Trittel: "Den Weg gemeinschaftlich und konsequent fortsetzen"

Tobias Trittel, Koordinator Sport Frauenfußball des VfL Wolfsburg, ist neuer Vorsitzender des Ausschusses Frauen-Bundesligen und folgt damit auf den zum Ende des vergangenen Jahres zurückgetretenen Siggi Dietrich. Im DFB.de-Interview spricht Trittel über Herausforderungen in seiner neuen Rolle, Vorstellungen zur künftigen Zusammenarbeit und den Blick ins europäische Ausland.

DFB.de: Wie ordnen Sie Ihre Berufung ins DFB-Amt ein, Herr Trittel?

Tobias Trittel: Ich freue mich sehr über die Bestätigung durch das DFB-Präsidium. Ich empfinde es zudem als großen Vertrauensvorschuss der Vertreter*innen aller Bundesliga- und Zweitligavereine, den sie mir mit ihrem einstimmigen Votum entgegengebracht haben. Gleichzeitig sehe ich diese Wertschätzung als Ansporn und Motivation zugleich, den erfolgreichen Weg, den wir in der jüngeren Vergangenheit eingeschlagen haben, auch in Zukunft gemeinschaftlich mit allen Vereinen unserer Frauen-Bundesligen sowie dem DFB fortzusetzen.

DFB.de: Welche Herausforderungen sehen Sie?

Trittel: Wir befinden uns in einer Zeit, in der sich die Rahmenbedingungen rund um unseren Fußball stetig verändern. Nicht zuletzt deshalb sehe ich es als Herausforderung und gleichzeitig wichtige Aufgabe unseres Ausschusses an, in der Gesamtausrichtung unserer Frauen-Bundesligen noch enger zusammenzurücken sowie mutig und entschlossen synergetische Strategien zu entwickeln, um mit wachsender finanzieller Ausstattung, fortschreitender Professionalisierung in sämtlichen Strukturen, weiter steigender medialer Sichtbarkeit sowie nachhaltiger Markenbildung den Qualitätsstatus unserer Profiligen konsequent und kontinuierlich auszubauen.

DFB.de: Der Ausschuss ist auch für die 2. Bundesliga zuständig. Welches Augenmerk liegt darauf?

Trittel: Auch die 2. Frauen-Bundesliga gilt es, in ihrem Profil zu schärfen und mit ihrem großen Talentepool zu stärken, um damit für die Zukunft wichtige Grundlagen für erfolgreiche DFB-Nationalmannschaften zu legen. Auch dafür müssen nachhaltig greifende Maßnahmen etabliert werden, um unsere Talente auf höchstmöglichem Niveau ausbilden und ganzheitlich begleiten zu können. Gleichzeitig gilt es, die zweite Liga analog zur FLYERALARM Frauen-Bundesliga sowohl in sportlicher, infrastruktureller als auch personeller Hinsicht kontinuierlich zu entwickeln, um nicht zuletzt ihre Attraktivität für alle beteiligten Stakeholder nachhaltig zu erhöhen.

DFB.de: Wie kann das Momentum, das wir gerade im Frauenfußball erleben, bestmöglich genutzt werden?

Trittel: Wir sehen aktuell, dass immer mehr Vereine aus Überzeugung in ihre Frauenteams investieren. Diese positive Entwicklung unterstreicht, dass wir uns mit Blick auf die angestrebte Professionalisierung unserer Ligen auf einem guten Weg befinden. Immer mehr Klubs erkennen, welch großes Potenzial im Frauenfußball steckt. Nun gilt es, diesen Rückenwind weiter zu nutzen und den eingeschlagenen Weg gemeinschaftlich und konsequent fortzusetzen. Denn unter dem Strich ist dies alles erst mal eine Momentaufnahme.

DFB.de: Was folgern Sie daraus?

