Trapp: "Will zeigen, dass man zu den Besten gehört"

Neulich, als Kevin Trapp in einem Fernsehstudio saß, kam die Sprache mal wieder auf die Nationalmannschaft und dass man doch froh sein könne in Deutschland, über so viele gute Torhüter zu verfügen. Und einer, der mit nach Brasilien müsse zur WM im nächsten Jahr, zumindest sagten das die Experten Axel Kruse und Thomas Berthold, sei doch Kevin Trapp, der Schlussmann von Eintracht Frankfurt.

Kevin Trapp fühlt sich bei so etwas nicht richtig wohl. Er mag es nicht, wenn er von außen in die Nationalmannschaft geredet wird. Kevin Trapp will da lieber Taten sprechen lassen. Natürlich ist das A-Team ein Thema für den 23 Jahre alten gebürtigen Saarländer, er hat ja schon eine respektable Karriere beim DFB hinter sich. Von der U 17 bis zur U 21 hat er alle Auswahlteams durchlaufen, seit sechs Jahren steht er beim DFB auf der Liste – und da ist es logisch, dass der "Trapper" jetzt auch den nächsten Schritt anpeilt. Aber auf seine Weise: "Ich will zeigen, dass man zu den Besten gehört", sagt er.

Auf europäischer Ebene im Fokus

Da trifft es sich, dass er mit Eintracht Frankfurt derzeit oft im Fokus steht; am Donnerstag wieder auf der europäischen Bühne (ab 21.05 Uhr, live auf Kabel1 und bei Sky) gegen Maccabi Tel Aviv. "Ich will zeigen, dass ich mich auch international beweisen kann. Da muss man ständig konstante Leistungen bringen. Es ist toll, dass wir jetzt gegen die großen Mannschaften aus anderen Ländern spielen dürfen", sagt der Torwart.

Bislang ist ihm das wunderbar geglückt, zwei Auftrittte in der Europa League, gegen Girondins Bordeaux und Apoel Nikosia, zwei Siege, null Gegentore, dazu nur ein bedeutungsloses Tor in der Relegation gegen Karabach Agdam - keine schlechte Bilanz für einen Torhüter. Und sollte Eintracht Frankfurt am Donnerstag im Stadtwald vor heimischen Publikum auch diese dritte Partie in der Gruppe F gewinnen, wäre fast schon eine Vorentscheidung gefallen: Die Hessen, nach sieben Jahren Pause endlich wieder europäisch dabei, dürften mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schon für die Runde der letzten 32 planen.

Die dreimonatige Pause: "Diese Zeit war bitter"

Doch so weit denkt Kevin Trapp nicht. Er weiß ja, wie schnell Träume zerplatzen können, er hat es ja am eigenen Leib schmerzhaft gespürt. Noch immer stecken Schrauben und Platten in der linken Hand des Ballfängers. Andenken an einen Tag im März, den Kevin Trapp so schnell nicht vergessen wird. Es war der 18. März, als ihm bei Werbeaufnahmen bei einem Lehrgang der U 21-Mannschaft in München die linke Mittelhand brach. "Ich wusste gleich, dass da was Ernsthaftes ist an der Hand."

Die EM der U 21 in Israel musste er absagen, auch die Saison, die so überragend für ihn gelaufen war, endete abrupt. Drei Monate konnte er gar nichts tun, drei Monate, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen. "Diese Zeit war bitter. Ich hatte noch nie so lange frei." Immerhin: Seine linke Hand, das bestätigten ihm die Ärzte, wirke jetzt fast stabiler als die rechte.

Die Stärke: Seine enorme Präsenz

Aber auch diese Zeit ging vorbei. Und jetzt ist der Schlussmann auf dem Weg, "wieder ganz der Alte zu werden", sagte unlängst Trainer Armin Veh. Es ist vor allem die enorme Präsenz, die Trapp ausstrahlt und die ihm über andere Torhüter stellt. "So etwas verlernt man nicht", sagt der 23-Jährige, der auch ein großes Lob für seinen Torwarttrainer Manfred "Moppes" Petz bereithält. "Sein Training bringt mich weiter. Es ist hart, doch dann haut der Moppes einen Spruch raus und weiter geht es."

Aber Trapp hat es derzeit im Frankfurter Tor nicht leicht. Weil die Eintracht großen Wert auf Ballbesitz und –kontrolle legt, hat der Mann zwischen den Pfosten in vielen Begegnungen kaum Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Er muss aber dennoch ständig auf der Hut sein, in den letzten Spielen der Eintracht hat Trapp kaum etwas zu tun bekommen. Dort die Konzentration hoch zu halten und ständig hellwach zu sein, ist nicht leicht. Trapp hat es bislang immer geschafft.

Trotz Popularität auf dem Boden geblieben

Auch außerhalb des Platzes ist Trapp, der im Sommer 2012 vom 1. FC Kaiserslautern zur Eintracht kam, ganz der vorbildliche Profi. Er gehört zu den Spielern, die zu jedem Fantreffen, zu jeder Sponsoren- oder Benefizveranstaltung der Eintracht gehen, ohne groß darüber zu lamentieren. Trapp ist trotz seiner Popularität auf dem Boden geblieben. Eines freilich findet der Torwart bei den Trips durch Europa noch gewöhnungsbedürftig: "das Rumgehänge in den Hotels." Da die Spannung bis zum späten Abend hochzuhalten, sei bisweilen schwierig.

Aber einer wie Kevin Trapp hat ja schon ganz andere Sachen hingekriegt.

