TSG-Torjägerin Vanessa Leimenstoll: "Noch nie so fokussiert"

Mit dem 1:0-Hinspielerfolg bei Borussia Mönchengladbach hat sich die U 20 der TSG Hoffenheim in der Relegation um den Klassenverbleib in der 2. Frauen-Bundesliga eine günstige Ausgangsposition für das heutige Rückspiel (ab 11 Uhr, live bei Soccerwatch.tv) erarbeitet. Im DFB.de-Interview spricht die 20 Jahre alte TSG-Torjägerin Vanessa Leimenstoll mit Mitarbeiter Peter Haidinger über die Entscheidungsspiele.

DFB.de: Wie sehr kribbelt es bei Ihnen schon vor dem Relegationsrückspiel gegen Borussia Mönchengladbach, Frau Leimenstoll?

Vanessa Leimenstoll: Um ganz ehrlich zu sein: Am liebsten hätten wir gleich nach dem Hinspiel sofort wieder losgelegt. Die Vorfreude auf das Rückspiel wächst von Tag zu Tag. Wir haben den nötigen Respekt und sind heiß auf die Partie.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Ausgangslage nach dem 1:0-Auswärtserfolg im Hinspiel?

Leimenstoll: Dass wir mit einem Auswärtssieg in das Rückspiel gehen, ist sicherlich ein großer Pluspunkt für uns. Der Gegner wird uns dennoch alles abverlangen. Deshalb dürfen wir uns auf keinen Fall auf dem Hinspielergebnis ausruhen.

DFB.de: In welchen Bereichen muss sich die TSG gegenüber dem Hinspiel noch steigern?

Leimenstoll: Was die Mentalität angeht, müssen wir uns keine Gedanken machen. Die haben wir auch schon im Hinspiel gezeigt. Die Gladbacherinnen verfügen allerdings über sehr viel Erfahrung, haben uns in dieser Hinsicht etwas voraus. Als sehr junges Team müssen wir uns durchkämpfen und bis zur 90. Minute Durchhaltevermögen beweisen. Im Vergleich zum Hinspiel wäre eine bessere Chancenverwertung wünschenswert.

DFB.de: Ihr Trainer Siegfried Becker hat von einem der besten Saisonspiele gesprochen. Liegt er damit richtig?

Leimenstoll: Da würde ich ihm auf jeden Fall zustimmen. So fokussiert habe ich die Mädels noch nie gesehen. Die Einstellung hat zu 100 Prozent gestimmt. Die Trainer hatten uns vor der Partie bewegende und auch ehrliche Worte mitgegeben, uns richtig heiß gemacht. Aber auch untereinander hatten wir uns gegenseitig hochgepusht.

DFB.de: Warum konnte das Team diese Leistungen nicht über die gesamte Saison auf den Platz bringen, um gar nicht erst in Abstiegsgefahr zu geraten?

Leimenstoll: Wir haben viele Punkte unnötig liegengelassen und hatten in der einen oder anderen Partie auch nicht das nötige Quäntchen Glück. In der Partie bei Bayern München II hatten wir den 1:1-Ausgleichstreffer beispielsweise in der 90. Minute kassiert. Gegen Eintracht Frankfurt konnten wir eine 2:0-Führung nicht über die Zeit bringen. Durch die vielen Unentschieden haben wir uns die Saison ein wenig selbst verbaut. Man darf aber auch nicht vergessen, dass es in der Süd-Staffel - mit Ausnahme von Meister 1. FC Köln - sehr eng zuging und wir am Saisonende gerade einmal vier Punkte von Platz zwei entfernt waren.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um im Rückspiel gegen Gladbach den Klassenverbleib endgültig unter Dach und Fach zu bringen?

Leimenstoll: Ich bin der Meinung, dass vieles im Kopf passiert und entschieden wird. Wenn wir uns auf dem Hinspielerfolg ausruhen, dann wird das nichts. Wir müssen uns von dem vorhandenen Druck lösen, erneut Mentalität beweisen und unser Ding durchziehen.

