Torjäger unter sich: Martina Müller trifft Edin Dzeko

Ein Verein, zwei Mannschaften – eine Mission: Martina Müller und Edin Dzeko sind für ihre Teams beim VfL Wolfsburg unverzichtbar. Beide sind als torgefährliche Angreifer gesetzt.

Vor dem Länderspiel zwischen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und Australien, das am 28. Oktober (18.30 Uhr, live im ZDF) in der Wolfsburger Volkswagen Arena stattfindet, haben sich die beiden Nationalstürmer über Taktik, Treffer und Tricks unterhalten. Herausgekommen ist ein interessanter verbaler Doppelpass, der ungewohnte Einblicke liefert.

Frage: Worüber können Sie auf dem Fußball-Platz lachen?

Martina Müller: Eigentlich bin ich in den Spielen zu konzentriert, um auf Späße zu achten. Aber ich musste im nachhinein einmal herzlich über mich selbst lachen. Im Spiel hatte ich einer Mitspielerin angezeigt, wohin sie den Pass spielen sollte und dann bin ich doch ganz woandershin gelaufen. Das sieht natürlich nicht gut aus. Da musste ich mich an Tina Theune erinnern, die hat mir mal gesagt: Für den Gegner bist Du schwer ausrechenbar, aber das bist Du manchmal auch für Deine Mitspielerinnen. In dem Moment musste ich an diesen Spruch denken.

Edin Dzeko: Grundsätzlich bin ich auf dem Spielfeld sehr fokussiert und konzentriert. Schmunzeln muss ich jedoch, wenn ich sehe, dass ein Spieler des Gegners getunnelt wird. Wenn ich selber getunnelt werde, finde ich das natürlich nicht lustig (lacht herzlich).

Frage: Welche taktische Erfindung halten Sie für die effektivste im Fußball?

Martina Müller: Wenn ich daran denke, dass wir früher noch mit Libero und Vorstoppern gespielt haben, sind wir jetzt mit der Viererkette viel weiter. Aber das ist auch gut so, zu sehen, dass sich der Fußball weiterentwickelt.

Edin Dzeko: Grundsätzlich hat sich der Fußball in den vergangenen Jahren im taktischen Bereich immer weiterentwickelt. Als Stürmer muss ich mich auf verschiedene Ausrichtungen einstellen können. Zu Beginn der Saison habe ich beim VfL allein im Sturmzentrum gespielt, mittlerweile spielen wir wieder mit Grafite und mir, also mit zwei Spitzen. Letztlich muss die Ausrichtung zur Mannschaft passen, damit wir gemeinsam Erfolg haben.



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Ein Verein, zwei Mannschaften – eine Mission: Martina Müller und Edin Dzeko sind für ihre Teams beim VfL Wolfsburg unverzichtbar. Beide sind als torgefährliche Angreifer gesetzt.

Vor dem Länderspiel zwischen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und Australien, das am 28. Oktober (18.30 Uhr, live im ZDF) in der Wolfsburger Volkswagen Arena stattfindet, haben sich die beiden Nationalstürmer über Taktik, Treffer und Tricks unterhalten. Herausgekommen ist ein interessanter verbaler Doppelpass, der ungewohnte Einblicke liefert.

Frage: Worüber können Sie auf dem Fußball-Platz lachen?

Martina Müller: Eigentlich bin ich in den Spielen zu konzentriert, um auf Späße zu achten. Aber ich musste im nachhinein einmal herzlich über mich selbst lachen. Im Spiel hatte ich einer Mitspielerin angezeigt, wohin sie den Pass spielen sollte und dann bin ich doch ganz woandershin gelaufen. Das sieht natürlich nicht gut aus. Da musste ich mich an Tina Theune erinnern, die hat mir mal gesagt: Für den Gegner bist Du schwer ausrechenbar, aber das bist Du manchmal auch für Deine Mitspielerinnen. In dem Moment musste ich an diesen Spruch denken.

