Torsten Ziegner: "Die 3. Liga ist verrückt eng"

Dank einer außergewöhnlich starken Rückrunde hatte der FSV Zwickau in der vergangenen Spielzeit als Aufsteiger nicht nur den Verbleib in der 3. Liga geschafft, sondern seine Premierensaison sogar mit 56 Punkten auf Platz fünf abgeschlossen. Dabei rangierten die Westsachsen nach der Hinrunde mit nur 17 Zählern noch auf einem Abstiegsplatz. Auch in dieser Saison zeigte der FSV bisher zwei Gesichter. Nach sechs Spielen standen für Zwickau nur zwei Punkte zu Buche. Nach zehn Punkten aus den vergangenen fünf Spielen hat das Team von Trainer Torsten Ziegner jedoch die Gefahrenzone verlassen.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Torsten Ziegner mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Trainerbeben in der 3. Liga, den Saisonstart des FSV Zwickau und sein Wiedersehen mit dem FC Carl Zeiss Jena.

DFB.de: Innerhalb weniger Tage wurden mit Stefan Krämer in Erfurt, Stephan Schmidt in Würzburg und Joe Enochs in Osnabrück drei Ihrer Trainerkollegen in der 3. Liga von Ihren Aufgaben entbunden. Was geht Ihnen dabei durch den Kopf, Herr Ziegner?

Torsten Ziegner: Es hat mich in dieser Form schon überrascht. Zu den genaueren Umständen kann ich nichts Konstruktives sagen, aber die Vereine sahen vermutlich ihre Saisonziele in Gefahr. Wenn ein Trainerkollege gehen muss, ist es immer etwas traurig.

DFB.de: Nach der Hinrunde der vergangenen Saison war der FSV Zwickau Tabellenvorletzter. Hatten Sie auch Sorge um Ihren Trainerposten?

Ziegner: Sorge ist das falsche Wort. Wir als gesamter Verein waren mit der ersten Serie absolut unzufrieden. In den sechs Jahren, in denen ich in Zwickau bin - fünf davon als Trainer, hatten wir aber schon häufiger schwierige Situationen gemeinsam überstanden. Wichtig war, einigen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

DFB.de: Der Verein hielt an Ihnen fest und nach der Winterpause wurde der FSV zusammen mit dem jetzigen Zweitligisten Holstein Kiel das beste Rückrundenteam. Was hatte sich verändert?

Ziegner: Wir hätten die Kurve gerne etwas zeitiger bekommen. In der Tabelle waren wir zwischenzeitlich schon weit abgeschlagen. Daher haben wir jede Partie als Endspiel betrachtet. Jeder Spieler hat sich auf seine Aufgaben besonnen und mit den ersten Erfolgen kehrte das Selbstbewusstsein zurück.

DFB.de: In die aktuelle Spielzeit ist Ihr Team mit zwei Punkten aus sechs Spielen erneut nicht gut gestartet. Haben Sie eine Begründung für die schwankenden Ergebnisse?

Ziegner: In den ersten Ligaspielen wurden unsere Fehler gnadenlos mit Gegentoren bestraft. In der Offensive haben wir dagegen zu viele Chancen benötigt, um ein Tor zu erzielen. In der 3. Liga darfst du dir keine Auszeit erlauben. Sie ist verrückt eng.

DFB.de: Welche Lehren haben Sie aus der vergangenen Saison gezogen?

Ziegner: In der Liga gibt es keine leichten Gegner. Gleichzeitig sind wir aber auch in der Lage, jeden Gegner zu schlagen. Außerdem ist ein breiter Kader wichtig. Im Laufe einer Saison wird jeder Spieler gebraucht.



Dank einer außergewöhnlich starken Rückrunde hatte der FSV Zwickau in der vergangenen Spielzeit als Aufsteiger nicht nur den Verbleib in der 3. Liga geschafft, sondern seine Premierensaison sogar mit 56 Punkten auf Platz fünf abgeschlossen. Dabei rangierten die Westsachsen nach der Hinrunde mit nur 17 Zählern noch auf einem Abstiegsplatz. Auch in dieser Saison zeigte der FSV bisher zwei Gesichter. Nach sechs Spielen standen für Zwickau nur zwei Punkte zu Buche. Nach zehn Punkten aus den vergangenen fünf Spielen hat das Team von Trainer Torsten Ziegner jedoch die Gefahrenzone verlassen.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Torsten Ziegner mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Trainerbeben in der 3. Liga, den Saisonstart des FSV Zwickau und sein Wiedersehen mit dem FC Carl Zeiss Jena.

