"Torpedo" Türpitz: "Die Perspektive stimmt"

Er kam, sah und traf: Philip Türpitz erzielte gleich bei seinem ersten Einsatz für den FC Hansa Rostock in der 3. Liga in der Nachspielzeit das Siegtor zum 3:2 im Verfolgerduell gegen den starken Aufsteiger SC Verl. Im DFB.de-Interview spricht der 29 Jahre alte Offensivspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seinen Einstand und das bevorstehende Spitzenspiel gegen den TSV 1860 München (heute, ab 14 Uhr live im NDR, BR und bei Magenta Sport).

DFB.de: Gleich beim Debüt den entscheidenden Treffer erzielt: Hatten Sie sich Ihr erstes Spiel im Hansa-Trikot genauso vorgestellt, Herr Türpitz?

Philip Türpitz: Das war natürlich rundum super. Wir konnten einen direkten Konkurrenten um die vorderen Plätze besiegen. Dass wir den Siegtreffer erst in der Nachspielzeit erzielt haben, sorgte für zusätzliche Emotionen. Solche späten Erfolge sind mit die schönsten Siege. Es wäre nur noch besser gewesen, wenn Zuschauer*innen dabei gewesen wären. Sie hätten uns noch zusätzlich angespornt und das Ostseestadion nach dem späten Treffer vermutlich zum Wackeln gebracht.

DFB.de: Wurden Sie mit dem strammen Schuss Ihrem Spitznamen "Torpedo" gerecht?

Türpitz: Vor einigen Jahren hatte mir Dennis Erdmann beim 1. FC Magdeburg diesen Namen in der Tat wegen meiner Schusstechnik gegeben, nicht etwa wegen meiner Geschwindigkeit. Wobei ich hoffentlich auch nicht der Langsamste bin. (lacht) Mir gefällt der Name gut. Vor etwa zwei Jahren habe ich ihn mir auch tätowieren lassen.

DFB.de: Sie wurden zusammen mit gleich drei weiteren Mitspielern in der Halbzeitpause von Trainer Jens Härtel eingewechselt. Was hatte er Ihnen bei dieser eher ungewöhnlichen Maßnahme mit auf den Weg gegeben?

Türpitz: Wir sollten noch einmal neue Kräfte mobilisieren und alles versuchen, das Spiel trotz des 0:2-Rückstands noch irgendwie in unsere Richtung zu drehen. Als Mannschaft haben wir in der zweiten Halbzeit dann auch mit viel Schwung agiert und sind dafür am Ende noch belohnt worden.

DFB.de: Was war ausschlaggebend, um nach dem Zwei-Tore-Rückstand zurückzukommen?

Türpitz: Vor allem unsere gute Moral. Wir haben zu jedem Zeitpunkt probiert, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Davon haben wir uns auch durch die Gegentore nicht abbringen lassen. Schon unsere Reaktion auf den frühen Rückstand war gut. In der zweiten Halbzeit haben wir dann auch unsere Torchancen besser genutzt.

DFB.de: Für Sie war die Partie gegen Verl der erste Einsatz seit Ende November. Wie haben Sie das Spiel körperlich verkraftet?

Türpitz: Klar, bei 100 Prozent bin ich noch nicht. Dafür fehlt aber nur noch die Feinabstimmung. Mit einigen läuferischen Einheiten werde ich meine Grundfitness noch weiter ausbauen können. Es war auf jeden Fall ein schönes Gefühl, endlich wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz zu stehen.

DFB.de: Sie standen zuletzt beim SV Sandhausen unter Vertrag. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?

Türpitz: Ich habe dort wertvolle Erfahrungen gesammelt und viele nette Menschen kennengelernt. Sportlich lief das erste Jahr mit 26 Einsätzen noch ordentlich. In dieser Spielzeit wurde ich dann aber nur viermal eingewechselt und stand oft gar nicht im Kader. Damit war ich extrem unzufrieden. Das Kapitel ist aber abgehakt. Mein Blick ist längst auf Hansa Rostock und nach vorne gerichtet.

DFB.de: Seit Sommer 2018 waren Sie ununterbrochen in der 2. Bundesliga am Ball. Warum haben Sie sich für die Rückkehr in die 3. Liga entschieden?

Türpitz: Hansa Rostock ist mit seiner Tradition und der großen Fanunterstützung eine extrem gute Adresse in der 3. Liga. Selbstverständlich will ich wieder in die 2. Bundesliga. Dafür sollte man sich aber nicht scheuen, auch mal einen vermeintlichen Schritt zurück zu machen, um dann im besten Fall so schnell wie möglich wieder zwei Schritte nach vorne gehen zu können. Bei Hansa stimmt die sportliche Perspektive.

