Torloses Remis im Klassiker zwischen Hamburg und Bayern

Torloses Remis im Klassiker zwischen dem Hamburger SV und Rekordmeister Bayern München: Zum Auftakt des neunten Spieltages der Bundesliga sahen die 57.000 Zuschauer in der seit Wochen ausverkauften HSV-Arena ein 0:0, das keinem der beiden Traditionsvereine wirklich weiterhilft.

Die ersatzgeschwächte Mannschaft von Trainer Louis van Gaal bleibt mit zwölf Punkten weiterhin im Mittelfeld hängen (Platz 9). Am Sonntag könnte der Rückstand auf die führenden Klubs aus Dortmund und Mainz bereits auf zwölf Punkte anwachsen. Der HSV verpasste mit jetzt 15 Zählern den möglichen Sprung auf Platz drei und belegt nun den vierten Platz.

HSV-Trainer Armin Veh trauerte der besten Hamburger Torgelegenheit hinterher: "Pitroipa hatte eine 100-prozentige Torchance, die musste er nutzen, dann hätten wir gewonnen. Auf jeden Fall haben wir wieder zu null gespielt. Die Bayern haben natürlich enorme Qualität, da muss man aufpassen und kann nicht alles nach vorne werfen." Bayern-Coach van Gaal war nach der Partie nicht zufrieden: "Ich habe in der Umkleidekabine zu meinen Spielern gesagt, es ist schade, dass wir nicht gewonnen haben. Ich hatte das Gefühl, dass viel mehr möglich war. Hamburg war am Ende kaputt, da hätten wir gewinnen müssen."

Lahm: "Müssen jetzt mal Punkte holen"

Zum 91. Mal standen sich der HSV und die Bayern in der Bundesliga bereits gegenüber, selten aber stand bereits so früh in der Saison so viel auf dem Spiel. Vor allem für die Münchner, die durch ihren schwachen Saisonstart bereits gehörig unter Druck standen. "Wir wollten eigentlich drei Punkte mitnehmen. Aber der HSV hatte am Ende die Chance auf den Sieg. Da muss man auch mal mit einem Punkt zufrieden sein", sagte Kapitän Philipp Lahm und forderte mit Blick auf die Tabelle: "Noch ist alles möglich. Aber wir müssen jetzt mal Punkte holen."

HSV-Kapitän Heiko Westermann haderte genau wie sein Trainer mit Pitroipas vergebener Chance: "Es ist bitter, dass er das Tor nicht gemacht hat. Wir hatten die besseren Chancen, aber ansonsten war es ein ausgeglichenes Spiel. Ein Punkt ist besser als keiner."

Insbesondere die Gäste wirkten in der Anfangsphase nervös. Den Bayern-Spielern unterliefen zahlreiche technische Fehler und es fehlte die Passgenauigkeit. So bestimmte der HSV in der ersten Viertelstunde klar das Geschehen, ohne zu großen Torgelegenheiten zu kommen. Die beste Gelegenheit hatte Paolo Guerrero, der nach einem Fehler von Jubilar Philipp Lahm (200. Bundesligaspiel) aus 16 Metern zum Schuss kam, aber verzog (13.).

HSV-Torhüter Rost verletzt ausgewechselt

Die erste Aufregung gab es dann in der 15. Minute. Zunächst parierte Frank Rost erstklassig den ersten Münchner Torschuss von Thomas Müller gerade noch mit den Fingerspitzen. Unmittelbar danach musste der HSV-Keeper nach einem Zusammenprall mit Bastian Schweinsteiger lange am Knie behandelt werden, konnte aber zunächst weiterspielen.

In der 43. Minute war dann für Rost aber doch vorzeitig Schluss. Neuzugang Jaroslav Drobny kam so zu seinem Bundesliga-Debüt für die Hanseaten.

Danach wurde es auf dem Platz emotional, insbesondere nachdem Joris Mathijsen Mario Gomez am Spielfeldrand in die Bande einer TV-Kamera geschubst hatte. Die zweikampfstarken Gäste kamen nun besser ins Spiel und hatten durch Gomez (19.) eine weitere gute Torchance. Der HSV hatte seine erste klare Chance in der 30. Minute, als Jonathan Pitroipa im Münchner Strafraum auftauchte. Sein Pass auf den freistehenden Ruud van Nistelrooy konnte Danijel Pranjic aber im letzten Moment abblocken.

Hamburgs Pitroipa vergibt beste Chance zum Siegtreffer

Auch der zweite Durchgang wurde zunächst von taktischen Überlegungen geprägt. Beide Teams wollten auf jeden Fall Fehler vermeiden und agierten ohne das letzte Risiko. Chancen gab es so vor allem durch Fernschüsse. Marcell Jansen (52.) verpasste dabei ebenso das Tor wie Lahm (54.). Pitroipa verstolperte eine aussichtsreiche Situation in der 56. Minute.

In der 61. Minute brachte HSV-Trainer Armin Veh dann den zuletzt verletzten Mladen Petric, der bei den HSV-Heimsiegen in den beiden vergangenen Jahren jeweils den 1:0-Siegtreffer erzielt hatte. Eine Hamburger Schlussoffensive blieb aber auch mit Petric aus. Pitroipa hatte in der 81. Minute nach einem Konter die große Chance zur Führung. Alleine vor Torhüter Butt setzte er den Ball an den Pfosten (81.). Die Münchner verteidigten aber insgesamt aufmerksam und suchten ihre Chance bei Kontern, wirkten dabei aber nicht entschlossen genug.