Trittel: Unsere Aufgabe ist es, diese Entwicklung nachhaltig zu bestätigen. Wir dürfen uns dabei jedoch nicht auf den jüngsten Erfolgen ausruhen. Wir müssen gemeinsam nach Wegen suchen, wie wir die neuen Zielgruppen, die wir gerade erschließen, dauerhaft an uns binden können. Dies meine ich sowohl mit Blick auf die stetig steigenden Zuschauerzahlen als auch auf die vielen jungen Mädchen, die aktuell in die Vereine strömen, um ihren weiblichen Vorbildern nachzueifern. Es ist selbstverständlich wichtig, die positiven Errungenschaften, zu denen nicht zuletzt der neue TV-Vertrag mit der daraus erwachsenden Zunahme an Sichtbarkeit zählt, zu erkennen und herauszustellen. Sie sind letztlich für mich aber auch nur kleine Etappen auf unserem gemeinsamen Weg. Ich freue mich sehr darauf, auch weiterhin Teil dieser spannenden Entwicklung sein zu dürfen.

DFB.de: Wie gut aufgestellt sehen Sie dabei die FLYERALARM Frauen-Bundesliga im Vergleich zu anderen europäischen Topligen?

Trittel: Auch hier gilt, dass wir uns vor niemandem verstecken brauchen, gleichzeitig unsere Anstrengungen aber kein Stück zurücknehmen dürfen. Sicherlich ist uns die englische Liga sowohl aufgrund einiger früher eingeleiteter Entwicklungen als auch insbesondere mit der Heim-EM des vergangenen Sommers im Rücken in gewissen Teilbereichen ein kleines Stück voraus. Und auch in anderen europäischen Topligen hat die Entwicklungsgeschwindigkeit in der jüngeren Vergangenheit nochmals zugenommen. Gleichzeitig sehen wir aber auch Woche für Woche, wie immer mehr Zuschauende aller Altersklassen in unsere Stadien strömen, wie die Sichtbarkeit unseres Sports in allen Medien steigt, wie immer mehr deutsche Klubs nachhaltig in den Frauenfußball investieren oder - und das möchte ich an dieser Stelle ganz besonders herausstellen - wie viele tolle Spielerinnen in unserer Liga aktiv sind. Diese Spielerinnen, die allesamt mit einem hohen Maß an Professionalität und Motivation ihrer Berufung nachgehen, in der Ausübung ihrer Leidenschaft zu stärken und damit die Grundlage für erfolgreiche Vereins- und Nationalmannschaften im internationalen Wettbewerb zu schaffen, sollte für uns alle Verantwortung und Ansporn genug sein.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre Rolle im Ausschuss Frauen-Bundesligen, und was erhoffen Sie sich für die künftige Zusammenarbeit?

Trittel: Auch wenn ich kein Mensch bin, der den Blick gern zurück richtet, möchte ich zunächst noch einmal herausstreichen, welch großen Respekt und Wertschätzung ich für die Arbeit von Siggi Dietrich mit Blick auf den deutschen Frauenfußball empfinde. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich in den vergangenen drei Jahren an seiner Seite mehr und mehr Verantwortung im AFBL übernehmen durfte. Ich habe den Ausschuss dabei als ein Gremium kennengelernt, in dem gemeinschaftlich und leidenschaftlich an allen Themen rund um den Frauenfußball im Allgemeinen sowie unsere beiden Ligen im Speziellen gearbeitet wird. Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Vereinsvertreter*innen sowie allen Mitarbeiter*innen des DFB würde ich selbstredend gerne fortführen. Die großen Herausforderungen und Aufgaben der Zukunft erfolgreich zu meistern, gelingt ohnehin nur als Team, in dem die Last auf möglichst vielen Schultern verteilt ist.

DFB.de: Wenn Sie für Ihren Amtsantritt einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?

Trittel: Momentan brechen wir in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga einen Zuschauerrekord nach dem anderen. Das ist genau die Entwicklung und Sichtbarkeit, die wir uns über die vergangenen Jahre erarbeitet haben. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Interesse und der Zuspruch nachhaltig sein werden. Wenn ich also einen Wunsch frei hätte, dann den, dass wir alle - Vereine und Verband - weiter die notwendigen Schritte in die Professionalisierung initiieren, um unser Produkt fortlaufend zu stärken und zu zeigen, wie viel Freude unser Fußball macht.