Edin Dzeko: Grundsätzlich bin ich auf dem Spielfeld sehr fokussiert und konzentriert. Schmunzeln muss ich jedoch, wenn ich sehe, dass ein Spieler des Gegners getunnelt wird. Wenn ich selber getunnelt werde, finde ich das natürlich nicht lustig (lacht herzlich).

Frage: Welche taktische Erfindung halten Sie für die effektivste im Fußball?

Martina Müller: Wenn ich daran denke, dass wir früher noch mit Libero und Vorstoppern gespielt haben, sind wir jetzt mit der Viererkette viel weiter. Aber das ist auch gut so, zu sehen, dass sich der Fußball weiterentwickelt.

Edin Dzeko: Grundsätzlich hat sich der Fußball in den vergangenen Jahren im taktischen Bereich immer weiterentwickelt. Als Stürmer muss ich mich auf verschiedene Ausrichtungen einstellen können. Zu Beginn der Saison habe ich beim VfL allein im Sturmzentrum gespielt, mittlerweile spielen wir wieder mit Grafite und mir, also mit zwei Spitzen. Letztlich muss die Ausrichtung zur Mannschaft passen, damit wir gemeinsam Erfolg haben.

Frage: Sie haben viele Tore erzielt. Gibt es eine 100-prozentige Torchance, die Sie verstolpert haben, an die Sie heute noch häufiger denken? Schildern sie die Situation.

Martina Müller: Ja, das war in Wolfsburg. Ich habe schon fast auf der Torlinie gestanden, und es dennoch geschafft, den Ball über das Tor zu schießen. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Ich hatte danach nur gehofft, dass sich ein Loch im Boden auftut, in das ich verschwinden konnte. So ein Teil kann man eigentlich gar nicht daneben hauen. Ich weiß gar nicht mehr, gegen wen wir gespielt haben und wie das Spiel ausging, aber ich vermute, dass wir gewonnen haben, sonst hätten mich meine Mitspielerinnen ja einen Kopf kleiner gemacht.

Edin Dzeko: Oh ja, daran kann ich mich leider sofort erinnern. In der vergangenen Saison gab es zwei Spiele: In Hoffenheim habe ich freistehend vor dem Tor nicht getroffen. Zum Glück haben wir 2:1 gewonnen. Auch gegen Freiburg habe ich eine sehr gute Chance vergeben. Leider haben wir damals nur 2:2 gespielt.

Frage: Sie haben einen großen Bekanntheitsgrad. Mit wem sind Sie schon einmal verwechselt worden?

Martina Müller: Ich hatte in Kassel mal eine Autogrammstunde. Und die ist mit einem Schild angekündigt worden, das vor dem Laden stand. Und zwar stand da drauf: „Autogrammstunde mit Birgit Müller.“ Das war den Veranstaltern ganz schön peinlich. Ich glaube, die haben einfach die Namen Birgit Prinz und Martina Müller vermischt.

Edin Dzeko: Verwechselt noch nicht wirklich. Aber manchmal werde ich gefragt, ob ich Edin Dzeko bin. Dann tue ich manchmal etwas überrascht und frage zurück, wer denn eigentlich dieser Edin Dzeko sei? Aber am Ende löse ich das Ganze natürlich auf (lacht).

Frage: Sie sind Vollblutangreifer. Kennen alle Tricks und Finten eines Stürmers. Wissen wie Torjäger ticken. Das sind beste Voraussetzungen, um zum Verteidiger umzuschulen. Ist das tatsächlich eine Option?

Martina Müller: Ich würde das schon machen, aber ich glaube, meine Mitspielerinnen finden das nicht so toll. Wenn ich im Training mal in der Nähe des eigenen Strafraums auftauche, werde ich grundsätzlich wieder nach vorne geschickt, weil denen das nicht geheuer ist. Vielleicht habe ich in der Vergangenheit auch mal den Ball verloren und daraus ist dann ein Tor gefallen.

Edin Dzeko: Ich würde gerne in einem Spiel mal in der Abwehr spielen. Das wäre sicherlich eine interessante Erfahrung für mich. Aber es sollte nicht unbedingt ein Spiel sein, bei dem es um alles oder nichts geht.

