Triumph in der Champions League: Klopp in exklusivem Kreis

Jürgen Klopp ist der fünfte deutsche Trainer, der die Champions League gewonnen hat. Mit dem FC Liverpool setzte sich der 51-Jährige in Madrid 2:0 (1:0) gegen Tottenham Hotspur durch und feierte nach zwei verlorenen Champions-League-Endspielen seinen größten Erfolg als Teammanager. 2013 hatte Klopp das Finale der Königsklasse mit Borussia Dortmund (1:2 gegen Bayern München) und im vergangenen Jahr mit Liverpool (1:3 gegen Real Madrid) verloren.

Anlässlich seines Triumphs gibt DFB.de einen Überblick über die Taten erfolgreicher deutscher Trainer in diesem Wettbewerb und dessen Vorgänger, dem Europapokal der Landesmeister. Vor Klopp waren es nur vier, die den begehrten Silberpott in die Höhe streckten.

Lattek und die Bayern: Premiere im Landesmeister-Cup

Udo Lattek war der erste. In der Woche nach dem Meisterhattrick mit den Bayern durfte er am 17. Mai 1974 auch den ersten Europapokalsieg feiern. Es war ein spezielles Finale gegen Atletico Madrid, musste es doch zwei Tage nach der Erstauflage wiederholt werden, weil Georg "Katsche" Schwarzenbeck in der letzten Minute der Verlängerung noch das 1:1 erzielte und es noch kein Elfmeterschießen gab - nicht im Finale jedenfalls. Zwei Tage später schossen Gerd Müller und Uli Hoeneß mit je zwei Toren die Bayern zum 4:0-Triumph.

Udo Lattek, der Anfang 1975 bei Bayern entlassen wurde, stand noch zweimal im Landesmeisterfinale, verlor aber sowohl 1977 mit Borussia Mönchengladbach (1:3 gegen Liverpool in Rom) als auch 1987 zum Abschluss seiner zweiten Bayern-Ära (1:2 gegen FC Porto in Wien).

Rekordhalter Cramer: Titel mit Bayern verteidigt

Dettmar Cramer folgte auf Udo Lattek bei den Bayern und übertraf diesen noch, jedenfalls im Europacup. Sowohl 1975 (2:0 gegen Leeds United in Paris) als auch 1976 (1:0 gegen AS St. Etienne in Glasgow) verteidigten die Bayern ihren Titel. Erst Real Madrid schaffte in der Neuzeit wieder einen Hattrick. Cramers hundertprozentige Bilanz macht ihn zum deutschen Rekordhalter. Der gelehrte Mann, der auch für den DFB - unter anderem bei der WM 1966 als Assistent von Helmut Schön - arbeitete, ließ sich nach dem Triumph von 1976 als Napoleon ablichten und hatte seitdem seinen Spitznamen weg.

Ottmar Hitzfeld war 21 Jahre später der dritte deutsche Fußball-Lehrer, der die Hand am Silberpott hatte. In seiner sechsten und letzten Saison mit Borussia Dortmund ging der einstige Olympiaauswahlspieler als großer Champion. 1972 hatte er mit Deutschland beim Fußballturnier das Münchner Olympiastadion nicht erreicht - sprich: das Finale verpasst. 1997 aber kam er mit Borussia Dortmund dorthin und feierte seinen größten Triumph. Das 3:1 gegen Juventus Turin verbinden viele auch mit dem Jokertor von Lars Ricken elf Sekunden nach seiner Einwechslung, was wiederum dem "goldenen Händchen" des Trainers zuzuschreiben ist.

Hitzfeld triumphiert mit BVB und Bayern

Hitzfeld hatte nun Blut geleckt, wechselte 1998 zu den Bayern, mit denen er 1999 und 2001 wieder im Finale stand. Zunächst gab es eine äußerst dramatische Niederlage gegen Manchester United, das in Barcelona noch in der Nachspielzeit mit zwei Toren binnen 102 Sekunden aus einem 0:1 ein 2:1 machte. Zwei Jahre später wurden die Münchner für ihre bitteren Tränen entschädigt und schlugen in Mailand den FC Valencia im Elfmeterschießen. Oliver Kahn hielt drei Elfmeter - und Ottmar Hitzfeld zum zweiten Mal den Pokal hoch.

