Torwart-Torjäger Müller: "Ich muss mich selbst zwicken"

Es war die Szene des 13. Spieltags in der 3. Liga: Tom Müller, Torhüter des Halleschen FC, traf gegen Gastgeber Rot-Weiß Erfurt nach einem Eckball in der Nachspielzeit per Kopf zum 1:1-Endstand. Der 19-Jährige ist nach Hans-Jörg Butt (Foulelfmeter für die U 23 des FC Bayern München), Carsten Nulle (FC Carl Zeiss Jena) und Mark Flekken (MSV Duisburg) erst der vierte Torwart in der Geschichte der 3. Liga, dem ein Tor gelang.

Besonders bemerkenswert: Vor seinem Treffer hatte Müller bei seinem erst sechsten Einsatz in Liga drei auch noch einen Elfmeter gehalten. Erst einen Tag vor dem Spiel hatte ihm HFC-Trainer Rico Schmitt das Vertrauen ausgesprochen, obwohl der bisherige Stammtorhüter Oliver Schnitzler nach abgesessener Rotsperre wieder zur Verfügung stand. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Tom Müller über die Entstehung seines Tores, sein gutes Kopfballspiel und eine mögliche Wiederholung.

DFB.de: Hatten Sie sich Ihr erstes Spiel als neue offizielle Nummer eins so ereignisreich vorgestellt, Herr Müller?

Tom Müller: Ich weiß nicht, ob die Bezeichnung "offizielle Nummer eins" so ganz richtig ist. Trainer Rico Schmitt hat sich zumindest für dieses Spiel entschieden, mich ins Tor zu stellen. Daraus abzuleiten, dass das auf absehbare Zeit so bleibt, wäre vermessen. Ereignisreich war es aber, das stimmt. Als Torhüter hat man aber lieber etwas Beschäftigung. Das ist besser, als 90 Minuten keinen Ball auf das Tor zu bekommen, um dann womöglich in der Nachspielzeit die Kugel aus dem Netz holen zu müssen.

DFB.de: Haben Sie schon in vollem Umfang realisiert, was da in der Nachspielzeit gegen Erfurt passiert ist?

Müller: Manchmal muss ich mich selbst zwicken und überlegen, ob das nur ein Traum war. Aber da ich ohne mein Zutun ohnehin täglich mit dem Tor zum 1:1 konfrontiert werde, scheint das wohl tatsächlich Realität zu sein. Spätestens am Sonnabend beim nächsten Spiel ist das dann aber wieder Geschichte, und ich kann mir davon auch nichts mehr kaufen.

DFB.de: Wie haben Sie die Szene erlebt, die zum Ausgleich geführt hat?

Müller: Es war die letzte Szene des Spiels. Da ist es bei einem Rückstand durchaus üblich, als Torhüter bei einer Standardsituation mit nach vorne zu laufen. Offenbar hatte mich niemand auf dem Schirm, und die Ecke von Fabian Baumgärtel war perfekt. Das geschieht wohl alles unterbewusst oder automatisch. Man will einfach nur irgendwie an den Ball kommen. Dass er dann sogar im Tor landete - umso schöner.

DFB.de: Haben die Erfurter Verteidiger Sie nicht beachtet?

Müller: Scheint so.

DFB.de: Den Kopfball hätten viele Stürmer nicht besser hinbekommen. Üben Sie so etwas im Training?

Müller: Bis zur D-Jugend habe ich selbst im Feld gespielt. Und ab und zu absolvieren wir auch Spielformen, bei denen nur Kopfballtore zählen. Als gezieltes Training kann man das aber nicht bezeichnen.



Es war die Szene des 13. Spieltags in der 3. Liga: Tom Müller, Torhüter des Halleschen FC, traf gegen Gastgeber Rot-Weiß Erfurt nach einem Eckball in der Nachspielzeit per Kopf zum 1:1-Endstand. Der 19-Jährige ist nach Hans-Jörg Butt (Foulelfmeter für die U 23 des FC Bayern München), Carsten Nulle (FC Carl Zeiss Jena) und Mark Flekken (MSV Duisburg) erst der vierte Torwart in der Geschichte der 3. Liga, dem ein Tor gelang.

Besonders bemerkenswert: Vor seinem Treffer hatte Müller bei seinem erst sechsten Einsatz in Liga drei auch noch einen Elfmeter gehalten. Erst einen Tag vor dem Spiel hatte ihm HFC-Trainer Rico Schmitt das Vertrauen ausgesprochen, obwohl der bisherige Stammtorhüter Oliver Schnitzler nach abgesessener Rotsperre wieder zur Verfügung stand. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Tom Müller über die Entstehung seines Tores, sein gutes Kopfballspiel und eine mögliche Wiederholung.

