TSG-Trainer Herdling: "Flick war wie eine Vaterfigur für mich"

Mit Hansi Flick und Julian Nagelsmann erreichten zwei seiner ehemaligen Trainer gerade das Halbfinale der Champions League. Ex-Profi Kai Herdling hat bei "seiner" TSG Hoffenheim, für die er bereits seit 18 Jahren tätig ist, die U 17 in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga übernommen. Im DFB.de-Interview spricht der 36 Jahre alte Coach mit Mitarbeiter Ralf Debat aber auch über Jürgen Klopp.

DFB.de: In gut einem Monat startet die Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga in die neue Spielzeit. Wie groß ist die Vorfreude bei Ihrem neuen Team, Herr Herdling?

Kai Herdling: Definitiv sehr groß. Es ist schließlich eine verrückte Zeit. Durch Corona mussten wir alle rund vier Monate lang pausieren. Umso mehr genießen wir die Zeit, die wir jetzt wieder zusammen verbringen können. Alle freuen sich einfach, dass wir wieder Fußball spielen dürfen.

DFB.de: Gegen den SC Freiburg, den VfB Stuttgart und den 1. FSV Mainz 05 stehen gleich zu Beginn einige Topspiele auf dem Programm. Wie gut gefällt Ihnen das?

Herdling: Die Liga ist grundsätzlich sehr stark besetzt. Da kommen fast zwangsläufig jede Woche gute Gegner auf uns zu. Der Spielplan gefällt mir gut, zumal wir bei uns zu Hause einige attraktive Duelle austragen dürfen.

DFB.de: Bekommt jede einzelne Partie eine noch größere Bedeutung, weil wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie diesmal nur eine einfache Runde gespielt wird?

Herdling: Wir reden hier über Jugendfußball. Da messe ich Ergebnissen nicht die oberste Priorität bei. Vielmehr geht es gerade im U 17-Bereich darum, sich jede Woche neu zu beweisen und die bestmögliche Leistung abzurufen. Wenn das gelingt, kommen die Ergebnisse automatisch. Und da spielt es auch nur eine untergeordnete Rolle, ob wir nun 17, 26 oder 34 Spieltage absolvieren.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit dem Stand der Vorbereitung?

Herdling: Dass die Jungs, was das Mannschaftstraining angeht, eine lange Pause hinter sich haben, merkt man schon, zumal wir zu Beginn auch noch ohne Körperkontakt trainieren mussten. Jetzt freuen wir uns einfach über jedes neue Stück Normalität, das wir zurückgewinnen. Die ersten beiden Testspiele liegen auch schon hinter uns. Eines haben wir gewonnen, eines verloren.

DFB.de: Da Sie zuvor als U 16-Trainer bei der TSG tätig waren, kannten Sie viele Spieler schon vorher, oder?

Herdling: Das stimmt. Wir haben insgesamt gleich 19 Spieler aus der U 16 hochgezogen. Das ist sicherlich für mich als Trainer ein großer Vorteil, denn das Team ist schon recht gut eingespielt, verfügt über eine klare Hierarchie. Mit Angreifer Jaden Meyer vom SV Wehen Wiesbaden und dem österreichischen U 16-Nationalspieler Tizian-Valentino Scharmer, den wir aus Innsbruck geholt haben, stehen lediglich zwei externe Zugänge im Kader. Dadurch fallen einige Aspekte, die man sich bei einem komplett neuformierten Team sonst erst während der Vorbereitung erarbeiten muss, nicht so sehr ins Gewicht. Wir können uns so noch besser auf unseren Fußball konzentrieren.

DFB.de: Ihr Vorgänger Danny Galm, der jetzt die U 16 betreut, erzielte in den vergangenen Spielzeiten jeweils eine herausragende Punktausbeute, blieb aber ohne Titel. Was haben Sie sich für die neue Saison vorgenommen?

Herdling: In erster Linie wollen wir mit Spaß und Freude an die Aufgaben herangehen. Auf uns wartet eine interessante Runde, die wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie sicherlich auch für alle Beteiligten irgendwie neu sein wird. Den Jungs habe ich deshalb auch gesagt, sie sollen es sich bewahren, den Moment zu genießen.