DFB.de: Sie haben sich mit 14 Treffern in der Staffel Süd der 2. Frauen-Bundesliga den ersten Platz in der Torjägerinnenliste gesichert. Wo sehen Sie Ihre Stärken und Schwächen?

Leimenstoll: Meinen großen Ehrgeiz kann man als Schwäche, aber auch als Stärke sehen. Ich will die Mädels immer pushen und mitziehen, habe allerdings nach einer Niederlage oder einem schlechten Spiel von mir auch mehrere Tage daran zu knabbern. (lacht) Meine sportlichen Stärken sehe ich unter anderem im Kopfballspiel und in meiner Einsatzbereitschaft auf dem Platz. Noch nicht so gut ist mein Defensivverhalten im Umschaltspiel. Daran muss ich weiter hart arbeiten, um mich zu verbessern.

DFB.de: Warum ist im Hinspiel gegen Borussia Mönchengladbach kein weiterer Treffer von Ihnen hinzugekommen? Nehmen Sie sich für das Rückspiel ein Tor vor?

Leimenstoll: Ich will möglichst in jedem Spiel mit mindestens einem Tor vom Platz gehen. (lacht) Aber wer am Sonntag letztlich den Ball über die Linie drückt, ist mir - ehrlich gesagt - sowas von egal. Hauptsache, die Mannschaft schafft den Klassenverbleib.

DFB.de: Wie wichtig wäre der Klassenverbleib für das Team?

Leimenstoll: Nicht nur für das Team, sondern für den gesamten Verein wäre der Klassenverbleib enorm wichtig. Es wird hier gute Nachwuchsarbeit geleistet und immer wieder schaffen Spielerinnen aus der U 20 den Sprung in den Bundesligakader. Der Abstand zur ersten Mannschaft würde bei einem Abstieg der U 20 wahrscheinlich größer werden, so dass es schwieriger wäre, sich an das Niveau in der Bundesliga heranzuarbeiten. Das wäre sehr schade. Daher werden wir auch alles tun, um das zu verhindern.

DFB.de: Auch Sie dürfen sich ab der kommenden Saison bei der TSG Hoffenheim in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga beweisen. Was haben Sie sich vorgenommen?

Leimenstoll: Ich durfte bereits in den vergangenen Monaten regelmäßig mit dem Bundesligateam trainieren, bin sehr gut aufgenommen worden und konnte schon viele Erfahrungen sammeln. Für mich steht jetzt vor allem im Fokus, dass ich die neue Herausforderung nutze, um mich weiterzuentwickeln. Ich lasse alles auf mich zukommen und freue mich, weiter für die TSG spielen zu dürfen.

DFB.de: Wie sehr reizt Sie dabei die Champions League, für die sich die TSG Hoffenheim erstmals qualifiziert hat?

Leimenstoll: Es ist der Traum einer jeden Spielerin, dort mitspielen und Erfahrungen sammeln zu dürfen.

DFB.de: Zurück zur Relegation der 2. Frauen-Bundesliga: Die Entscheidungsspiele werden nach dem Europapokalmodus ausgetragen. Das bedeutet: Bei Punkt- und Torgleichheit nach beiden Begegnungen gibt die Zahl der auswärts geschossenen Tore den Ausschlag. Was bedeutet das für die taktische Ausrichtung am Sonntag?

Leimenstoll: Davon lassen wir uns nicht beeinflussen und bleiben unserer Linie treu. Wir spielen auf Sieg und werden uns nicht verbiegen.

DFB.de: Wurde im Training auch für ein mögliches Elfmeterschießen geübt?

Leimenstoll: Nein. Aber sollte es dazu kommen, dann würde ich mir den Ball schon schnappen. (lacht)

DFB.de: Warum wird die TSG auch in der nächsten Saison in der 2. Frauen-Bundesliga vertreten sein?

Leimenstoll: Wir haben sehr viele junge Talente, die technisch stark sind und weiter gefördert werden müssen. Die Mädels haben Spaß am Fußball und wollen sich immer weiterentwickeln. Wir werfen alles in die Waagschale, um auch in der nächsten Saison in der 2. Frauen-Bundesliga vertreten zu sein.