[tk]

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Neulich, als Kevin Trapp in einem Fernsehstudio saß, kam die Sprache mal wieder auf die Nationalmannschaft und dass man doch froh sein könne in Deutschland, über so viele gute Torhüter zu verfügen. Und einer, der mit nach Brasilien müsse zur WM im nächsten Jahr, zumindest sagten das die Experten Axel Kruse und Thomas Berthold, sei doch Kevin Trapp, der Schlussmann von Eintracht Frankfurt.

Kevin Trapp fühlt sich bei so etwas nicht richtig wohl. Er mag es nicht, wenn er von außen in die Nationalmannschaft geredet wird. Kevin Trapp will da lieber Taten sprechen lassen. Natürlich ist das A-Team ein Thema für den 23 Jahre alten gebürtigen Saarländer, er hat ja schon eine respektable Karriere beim DFB hinter sich. Von der U 17 bis zur U 21 hat er alle Auswahlteams durchlaufen, seit sechs Jahren steht er beim DFB auf der Liste – und da ist es logisch, dass der "Trapper" jetzt auch den nächsten Schritt anpeilt. Aber auf seine Weise: "Ich will zeigen, dass man zu den Besten gehört", sagt er.

Auf europäischer Ebene im Fokus

Da trifft es sich, dass er mit Eintracht Frankfurt derzeit oft im Fokus steht; am Donnerstag wieder auf der europäischen Bühne (ab 21.05 Uhr, live auf Kabel1 und bei Sky) gegen Maccabi Tel Aviv. "Ich will zeigen, dass ich mich auch international beweisen kann. Da muss man ständig konstante Leistungen bringen. Es ist toll, dass wir jetzt gegen die großen Mannschaften aus anderen Ländern spielen dürfen", sagt der Torwart.

Bislang ist ihm das wunderbar geglückt, zwei Auftrittte in der Europa League, gegen Girondins Bordeaux und Apoel Nikosia, zwei Siege, null Gegentore, dazu nur ein bedeutungsloses Tor in der Relegation gegen Karabach Agdam - keine schlechte Bilanz für einen Torhüter. Und sollte Eintracht Frankfurt am Donnerstag im Stadtwald vor heimischen Publikum auch diese dritte Partie in der Gruppe F gewinnen, wäre fast schon eine Vorentscheidung gefallen: Die Hessen, nach sieben Jahren Pause endlich wieder europäisch dabei, dürften mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schon für die Runde der letzten 32 planen.

Die dreimonatige Pause: "Diese Zeit war bitter"

Doch so weit denkt Kevin Trapp nicht. Er weiß ja, wie schnell Träume zerplatzen können, er hat es ja am eigenen Leib schmerzhaft gespürt. Noch immer stecken Schrauben und Platten in der linken Hand des Ballfängers. Andenken an einen Tag im März, den Kevin Trapp so schnell nicht vergessen wird. Es war der 18. März, als ihm bei Werbeaufnahmen bei einem Lehrgang der U 21-Mannschaft in München die linke Mittelhand brach. "Ich wusste gleich, dass da was Ernsthaftes ist an der Hand."

Die EM der U 21 in Israel musste er absagen, auch die Saison, die so überragend für ihn gelaufen war, endete abrupt. Drei Monate konnte er gar nichts tun, drei Monate, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen. "Diese Zeit war bitter. Ich hatte noch nie so lange frei." Immerhin: Seine linke Hand, das bestätigten ihm die Ärzte, wirke jetzt fast stabiler als die rechte.

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Die Stärke: Seine enorme Präsenz

Aber auch diese Zeit ging vorbei. Und jetzt ist der Schlussmann auf dem Weg, "wieder ganz der Alte zu werden", sagte unlängst Trainer Armin Veh. Es ist vor allem die enorme Präsenz, die Trapp ausstrahlt und die ihm über andere Torhüter stellt. "So etwas verlernt man nicht", sagt der 23-Jährige, der auch ein großes Lob für seinen Torwarttrainer Manfred "Moppes" Petz bereithält. "Sein Training bringt mich weiter. Es ist hart, doch dann haut der Moppes einen Spruch raus und weiter geht es."

Aber Trapp hat es derzeit im Frankfurter Tor nicht leicht. Weil die Eintracht großen Wert auf Ballbesitz und –kontrolle legt, hat der Mann zwischen den Pfosten in vielen Begegnungen kaum Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Er muss aber dennoch ständig auf der Hut sein, in den letzten Spielen der Eintracht hat Trapp kaum etwas zu tun bekommen. Dort die Konzentration hoch zu halten und ständig hellwach zu sein, ist nicht leicht. Trapp hat es bislang immer geschafft.

Trotz Popularität auf dem Boden geblieben

Auch außerhalb des Platzes ist Trapp, der im Sommer 2012 vom 1. FC Kaiserslautern zur Eintracht kam, ganz der vorbildliche Profi. Er gehört zu den Spielern, die zu jedem Fantreffen, zu jeder Sponsoren- oder Benefizveranstaltung der Eintracht gehen, ohne groß darüber zu lamentieren. Trapp ist trotz seiner Popularität auf dem Boden geblieben. Eines freilich findet der Torwart bei den Trips durch Europa noch gewöhnungsbedürftig: "das Rumgehänge in den Hotels." Da die Spannung bis zum späten Abend hochzuhalten, sei bisweilen schwierig.

Aber einer wie Kevin Trapp hat ja schon ganz andere Sachen hingekriegt.