Torjäger Janjic: "3. Liga macht große Schritte nach vorn"

174 Spiele, 63 Treffer: Mit dieser beachtlichen Ausbeute belegt Zlatko Janjic hinter Anton Fink und Marcel Ziemer den dritten Platz in der "ewigen" Torjägerliste der 3. Liga. Im DFB.de-Interview spricht der 32 Jahre alte Janjic mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Rolle im neuen Verein SG Sonnenhof Großaspach.

DFB.de: Schon bei Ihrem zweiten Einsatz für Großaspach ist Ihnen der erste Treffer gelungen. Zufrieden mit Ihrem Einstand, Herr Janjic?

Zlatko Janjic: Das 2:0 beim Spitzenreiter VfL Osnabrück war ein sehr wichtiger Sieg für uns. Dass mir dabei ein Treffer gelungen ist, war die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Kai Brünker musste schon nach 25 Minuten verletzungsbedingt vom Feld. Es musste also schnell gehen, viel Zeit zum Aufwärmen hatte ich vor meiner Einwechslung nicht. Da wir zu diesem Zeitpunkt aber schon 1:0 in Führung lagen, hat es mir die Mannschaft leicht gemacht, in die Partie reinzukommen.

DFB.de: Wie war die Überraschung beim Tabellenführer möglich?

Janjic: Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Jeder hat von der ersten bis zur letzten Minute alles investiert. So haben wir uns in manchen Situationen auch das nötige Quäntchen Glück zurückgeholt, das in den Wochen zuvor gefehlt hatte.

DFB.de: In der "ewigen" Torschützenliste der 3. Liga stehen Sie nun bei 63 Treffern und haben Soufian Benyamina vom dritten Platz verdrängt. Was bedeutet Ihnen das?

Janjic: Das ist schon eine schöne Sache und ein Zeichen dafür, dass ich regelmäßig meine Leistung abgerufen habe. Ich werde aber nicht nach jedem Spiel auf die Liste schauen, wie sie sich verändert hat. Bei allen Treffern, die ich möglicherweise erziele: Im Vordergrund steht eindeutig, dass ich der Mannschaft helfe, erfolgreich zu sein.

DFB.de: Der zweitplatzierte Marcel Ziemer ist noch zwölf Tore entfernt. Ihr nächstes Ziel?

Janjic: Ich kenne Marcel noch aus unserer gemeinsamen Zeit beim SV Wehen Wiesbaden. Das hätte schon etwas, wenn ich ihn überholen würde. In dieser Saison wird das aber vermutlich eher schwierig. Aber wie gesagt: Ich konzentriere mich einfach darauf, dass wir als Team erfolgreich sind. Wenn ich dazu meinen Teil beitragen kann, kommen die Tore fast automatisch.

DFB.de: Zuletzt waren Sie in der ersten polnischen Liga am Ball. Warum haben Sie sich für die Rückkehr nach Deutschland entschieden?

Janjic: Ich wollte wieder näher zu meiner Familie, die in Bielefeld wohnt. Während meiner Zeit in Polen war es schwierig, meine Frau Nadine, meine zehnjährige Tochter Zoey und meinen achtjährigen Sohn Emilio regelmäßig zu sehen. Bei den Gesprächen mit SGS-Sportvorstand Ioannis Koukoutrigas hatte ich von Beginn an ein gutes Gefühl.

DFB.de: Polen war bislang Ihre einzige Station im Ausland. Was haben Sie aus der Zeit mitgenommen?

Janjic: Ich wollte schon immer mal ins Ausland wechseln und eine andere Mentalität kennen lernen. Da Gino Lettieri, unter dem ich bereits beim SV Wehen Wiesbaden und beim MSV Duisburg gespielt hatte, Trainer bei Korona Kielce war, hatte sich der Wechsel für mich angeboten. In Polen ist alles etwas spontaner, da die Abläufe nicht ganz so gut organisiert sind. In Deutschland läuft eigentlich alles geregelter ab. Sportlich sehe ich die erste polnische Liga in etwa auf dem sportlichen Niveau der 2. Bundesliga. Bei den Zuschauerzahlen kann sogar die 3. Liga mithalten.