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Mit dem 1:0-Hinspielerfolg bei Borussia Mönchengladbach hat sich die U 20 der TSG Hoffenheim in der Relegation um den Klassenverbleib in der 2. Frauen-Bundesliga eine günstige Ausgangsposition für das heutige Rückspiel (ab 11 Uhr, live bei Soccerwatch.tv) erarbeitet. Im DFB.de-Interview spricht die 20 Jahre alte TSG-Torjägerin Vanessa Leimenstoll mit Mitarbeiter Peter Haidinger über die Entscheidungsspiele.

DFB.de: Wie sehr kribbelt es bei Ihnen schon vor dem Relegationsrückspiel gegen Borussia Mönchengladbach, Frau Leimenstoll?

Vanessa Leimenstoll: Um ganz ehrlich zu sein: Am liebsten hätten wir gleich nach dem Hinspiel sofort wieder losgelegt. Die Vorfreude auf das Rückspiel wächst von Tag zu Tag. Wir haben den nötigen Respekt und sind heiß auf die Partie.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Ausgangslage nach dem 1:0-Auswärtserfolg im Hinspiel?

Leimenstoll: Dass wir mit einem Auswärtssieg in das Rückspiel gehen, ist sicherlich ein großer Pluspunkt für uns. Der Gegner wird uns dennoch alles abverlangen. Deshalb dürfen wir uns auf keinen Fall auf dem Hinspielergebnis ausruhen.

DFB.de: In welchen Bereichen muss sich die TSG gegenüber dem Hinspiel noch steigern?

Leimenstoll: Was die Mentalität angeht, müssen wir uns keine Gedanken machen. Die haben wir auch schon im Hinspiel gezeigt. Die Gladbacherinnen verfügen allerdings über sehr viel Erfahrung, haben uns in dieser Hinsicht etwas voraus. Als sehr junges Team müssen wir uns durchkämpfen und bis zur 90. Minute Durchhaltevermögen beweisen. Im Vergleich zum Hinspiel wäre eine bessere Chancenverwertung wünschenswert.

DFB.de: Ihr Trainer Siegfried Becker hat von einem der besten Saisonspiele gesprochen. Liegt er damit richtig?

Leimenstoll: Da würde ich ihm auf jeden Fall zustimmen. So fokussiert habe ich die Mädels noch nie gesehen. Die Einstellung hat zu 100 Prozent gestimmt. Die Trainer hatten uns vor der Partie bewegende und auch ehrliche Worte mitgegeben, uns richtig heiß gemacht. Aber auch untereinander hatten wir uns gegenseitig hochgepusht.

DFB.de: Warum konnte das Team diese Leistungen nicht über die gesamte Saison auf den Platz bringen, um gar nicht erst in Abstiegsgefahr zu geraten?

Leimenstoll: Wir haben viele Punkte unnötig liegengelassen und hatten in der einen oder anderen Partie auch nicht das nötige Quäntchen Glück. In der Partie bei Bayern München II hatten wir den 1:1-Ausgleichstreffer beispielsweise in der 90. Minute kassiert. Gegen Eintracht Frankfurt konnten wir eine 2:0-Führung nicht über die Zeit bringen. Durch die vielen Unentschieden haben wir uns die Saison ein wenig selbst verbaut. Man darf aber auch nicht vergessen, dass es in der Süd-Staffel - mit Ausnahme von Meister 1. FC Köln - sehr eng zuging und wir am Saisonende gerade einmal vier Punkte von Platz zwei entfernt waren.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um im Rückspiel gegen Gladbach den Klassenverbleib endgültig unter Dach und Fach zu bringen?

Leimenstoll: Ich bin der Meinung, dass vieles im Kopf passiert und entschieden wird. Wenn wir uns auf dem Hinspielerfolg ausruhen, dann wird das nichts. Wir müssen uns von dem vorhandenen Druck lösen, erneut Mentalität beweisen und unser Ding durchziehen.