DFB.de: Mit Trainer Jens Härtel hatten Sie bereits beim 1. FC Magdeburg erfolgreich zusammengearbeitet. Was schätzen Sie an ihm?

Türpitz: Jens Härtel ist ein sehr akribischer Arbeiter und Trainer. Er versteht es sehr gut, seine Mannschaft detailliert auf den jeweiligen Gegner vorzubereiten. Seine offensive Spielweise passt gut zu mir. Wir wollen den Gegner früh unter Druck setzen und die Initiative übernehmen. Das ist sehr intensiv, kann aber auch sehr erfolgreich sein. Mit dem 1. FC Magdeburg waren wir gemeinsam in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Es kommt von daher auch nicht von ungefähr, dass ihm zahlreiche Spieler aus gemeinsamen Magdeburger Zeiten jetzt nach Rostock gefolgt sind. Sollten wir denselben Erfolg haben wie damals, hätte sicher niemand etwas dagegen.

DFB.de: Mit dem Vereinsrekord von fünf Siegen hintereinander im Rücken geht es nun am heutigen Samstag ins Spitzenspiel beim TSV 1860 München. Welchen Eindruck haben Sie vom Gegner?

Türpitz: Die "Löwen" haben schon nachgewiesen, warum sie auf dem vierten Tabellenplatz stehen. Die Konstellation verspricht ein sehr spannendes Spiel. Wenn wir schon in der Lage dazu waren, einen neuen Vereinsrekord aufzustellen, dann wollen wir diese Serie jetzt auch so lange wie möglich ausbauen. Dafür werden wir - wie schon gegen den SC Verl - eine geschlossene Mannschaftsleistung benötigen.

DFB.de: Ein Wiedersehen gibt es mit Ihrem ehemaligen Magdeburger Mitspieler Dennis Erdmann, der jetzt beim TSV 1860 unter Vertrag steht. Wie sehr freuen Sie sich darauf?

Türpitz: Ich freue mich auf jeden Fall, ihn wiederzusehen. Auf dem Platz muss die Freundschaft aber für 90 Minuten ruhen.

[mspw]

Er kam, sah und traf: Philip Türpitz erzielte gleich bei seinem ersten Einsatz für den FC Hansa Rostock in der 3. Liga in der Nachspielzeit das Siegtor zum 3:2 im Verfolgerduell gegen den starken Aufsteiger SC Verl. Im DFB.de-Interview spricht der 29 Jahre alte Offensivspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seinen Einstand und das bevorstehende Spitzenspiel gegen den TSV 1860 München (heute, ab 14 Uhr live im NDR, BR und bei Magenta Sport).

DFB.de: Gleich beim Debüt den entscheidenden Treffer erzielt: Hatten Sie sich Ihr erstes Spiel im Hansa-Trikot genauso vorgestellt, Herr Türpitz?

Philip Türpitz: Das war natürlich rundum super. Wir konnten einen direkten Konkurrenten um die vorderen Plätze besiegen. Dass wir den Siegtreffer erst in der Nachspielzeit erzielt haben, sorgte für zusätzliche Emotionen. Solche späten Erfolge sind mit die schönsten Siege. Es wäre nur noch besser gewesen, wenn Zuschauer*innen dabei gewesen wären. Sie hätten uns noch zusätzlich angespornt und das Ostseestadion nach dem späten Treffer vermutlich zum Wackeln gebracht.

DFB.de: Wurden Sie mit dem strammen Schuss Ihrem Spitznamen "Torpedo" gerecht?

Türpitz: Vor einigen Jahren hatte mir Dennis Erdmann beim 1. FC Magdeburg diesen Namen in der Tat wegen meiner Schusstechnik gegeben, nicht etwa wegen meiner Geschwindigkeit. Wobei ich hoffentlich auch nicht der Langsamste bin. (lacht) Mir gefällt der Name gut. Vor etwa zwei Jahren habe ich ihn mir auch tätowieren lassen.

DFB.de: Sie wurden zusammen mit gleich drei weiteren Mitspielern in der Halbzeitpause von Trainer Jens Härtel eingewechselt. Was hatte er Ihnen bei dieser eher ungewöhnlichen Maßnahme mit auf den Weg gegeben?