DFB.de: Im Mittelpunkt Ihrer Arbeit steht die Förderung der Talente. Erkennen Sie bei einigen Spielern das Potential, um es ganz nach oben zu schaffen?

Herdling: Wir haben sehr talentierte Spieler im Team. Talent alleine reicht aber nicht. Dass der eine oder andere jedoch das Zeug besitzt, um ganz oben aufzutauchen, steht außer Frage.

DFB.de: Bei den Profis gibt es erneut ein neues Trainerteam um Sebastian Hoeneß. Wie läuft der Austausch mit der Lizenzabteilung?

Herdling: Bei uns im Verein ist der Austausch zwischen Profi- und Nachwuchsabteilung immer sehr eng und intensiv, unabhängig von den einzelnen Personen. Da hat die TSG über Jahre herausragende Strukturen geschaffen. Das wird sich auch unter Sebastian Hoeneß, mit dem ich früher noch zusammen für die TSG gespielt habe, mit Sicherheit nicht ändern. Ganz im Gegenteil!

DFB.de: Sehen Sie es als Vorteil an, dass Sebastian Hoeneß zuvor selbst über viele Jahre Nachwuchstrainer war?

Herdling: Das ist definitiv für uns ein großer Vorteil. Wer selbst im Juniorenbereich gearbeitet hat, weiß noch besser, wie die heutige Spielergeneration tickt und wie man mit den Jungs umgehen muss. Die TSG hat schon in den vergangenen Jahren viele Jugendspieler nach oben gebracht. Wir alle arbeiten intensiv daran, diese Serie fortzusetzen.

DFB.de: Abgesehen von zwei kurzen Unterbrechungen sind Sie bereits seit 18 Jahren im Verein. Wie würden Sie Ihr Verhältnis zum Klub beschreiben?

Herdling: Ich habe in der Tat praktisch mein halbes Leben bei der TSG verbracht, das sagt eigentlich schon alles aus. Ich bin hier in meiner Heimat, bin ein Kind der Region und mit dem Verein seit vielen Jahren eng verbunden. Das gibt es im heutigen Profifußball nicht so oft. Ich habe der TSG sehr viel zu verdanken.

DFB.de: Von der Oberliga bis zur Bundesliga waren Sie in sämtlichen Spielklassen für die TSG am Ball. Was bedeutet es Ihnen, jetzt auch als Trainer für den Verein zu arbeiten?

Herdling: Es war bis jetzt eine phantastische Reise, bei der ich aktiv als Spieler und Trainer dabei sein durfte. Zu sehen, wie Dietmar Hopp mit seinem großen Eifer und seiner Freude die TSG voranbringt, ist ebenfalls etwas ganz Besonderes. Das gilt auch für zahlreiche weitere Menschen, die in und um den Verein tätig sind. Ich genieße es, jetzt als Trainer weiterhin ein Teil des Ganzen zu sein.

DFB.de: Sehen Sie sich als personifiziertes Vorbild für Ihre Spieler?

Herdling: Selbst als Profi in der Bundesliga gespielt zu haben, ist sicher kein Nachteil. Der eine oder andere hört dann doch etwas aufmerksamer zu. Das allein reicht aber bei weitem nicht aus, um als Trainer dauerhaft bestehen zu können. Da zählen ganz klar die Inhalte. Ich muss liefern, um die Jungs zu erreichen.

DFB.de: Während Ihrer aktiven Laufbahn haben Sie mit zahlreichen bekannten Trainern zusammengearbeitet. Wer hat Sie am meisten beeindruckt oder gar geprägt?

Herdling: Ohne jemanden kopieren zu wollen, nimmt man von jedem Trainer etwas mit. Das hört sich vielleicht langweilig an, ist aber so. Hansi Flick war zu Beginn meiner Zeit in Hoffenheim wie eine Vaterfigur für mich. Markus Gisdols Mannschaftsführung hat mir sehr gefallen. Ich hatte dann auch noch das Glück, unter so unterschiedlichen Typen wie Huub Stevens und Julian Nagelsmann trainieren zu dürfen. Jeder ist auf seine Art besonders.

DFB.de: Julian Nagelsmann mit RB Leipzig und Hansi Flick mit dem FC Bayern München haben jeweils das Halbfinale der Champions League erreicht. Flicks Bayern können nach dem Gewinn der Meisterschaft und des DFB-Pokals sogar das Triple perfekt machen. Überrascht?