DFB.de: Sie haben sich mit 14 Treffern in der Staffel Süd der 2. Frauen-Bundesliga den ersten Platz in der Torjägerinnenliste gesichert. Wo sehen Sie Ihre Stärken und Schwächen?

Leimenstoll: Meinen großen Ehrgeiz kann man als Schwäche, aber auch als Stärke sehen. Ich will die Mädels immer pushen und mitziehen, habe allerdings nach einer Niederlage oder einem schlechten Spiel von mir auch mehrere Tage daran zu knabbern. (lacht) Meine sportlichen Stärken sehe ich unter anderem im Kopfballspiel und in meiner Einsatzbereitschaft auf dem Platz. Noch nicht so gut ist mein Defensivverhalten im Umschaltspiel. Daran muss ich weiter hart arbeiten, um mich zu verbessern.

DFB.de: Warum ist im Hinspiel gegen Borussia Mönchengladbach kein weiterer Treffer von Ihnen hinzugekommen? Nehmen Sie sich für das Rückspiel ein Tor vor?

Leimenstoll: Ich will möglichst in jedem Spiel mit mindestens einem Tor vom Platz gehen. (lacht) Aber wer am Sonntag letztlich den Ball über die Linie drückt, ist mir - ehrlich gesagt - sowas von egal. Hauptsache, die Mannschaft schafft den Klassenverbleib.

DFB.de: Wie wichtig wäre der Klassenverbleib für das Team?

Leimenstoll: Nicht nur für das Team, sondern für den gesamten Verein wäre der Klassenverbleib enorm wichtig. Es wird hier gute Nachwuchsarbeit geleistet und immer wieder schaffen Spielerinnen aus der U 20 den Sprung in den Bundesligakader. Der Abstand zur ersten Mannschaft würde bei einem Abstieg der U 20 wahrscheinlich größer werden, so dass es schwieriger wäre, sich an das Niveau in der Bundesliga heranzuarbeiten. Das wäre sehr schade. Daher werden wir auch alles tun, um das zu verhindern.

DFB.de: Auch Sie dürfen sich ab der kommenden Saison bei der TSG Hoffenheim in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga beweisen. Was haben Sie sich vorgenommen?

Leimenstoll: Ich durfte bereits in den vergangenen Monaten regelmäßig mit dem Bundesligateam trainieren, bin sehr gut aufgenommen worden und konnte schon viele Erfahrungen sammeln. Für mich steht jetzt vor allem im Fokus, dass ich die neue Herausforderung nutze, um mich weiterzuentwickeln. Ich lasse alles auf mich zukommen und freue mich, weiter für die TSG spielen zu dürfen.

DFB.de: Wie sehr reizt Sie dabei die Champions League, für die sich die TSG Hoffenheim erstmals qualifiziert hat?

Leimenstoll: Es ist der Traum einer jeden Spielerin, dort mitspielen und Erfahrungen sammeln zu dürfen.

DFB.de: Zurück zur Relegation der 2. Frauen-Bundesliga: Die Entscheidungsspiele werden nach dem Europapokalmodus ausgetragen. Das bedeutet: Bei Punkt- und Torgleichheit nach beiden Begegnungen gibt die Zahl der auswärts geschossenen Tore den Ausschlag. Was bedeutet das für die taktische Ausrichtung am Sonntag?

Leimenstoll: Davon lassen wir uns nicht beeinflussen und bleiben unserer Linie treu. Wir spielen auf Sieg und werden uns nicht verbiegen.

DFB.de: Wurde im Training auch für ein mögliches Elfmeterschießen geübt?

Leimenstoll: Nein. Aber sollte es dazu kommen, dann würde ich mir den Ball schon schnappen. (lacht)

DFB.de: Warum wird die TSG auch in der nächsten Saison in der 2. Frauen-Bundesliga vertreten sein?

Leimenstoll: Wir haben sehr viele junge Talente, die technisch stark sind und weiter gefördert werden müssen. Die Mädels haben Spaß am Fußball und wollen sich immer weiterentwickeln. Wir werfen alles in die Waagschale, um auch in der nächsten Saison in der 2. Frauen-Bundesliga vertreten zu sein.

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