Treyer: "Uns fehlen zwei, drei erfahrene Spielerinnen"

Punktlos gleich chancenlos? Das sieht Ramona Treyer ganz anders. Der TSV Crailsheim ist als einzige Mannschaft der Frauen-Bundesliga noch ohne einen einzigen Punktgewinn. Mit sechs Zählern Rückstand steht das Team abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Weil der Verein vor der Saison zahlreiche hochkarätige Abgänge hinnehmen musste, war Crailsheim gezwungen, das Projekt Klassenverbleib mit einem jungen Team anzugehen.

Ramona Treyer ist eine der wenigen erfahrenen Spielerinnen beim TSV Crailsheim. Im DFB.de-Exklusivinterview mit Redakteurin Annette Seitz spricht die 29-jährige Mannschaftskapitänin über die Gründe der Erfolglosigkeit, die Stimmung in der Mannschaft und die Chancen auf den Klassenerhalt.

Frage: Haben Sie in Ihrer Laufbahn schon einmal eine derartige Saison erlebt?

Ramona Treyer: Nein, so schlimm war es noch nie. Ich habe schon vorher gesagt, dass das die härteste Bundesliga-Saison werden wird, die ich je mitgemacht habe. Und das hat sich bislang bewahrheitet.

Frage: Was ist der Grund, dass Ihre Mannschaft noch keinen Punkt geholt hat?

Treyer: Wir haben vor der Saison acht Spielerinnen verloren, fünf davon zählten zur ersten Elf. Und das waren Spielerinnen mit viel Bundesliga-Erfahrung. Jetzt haben wir ein ganz junges Team, das sich erst noch an das Niveau der höchsten Spielklasse gewöhnen muss. Die sind ins kalte Wasser geworfen worden und haben ganz einfach noch keine Erfahrung in der Bundesliga. Man müsste die Jungen langsam heranführen, aber die Zeit haben wir nicht.

Frage: Wie verkraftet denn die junge Mannschaft diese Serie von Niederlagen?

Treyer: Die Situation ist mit Sicherheit schwierig. Wenn man Woche für Woche verliert, wenn man rennt, bis man Krämpfe bekommt und es springt nichts dabei heraus. Da ist es nicht einfach, sich immer wieder aufs Neue zu motivieren. Es kommt schon mal vor, dass direkt nach dem Spiel, aus Unzufriedenheit und Enttäuschung, das ein oder andere Wort fällt, über das man später dann noch einmal sprechen muss.

Frage: Wie sieht da Ihre Rolle aus?

Treyer: Meine Aufgabe ist, die Mannschaft zu führen und den Jungen auch schon mal ein paar deutliche Worte zu sagen. Aber vor allem will ich Vorbild sein. Das nehmen die Mädels dann auch an. Sie glauben, was man ihnen sagt und arbeiten dann hart weiter.

Frage: Wie ist denn generell das Klima in der Mannschaft?

Treyer: Die Stimmung innerhalb des Teams ist gut. Wir reden viel. Obwohl es keine lustige Situation für uns ist, versuchen wir immer wieder den Spaß am Fußball nicht zu verlieren. Das gelingt uns auch. Der Schlüssel liegt in der Kommunikation, deshalb funktioniert es.

Frage: Zumal ja eine Entwicklung erkennbar ist. Auch, wenn die Ergebnisse noch nicht stimmen.

Treyer: So ist es. Ich denke, wenn wir in der jetzigen Phase gegen einen Mitkonkurrenten spielen würden, würden wir nicht mehr so viele dumme Fehler machen, wie noch am Anfang der Saison. Die jungen Spielerinnen haben nämlich nicht nur an Erfahrung gewonnen, sondern auch in Sachen Athletik zugelegt. Die Mannschaft hat sich wirklich entwickelt.

Frage: Wie stehen die Chancen, dass Ihr Team noch den Klassenverbleib packt?

Treyer: Es wird sehr schwer, aber es ist nicht unmöglich. Wir müssen einfach endlich den ersten Punkt holen. Was wir brauchen sind noch zwei, drei erfahrene Spielerinnen. Vielleicht kann der Verein ja in der Winterpause nachlegen. Unser nächstes Bundesliga-Spiel gegen Wolfsburg wird auf jeden Fall richtungweisend.

