Trainerduo Weiser/Hoepner: "Diese Spiele bleiben hängen"

Am heutigen Mittwoch ist es soweit: Dann beginnt die Endrunde um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft mit den Halbfinalhinspielen. Ab 17 Uhr stehen sich der Süd/Südwest-Meister FC Bayern München und Nord/Nordost-Titelträger RB Leipzig gegenüber, ab 19 Uhr kommt es zum West-Duell zwischen Vizemeister Bayer 04 Leverkusen und Ligaprimus Borussia Dortmund. Die Rückspiele steigen Sonntag, das Endspiel eine Woche später in München oder Leipzig. Als einziger Endrundenteilnehmer setzen die Leverkusener auf ein Trainergespann. Jan Hoepner und Patrick Weiser, Vater von Bundesligaprofi und U 21-Eurooameister Mitchell Weiser (künftig ebenfalls Bayer 04), könnten Leverkusen - wie schon Markus Anfang und Tom Cichon 2016 - gleichberechtigt zum U 17-Titel führen.

Im DFB.de-Interview sprechen Patrick Weiser und Jan Hoepner mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die Qualifikation auf den letzten Metern, einen Live-Ticker auf FUSSBALL.DE, die Aufregung vor der Endrunde und die Titelchancen.

DFB.de: Am heutigen Mittwoch steigt das Halbfinalhinspiel gegen Borussia Dortmund. Wie sehr kribbelt es bei Ihnen, Herr Hoepner und Herr Weiser?

Jan Hoepner: Bei uns herrscht eine positive Aufregung vor diesem besonderen Spiel. Diese K.o.-Situation gibt es schließlich in der Meisterschaft nicht. Wir sind schon weit gekommen - jetzt wollen wir aber auch noch die nächsten Schritte machen und die Deutsche Meisterschaft gewinnen.

Patrick Weiser: Nach unserem 0:2 im Rückspiel gegen Schalke 04 drei Spieltage vor dem Saisonende haben wir uns die Teilnahme an der Endrunde durch zwei Siege doch noch erarbeitet. Die Vorfreude ist entsprechend groß. Außerdem haben wir die Gelegenheit, uns an Dortmund für die beiden Niederlagen während der regulären Saison zu revanchieren.

DFB.de: Erst am Sonntag stand die Vizemeisterschaft nach dem 3:0 gegen den SC Preußen Münster fest. Der FC Schalke 04 konnte Rang zwei nicht verteidigen. Wie war es, vom 0:0 der Schalker gegen Arminia Bielefeld zu hören?

Hoepner: Es gab einen Liveticker auf FUSSBALL.DE. Viele um uns herum kannten deshalb die Zwischenergebnisse und haben uns auf dem Laufenden gehalten. Die Erleichterung, als dann endlich der Endstand durchgegeben wurde, war groß.

Weiser: Für uns selbst war es entscheidend, mit einer 1:0-Führung in die Pause zu gehen. Das war Gold wert - sowohl für unser Spiel als auch als Fingerzeig in Richtung Schalke. Der Vorsprung hätte auch schon höher ausfallen können. Wir waren allerdings etwas zu hektisch vor dem Tor.

DFB.de: Borussia Dortmund kann schon seit Wochen für die Endrunde planen, Sie erst seit wenigen Tagen. Ist das ein Nachteil?

Hoepner: Schwer zu sagen. Personell gehen wir auf dem Zahnfleisch. Schon seit einigen Wochen spielen viele Jung-Jahrgänge. Dortmund konnte da sicher besser dosieren. Auf der anderen Seite ist der Reiz des Halbfinals so groß, dass man alle Strapazen vergisst.

Weiser: Das sehe ich ähnlich. K.o.-Spiele haben ihre ganz eigenen Gesetze. Die Favoritenrolle liegt beim BVB. Das heißt jedoch nicht, dass wir nicht das Optimale herausholen können.

DFB.de: Wie sieht die personelle Situation genau aus?

Hoepner: Mit Marco Wolf, Fabian Rüth und Marc Lamti fehlen uns drei Spieler, die Kandidaten für die Startelf gewesen wären. Bei einigen anderen müssen wir die letzten Eindrücke abwarten. Sie waren angeschlagen.

DFB.de: In der Liga gab es gegen Borussia Dortmund zwei Niederlagen. Das Hinspiel endete 0:3, das Rückspiel in Leverkusen 0:2. Spielt das jetzt noch eine Rolle?

Hoepner: Das haben wir schon im Kopf. Ein Halbfinale hat aber - wie schon erwähnt - einen ganz besonderen Charakter. Das ist nicht mit einem Ligaspiel vergleichbar.

Weiser: Die Ergebnisse lesen sich auf den ersten Blick recht deutlich. Es waren aber zwei hochklassige U 17-Spiele. Untypisch für uns war, dass wir fast alle Gegentore nach Kontern kassiert haben. Bei Vergleichen mit Mannschaften auf Augenhöhe ist uns das selten passiert.

