Trainer Quante und Schmidt vorm Finale: "Schon jetzt stolz"

Nur noch ein Spiel bis zur Titelpremiere: Heute (ab 11 Uhr, live bei YouTube) stehen sich der Hamburger SV und Eintracht Frankfurt im Endspiel um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft gegenüber. Für beide Vereine ist es das erste Endspiel. HSV-Trainer Niels Quante und sein Frankfurter Kollege Wolfgang Schmidt sprechen im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Finale.

DFB.de: Merkt man Ihren Spielerinnen schon an, dass ein besonderes Spiel bevorsteht, Herr Quante und Herr Schmidt?

Niels Quante: Auf jeden Fall. Bei uns herrscht eine extreme Vorfreude. Es hat zunächst ein, zwei Tage gedauert, um zu realisieren, was uns da gelungen ist. Jetzt fiebern wir dem Endspiel total entgegen.

Wolfgang Schmidt: Bei uns herrscht eine positive Grundspannung. Je näher das Finale rückt, umso eher wird vielleicht ein wenig Nervosität aufkommen. In der Liga und auch zuletzt im Halbfinale gegen den 1. FC Union Berlin haben wir bewiesen, dass wir wichtige Spiele meistern können. Daher gehen wir mit einem positiven Gefühl in das Finale.

DFB.de: Wie sieht es bei Ihnen persönlich aus?

Quante: Mir geht es nicht anders als den Spielerinnen. Nach dem Elfmeterschießen im Halbfinalrückspiel beim FSV Gütersloh musste auch ich mich kurz erholen. Bei hohen Temperaturen war die Partie auch von der Seitenlinie aus kräftezehrend. Mittlerweile ist der Blick mit Stolz und Vorfreude auf das Endspiel gerichtet.

Schmidt: Ich bin vor allem froh, dass ich nach meiner überstandenen Corona-Erkrankung wieder bei der Mannschaft sein kann. Nach drei Jahren wird es mein letztes Spiel als U 17-Trainer sein. Dem Verein bleibe ich aber in anderer Funktion erhalten. Es ist schön, dass jetzt zum Abschluss ein solches Highlight auf uns wartet. Es war aber auch unabhängig vom Ausgang des Finales eine tolle Saison. Darauf können wir schon jetzt ein wenig stolz sein.

DFB.de: Wann war Ihnen klar: Der Weg kann bis ins Endspiel führen?

Quante: Das Rückspiel in der Staffel Nord/Nordost gegen unseren Mitkonkurrenten VfL Wolfsburg war für mich ein Schlüsselmoment. Bei einer Niederlage wären wir im Rennen um die Endrundenteilnahme noch einmal gehörig unter Druck geraten. Wir lagen zunächst auch zurück, konnten das Spiel aber noch drehen und uns 2:1 durchsetzen. So ist uns dann ein großer Schritt in Richtung Staffelsieg gelungen. Die Partie hat gezeigt, was in der Mannschaft steckt.

Schmidt: Den Gedanken hatte ich tatsächlich schon vor einem Jahr. Als unser 2005er-Jahrgang zur U 17 gestoßen ist, hat man schon gemerkt, dass die Spielerinnen viel Qualität mitbringen. Das 2:1 zum Saisonauftakt beim FSV Hessen Wetzlar war dann zunächst ein wenig ernüchternd. Wenn man sich dann vor Augen führt, was die Mannschaft im Halbfinale geleistet hat, ist der Unterschied Wahnsinn. Während der Spielzeit haben wir uns in allen Bereichen gesteigert und stetig weiterentwickelt.

DFB.de: Was war entscheidend, um sich im Halbfinale durchzusetzen?

Quante: Vor allem unsere Leistung im Rückspiel. Unser Auftritt beim 2:2 im Heimspiel gegen den FSV Gütersloh war zwar nicht schlecht. Für das zweite Duell haben wir aber die richtigen Lehren gezogen. Wir waren dominant und spielfreudig. Um im Elfmeterschießen weiterzukommen, gehört auch ein wenig Glück dazu. Wenn man beide Spiele insgesamt betrachtet, waren wir aber aus meiner Sicht auch die etwas bessere Mannschaft und stehen daher auch verdient im Finale.