DFB.de: Innerhalb weniger Tage wurden mit Stefan Krämer in Erfurt, Stephan Schmidt in Würzburg und Joe Enochs in Osnabrück drei Ihrer Trainerkollegen in der 3. Liga von Ihren Aufgaben entbunden. Was geht Ihnen dabei durch den Kopf, Herr Ziegner?

Torsten Ziegner: Es hat mich in dieser Form schon überrascht. Zu den genaueren Umständen kann ich nichts Konstruktives sagen, aber die Vereine sahen vermutlich ihre Saisonziele in Gefahr. Wenn ein Trainerkollege gehen muss, ist es immer etwas traurig.

DFB.de: Nach der Hinrunde der vergangenen Saison war der FSV Zwickau Tabellenvorletzter. Hatten Sie auch Sorge um Ihren Trainerposten?

Ziegner: Sorge ist das falsche Wort. Wir als gesamter Verein waren mit der ersten Serie absolut unzufrieden. In den sechs Jahren, in denen ich in Zwickau bin - fünf davon als Trainer, hatten wir aber schon häufiger schwierige Situationen gemeinsam überstanden. Wichtig war, einigen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

DFB.de: Der Verein hielt an Ihnen fest und nach der Winterpause wurde der FSV zusammen mit dem jetzigen Zweitligisten Holstein Kiel das beste Rückrundenteam. Was hatte sich verändert?

Ziegner: Wir hätten die Kurve gerne etwas zeitiger bekommen. In der Tabelle waren wir zwischenzeitlich schon weit abgeschlagen. Daher haben wir jede Partie als Endspiel betrachtet. Jeder Spieler hat sich auf seine Aufgaben besonnen und mit den ersten Erfolgen kehrte das Selbstbewusstsein zurück.

DFB.de: In die aktuelle Spielzeit ist Ihr Team mit zwei Punkten aus sechs Spielen erneut nicht gut gestartet. Haben Sie eine Begründung für die schwankenden Ergebnisse?

Ziegner: In den ersten Ligaspielen wurden unsere Fehler gnadenlos mit Gegentoren bestraft. In der Offensive haben wir dagegen zu viele Chancen benötigt, um ein Tor zu erzielen. In der 3. Liga darfst du dir keine Auszeit erlauben. Sie ist verrückt eng.

DFB.de: Welche Lehren haben Sie aus der vergangenen Saison gezogen?

Ziegner: In der Liga gibt es keine leichten Gegner. Gleichzeitig sind wir aber auch in der Lage, jeden Gegner zu schlagen. Außerdem ist ein breiter Kader wichtig. Im Laufe einer Saison wird jeder Spieler gebraucht.

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DFB.de: Hat die starke Rückrunde für eine gewisse Erwartungshaltung im Umfeld gesorgt?

Ziegner: Innerhalb des Vereins können wir das seriös einschätzen. Maßgebend für uns ist auch in dieser Spielzeit der Klassenverbleib. Diejenigen, die geglaubt haben, dass es nach Platz fünf im Vorjahr so weitergeht, sind spätestens nach den ersten Spielen zurück auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Nur gemeinsam mit den Zuschauern und dem gesamten Umfeld können wir den Klassenverbleib schaffen.

DFB.de: Zuletzt wurde eine Positivserie von vier Spielen ohne Niederlage durch ein 1:3 gegen Tabellenführer SC Paderborn 07 gestoppt. Sehen Sie das als Rückschlag an?

Ziegner: Klares Nein. Es war vielmehr eine Niederlage, mit der ich gut leben kann, denn Paderborn ist in dieser Saison echt gut. Gegen den SCP werden noch ganz andere Mannschaften verlieren. Außerdem hat unsere Leistung gestimmt, wir waren sehr stabil. Zwei Gegentreffer sind durch Elfmeter gefallen. Am Ende hatten wir nicht das nötige Matchglück. Ich bin davon überzeugt, dass wir in den nächsten Wochen den Eindruck der zehn Punkte aus den vergangenen fünf Spielen bestätigen werden.

DFB.de: Was hat Ihre Mannschaft nach dem Fehlstart wieder so stark gemacht?

Ziegner: Wir haben uns auf unsere Stärken zurückbesonnen. Wir spielen aggressiv, laufstark und leidenschaftlich. Außerdem ist es kein schlechtes Zeichen, dass unsere zehn Saisontreffer von acht verschiedenen Spielern erzielt wurden. Das entlastet unseren Toptorjäger Ronny König und die Gegner können sich beim Verhindern von Toren nicht auf einen einzelnen Spieler konzentrieren, da wir mit allen Mannschaftsteilen Gefahr entwickeln.

DFB.de: In welchen Bereichen muss sich Ihre Mannschaft steigern?