[as/ag]

Tobias Trittel, Koordinator Sport Frauenfußball des VfL Wolfsburg, ist neuer Vorsitzender des Ausschusses Frauen-Bundesligen und folgt damit auf den zum Ende des vergangenen Jahres zurückgetretenen Siggi Dietrich. Im DFB.de-Interview spricht Trittel über Herausforderungen in seiner neuen Rolle, Vorstellungen zur künftigen Zusammenarbeit und den Blick ins europäische Ausland.

DFB.de: Wie ordnen Sie Ihre Berufung ins DFB-Amt ein, Herr Trittel?

Tobias Trittel: Ich freue mich sehr über die Bestätigung durch das DFB-Präsidium. Ich empfinde es zudem als großen Vertrauensvorschuss der Vertreter*innen aller Bundesliga- und Zweitligavereine, den sie mir mit ihrem einstimmigen Votum entgegengebracht haben. Gleichzeitig sehe ich diese Wertschätzung als Ansporn und Motivation zugleich, den erfolgreichen Weg, den wir in der jüngeren Vergangenheit eingeschlagen haben, auch in Zukunft gemeinschaftlich mit allen Vereinen unserer Frauen-Bundesligen sowie dem DFB fortzusetzen.

DFB.de: Welche Herausforderungen sehen Sie?

Trittel: Wir befinden uns in einer Zeit, in der sich die Rahmenbedingungen rund um unseren Fußball stetig verändern. Nicht zuletzt deshalb sehe ich es als Herausforderung und gleichzeitig wichtige Aufgabe unseres Ausschusses an, in der Gesamtausrichtung unserer Frauen-Bundesligen noch enger zusammenzurücken sowie mutig und entschlossen synergetische Strategien zu entwickeln, um mit wachsender finanzieller Ausstattung, fortschreitender Professionalisierung in sämtlichen Strukturen, weiter steigender medialer Sichtbarkeit sowie nachhaltiger Markenbildung den Qualitätsstatus unserer Profiligen konsequent und kontinuierlich auszubauen.

DFB.de: Der Ausschuss ist auch für die 2. Bundesliga zuständig. Welches Augenmerk liegt darauf?

Trittel: Auch die 2. Frauen-Bundesliga gilt es, in ihrem Profil zu schärfen und mit ihrem großen Talentepool zu stärken, um damit für die Zukunft wichtige Grundlagen für erfolgreiche DFB-Nationalmannschaften zu legen. Auch dafür müssen nachhaltig greifende Maßnahmen etabliert werden, um unsere Talente auf höchstmöglichem Niveau ausbilden und ganzheitlich begleiten zu können. Gleichzeitig gilt es, die zweite Liga analog zur FLYERALARM Frauen-Bundesliga sowohl in sportlicher, infrastruktureller als auch personeller Hinsicht kontinuierlich zu entwickeln, um nicht zuletzt ihre Attraktivität für alle beteiligten Stakeholder nachhaltig zu erhöhen.

DFB.de: Wie kann das Momentum, das wir gerade im Frauenfußball erleben, bestmöglich genutzt werden?

Trittel: Wir sehen aktuell, dass immer mehr Vereine aus Überzeugung in ihre Frauenteams investieren. Diese positive Entwicklung unterstreicht, dass wir uns mit Blick auf die angestrebte Professionalisierung unserer Ligen auf einem guten Weg befinden. Immer mehr Klubs erkennen, welch großes Potenzial im Frauenfußball steckt. Nun gilt es, diesen Rückenwind weiter zu nutzen und den eingeschlagenen Weg gemeinschaftlich und konsequent fortzusetzen. Denn unter dem Strich ist dies alles erst mal eine Momentaufnahme.

DFB.de: Was folgern Sie daraus?