Herdling: So wie vor allem die Bayern derzeit spielen, hätte es im vergangenen Herbst wohl keiner erwartet. Das ist einfach phänomenal. Mich freut dabei vor allem, dass Hansi Flick auch bei diesem Topklub besonders auf junge Spieler setzt und mit ihnen erfolgreich ist. Keine Frage: Das Abschneiden beider Vereine ist Werbung für den deutschen Fußball.

DFB.de: Gibt es noch Kontakt?

Herdling: Auf jeden Fall. Ich habe beiden zu ihren großen Erfolgen gratuliert und drücke ihnen auch weiterhin ganz fest die Daumen.

DFB.de: Wie würden Sie denn Ihren eigenen Stil als Trainer beschreiben?

Herdling: Über Spielstile und Spielideen ist in der Vergangenheit für meinen Geschmack schon zu viel philosophiert worden. Jürgen Klopp hat einmal gesagt, dass es in unserem Sport vor allem darum geht, Menschen zu begeistern. Das halte ich für einen tollen Ansatz. Ich will meinen Spielern vermitteln, dass sie Freude an dem haben, was sie tun. Dass dazu auch möglichst offensiver Fußball und im besten Fall auch ein wenig Spektakel gehören, dürfte sich von selbst verstehen.

DFB.de: Wie lautet Ihre persönliche Zielsetzung?

Herdling: Mein nächstes Ziel ist es, eine erfolgreiche Saison mit der U 17 der TSG Hoffenheim zu spielen. Dann würde ich gerne die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvieren. Ich halte viel davon, sich möglichst ambitionierte Ziele zu stecken. Als Spieler durfte ich Bundesligaluft schnuppern. Es wäre schön, das auch einmal als Trainer zu erleben. Am Ende der abgelaufenen Saison hatte ich kurzzeitig das Vergnügen, zum Trainerteam der Profis zu gehören. Das war eine sehr wertvolle Erfahrung, auch wenn die Zuschauerränge leider leer bleiben mussten. Sehr gerne würde ich das eines Tages auch in vollen Stadien erleben.

[mspw]

Mit Hansi Flick und Julian Nagelsmann erreichten zwei seiner ehemaligen Trainer gerade das Halbfinale der Champions League. Ex-Profi Kai Herdling hat bei "seiner" TSG Hoffenheim, für die er bereits seit 18 Jahren tätig ist, die U 17 in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga übernommen. Im DFB.de-Interview spricht der 36 Jahre alte Coach mit Mitarbeiter Ralf Debat aber auch über Jürgen Klopp.

DFB.de: In gut einem Monat startet die Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga in die neue Spielzeit. Wie groß ist die Vorfreude bei Ihrem neuen Team, Herr Herdling?

Kai Herdling: Definitiv sehr groß. Es ist schließlich eine verrückte Zeit. Durch Corona mussten wir alle rund vier Monate lang pausieren. Umso mehr genießen wir die Zeit, die wir jetzt wieder zusammen verbringen können. Alle freuen sich einfach, dass wir wieder Fußball spielen dürfen.

DFB.de: Gegen den SC Freiburg, den VfB Stuttgart und den 1. FSV Mainz 05 stehen gleich zu Beginn einige Topspiele auf dem Programm. Wie gut gefällt Ihnen das?

Herdling: Die Liga ist grundsätzlich sehr stark besetzt. Da kommen fast zwangsläufig jede Woche gute Gegner auf uns zu. Der Spielplan gefällt mir gut, zumal wir bei uns zu Hause einige attraktive Duelle austragen dürfen.

DFB.de: Bekommt jede einzelne Partie eine noch größere Bedeutung, weil wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie diesmal nur eine einfache Runde gespielt wird?

Herdling: Wir reden hier über Jugendfußball. Da messe ich Ergebnissen nicht die oberste Priorität bei. Vielmehr geht es gerade im U 17-Bereich darum, sich jede Woche neu zu beweisen und die bestmögliche Leistung abzurufen. Wenn das gelingt, kommen die Ergebnisse automatisch. Und da spielt es auch nur eine untergeordnete Rolle, ob wir nun 17, 26 oder 34 Spieltage absolvieren.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit dem Stand der Vorbereitung?