Schmidt: Bei so vielen Chancen, wie wir sie in beiden Spielen hatten, mussten die Tore fast zwangsläufig fallen. Wir haben den Druck auf den 1. FC Union Berlin hochgehalten. Dazu sind wir schwierig auszurechnen. Wir sind nach Standards gefährlich, finden aber auch gegen tiefstehende Gegner oder Teams, die uns früh im Spielaufbau stören, immer wieder Lösungen. Auch bei den Torschützinnen sind wir vielseitig. Loreen Bender, die beim 2:0 im Hinspiel beide Treffer erzielt hatte, war im zweiten Duell nicht dabei. Dafür war dann Sarah Preuß beim 4:0 dreimal erfolgreich.

DFB.de: Wird es eine Rolle spielen, dass das Endspiel in Hamburg ausgetragen wird?

Quante: Ich denke schon, dass das ein Vorteil für uns sein kann. Wir werden von noch mehr Freunden, Familienmitgliedern und Bekannten unterstützt. Dadurch wird das Finale den Spielerinnen noch etwas länger im Gedächtnis bleiben. Auch wenn das Stadion Hoheluft nicht unsere gewohnte Spielstätte ist, wird sich das Finale wie ein Heimspiel anfühlen.

Schmidt: Auswärts haben wir in dieser Saison kein Spiel verloren. Von daher beschäftigen wir uns nicht allzu sehr damit. Wir nehmen es, wie es ist. Am Freitag reisen wir nach Hamburg. Vor Ort absolvieren wir dann auch unser Abschlusstraining, bei dem wir uns mit den Bedingungen im Stadion vertraut machen.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Quante: Auf uns wartet eine extrem schwierige Aufgabe. Bei Eintracht Frankfurt waren zuletzt einige Spielerinnen dabei, die während der gesamten Saison schon für die U 20 in der 2. Frauen-Bundesliga am Ball waren. Darunter sind auch einige U-Nationalspielerinnen. Dadurch sind wir eher in der Rolle des Außenseiters. Dennoch traue ich es unseren Mädels an jedem Tag zu, sich gegen die Frankfurterinnen durchzusetzen.

Schmidt: Der Hamburger SV hat seine Qualität mit der Meisterschaft in der Staffel Nord/Nordost der B-Juniorinnen-Bundesliga und dem Weiterkommen gegen den FSV Gütersloh unter Beweis gestellt. Wir gehen die Aufgabe mit Respekt an. Nach unseren Leistungen sind wir aber selbstbewusst genug, um vor allem auf uns zu schauen und auf unsere Stärken zu vertrauen.

DFB.de: Was wird den Unterschied ausmachen?

Quante: Ein wesentlicher Faktor wird sein, wer die Nervosität und die Aufregung besser in den Griff bekommen wird. Ein Finale um die Deutsche Meisterschaft zu bestreiten, ist keine alltägliche Situation. Wer mutiger seine Spielanlage auf den Platz bekommt, hat gute Karten. Die Tagesform und ein wenig Spielglück werden ebenfalls eine Rolle spielen.

Schmidt: Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft mit der höheren Anzahl an Großchancen auch gewinnen wird. Wenn die erste Möglichkeit noch nicht drin sein sollte, gilt es, fokussiert und konzentriert zu bleiben. Nach unseren zurückliegenden Auftritten bin ich sehr zuversichtlich.

DFB.de: Werden Sie sich auf ein mögliches Elfmeterschießen vorbereiten?

Quante: Für uns war das Halbfinalrückspiel sogar schon das zweite Elfmeterschießen innerhalb kurzer Zeit. Ende Mai konnten wir unser Endspiel um den Hamburger Verbandspokal gegen den Harburger TB ebenfalls vom Punkt aus entscheiden. Wir hatten jeweils die besseren Nerven. Ich schließe nicht aus, dass wir das vor dem Finale noch einmal thematisieren.

Schmidt: Im Training wurden das eine oder andere Mal aus Spaß einige Elfmeter geschossen. Gesondert werden wir das aber nicht trainieren. Die Drucksituation in einem Endspiel lässt sich ohnehin nicht zuvor simulieren.