Frage: Welche Fähigkeit wird bei Ihnen am meisten unterschätzt?

Martina Müller: Trotz meiner Größe von 1,61 Metern habe ich schon ein paar Kopfballtore gemacht. Meine Werte sagen eigentlich, dass ich keine gute Sprungkraft habe. Aber ich habe eine gute Reaktivkraft. Und wenn ich ein wenig Anlauf habe, habe ich auch ein gutes Timing. Unser Trainer hat das auch schon gemerkt. Mittlerweile darf ich bei Eckbällen und Freistößen mit in den Strafraum gehen.

Edin Dzeko: Aufgrund meines Bewegungsablaufs könnte man beim Zusehen vielleicht meinen, dass ich nicht ganz so schnell bin. Fragen Sie mal meine Gegenspieler, wie die das einschätzen (lacht). Aber Spaß beiseite: In der Tat arbeite ich im Training immer daran, dass ich im Antritt noch explosiver werde.

Frage: Sie dürfen eine Fußball-Regel ändern/einführen. Welche wäre das?

Martina Müller: Ich würde das passive Abseits abschaffen. Die Regel führt zu vielen Fehlentscheidung und Diskussionen. Ich würde mir da mehr Klarheit wünschen.

Edin Dzeko: Unabhängig von einer Regeländerung könnte ich mir vorstellen, dass die Torkamera eingeführt wird. Das wäre sicherlich ein technisches Hilfsmittel, das dazu beitragen kann, strittige Entscheidungen eindeutiger aufzulösen. Aber natürlich sollte die Technik erprobt und ausgereift sein.

Frage: Was verbinden Sie mit Australien?

Martina Müller: Da muss ich immer an die Olympischen Spiele 2000 denken. Ich war leider nicht dabei, obwohl ich fast die komplette Vorbereitung mitgemacht hatte. Aber das ist dennoch ein Land, in das ich unbedingt einmal reisen möchte. Eine Bekannte von mir war mal ein Jahr dort und die schwärmt immer noch davon.

Edin Dzeko: Australien ist sicherlich ein Land, in dem ich gerne einmal Urlaub machen möchte. Aber man benötigt auch einige Zeit, um dieses sehr interessante Land zu bereisen. Ich wünsche mir, dass ich auf jeden Fall noch einmal dort hinfahren werde.

Frage: Zählen Sie Ihre Tore? Wann haben Sie damit aufgehört?

Martina Müller: Ich weiß weder wie viele Tore ich geschossen noch wie viele Spiele ich in der Bundesliga gemacht habe. Eigentlich finde ich das schade, aber ich finde auch nirgends eine Statistik darüber. Mich würde es schon interessieren.

Edin Dzeko: Ich könnte Ihnen auf Anhieb nicht sagen, wie viele Tore ich in meiner Karriere bislang geschossen habe. Aber dass ich für den VfL Wolfsburg in der Bundesliga bislang 61 Mal getroffen habe, das weiß ich natürlich. Zum Glück wird heute alles statistisch erfasst, so dass man manche Zahl auch einfach noch einmal nachschauen kann.

Frage: Haben Sie irgendwelche Ausrüstungsgegenstände aus Ihrer Zeit in Jugendmannschaften aufgehoben? Welche Erinnerungen verbinden Sie damit?

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Martina Müller: Nein, leider gar nichts. Das bedauere ich ein wenig. Deswegen gehe ich jetzt auch anders damit um. Ich habe zum Beispiel ein paar Fußball-Schuhe, auf dem die Namen meiner Patenkinder stehen. Die könnte man mittlerweile eigentlich wegschmeißen, aber ich hebe sie auf, um sie den beiden irgendwann mal zu schenken. Oder meine Mutter bewahrt jedes neue Trikot der Nationalmannschaft von mir auf. Damit hätte ich eigentlich schon viel früher anfangen sollen.

Edin Dzeko: Spontan muss ich leider nein sagen. Aber ich will nicht ausschließen, dass meine Eltern vielleicht noch etwas besitzen, von dem ich im Moment nichts weiß. Vielleicht überraschen sie mich ja eines Tages damit.