Herdling: Dass die Jungs, was das Mannschaftstraining angeht, eine lange Pause hinter sich haben, merkt man schon, zumal wir zu Beginn auch noch ohne Körperkontakt trainieren mussten. Jetzt freuen wir uns einfach über jedes neue Stück Normalität, das wir zurückgewinnen. Die ersten beiden Testspiele liegen auch schon hinter uns. Eines haben wir gewonnen, eines verloren.

DFB.de: Da Sie zuvor als U 16-Trainer bei der TSG tätig waren, kannten Sie viele Spieler schon vorher, oder?

Herdling: Das stimmt. Wir haben insgesamt gleich 19 Spieler aus der U 16 hochgezogen. Das ist sicherlich für mich als Trainer ein großer Vorteil, denn das Team ist schon recht gut eingespielt, verfügt über eine klare Hierarchie. Mit Angreifer Jaden Meyer vom SV Wehen Wiesbaden und dem österreichischen U 16-Nationalspieler Tizian-Valentino Scharmer, den wir aus Innsbruck geholt haben, stehen lediglich zwei externe Zugänge im Kader. Dadurch fallen einige Aspekte, die man sich bei einem komplett neuformierten Team sonst erst während der Vorbereitung erarbeiten muss, nicht so sehr ins Gewicht. Wir können uns so noch besser auf unseren Fußball konzentrieren.

DFB.de: Ihr Vorgänger Danny Galm, der jetzt die U 16 betreut, erzielte in den vergangenen Spielzeiten jeweils eine herausragende Punktausbeute, blieb aber ohne Titel. Was haben Sie sich für die neue Saison vorgenommen?

Herdling: In erster Linie wollen wir mit Spaß und Freude an die Aufgaben herangehen. Auf uns wartet eine interessante Runde, die wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie sicherlich auch für alle Beteiligten irgendwie neu sein wird. Den Jungs habe ich deshalb auch gesagt, sie sollen es sich bewahren, den Moment zu genießen.

DFB.de: Im Mittelpunkt Ihrer Arbeit steht die Förderung der Talente. Erkennen Sie bei einigen Spielern das Potential, um es ganz nach oben zu schaffen?

Herdling: Wir haben sehr talentierte Spieler im Team. Talent alleine reicht aber nicht. Dass der eine oder andere jedoch das Zeug besitzt, um ganz oben aufzutauchen, steht außer Frage.

DFB.de: Bei den Profis gibt es erneut ein neues Trainerteam um Sebastian Hoeneß. Wie läuft der Austausch mit der Lizenzabteilung?

Herdling: Bei uns im Verein ist der Austausch zwischen Profi- und Nachwuchsabteilung immer sehr eng und intensiv, unabhängig von den einzelnen Personen. Da hat die TSG über Jahre herausragende Strukturen geschaffen. Das wird sich auch unter Sebastian Hoeneß, mit dem ich früher noch zusammen für die TSG gespielt habe, mit Sicherheit nicht ändern. Ganz im Gegenteil!

DFB.de: Sehen Sie es als Vorteil an, dass Sebastian Hoeneß zuvor selbst über viele Jahre Nachwuchstrainer war?

Herdling: Das ist definitiv für uns ein großer Vorteil. Wer selbst im Juniorenbereich gearbeitet hat, weiß noch besser, wie die heutige Spielergeneration tickt und wie man mit den Jungs umgehen muss. Die TSG hat schon in den vergangenen Jahren viele Jugendspieler nach oben gebracht. Wir alle arbeiten intensiv daran, diese Serie fortzusetzen.

DFB.de: Abgesehen von zwei kurzen Unterbrechungen sind Sie bereits seit 18 Jahren im Verein. Wie würden Sie Ihr Verhältnis zum Klub beschreiben?

Herdling: Ich habe in der Tat praktisch mein halbes Leben bei der TSG verbracht, das sagt eigentlich schon alles aus. Ich bin hier in meiner Heimat, bin ein Kind der Region und mit dem Verein seit vielen Jahren eng verbunden. Das gibt es im heutigen Profifußball nicht so oft. Ich habe der TSG sehr viel zu verdanken.