Türpitz: Wir sollten noch einmal neue Kräfte mobilisieren und alles versuchen, das Spiel trotz des 0:2-Rückstands noch irgendwie in unsere Richtung zu drehen. Als Mannschaft haben wir in der zweiten Halbzeit dann auch mit viel Schwung agiert und sind dafür am Ende noch belohnt worden.

DFB.de: Was war ausschlaggebend, um nach dem Zwei-Tore-Rückstand zurückzukommen?

Türpitz: Vor allem unsere gute Moral. Wir haben zu jedem Zeitpunkt probiert, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Davon haben wir uns auch durch die Gegentore nicht abbringen lassen. Schon unsere Reaktion auf den frühen Rückstand war gut. In der zweiten Halbzeit haben wir dann auch unsere Torchancen besser genutzt.

DFB.de: Für Sie war die Partie gegen Verl der erste Einsatz seit Ende November. Wie haben Sie das Spiel körperlich verkraftet?

Türpitz: Klar, bei 100 Prozent bin ich noch nicht. Dafür fehlt aber nur noch die Feinabstimmung. Mit einigen läuferischen Einheiten werde ich meine Grundfitness noch weiter ausbauen können. Es war auf jeden Fall ein schönes Gefühl, endlich wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz zu stehen.

DFB.de: Sie standen zuletzt beim SV Sandhausen unter Vertrag. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?

Türpitz: Ich habe dort wertvolle Erfahrungen gesammelt und viele nette Menschen kennengelernt. Sportlich lief das erste Jahr mit 26 Einsätzen noch ordentlich. In dieser Spielzeit wurde ich dann aber nur viermal eingewechselt und stand oft gar nicht im Kader. Damit war ich extrem unzufrieden. Das Kapitel ist aber abgehakt. Mein Blick ist längst auf Hansa Rostock und nach vorne gerichtet.

DFB.de: Seit Sommer 2018 waren Sie ununterbrochen in der 2. Bundesliga am Ball. Warum haben Sie sich für die Rückkehr in die 3. Liga entschieden?

Türpitz: Hansa Rostock ist mit seiner Tradition und der großen Fanunterstützung eine extrem gute Adresse in der 3. Liga. Selbstverständlich will ich wieder in die 2. Bundesliga. Dafür sollte man sich aber nicht scheuen, auch mal einen vermeintlichen Schritt zurück zu machen, um dann im besten Fall so schnell wie möglich wieder zwei Schritte nach vorne gehen zu können. Bei Hansa stimmt die sportliche Perspektive.

DFB.de: Mit Trainer Jens Härtel hatten Sie bereits beim 1. FC Magdeburg erfolgreich zusammengearbeitet. Was schätzen Sie an ihm?

Türpitz: Jens Härtel ist ein sehr akribischer Arbeiter und Trainer. Er versteht es sehr gut, seine Mannschaft detailliert auf den jeweiligen Gegner vorzubereiten. Seine offensive Spielweise passt gut zu mir. Wir wollen den Gegner früh unter Druck setzen und die Initiative übernehmen. Das ist sehr intensiv, kann aber auch sehr erfolgreich sein. Mit dem 1. FC Magdeburg waren wir gemeinsam in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Es kommt von daher auch nicht von ungefähr, dass ihm zahlreiche Spieler aus gemeinsamen Magdeburger Zeiten jetzt nach Rostock gefolgt sind. Sollten wir denselben Erfolg haben wie damals, hätte sicher niemand etwas dagegen.

DFB.de: Mit dem Vereinsrekord von fünf Siegen hintereinander im Rücken geht es nun am heutigen Samstag ins Spitzenspiel beim TSV 1860 München. Welchen Eindruck haben Sie vom Gegner?

Türpitz: Die "Löwen" haben schon nachgewiesen, warum sie auf dem vierten Tabellenplatz stehen. Die Konstellation verspricht ein sehr spannendes Spiel. Wenn wir schon in der Lage dazu waren, einen neuen Vereinsrekord aufzustellen, dann wollen wir diese Serie jetzt auch so lange wie möglich ausbauen. Dafür werden wir - wie schon gegen den SC Verl - eine geschlossene Mannschaftsleistung benötigen.

DFB.de: Ein Wiedersehen gibt es mit Ihrem ehemaligen Magdeburger Mitspieler Dennis Erdmann, der jetzt beim TSV 1860 unter Vertrag steht. Wie sehr freuen Sie sich darauf?

Türpitz: Ich freue mich auf jeden Fall, ihn wiederzusehen. Auf dem Platz muss die Freundschaft aber für 90 Minuten ruhen.

###more###