Jupp Heynckes, der Ex-Nationalspieler, Europameister 1972 und Weltmeister 1974, hatte als Spieler das Landesmeisterfinale von 1977 mit Mönchengladbach verloren. Als Trainer hatte er mehr Glück, allerdings auch eine beneidenswert starke Mannschaft. 1998 zog er nämlich mit Real Madrid ins Finale gegen Juventus Turin ein, das der Jugoslawe Predrag Mijatoviv beim 1:0 in Amsterdam entschied. Im Tor stand Weltmeister Bodo Illgner, Weltstars wie Roberto Carlos, Raul oder Davor Suker brillierten auf dem Feld. Weil er mit diesen Stars aber nicht auch spanischer Meister wurde und sich mit dem Präsidenten überwarf, musste er nach der Saison trotzdem gehen. Er war bis zum Samstag bisher der einzige Deutsche, der den Pokal mit einer ausländischen Mannschaft gewann.

Heynckes: Sieg mit Real, "Drama dahoam", Triumph in Wembley

2012 versuchte Heynckes es mit dem FC Bayern, verlor aber im ominösen "Finale dahoam" in München gegen den FC Chelsea aus London im Elfmeterschießen. Genugtuung für die Bayern-Seele brachte das nächste Jahr, als der Rekordmeister in einem deutschen Finale in Wembley Borussia Dortmund mit 2:1 schlug. Damit zog Heynckes mit Cramer und Hitzfeld nach Titeln in der Königsklasse gleich.

Jürgen Klopp, der im Vorjahr mit Liverpool unglücklich Real Madrid mit 1:3 in Kiew unterlag, wird nach dem 2:0-Erfolg gegen Tottenham nicht als erster Trainer mit drei Finalniederlagen in die Historie eingehen. Das wäre dann nicht nur deutscher Rekord gewesen, er hätte auch den internationalen Rekordhalter Marcello Lippi eingeholt.

P.S. Einmal im Finale, jenes aber verloren haben die deutschen Trainer Paul Oßwald (1960 mit Eintracht Frankfurt) und Klaus Toppmöller (2002 mit Bayer Leverkusen).

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Jürgen Klopp ist der fünfte deutsche Trainer, der die Champions League gewonnen hat. Mit dem FC Liverpool setzte sich der 51-Jährige in Madrid 2:0 (1:0) gegen Tottenham Hotspur durch und feierte nach zwei verlorenen Champions-League-Endspielen seinen größten Erfolg als Teammanager. 2013 hatte Klopp das Finale der Königsklasse mit Borussia Dortmund (1:2 gegen Bayern München) und im vergangenen Jahr mit Liverpool (1:3 gegen Real Madrid) verloren.

Anlässlich seines Triumphs gibt DFB.de einen Überblick über die Taten erfolgreicher deutscher Trainer in diesem Wettbewerb und dessen Vorgänger, dem Europapokal der Landesmeister. Vor Klopp waren es nur vier, die den begehrten Silberpott in die Höhe streckten.

Lattek und die Bayern: Premiere im Landesmeister-Cup

Udo Lattek war der erste. In der Woche nach dem Meisterhattrick mit den Bayern durfte er am 17. Mai 1974 auch den ersten Europapokalsieg feiern. Es war ein spezielles Finale gegen Atletico Madrid, musste es doch zwei Tage nach der Erstauflage wiederholt werden, weil Georg "Katsche" Schwarzenbeck in der letzten Minute der Verlängerung noch das 1:1 erzielte und es noch kein Elfmeterschießen gab - nicht im Finale jedenfalls. Zwei Tage später schossen Gerd Müller und Uli Hoeneß mit je zwei Toren die Bayern zum 4:0-Triumph.

Udo Lattek, der Anfang 1975 bei Bayern entlassen wurde, stand noch zweimal im Landesmeisterfinale, verlor aber sowohl 1977 mit Borussia Mönchengladbach (1:3 gegen Liverpool in Rom) als auch 1987 zum Abschluss seiner zweiten Bayern-Ära (1:2 gegen FC Porto in Wien).