DFB.de: Von der Oberliga bis zur Bundesliga waren Sie in sämtlichen Spielklassen für die TSG am Ball. Was bedeutet es Ihnen, jetzt auch als Trainer für den Verein zu arbeiten?

Herdling: Es war bis jetzt eine phantastische Reise, bei der ich aktiv als Spieler und Trainer dabei sein durfte. Zu sehen, wie Dietmar Hopp mit seinem großen Eifer und seiner Freude die TSG voranbringt, ist ebenfalls etwas ganz Besonderes. Das gilt auch für zahlreiche weitere Menschen, die in und um den Verein tätig sind. Ich genieße es, jetzt als Trainer weiterhin ein Teil des Ganzen zu sein.

DFB.de: Sehen Sie sich als personifiziertes Vorbild für Ihre Spieler?

Herdling: Selbst als Profi in der Bundesliga gespielt zu haben, ist sicher kein Nachteil. Der eine oder andere hört dann doch etwas aufmerksamer zu. Das allein reicht aber bei weitem nicht aus, um als Trainer dauerhaft bestehen zu können. Da zählen ganz klar die Inhalte. Ich muss liefern, um die Jungs zu erreichen.

DFB.de: Während Ihrer aktiven Laufbahn haben Sie mit zahlreichen bekannten Trainern zusammengearbeitet. Wer hat Sie am meisten beeindruckt oder gar geprägt?

Herdling: Ohne jemanden kopieren zu wollen, nimmt man von jedem Trainer etwas mit. Das hört sich vielleicht langweilig an, ist aber so. Hansi Flick war zu Beginn meiner Zeit in Hoffenheim wie eine Vaterfigur für mich. Markus Gisdols Mannschaftsführung hat mir sehr gefallen. Ich hatte dann auch noch das Glück, unter so unterschiedlichen Typen wie Huub Stevens und Julian Nagelsmann trainieren zu dürfen. Jeder ist auf seine Art besonders.

DFB.de: Julian Nagelsmann mit RB Leipzig und Hansi Flick mit dem FC Bayern München haben jeweils das Halbfinale der Champions League erreicht. Flicks Bayern können nach dem Gewinn der Meisterschaft und des DFB-Pokals sogar das Triple perfekt machen. Überrascht?

Herdling: So wie vor allem die Bayern derzeit spielen, hätte es im vergangenen Herbst wohl keiner erwartet. Das ist einfach phänomenal. Mich freut dabei vor allem, dass Hansi Flick auch bei diesem Topklub besonders auf junge Spieler setzt und mit ihnen erfolgreich ist. Keine Frage: Das Abschneiden beider Vereine ist Werbung für den deutschen Fußball.

DFB.de: Gibt es noch Kontakt?

Herdling: Auf jeden Fall. Ich habe beiden zu ihren großen Erfolgen gratuliert und drücke ihnen auch weiterhin ganz fest die Daumen.

DFB.de: Wie würden Sie denn Ihren eigenen Stil als Trainer beschreiben?

Herdling: Über Spielstile und Spielideen ist in der Vergangenheit für meinen Geschmack schon zu viel philosophiert worden. Jürgen Klopp hat einmal gesagt, dass es in unserem Sport vor allem darum geht, Menschen zu begeistern. Das halte ich für einen tollen Ansatz. Ich will meinen Spielern vermitteln, dass sie Freude an dem haben, was sie tun. Dass dazu auch möglichst offensiver Fußball und im besten Fall auch ein wenig Spektakel gehören, dürfte sich von selbst verstehen.

DFB.de: Wie lautet Ihre persönliche Zielsetzung?

Herdling: Mein nächstes Ziel ist es, eine erfolgreiche Saison mit der U 17 der TSG Hoffenheim zu spielen. Dann würde ich gerne die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvieren. Ich halte viel davon, sich möglichst ambitionierte Ziele zu stecken. Als Spieler durfte ich Bundesligaluft schnuppern. Es wäre schön, das auch einmal als Trainer zu erleben. Am Ende der abgelaufenen Saison hatte ich kurzzeitig das Vergnügen, zum Trainerteam der Profis zu gehören. Das war eine sehr wertvolle Erfahrung, auch wenn die Zuschauerränge leider leer bleiben mussten. Sehr gerne würde ich das eines Tages auch in vollen Stadien erleben.

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