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Punktlos gleich chancenlos? Das sieht Ramona Treyer ganz anders. Der TSV Crailsheim ist als einzige Mannschaft der Frauen-Bundesliga noch ohne einen einzigen Punktgewinn. Mit sechs Zählern Rückstand steht das Team abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Weil der Verein vor der Saison zahlreiche hochkarätige Abgänge hinnehmen musste, war Crailsheim gezwungen, das Projekt Klassenverbleib mit einem jungen Team anzugehen.

Ramona Treyer ist eine der wenigen erfahrenen Spielerinnen beim TSV Crailsheim. Im DFB.de-Exklusivinterview mit Redakteurin Annette Seitz spricht die 29-jährige Mannschaftskapitänin über die Gründe der Erfolglosigkeit, die Stimmung in der Mannschaft und die Chancen auf den Klassenerhalt.

Frage: Haben Sie in Ihrer Laufbahn schon einmal eine derartige Saison erlebt?

Ramona Treyer: Nein, so schlimm war es noch nie. Ich habe schon vorher gesagt, dass das die härteste Bundesliga-Saison werden wird, die ich je mitgemacht habe. Und das hat sich bislang bewahrheitet.

Frage: Was ist der Grund, dass Ihre Mannschaft noch keinen Punkt geholt hat?

Treyer: Wir haben vor der Saison acht Spielerinnen verloren, fünf davon zählten zur ersten Elf. Und das waren Spielerinnen mit viel Bundesliga-Erfahrung. Jetzt haben wir ein ganz junges Team, das sich erst noch an das Niveau der höchsten Spielklasse gewöhnen muss. Die sind ins kalte Wasser geworfen worden und haben ganz einfach noch keine Erfahrung in der Bundesliga. Man müsste die Jungen langsam heranführen, aber die Zeit haben wir nicht.

Frage: Wie verkraftet denn die junge Mannschaft diese Serie von Niederlagen?

Treyer: Die Situation ist mit Sicherheit schwierig. Wenn man Woche für Woche verliert, wenn man rennt, bis man Krämpfe bekommt und es springt nichts dabei heraus. Da ist es nicht einfach, sich immer wieder aufs Neue zu motivieren. Es kommt schon mal vor, dass direkt nach dem Spiel, aus Unzufriedenheit und Enttäuschung, das ein oder andere Wort fällt, über das man später dann noch einmal sprechen muss.

Frage: Wie sieht da Ihre Rolle aus?

Treyer: Meine Aufgabe ist, die Mannschaft zu führen und den Jungen auch schon mal ein paar deutliche Worte zu sagen. Aber vor allem will ich Vorbild sein. Das nehmen die Mädels dann auch an. Sie glauben, was man ihnen sagt und arbeiten dann hart weiter.

Frage: Wie ist denn generell das Klima in der Mannschaft?

Treyer: Die Stimmung innerhalb des Teams ist gut. Wir reden viel. Obwohl es keine lustige Situation für uns ist, versuchen wir immer wieder den Spaß am Fußball nicht zu verlieren. Das gelingt uns auch. Der Schlüssel liegt in der Kommunikation, deshalb funktioniert es.

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Frage: Zumal ja eine Entwicklung erkennbar ist. Auch, wenn die Ergebnisse noch nicht stimmen.

Treyer: So ist es. Ich denke, wenn wir in der jetzigen Phase gegen einen Mitkonkurrenten spielen würden, würden wir nicht mehr so viele dumme Fehler machen, wie noch am Anfang der Saison. Die jungen Spielerinnen haben nämlich nicht nur an Erfahrung gewonnen, sondern auch in Sachen Athletik zugelegt. Die Mannschaft hat sich wirklich entwickelt.

Frage: Wie stehen die Chancen, dass Ihr Team noch den Klassenverbleib packt?

Treyer: Es wird sehr schwer, aber es ist nicht unmöglich. Wir müssen einfach endlich den ersten Punkt holen. Was wir brauchen sind noch zwei, drei erfahrene Spielerinnen. Vielleicht kann der Verein ja in der Winterpause nachlegen. Unser nächstes Bundesliga-Spiel gegen Wolfsburg wird auf jeden Fall richtungweisend.