DFB.de: Was wird den Unterschied ausmachen?

Rapp: Ich rechne mit einer intensiven Partie und vielen Zweikämpfen. Jedes Duell muss mit 100 Prozent Einsatz geführt werden. Dennoch gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Mannschaft, die es am Spieltag besser hinbekommt, als Einheit aufzutreten und die vermeintlich einfachen Dinge des Fußballspiels so gut wie möglich bewerkstelligen kann, hat gute Chancen, als Sieger aus diesem Topspiel hervorzugehen.

[mspw]

Topspiel-Wochen für die TSG Hoffenheim in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga: Nach dem 2:1 beim vorherigen Tabellenführer 1. FSV Mainz 05 empfängt die TSG als Herbstmeister heute (ab 13 Uhr) den zweitplatzierten VfB Stuttgart. Hoffenheims U 19-Trainer Marcel Rapp (40) spricht im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Titelrennen.

DFB.de: Ihre Mannschaft ist durch das 2:1 beim 1. FSV Mainz 05 am letzten Spieltag der Hinrunde zum ersten Mal auf Platz eins gesprungen und hat sich damit die Herbstmeisterschaft gesichert. War das Absicht, Herr Rapp?

Marcel Rapp: Der Zeitpunkt ist schon gut und auch ein Stück weit die Belohnung für die Entwicklung der Mannschaft. Allerdings haben wir erst die Hälfte der Saison hinter uns. Da hat die Tabelle für uns nicht die ganz große Bedeutung.

DFB.de: Was war in Mainz der Schlüssel zum Sieg?

Rapp: Wir haben verdient gewonnen, denn wir haben viele Situationen fußballerisch gut gelöst. Es war ein hochklassiges Spiel - vor allem in den Zweikämpfen. Mit der Intensität, mit der wir mittlerweile spielen können, bin ich zufrieden. Von daher: Kompliment an die Jungs.

DFB.de: Der TSG ist damit bereits der siebte Dreier in Folge gelungen. Was macht Ihre Mannschaft aktuell so stark?

Rapp: Wir legen eine intensive Spielweise an den Tag. Da haben sich die Spieler im Vergleich zum Saisonstart gesteigert. Wir wollen dominant auftreten und haben einen hohen Anspruch, Dinge spielerisch zu lösen. Die Mannschaft hat immer mehr verinnerlicht, dass es keine Punkte für viel Ballbesitz gibt, und ist zielstrebiger geworden.

DFB.de: Der Vorsprung auf den Tabellenfünften SC Freiburg beträgt dennoch nur vier Punkte. Haben Sie so etwas schon einmal erlebt?

Rapp: Der Trend in den zurückliegenden Jahren ging schon dahin, dass immer mehr Mannschaften in einer Spielzeit auf viele Zähler kommen. So extrem war es aber noch nie. Es ist eigentlich verrückt, dass uns vom Fünftplatzierten nur vier Punkte trennen, obwohl wir sieben Spiele in Folge gewonnen haben.

DFB.de: Rechnen Sie damit, dass es auch bis zum Saisonende so eng zugehen wird?

Rapp: Das denke ich schon. Die anderen Mannschaften in der Spitzengruppe haben ihre Qualitäten in der Hinrunde ebenfalls schon unter Beweis gestellt und sind konstant in ihren Leistungen. Jedes Spitzenteam ist zu einer Serie in der Lage. Das zeigt, dass wir wachsam und beharrlich bleiben müssen.

DFB.de: Die U 19 der TSG hat in den vergangenen sechs Spielzeiten viermal die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreicht. Was bedeutet das für den Verein?

Rapp: Es ist ein Zeichen dafür, dass wir die Spieler in ihrer individuellen Entwicklung nach vorne gebracht und auch zu einer erfolgreichen Mannschaft geformt haben. Bei den direkten Duellen um die vorderen Plätze müssen die Spieler auf den Punkt da sein. Das wird auch im Profibereich auf sie zukommen. Unabhängig der Platzierung ist das primäre Ziel, jeden Spieler bestmöglich auszubilden.

DFB.de: Würden Sie auch die zurückliegende Saison mit Platz fünf als erfolgreich bezeichnen?

Rapp: Absolut. Bis zum Saisonfinale mit vier Niederlagen in Folge waren wir die beste Mannschaft der Rückrunde. Das zeigt, dass die Spieler in ihrer Entwicklung einige Schritte nach vorne gemacht haben. Einige Jungs haben auch als A-Jugendliche schon bei unserer U 23 in der Regionalliga Südwest Erfahrung gesammelt. In der UEFA Youth League kamen wir sogar bis ins Halbfinale und sind dort erst gegen den späteren Sieger FC Porto ausgeschieden. Wir standen dem Wettbewerb zunächst kritisch gegenüber, weil die Spieler neben der A-Junioren-Bundesliga und der Schule auch noch die Belastung von internationalen Reisen hatten. Der Wettbewerb war aber eine besondere Erfahrung für die Jungs und hilfreich für ihre Entwicklung. Ich würde sogar sagen, dass wir in den englischen Wochen unsere besten Leistungen abgerufen haben.

DFB.de: 17 Spieler Ihres Kaders sind auch in der nächsten Saison noch für die A-Junioren spielberechtigt. Das klingt nach einer vielversprechenden Zukunft.

Rapp: Da könnte wirklich ein spannendes Jahr auf uns zukommen. Zumal die U 17 aktuell auch die Tabelle in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga anführt. Schon im vergangenen Jahr haben einige Jungjahrgänge in der U 19 reingeschnuppert. Diese Erfahrung macht sich bemerkbar. Dass wir unter anderem mit Torhüter Daniel Klein, unserem belgischen Kapitän Amadou Onana, dem Niederländer Melayro Bogarde oder dem Australier Noah Botic eine Reihe von U-Nationalspielern im Kader haben, ist ebenfalls ein Qualitätsmerkmal der Mannschaft. Man kann allerdings nicht in die Zukunft schauen. Vielleicht gehen einige Spieler schon vorzeitig ihre nächsten Entwicklungsschritte in der U 23.

DFB.de: Macht die Herbstmeisterschaft Lust auf mehr?

Rapp: Vor allem haben wir Lust auf das nächste Spitzenspiel am Samstag gegen den Tabellenzweiten VfB Stuttgart. Der Übergang zwischen dem Ende der Hinrunde und dem Rückrundenauftakt ist fließend, zwischen beiden Partien liegen nur sieben Tage. In der Winterpause haben wir dann ein wenig Zeit, den bisherigen Saisonverlauf zu reflektieren.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie vom nächsten Gegner?

Rapp: Den VfB zeichnen eine variable Spielweise und eine individuell sehr gut besetzte Mannschaft aus. Das 2:2 im Hinspiel hat sich nach unserer Zwei-Tore-Führung wie zwei verlorene Punkte angefühlt. Das wollen wir nun besser machen.

DFB.de: Was wird den Unterschied ausmachen?

Rapp: Ich rechne mit einer intensiven Partie und vielen Zweikämpfen. Jedes Duell muss mit 100 Prozent Einsatz geführt werden. Dennoch gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Mannschaft, die es am Spieltag besser hinbekommt, als Einheit aufzutreten und die vermeintlich einfachen Dinge des Fußballspiels so gut wie möglich bewerkstelligen kann, hat gute Chancen, als Sieger aus diesem Topspiel hervorzugehen.

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