[mspw]

Nur noch ein Spiel bis zur Titelpremiere: Heute (ab 11 Uhr, live bei YouTube) stehen sich der Hamburger SV und Eintracht Frankfurt im Endspiel um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft gegenüber. Für beide Vereine ist es das erste Endspiel. HSV-Trainer Niels Quante und sein Frankfurter Kollege Wolfgang Schmidt sprechen im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Finale.

DFB.de: Merkt man Ihren Spielerinnen schon an, dass ein besonderes Spiel bevorsteht, Herr Quante und Herr Schmidt?

Niels Quante: Auf jeden Fall. Bei uns herrscht eine extreme Vorfreude. Es hat zunächst ein, zwei Tage gedauert, um zu realisieren, was uns da gelungen ist. Jetzt fiebern wir dem Endspiel total entgegen.

Wolfgang Schmidt: Bei uns herrscht eine positive Grundspannung. Je näher das Finale rückt, umso eher wird vielleicht ein wenig Nervosität aufkommen. In der Liga und auch zuletzt im Halbfinale gegen den 1. FC Union Berlin haben wir bewiesen, dass wir wichtige Spiele meistern können. Daher gehen wir mit einem positiven Gefühl in das Finale.

DFB.de: Wie sieht es bei Ihnen persönlich aus?

Quante: Mir geht es nicht anders als den Spielerinnen. Nach dem Elfmeterschießen im Halbfinalrückspiel beim FSV Gütersloh musste auch ich mich kurz erholen. Bei hohen Temperaturen war die Partie auch von der Seitenlinie aus kräftezehrend. Mittlerweile ist der Blick mit Stolz und Vorfreude auf das Endspiel gerichtet.

Schmidt: Ich bin vor allem froh, dass ich nach meiner überstandenen Corona-Erkrankung wieder bei der Mannschaft sein kann. Nach drei Jahren wird es mein letztes Spiel als U 17-Trainer sein. Dem Verein bleibe ich aber in anderer Funktion erhalten. Es ist schön, dass jetzt zum Abschluss ein solches Highlight auf uns wartet. Es war aber auch unabhängig vom Ausgang des Finales eine tolle Saison. Darauf können wir schon jetzt ein wenig stolz sein.

DFB.de: Wann war Ihnen klar: Der Weg kann bis ins Endspiel führen?

Quante: Das Rückspiel in der Staffel Nord/Nordost gegen unseren Mitkonkurrenten VfL Wolfsburg war für mich ein Schlüsselmoment. Bei einer Niederlage wären wir im Rennen um die Endrundenteilnahme noch einmal gehörig unter Druck geraten. Wir lagen zunächst auch zurück, konnten das Spiel aber noch drehen und uns 2:1 durchsetzen. So ist uns dann ein großer Schritt in Richtung Staffelsieg gelungen. Die Partie hat gezeigt, was in der Mannschaft steckt.

Schmidt: Den Gedanken hatte ich tatsächlich schon vor einem Jahr. Als unser 2005er-Jahrgang zur U 17 gestoßen ist, hat man schon gemerkt, dass die Spielerinnen viel Qualität mitbringen. Das 2:1 zum Saisonauftakt beim FSV Hessen Wetzlar war dann zunächst ein wenig ernüchternd. Wenn man sich dann vor Augen führt, was die Mannschaft im Halbfinale geleistet hat, ist der Unterschied Wahnsinn. Während der Spielzeit haben wir uns in allen Bereichen gesteigert und stetig weiterentwickelt.

DFB.de: Was war entscheidend, um sich im Halbfinale durchzusetzen?

Quante: Vor allem unsere Leistung im Rückspiel. Unser Auftritt beim 2:2 im Heimspiel gegen den FSV Gütersloh war zwar nicht schlecht. Für das zweite Duell haben wir aber die richtigen Lehren gezogen. Wir waren dominant und spielfreudig. Um im Elfmeterschießen weiterzukommen, gehört auch ein wenig Glück dazu. Wenn man beide Spiele insgesamt betrachtet, waren wir aber aus meiner Sicht auch die etwas bessere Mannschaft und stehen daher auch verdient im Finale.