DFB.de: Welche Rolle werden die Nerven in der Endrunde spielen?

Weiser: Wir haben das Gefühl, dass die Mannschaft mental enorm stark ist. Die Situation am letzten Spieltag hat sie jedenfalls souverän gemeistert. Es werden sicher mehr Zuschauer als sonst da sein. Darauf sollten sich unsere Spieler aber freuen.

DFB.de: Vor zwei Jahren wurde Bayer 04 Leverkusen zuletzt Deutscher B-Junioren-Meister. Auch damals hieß der Staffelmeister Borussia Dortmund, Leverkusen qualifizierte sich als Vizemeister. Und auch damals gab es mit Markus Anfang und Tom Cichon ein Trainergespann. Sie hätten sicher nichts gegen einen weiteren Titelgewinn, oder?

Hoepner: Das wäre in der Tat eine feine Sache. Aber selbst wenn die Voraussetzungen recht ähnlich sind: Darauf verlassen sollten wir uns nicht. (lacht)

DFB.de: Was kann so ein Titelgewinn in einem jungen Spieler auslösen?

Hoepner: Egal wie es ausgeht: Für alle Jungs wird es eine wertvolle Erfahrung auf ihrem weiteren Weg sein. Wir wünschen uns selbstverständlich, dass es positiv endet.

Weiser: Solche Partien bleiben hängen. Entscheidend ist es, einmal eine solche Finalsituation erlebt zu haben. Es geht auf Top-Niveau um gewinnen oder verlieren. Das bleibt in Erinnerung und entwickelt die Spieler weiter.

DFB.de: Sie bilden ein Trainergespann. Gab es schon Situationen, in denen Sie Entscheidungen auswürfeln mussten, weil Sie sich nicht einigen konnten?

Hoepner: Das hatten wir noch nie. Wir diskutieren alles aus und gehen gegebenenfalls auch schon einmal einen Schritt zurück. Unter dem Strich treffen wir immer Entscheidungen, mit denen wir beide absolut leben können.

Weiser: Das kann ich unterstreichen. Ein Cheftrainer befindet sich ja auch im ständigen Austausch mit seinem Co-Trainer und dem Trainerteam. Das ist bei uns nicht anders. Wichtig ist, dass wir unsere Entscheidungen im Nachhinein bei der Spielanalyse immer auch hinterfragen.

[mspw]

Am heutigen Mittwoch ist es soweit: Dann beginnt die Endrunde um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft mit den Halbfinalhinspielen. Ab 17 Uhr stehen sich der Süd/Südwest-Meister FC Bayern München und Nord/Nordost-Titelträger RB Leipzig gegenüber, ab 19 Uhr kommt es zum West-Duell zwischen Vizemeister Bayer 04 Leverkusen und Ligaprimus Borussia Dortmund. Die Rückspiele steigen Sonntag, das Endspiel eine Woche später in München oder Leipzig. Als einziger Endrundenteilnehmer setzen die Leverkusener auf ein Trainergespann. Jan Hoepner und Patrick Weiser, Vater von Bundesligaprofi und U 21-Eurooameister Mitchell Weiser (künftig ebenfalls Bayer 04), könnten Leverkusen - wie schon Markus Anfang und Tom Cichon 2016 - gleichberechtigt zum U 17-Titel führen.

Im DFB.de-Interview sprechen Patrick Weiser und Jan Hoepner mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die Qualifikation auf den letzten Metern, einen Live-Ticker auf FUSSBALL.DE, die Aufregung vor der Endrunde und die Titelchancen.

DFB.de: Am heutigen Mittwoch steigt das Halbfinalhinspiel gegen Borussia Dortmund. Wie sehr kribbelt es bei Ihnen, Herr Hoepner und Herr Weiser?

Jan Hoepner: Bei uns herrscht eine positive Aufregung vor diesem besonderen Spiel. Diese K.o.-Situation gibt es schließlich in der Meisterschaft nicht. Wir sind schon weit gekommen - jetzt wollen wir aber auch noch die nächsten Schritte machen und die Deutsche Meisterschaft gewinnen.

Patrick Weiser: Nach unserem 0:2 im Rückspiel gegen Schalke 04 drei Spieltage vor dem Saisonende haben wir uns die Teilnahme an der Endrunde durch zwei Siege doch noch erarbeitet. Die Vorfreude ist entsprechend groß. Außerdem haben wir die Gelegenheit, uns an Dortmund für die beiden Niederlagen während der regulären Saison zu revanchieren.

DFB.de: Erst am Sonntag stand die Vizemeisterschaft nach dem 3:0 gegen den SC Preußen Münster fest. Der FC Schalke 04 konnte Rang zwei nicht verteidigen. Wie war es, vom 0:0 der Schalker gegen Arminia Bielefeld zu hören?

