Trapp: "Wir haben ziemlich viel Bock darauf, noch hierzubleiben"

Mit drei Punkten geht die deutsche Nationalmannschaft ins EM-Gruppenfinale am Mittwoch (ab 21 Uhr, live im ZDF und bei MagentaTV) gegen Ungarn. Nach dem 0:1 gegen Frankreich und dem furiosen 4:2 gegen Portugal ist die Stimmung im Team gut. Auch bei Kevin Trapp, der die Mannschaft bei Spielen von der Bank aus pushen muss. Mit DFB.de spricht der 30 Jahre alte Torwart darüber.

DFB.de: Herr Trapp, wie hat sich das 4:2 über Portugal auf die Stimmung innerhalb der Mannschaft ausgewirkt?

Kevin Trapp: Natürlich sind wir froh darüber, dass wir das Spiel gegen Portugal gedreht und hochverdient gewonnen haben. Aber darauf kann sich niemand ausruhen. Wir haben noch nichts erreicht, jetzt steht das nächste Spiel gegen Ungarn an. Wir haben viel für die Regeneration getan, dafür, dass wir am Mittwochabend wieder spritzig sind. Insgesamt ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft vom ersten Tage an sehr gut. Wir haben viel Spaß untereinander, arbeiten gleichzeitig aber sehr fokussiert. Dies gibt uns ein sehr gutes Gefühl.   

DFB.de: Wie erklären Sie sich die starke Entwicklung, die die deutsche Nationalmannschaft zwischen den ersten beiden Vorrundenspielen genommen hat?

Trapp: Wir wussten von Anfang an, dass unsere Gruppe eine brutale ist. Im ersten Spiel direkt auf den amtierenden Weltmeister Frankreich zu treffen und danach sofort auf Portugal, den amtierenden Europameister. Auch Ungarn darf man keinesfalls unterschätzen. Im ersten Spiel eines Turniers weiß man nicht unbedingt, wo man steht, vor allem wenn man gleich auf den Weltmeister trifft, kann man sich keine Fehler erlauben. Trotzdem finde ich, dass wir die bessere Mannschaft waren. Frankreich hat sehr tief verteidigt und viel auf Konter gespielt. Das ist deren Stil. Das Spiel gegen Portugal war dann fast schon ein Alles-oder-Nichts-Spiel. Wir hatten uns sehr auf dieses Duell gefreut. Wir wussten, dass wir die Qualität haben zu gewinnen, aber gleichzeitig auch, was alles auf dem Spiel stand.

DFB.de: Umso erstaunlicher, wie gut die Mannschaft den frühen Rückstand verarbeitet hat…

Trapp: Natürlich war das 0:1 ärgerlich. Ich hatte allerdings nicht das Gefühl, dass wir dadurch nervös wurden. Ganz im Gegenteil: Es war stark, wie wir das Spiel von der ersten Minute an dominiert haben. Auch nach dem Gegentor haben wir unser Spiel weitergespielt und letztendlich 4:2 gewonnen. Ich glaube, das letzte Spiel, in dem Portugal vier Gegentore kassierte, war das Vorrundenspiel der Weltmeisterschaft 2014 gegen uns.

DFB.de: Das ist richtig…

Trapp: Von daher können wir stolz auf dieses Spiel sein. Das war ein großer Schritt. Aber wir haben noch nichts gewonnen. Gegen Ungarn wollen wir gleich den nächsten Schritt machen. Dafür müssen wir mindestens die gleiche Einstellung an den Tag legen wie gegen Frankreich und Portugal. Ansonsten kann es sehr unangenehm werden.

DFB.de: Wie groß ist die Gefahr, dass man Ungarn als vermeintlichen Underdog in der Gruppe unterschätzt?

Trapp: Natürlich sind Frankreich und Portugal die größeren Namen. Aber wir haben die Spiele der Ungarn gegen Frankreich und Portugal gesehen und wissen, dass sie viel Qualität haben.

DFB.de: Gegen Frankreich lagen die Ungaren mit 1:0 in Führung und trennten sich am Ende mit 1:1

Trapp: Wir wissen, dass wir an unsere Grenzen gehen müssen, um als Sieger vom Platz zu gehen. Die Ungarn sind sehr gefährlich, funktionieren gut als Mannschaft und können uns wehtun. Ich bin mir aber sicher, dass wir das Spiel mit der richtigen Einstellung angehen werden. Wir haben die volle Überzeugung, dass wir das Spiel gewinnen werden. Wir gehen die Aufgabe aber mit dem nötigen Respekt an.

DFB.de: Sie schauen sich zusammen mit Ihren Mannschaftskameraden viele Spiele der Europameisterschaft an. Gibt es für Sie einen Favoriten?