Trittel: Unsere Aufgabe ist es, diese Entwicklung nachhaltig zu bestätigen. Wir dürfen uns dabei jedoch nicht auf den jüngsten Erfolgen ausruhen. Wir müssen gemeinsam nach Wegen suchen, wie wir die neuen Zielgruppen, die wir gerade erschließen, dauerhaft an uns binden können. Dies meine ich sowohl mit Blick auf die stetig steigenden Zuschauerzahlen als auch auf die vielen jungen Mädchen, die aktuell in die Vereine strömen, um ihren weiblichen Vorbildern nachzueifern. Es ist selbstverständlich wichtig, die positiven Errungenschaften, zu denen nicht zuletzt der neue TV-Vertrag mit der daraus erwachsenden Zunahme an Sichtbarkeit zählt, zu erkennen und herauszustellen. Sie sind letztlich für mich aber auch nur kleine Etappen auf unserem gemeinsamen Weg. Ich freue mich sehr darauf, auch weiterhin Teil dieser spannenden Entwicklung sein zu dürfen.

DFB.de: Wie gut aufgestellt sehen Sie dabei die FLYERALARM Frauen-Bundesliga im Vergleich zu anderen europäischen Topligen?

Trittel: Auch hier gilt, dass wir uns vor niemandem verstecken brauchen, gleichzeitig unsere Anstrengungen aber kein Stück zurücknehmen dürfen. Sicherlich ist uns die englische Liga sowohl aufgrund einiger früher eingeleiteter Entwicklungen als auch insbesondere mit der Heim-EM des vergangenen Sommers im Rücken in gewissen Teilbereichen ein kleines Stück voraus. Und auch in anderen europäischen Topligen hat die Entwicklungsgeschwindigkeit in der jüngeren Vergangenheit nochmals zugenommen. Gleichzeitig sehen wir aber auch Woche für Woche, wie immer mehr Zuschauende aller Altersklassen in unsere Stadien strömen, wie die Sichtbarkeit unseres Sports in allen Medien steigt, wie immer mehr deutsche Klubs nachhaltig in den Frauenfußball investieren oder - und das möchte ich an dieser Stelle ganz besonders herausstellen - wie viele tolle Spielerinnen in unserer Liga aktiv sind. Diese Spielerinnen, die allesamt mit einem hohen Maß an Professionalität und Motivation ihrer Berufung nachgehen, in der Ausübung ihrer Leidenschaft zu stärken und damit die Grundlage für erfolgreiche Vereins- und Nationalmannschaften im internationalen Wettbewerb zu schaffen, sollte für uns alle Verantwortung und Ansporn genug sein.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre Rolle im Ausschuss Frauen-Bundesligen, und was erhoffen Sie sich für die künftige Zusammenarbeit?

Trittel: Auch wenn ich kein Mensch bin, der den Blick gern zurück richtet, möchte ich zunächst noch einmal herausstreichen, welch großen Respekt und Wertschätzung ich für die Arbeit von Siggi Dietrich mit Blick auf den deutschen Frauenfußball empfinde. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich in den vergangenen drei Jahren an seiner Seite mehr und mehr Verantwortung im AFBL übernehmen durfte. Ich habe den Ausschuss dabei als ein Gremium kennengelernt, in dem gemeinschaftlich und leidenschaftlich an allen Themen rund um den Frauenfußball im Allgemeinen sowie unsere beiden Ligen im Speziellen gearbeitet wird. Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Vereinsvertreter*innen sowie allen Mitarbeiter*innen des DFB würde ich selbstredend gerne fortführen. Die großen Herausforderungen und Aufgaben der Zukunft erfolgreich zu meistern, gelingt ohnehin nur als Team, in dem die Last auf möglichst vielen Schultern verteilt ist.

DFB.de: Wenn Sie für Ihren Amtsantritt einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?

Trittel: Momentan brechen wir in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga einen Zuschauerrekord nach dem anderen. Das ist genau die Entwicklung und Sichtbarkeit, die wir uns über die vergangenen Jahre erarbeitet haben. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Interesse und der Zuspruch nachhaltig sein werden. Wenn ich also einen Wunsch frei hätte, dann den, dass wir alle - Vereine und Verband - weiter die notwendigen Schritte in die Professionalisierung initiieren, um unser Produkt fortlaufend zu stärken und zu zeigen, wie viel Freude unser Fußball macht.

###more###