Schmidt: Bei so vielen Chancen, wie wir sie in beiden Spielen hatten, mussten die Tore fast zwangsläufig fallen. Wir haben den Druck auf den 1. FC Union Berlin hochgehalten. Dazu sind wir schwierig auszurechnen. Wir sind nach Standards gefährlich, finden aber auch gegen tiefstehende Gegner oder Teams, die uns früh im Spielaufbau stören, immer wieder Lösungen. Auch bei den Torschützinnen sind wir vielseitig. Loreen Bender, die beim 2:0 im Hinspiel beide Treffer erzielt hatte, war im zweiten Duell nicht dabei. Dafür war dann Sarah Preuß beim 4:0 dreimal erfolgreich.

DFB.de: Wird es eine Rolle spielen, dass das Endspiel in Hamburg ausgetragen wird?

Quante: Ich denke schon, dass das ein Vorteil für uns sein kann. Wir werden von noch mehr Freunden, Familienmitgliedern und Bekannten unterstützt. Dadurch wird das Finale den Spielerinnen noch etwas länger im Gedächtnis bleiben. Auch wenn das Stadion Hoheluft nicht unsere gewohnte Spielstätte ist, wird sich das Finale wie ein Heimspiel anfühlen.

Schmidt: Auswärts haben wir in dieser Saison kein Spiel verloren. Von daher beschäftigen wir uns nicht allzu sehr damit. Wir nehmen es, wie es ist. Am Freitag reisen wir nach Hamburg. Vor Ort absolvieren wir dann auch unser Abschlusstraining, bei dem wir uns mit den Bedingungen im Stadion vertraut machen.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Quante: Auf uns wartet eine extrem schwierige Aufgabe. Bei Eintracht Frankfurt waren zuletzt einige Spielerinnen dabei, die während der gesamten Saison schon für die U 20 in der 2. Frauen-Bundesliga am Ball waren. Darunter sind auch einige U-Nationalspielerinnen. Dadurch sind wir eher in der Rolle des Außenseiters. Dennoch traue ich es unseren Mädels an jedem Tag zu, sich gegen die Frankfurterinnen durchzusetzen.

Schmidt: Der Hamburger SV hat seine Qualität mit der Meisterschaft in der Staffel Nord/Nordost der B-Juniorinnen-Bundesliga und dem Weiterkommen gegen den FSV Gütersloh unter Beweis gestellt. Wir gehen die Aufgabe mit Respekt an. Nach unseren Leistungen sind wir aber selbstbewusst genug, um vor allem auf uns zu schauen und auf unsere Stärken zu vertrauen.

DFB.de: Was wird den Unterschied ausmachen?

Quante: Ein wesentlicher Faktor wird sein, wer die Nervosität und die Aufregung besser in den Griff bekommen wird. Ein Finale um die Deutsche Meisterschaft zu bestreiten, ist keine alltägliche Situation. Wer mutiger seine Spielanlage auf den Platz bekommt, hat gute Karten. Die Tagesform und ein wenig Spielglück werden ebenfalls eine Rolle spielen.

Schmidt: Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft mit der höheren Anzahl an Großchancen auch gewinnen wird. Wenn die erste Möglichkeit noch nicht drin sein sollte, gilt es, fokussiert und konzentriert zu bleiben. Nach unseren zurückliegenden Auftritten bin ich sehr zuversichtlich.

DFB.de: Werden Sie sich auf ein mögliches Elfmeterschießen vorbereiten?

Quante: Für uns war das Halbfinalrückspiel sogar schon das zweite Elfmeterschießen innerhalb kurzer Zeit. Ende Mai konnten wir unser Endspiel um den Hamburger Verbandspokal gegen den Harburger TB ebenfalls vom Punkt aus entscheiden. Wir hatten jeweils die besseren Nerven. Ich schließe nicht aus, dass wir das vor dem Finale noch einmal thematisieren.

Schmidt: Im Training wurden das eine oder andere Mal aus Spaß einige Elfmeter geschossen. Gesondert werden wir das aber nicht trainieren. Die Drucksituation in einem Endspiel lässt sich ohnehin nicht zuvor simulieren.

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