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Torloses Remis im Klassiker zwischen dem Hamburger SV und Rekordmeister Bayern München: Zum Auftakt des neunten Spieltages der Bundesliga sahen die 57.000 Zuschauer in der seit Wochen ausverkauften HSV-Arena ein 0:0, das keinem der beiden Traditionsvereine wirklich weiterhilft.

Die ersatzgeschwächte Mannschaft von Trainer Louis van Gaal bleibt mit zwölf Punkten weiterhin im Mittelfeld hängen (Platz 9). Am Sonntag könnte der Rückstand auf die führenden Klubs aus Dortmund und Mainz bereits auf zwölf Punkte anwachsen. Der HSV verpasste mit jetzt 15 Zählern den möglichen Sprung auf Platz drei und belegt nun den vierten Platz.

HSV-Trainer Armin Veh trauerte der besten Hamburger Torgelegenheit hinterher: "Pitroipa hatte eine 100-prozentige Torchance, die musste er nutzen, dann hätten wir gewonnen. Auf jeden Fall haben wir wieder zu null gespielt. Die Bayern haben natürlich enorme Qualität, da muss man aufpassen und kann nicht alles nach vorne werfen." Bayern-Coach van Gaal war nach der Partie nicht zufrieden: "Ich habe in der Umkleidekabine zu meinen Spielern gesagt, es ist schade, dass wir nicht gewonnen haben. Ich hatte das Gefühl, dass viel mehr möglich war. Hamburg war am Ende kaputt, da hätten wir gewinnen müssen."

Lahm: "Müssen jetzt mal Punkte holen"

Zum 91. Mal standen sich der HSV und die Bayern in der Bundesliga bereits gegenüber, selten aber stand bereits so früh in der Saison so viel auf dem Spiel. Vor allem für die Münchner, die durch ihren schwachen Saisonstart bereits gehörig unter Druck standen. "Wir wollten eigentlich drei Punkte mitnehmen. Aber der HSV hatte am Ende die Chance auf den Sieg. Da muss man auch mal mit einem Punkt zufrieden sein", sagte Kapitän Philipp Lahm und forderte mit Blick auf die Tabelle: "Noch ist alles möglich. Aber wir müssen jetzt mal Punkte holen."

HSV-Kapitän Heiko Westermann haderte genau wie sein Trainer mit Pitroipas vergebener Chance: "Es ist bitter, dass er das Tor nicht gemacht hat. Wir hatten die besseren Chancen, aber ansonsten war es ein ausgeglichenes Spiel. Ein Punkt ist besser als keiner."

Insbesondere die Gäste wirkten in der Anfangsphase nervös. Den Bayern-Spielern unterliefen zahlreiche technische Fehler und es fehlte die Passgenauigkeit. So bestimmte der HSV in der ersten Viertelstunde klar das Geschehen, ohne zu großen Torgelegenheiten zu kommen. Die beste Gelegenheit hatte Paolo Guerrero, der nach einem Fehler von Jubilar Philipp Lahm (200. Bundesligaspiel) aus 16 Metern zum Schuss kam, aber verzog (13.).

HSV-Torhüter Rost verletzt ausgewechselt

Die erste Aufregung gab es dann in der 15. Minute. Zunächst parierte Frank Rost erstklassig den ersten Münchner Torschuss von Thomas Müller gerade noch mit den Fingerspitzen. Unmittelbar danach musste der HSV-Keeper nach einem Zusammenprall mit Bastian Schweinsteiger lange am Knie behandelt werden, konnte aber zunächst weiterspielen.

In der 43. Minute war dann für Rost aber doch vorzeitig Schluss. Neuzugang Jaroslav Drobny kam so zu seinem Bundesliga-Debüt für die Hanseaten.

Danach wurde es auf dem Platz emotional, insbesondere nachdem Joris Mathijsen Mario Gomez am Spielfeldrand in die Bande einer TV-Kamera geschubst hatte. Die zweikampfstarken Gäste kamen nun besser ins Spiel und hatten durch Gomez (19.) eine weitere gute Torchance. Der HSV hatte seine erste klare Chance in der 30. Minute, als Jonathan Pitroipa im Münchner Strafraum auftauchte. Sein Pass auf den freistehenden Ruud van Nistelrooy konnte Danijel Pranjic aber im letzten Moment abblocken.

Hamburgs Pitroipa vergibt beste Chance zum Siegtreffer

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Auch der zweite Durchgang wurde zunächst von taktischen Überlegungen geprägt. Beide Teams wollten auf jeden Fall Fehler vermeiden und agierten ohne das letzte Risiko. Chancen gab es so vor allem durch Fernschüsse. Marcell Jansen (52.) verpasste dabei ebenso das Tor wie Lahm (54.). Pitroipa verstolperte eine aussichtsreiche Situation in der 56. Minute.

In der 61. Minute brachte HSV-Trainer Armin Veh dann den zuletzt verletzten Mladen Petric, der bei den HSV-Heimsiegen in den beiden vergangenen Jahren jeweils den 1:0-Siegtreffer erzielt hatte. Eine Hamburger Schlussoffensive blieb aber auch mit Petric aus. Pitroipa hatte in der 81. Minute nach einem Konter die große Chance zur Führung. Alleine vor Torhüter Butt setzte er den Ball an den Pfosten (81.). Die Münchner verteidigten aber insgesamt aufmerksam und suchten ihre Chance bei Kontern, wirkten dabei aber nicht entschlossen genug.