DFB.de: Hatten Sie sich Ihr erstes Spiel als neue offizielle Nummer eins so ereignisreich vorgestellt, Herr Müller?

Tom Müller: Ich weiß nicht, ob die Bezeichnung "offizielle Nummer eins" so ganz richtig ist. Trainer Rico Schmitt hat sich zumindest für dieses Spiel entschieden, mich ins Tor zu stellen. Daraus abzuleiten, dass das auf absehbare Zeit so bleibt, wäre vermessen. Ereignisreich war es aber, das stimmt. Als Torhüter hat man aber lieber etwas Beschäftigung. Das ist besser, als 90 Minuten keinen Ball auf das Tor zu bekommen, um dann womöglich in der Nachspielzeit die Kugel aus dem Netz holen zu müssen.

DFB.de: Haben Sie schon in vollem Umfang realisiert, was da in der Nachspielzeit gegen Erfurt passiert ist?

Müller: Manchmal muss ich mich selbst zwicken und überlegen, ob das nur ein Traum war. Aber da ich ohne mein Zutun ohnehin täglich mit dem Tor zum 1:1 konfrontiert werde, scheint das wohl tatsächlich Realität zu sein. Spätestens am Sonnabend beim nächsten Spiel ist das dann aber wieder Geschichte, und ich kann mir davon auch nichts mehr kaufen.

DFB.de: Wie haben Sie die Szene erlebt, die zum Ausgleich geführt hat?

Müller: Es war die letzte Szene des Spiels. Da ist es bei einem Rückstand durchaus üblich, als Torhüter bei einer Standardsituation mit nach vorne zu laufen. Offenbar hatte mich niemand auf dem Schirm, und die Ecke von Fabian Baumgärtel war perfekt. Das geschieht wohl alles unterbewusst oder automatisch. Man will einfach nur irgendwie an den Ball kommen. Dass er dann sogar im Tor landete - umso schöner.

DFB.de: Haben die Erfurter Verteidiger Sie nicht beachtet?

Müller: Scheint so.

DFB.de: Den Kopfball hätten viele Stürmer nicht besser hinbekommen. Üben Sie so etwas im Training?

Müller: Bis zur D-Jugend habe ich selbst im Feld gespielt. Und ab und zu absolvieren wir auch Spielformen, bei denen nur Kopfballtore zählen. Als gezieltes Training kann man das aber nicht bezeichnen.

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DFB.de: Hatten Sie zuvor mit der Bank Kontakt aufgenommen? Oder haben Sie allein entschieden, mit nach vorne zu gehen?

Müller: Um ganz ehrlich zu sein: Ich war erst unschlüssig und wusste auch nicht, wie lange noch nachgespielt wird. Als von außen dann mehrere Leute schrien, ich soll mit nach vorne, habe ich nicht mehr lange überlegt.

DFB.de: Wie viele Nachrichten haben Sie auf Ihrem Handy nach Spielende erhalten?

Müller: Gezählt habe ich sie nicht. Es waren aber einige.

DFB.de: Hatten Sie nach der Partie Kontakt zum Erfurter Torhüter?

Müller: Nein. Wir haben lange in unserer Fankurve gejubelt. Dann gab es noch etliche Interviewanfragen, und als ich im Kabinentrakt war, habe ich keinen Erfurter Spieler mehr gesehen.

DFB.de: War es Ihr erster Treffer als Torhüter?

Müller: Ja, das war in der Tat eine Premiere.

DFB.de: Sie haben in Erfurt nicht nur das 1:1 erzielt, sondern auch noch einen Strafstoß von Christoph Menz pariert. War der gut gehalten oder schwach geschossen?

Müller: So schlecht war der gar nicht geschossen, denke ich. Ich habe spekuliert und Glück gehabt, mich für die richtige Ecke zu entscheiden. Da ich den Strafstoß auch selbst verursacht hatte, war es ja fast meine Pflicht, den Ball zu halten.

DFB.de: Wie bewerten Sie das Spiel in Erfurt insgesamt?

Müller: Wir haben nicht gut gespielt. Durch das späte 1:1 sind wir mit einem blauen Auge davongekommen.

DFB.de: Wird man Sie auch künftig im gegnerischen Strafraum sehen, wenn es die Situation zulässt?

Müller: Bei einem knappen Rückstand in der Nachspielzeit ist das ja normal. Aber auch nur dann.

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