Rekordhalter Cramer: Titel mit Bayern verteidigt

Dettmar Cramer folgte auf Udo Lattek bei den Bayern und übertraf diesen noch, jedenfalls im Europacup. Sowohl 1975 (2:0 gegen Leeds United in Paris) als auch 1976 (1:0 gegen AS St. Etienne in Glasgow) verteidigten die Bayern ihren Titel. Erst Real Madrid schaffte in der Neuzeit wieder einen Hattrick. Cramers hundertprozentige Bilanz macht ihn zum deutschen Rekordhalter. Der gelehrte Mann, der auch für den DFB - unter anderem bei der WM 1966 als Assistent von Helmut Schön - arbeitete, ließ sich nach dem Triumph von 1976 als Napoleon ablichten und hatte seitdem seinen Spitznamen weg.

Ottmar Hitzfeld war 21 Jahre später der dritte deutsche Fußball-Lehrer, der die Hand am Silberpott hatte. In seiner sechsten und letzten Saison mit Borussia Dortmund ging der einstige Olympiaauswahlspieler als großer Champion. 1972 hatte er mit Deutschland beim Fußballturnier das Münchner Olympiastadion nicht erreicht - sprich: das Finale verpasst. 1997 aber kam er mit Borussia Dortmund dorthin und feierte seinen größten Triumph. Das 3:1 gegen Juventus Turin verbinden viele auch mit dem Jokertor von Lars Ricken elf Sekunden nach seiner Einwechslung, was wiederum dem "goldenen Händchen" des Trainers zuzuschreiben ist.

Hitzfeld triumphiert mit BVB und Bayern

Hitzfeld hatte nun Blut geleckt, wechselte 1998 zu den Bayern, mit denen er 1999 und 2001 wieder im Finale stand. Zunächst gab es eine äußerst dramatische Niederlage gegen Manchester United, das in Barcelona noch in der Nachspielzeit mit zwei Toren binnen 102 Sekunden aus einem 0:1 ein 2:1 machte. Zwei Jahre später wurden die Münchner für ihre bitteren Tränen entschädigt und schlugen in Mailand den FC Valencia im Elfmeterschießen. Oliver Kahn hielt drei Elfmeter - und Ottmar Hitzfeld zum zweiten Mal den Pokal hoch.

Jupp Heynckes, der Ex-Nationalspieler, Europameister 1972 und Weltmeister 1974, hatte als Spieler das Landesmeisterfinale von 1977 mit Mönchengladbach verloren. Als Trainer hatte er mehr Glück, allerdings auch eine beneidenswert starke Mannschaft. 1998 zog er nämlich mit Real Madrid ins Finale gegen Juventus Turin ein, das der Jugoslawe Predrag Mijatoviv beim 1:0 in Amsterdam entschied. Im Tor stand Weltmeister Bodo Illgner, Weltstars wie Roberto Carlos, Raul oder Davor Suker brillierten auf dem Feld. Weil er mit diesen Stars aber nicht auch spanischer Meister wurde und sich mit dem Präsidenten überwarf, musste er nach der Saison trotzdem gehen. Er war bis zum Samstag bisher der einzige Deutsche, der den Pokal mit einer ausländischen Mannschaft gewann.

Heynckes: Sieg mit Real, "Drama dahoam", Triumph in Wembley

2012 versuchte Heynckes es mit dem FC Bayern, verlor aber im ominösen "Finale dahoam" in München gegen den FC Chelsea aus London im Elfmeterschießen. Genugtuung für die Bayern-Seele brachte das nächste Jahr, als der Rekordmeister in einem deutschen Finale in Wembley Borussia Dortmund mit 2:1 schlug. Damit zog Heynckes mit Cramer und Hitzfeld nach Titeln in der Königsklasse gleich.

Jürgen Klopp, der im Vorjahr mit Liverpool unglücklich Real Madrid mit 1:3 in Kiew unterlag, wird nach dem 2:0-Erfolg gegen Tottenham nicht als erster Trainer mit drei Finalniederlagen in die Historie eingehen. Das wäre dann nicht nur deutscher Rekord gewesen, er hätte auch den internationalen Rekordhalter Marcello Lippi eingeholt.

P.S. Einmal im Finale, jenes aber verloren haben die deutschen Trainer Paul Oßwald (1960 mit Eintracht Frankfurt) und Klaus Toppmöller (2002 mit Bayer Leverkusen).

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