Hoepner: Es gab einen Liveticker auf FUSSBALL.DE. Viele um uns herum kannten deshalb die Zwischenergebnisse und haben uns auf dem Laufenden gehalten. Die Erleichterung, als dann endlich der Endstand durchgegeben wurde, war groß.

Weiser: Für uns selbst war es entscheidend, mit einer 1:0-Führung in die Pause zu gehen. Das war Gold wert - sowohl für unser Spiel als auch als Fingerzeig in Richtung Schalke. Der Vorsprung hätte auch schon höher ausfallen können. Wir waren allerdings etwas zu hektisch vor dem Tor.

DFB.de: Borussia Dortmund kann schon seit Wochen für die Endrunde planen, Sie erst seit wenigen Tagen. Ist das ein Nachteil?

Hoepner: Schwer zu sagen. Personell gehen wir auf dem Zahnfleisch. Schon seit einigen Wochen spielen viele Jung-Jahrgänge. Dortmund konnte da sicher besser dosieren. Auf der anderen Seite ist der Reiz des Halbfinals so groß, dass man alle Strapazen vergisst.

Weiser: Das sehe ich ähnlich. K.o.-Spiele haben ihre ganz eigenen Gesetze. Die Favoritenrolle liegt beim BVB. Das heißt jedoch nicht, dass wir nicht das Optimale herausholen können.

DFB.de: Wie sieht die personelle Situation genau aus?

Hoepner: Mit Marco Wolf, Fabian Rüth und Marc Lamti fehlen uns drei Spieler, die Kandidaten für die Startelf gewesen wären. Bei einigen anderen müssen wir die letzten Eindrücke abwarten. Sie waren angeschlagen.

DFB.de: In der Liga gab es gegen Borussia Dortmund zwei Niederlagen. Das Hinspiel endete 0:3, das Rückspiel in Leverkusen 0:2. Spielt das jetzt noch eine Rolle?

Hoepner: Das haben wir schon im Kopf. Ein Halbfinale hat aber - wie schon erwähnt - einen ganz besonderen Charakter. Das ist nicht mit einem Ligaspiel vergleichbar.

Weiser: Die Ergebnisse lesen sich auf den ersten Blick recht deutlich. Es waren aber zwei hochklassige U 17-Spiele. Untypisch für uns war, dass wir fast alle Gegentore nach Kontern kassiert haben. Bei Vergleichen mit Mannschaften auf Augenhöhe ist uns das selten passiert.

DFB.de: Welche Rolle werden die Nerven in der Endrunde spielen?

Weiser: Wir haben das Gefühl, dass die Mannschaft mental enorm stark ist. Die Situation am letzten Spieltag hat sie jedenfalls souverän gemeistert. Es werden sicher mehr Zuschauer als sonst da sein. Darauf sollten sich unsere Spieler aber freuen.

DFB.de: Vor zwei Jahren wurde Bayer 04 Leverkusen zuletzt Deutscher B-Junioren-Meister. Auch damals hieß der Staffelmeister Borussia Dortmund, Leverkusen qualifizierte sich als Vizemeister. Und auch damals gab es mit Markus Anfang und Tom Cichon ein Trainergespann. Sie hätten sicher nichts gegen einen weiteren Titelgewinn, oder?

Hoepner: Das wäre in der Tat eine feine Sache. Aber selbst wenn die Voraussetzungen recht ähnlich sind: Darauf verlassen sollten wir uns nicht. (lacht)

DFB.de: Was kann so ein Titelgewinn in einem jungen Spieler auslösen?

Hoepner: Egal wie es ausgeht: Für alle Jungs wird es eine wertvolle Erfahrung auf ihrem weiteren Weg sein. Wir wünschen uns selbstverständlich, dass es positiv endet.

Weiser: Solche Partien bleiben hängen. Entscheidend ist es, einmal eine solche Finalsituation erlebt zu haben. Es geht auf Top-Niveau um gewinnen oder verlieren. Das bleibt in Erinnerung und entwickelt die Spieler weiter.

DFB.de: Sie bilden ein Trainergespann. Gab es schon Situationen, in denen Sie Entscheidungen auswürfeln mussten, weil Sie sich nicht einigen konnten?

Hoepner: Das hatten wir noch nie. Wir diskutieren alles aus und gehen gegebenenfalls auch schon einmal einen Schritt zurück. Unter dem Strich treffen wir immer Entscheidungen, mit denen wir beide absolut leben können.

Weiser: Das kann ich unterstreichen. Ein Cheftrainer befindet sich ja auch im ständigen Austausch mit seinem Co-Trainer und dem Trainerteam. Das ist bei uns nicht anders. Wichtig ist, dass wir unsere Entscheidungen im Nachhinein bei der Spielanalyse immer auch hinterfragen.

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