Trapp: Italien hat bislang sehr souverän gespielt. Spanien hingegen tut sich bisher schwer. Die Türkei wurde nach einer starken Qualifikation vielleicht als einer der Geheimfavoriten gehandelt und ist nun mit null Punkten ausgeschieden. Das zeigt, dass man bei dieser Europameisterschaft keinen Gegner unterschätzen darf. Es gibt viele gute Mannschaften. Wenn wir so auftreten wie gegen Portugal, sind auch wir unheimlich schwer zu schlagen.

DFB.de: Gibt es bei dieser EURO einen Torwart, der Sie besonders überzeugt hat?

Trapp: Ich trainiere täglich mit Manuel Neuer. Daher muss ich gar nicht so sehr auf andere Torhüter schauen. (lacht) Aber auch der Italiener Gianluigi Donnarumma ist ein Riesentorwart. Er ist erst 22 Jahre alt und hat schon mehr als 200 Spiele für den AC Mailand in der Serie A gemacht. Das ist ein Torwart, dem ich ebenfalls gerne zuschaue.

DFB.de: Bei Eintracht Frankfurt sind Sie es gewohnt, Woche für Woche zwischen den Pfosten zu stehen. In der Nationalmannschaft hingegen übernehmen Sie die Rolle des Ersatztorhüters. Welchen Einfluss hat das auf die Spielvorbereitung? 

Trapp: Das macht keinen Unterschied. Ich trainiere immer so, als würde ich spielen. Man weiß schließlich nie, was passiert. Ich bin bereit, wenn ich gebraucht werde. Es entspricht ohnehin meinem Ehrgeiz, immer das Maximum zu geben. Alles andere wäre nicht mein Naturell.

DFB.de: Die gesamte Mannschaft wird bei der Europameisterschaft von der Außenwelt abgeschirmt, um das Risiko möglicher Coronainfektionen zu reduzieren. Wie vertreiben Sie sich die Zeit, wenn Sie nicht gerade auf dem Trainingsplatz stehen?

Trapp: Es ist wichtig, neben dem harten Training und der Vorbereitung auf das nächste Spiel gelegentlich auch mal abzuschalten. Dafür haben wir hier viele Möglichkeiten. Wir sitzen zusammen und schauen uns die Spiele der Europameisterschaft an, spielen unter anderem aber auch gerne Karten oder nutzen die Darts-Scheibe. Das Wichtigste ist, dass wir frisch und erholt in das nächste Spiele gehen können.

DFB.de: Es kommt also kein Heimweh auf…

Trapp: Nein. Wir haben ziemlich viel Bock darauf, noch ein paar Wochen hierzubleiben. Wir verstehen uns so gut untereinander, dass wir es hier locker bis zum Finale aushalten können. Das ist unser großes Ziel.

[oj]

Mit drei Punkten geht die deutsche Nationalmannschaft ins EM-Gruppenfinale am Mittwoch (ab 21 Uhr, live im ZDF und bei MagentaTV) gegen Ungarn. Nach dem 0:1 gegen Frankreich und dem furiosen 4:2 gegen Portugal ist die Stimmung im Team gut. Auch bei Kevin Trapp, der die Mannschaft bei Spielen von der Bank aus pushen muss. Mit DFB.de spricht der 30 Jahre alte Torwart darüber.

DFB.de: Herr Trapp, wie hat sich das 4:2 über Portugal auf die Stimmung innerhalb der Mannschaft ausgewirkt?

Kevin Trapp: Natürlich sind wir froh darüber, dass wir das Spiel gegen Portugal gedreht und hochverdient gewonnen haben. Aber darauf kann sich niemand ausruhen. Wir haben noch nichts erreicht, jetzt steht das nächste Spiel gegen Ungarn an. Wir haben viel für die Regeneration getan, dafür, dass wir am Mittwochabend wieder spritzig sind. Insgesamt ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft vom ersten Tage an sehr gut. Wir haben viel Spaß untereinander, arbeiten gleichzeitig aber sehr fokussiert. Dies gibt uns ein sehr gutes Gefühl.   

DFB.de: Wie erklären Sie sich die starke Entwicklung, die die deutsche Nationalmannschaft zwischen den ersten beiden Vorrundenspielen genommen hat?

Trapp: Wir wussten von Anfang an, dass unsere Gruppe eine brutale ist. Im ersten Spiel direkt auf den amtierenden Weltmeister Frankreich zu treffen und danach sofort auf Portugal, den amtierenden Europameister. Auch Ungarn darf man keinesfalls unterschätzen. Im ersten Spiel eines Turniers weiß man nicht unbedingt, wo man steht, vor allem wenn man gleich auf den Weltmeister trifft, kann man sich keine Fehler erlauben. Trotzdem finde ich, dass wir die bessere Mannschaft waren. Frankreich hat sehr tief verteidigt und viel auf Konter gespielt. Das ist deren Stil. Das Spiel gegen Portugal war dann fast schon ein Alles-oder-Nichts-Spiel. Wir hatten uns sehr auf dieses Duell gefreut. Wir wussten, dass wir die Qualität haben zu gewinnen, aber gleichzeitig auch, was alles auf dem Spiel stand.