Ziegner: Wir können fußballerisch noch besser auftreten, das haben wir in der Vergangenheit schon gezeigt. Vor allem bei eigenem Ballbesitz können wir uns noch steigern und besser von hinten heraus das Spiel eröffnen. Daran arbeiten wir momentan täglich im Training.

DFB.de: Im Sommer kamen insgesamt 14 Spieler, 16 Akteure verließen den Verein. Weshalb der große Umbruch?

Ziegner: In dieser großen Form war das eigentlich gar nicht geplant. Wir hatten vor, unsere Leistungsträger zu halten. Jonas Acquistapace wollte aber mit seinem Wechsel zu den Sportfreunden Lotte näher an seine Heimat, Patrick Göbel ist zu den vor der Saison ambitionierten Würzburger Kickers gewechselt und Jonas Nietfeld hatte ein Angebot aus der 2. Bundesliga vom SSV Jahn Regensburg. Da konnten wir nicht mithalten. Bei anderen Spielern war es so, dass wir sie gerne gehalten hätten, sie aber unzufrieden mit ihrer Situation in der vergangenen Spielzeit waren. In der Spitze des Kaders wollten wir besser werden und haben Spieler mit Potenzial geholt. Allerdings muss man ihnen auch eine gewisse Eingewöhnungszeit zugestehen.

DFB.de: Worauf kommt es bei der Integration der Zugänge an?

Ziegner: Da sind in erster Linie die Spieler und die Mannschaft gefragt. Die Neuen müssen sich integrieren, ohne sich aber zu sehr unterzuordnen. Besondere Maßnahmen zum Teambuilding haben wir nicht gemacht. Das passiert schon durch jede Situation, die wir gemeinsam verbringen. Als Trainer muss man dafür sorgen, dass jeder Spieler das Gefühl hat, gebraucht zu werden. Das ist allerdings eine Gratwanderung, weil man am Spieltag jeweils nur die elf Spieler restlos zufrieden stellen kann, die in der Anfangself stehen.

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DFB.de: In der Länderspielpause hatten Sie unter anderem ein Testspiel gegen den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg angesetzt. Welche Erkenntnisse konnten Sie gewinnen?

Ziegner: Es war trotz unserer 1:2-Niederlage ein sehr positiver Test. Wir haben positionstechnisch und von der Taktik einiges ausprobiert. Für die Spieler, die zuletzt weniger Einsatzzeiten hatten, war es wichtig, die athletische Belastung einer Partie zu absolvieren. Einige Spieler haben sich anbieten können und gezeigt, dass ich sie jederzeit bringen kann. Dass sie mehr als nur Einwechselspieler sind. Genauso muss man aber auch sagen, dass einige Jungs die Chance nicht haben nutzen können. Die Spieler wissen intern Bescheid.

DFB.de: Ihr nächster Gegner ist der VfR Aalen. Wie schätzen Sie den VfR ein?

Ziegner: Aalen verfügt über eine hohe Geschwindigkeit in der Offensive und hat ein gutes Umschaltspiel. In der Defensive steht der VfR sehr stabil. Es ist nie besonders angenehm, in Aalen zu spielen.

DFB.de: Wie wollen Sie zum Erfolg kommen?

Ziegner: Wir müssen die Stärken des VfR möglichst klein halten, indem wir gut gegen den Ball arbeiten und die Aalener möglichst weit von unserem Tor fernhalten. Gleichzeitig gilt es, unsere Spielweise durchzubringen.

DFB.de: Welche Spieler stehen Ihnen nicht zur Verfügung?

Ziegner: Mit Ali Odabas, Alexander Sorge, Christoph Göbel und jetzt auch noch Robert Koch, den es bei unserem 5:0 im Landespokalspiel bei der SG Crostwitz erwischt hatte, fehlen mir gleich vier Spieler mit Kreuzbandrissen.

DFB.de: Im nächsten Heimspiel geht es gegen den FC Carl Zeiss Jena. Eine ganz besondere Partie für Sie, oder?

Ziegner: Natürlich. Da ich insgesamt zehn Jahre in Jena gespielt habe, werde ich immer mit dem Verein verbunden bleiben. Auch heute lebe ich noch mit meiner Familie in Jena.

DFB.de: Gibt es noch Kontakte zum Verein?

Ziegner: Mit FCC-Trainer Mark Zimmermann bin ich sehr gut befreundet. Wir kennen uns bereits seit Anfang der 90er-Jahre. Pressesprecher Andreas Trautmann und Mannschaftsleiter Uwe Dern waren ebenfalls schon zu meiner eigenen Zeit in Jena tätig. Man läuft sich nach wie vor regelmäßig über den Weg.

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