DFB.de: Umso erstaunlicher, wie gut die Mannschaft den frühen Rückstand verarbeitet hat…

Trapp: Natürlich war das 0:1 ärgerlich. Ich hatte allerdings nicht das Gefühl, dass wir dadurch nervös wurden. Ganz im Gegenteil: Es war stark, wie wir das Spiel von der ersten Minute an dominiert haben. Auch nach dem Gegentor haben wir unser Spiel weitergespielt und letztendlich 4:2 gewonnen. Ich glaube, das letzte Spiel, in dem Portugal vier Gegentore kassierte, war das Vorrundenspiel der Weltmeisterschaft 2014 gegen uns.

DFB.de: Das ist richtig…

Trapp: Von daher können wir stolz auf dieses Spiel sein. Das war ein großer Schritt. Aber wir haben noch nichts gewonnen. Gegen Ungarn wollen wir gleich den nächsten Schritt machen. Dafür müssen wir mindestens die gleiche Einstellung an den Tag legen wie gegen Frankreich und Portugal. Ansonsten kann es sehr unangenehm werden.

DFB.de: Wie groß ist die Gefahr, dass man Ungarn als vermeintlichen Underdog in der Gruppe unterschätzt?

Trapp: Natürlich sind Frankreich und Portugal die größeren Namen. Aber wir haben die Spiele der Ungarn gegen Frankreich und Portugal gesehen und wissen, dass sie viel Qualität haben.

DFB.de: Gegen Frankreich lagen die Ungaren mit 1:0 in Führung und trennten sich am Ende mit 1:1

Trapp: Wir wissen, dass wir an unsere Grenzen gehen müssen, um als Sieger vom Platz zu gehen. Die Ungarn sind sehr gefährlich, funktionieren gut als Mannschaft und können uns wehtun. Ich bin mir aber sicher, dass wir das Spiel mit der richtigen Einstellung angehen werden. Wir haben die volle Überzeugung, dass wir das Spiel gewinnen werden. Wir gehen die Aufgabe aber mit dem nötigen Respekt an.

DFB.de: Sie schauen sich zusammen mit Ihren Mannschaftskameraden viele Spiele der Europameisterschaft an. Gibt es für Sie einen Favoriten?

Trapp: Italien hat bislang sehr souverän gespielt. Spanien hingegen tut sich bisher schwer. Die Türkei wurde nach einer starken Qualifikation vielleicht als einer der Geheimfavoriten gehandelt und ist nun mit null Punkten ausgeschieden. Das zeigt, dass man bei dieser Europameisterschaft keinen Gegner unterschätzen darf. Es gibt viele gute Mannschaften. Wenn wir so auftreten wie gegen Portugal, sind auch wir unheimlich schwer zu schlagen.

DFB.de: Gibt es bei dieser EURO einen Torwart, der Sie besonders überzeugt hat?

Trapp: Ich trainiere täglich mit Manuel Neuer. Daher muss ich gar nicht so sehr auf andere Torhüter schauen. (lacht) Aber auch der Italiener Gianluigi Donnarumma ist ein Riesentorwart. Er ist erst 22 Jahre alt und hat schon mehr als 200 Spiele für den AC Mailand in der Serie A gemacht. Das ist ein Torwart, dem ich ebenfalls gerne zuschaue.

DFB.de: Bei Eintracht Frankfurt sind Sie es gewohnt, Woche für Woche zwischen den Pfosten zu stehen. In der Nationalmannschaft hingegen übernehmen Sie die Rolle des Ersatztorhüters. Welchen Einfluss hat das auf die Spielvorbereitung? 

Trapp: Das macht keinen Unterschied. Ich trainiere immer so, als würde ich spielen. Man weiß schließlich nie, was passiert. Ich bin bereit, wenn ich gebraucht werde. Es entspricht ohnehin meinem Ehrgeiz, immer das Maximum zu geben. Alles andere wäre nicht mein Naturell.

DFB.de: Die gesamte Mannschaft wird bei der Europameisterschaft von der Außenwelt abgeschirmt, um das Risiko möglicher Coronainfektionen zu reduzieren. Wie vertreiben Sie sich die Zeit, wenn Sie nicht gerade auf dem Trainingsplatz stehen?

Trapp: Es ist wichtig, neben dem harten Training und der Vorbereitung auf das nächste Spiel gelegentlich auch mal abzuschalten. Dafür haben wir hier viele Möglichkeiten. Wir sitzen zusammen und schauen uns die Spiele der Europameisterschaft an, spielen unter anderem aber auch gerne Karten oder nutzen die Darts-Scheibe. Das Wichtigste ist, dass wir frisch und erholt in das nächste Spiele gehen können.

DFB.de: Es kommt also kein Heimweh auf…

Trapp: Nein. Wir haben ziemlich viel Bock darauf, noch ein paar Wochen hierzubleiben. Wir verstehen uns so gut untereinander, dass wir es hier locker bis zum Finale aushalten können. Das ist unser großes Ziel.

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