DFB.de: In der dritthöchsten deutschen Spielklasse waren Sie zuvor in der Saison 2016/2017 für den MSV Duisburg am Ball. Wie sehr hat sich die 3. Liga seitdem verändert?

Janjic: Vor allem bei dem Drumherum hat sich viel getan. Jedes Spiel wird live übertragen, es gibt einen Einheitsball. Da hat die 3. Liga große Schritte nach vorn gemacht. Wie in der Bundesliga und der 2. Bundesliga ist das Leistungsvermögen noch enger beisammen. Es gibt keine Mannschaften mehr, die vorneweg marschieren.

DFB.de: Nach Ihrem Sturmpartner Timo Röttger sind Sie der älteste Spieler im Kader der SG Sonnenhof. Was bedeutet das für Ihre Rolle innerhalb der Mannschaft?

Janjic: Ich bin schon ein wenig herumgekommen und habe während meiner Karriere einige Erfahrungen sammeln können. Mich hat es gereizt, mein Wissen nun an junge Spieler weiterzugeben und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Gerade bei der noch immer engen Tabellensituation mit nur einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegszone gibt es viel für die weitere Karriere zu lernen. Als Spieler kann man gestärkt aus dem Rennen um den Klassenverbleib hervorgehen und vielleicht auch mehr lernen, als wenn alles wie am Schnürchen läuft.

DFB.de: Am Samstag ist mit dem KFC Uerdingen 05 der nächste Aufstiegsanwärter in Großaspach zu Gast. Kann da erneut eine Überraschung gelingen?

Janjic: Wir werden auf jeden Fall auf Sieg spielen. Klar ist natürlich: Wir sind der Dorfklub, professionell, aber bodenständig. Uerdingen läuft mit einem Kader gespickt mit ehemaligen Bundesligaspielern und einem Weltmeister auf. Wir wissen, dass die Favoritenrolle beim Gegner liegt. Aber wir haben gezeigt, dass wir eine echte Mannschaft sind, deshalb sind weniger als drei Punkte nicht unser Anspruch. Der KFC ist - wie auch der VfL Osnabrück - eine Mannschaft, die den Weg nach vorne sucht. Das sorgt dafür, dass wir mehr Räume bekommen werden, in die wir mit unseren schnellen Spielern hineinstoßen können. Gegen konterstarke Mannschaften, die abwartend agieren, haben wir noch unsere Probleme. Das haben wir etwa beim 0:1 gegen die Sportfreunde Lotte gesehen.

[mspw]

174 Spiele, 63 Treffer: Mit dieser beachtlichen Ausbeute belegt Zlatko Janjic hinter Anton Fink und Marcel Ziemer den dritten Platz in der "ewigen" Torjägerliste der 3. Liga. Im DFB.de-Interview spricht der 32 Jahre alte Janjic mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Rolle im neuen Verein SG Sonnenhof Großaspach.

DFB.de: Schon bei Ihrem zweiten Einsatz für Großaspach ist Ihnen der erste Treffer gelungen. Zufrieden mit Ihrem Einstand, Herr Janjic?

Zlatko Janjic: Das 2:0 beim Spitzenreiter VfL Osnabrück war ein sehr wichtiger Sieg für uns. Dass mir dabei ein Treffer gelungen ist, war die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Kai Brünker musste schon nach 25 Minuten verletzungsbedingt vom Feld. Es musste also schnell gehen, viel Zeit zum Aufwärmen hatte ich vor meiner Einwechslung nicht. Da wir zu diesem Zeitpunkt aber schon 1:0 in Führung lagen, hat es mir die Mannschaft leicht gemacht, in die Partie reinzukommen.

DFB.de: Wie war die Überraschung beim Tabellenführer möglich?

Janjic: Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Jeder hat von der ersten bis zur letzten Minute alles investiert. So haben wir uns in manchen Situationen auch das nötige Quäntchen Glück zurückgeholt, das in den Wochen zuvor gefehlt hatte.

DFB.de: In der "ewigen" Torschützenliste der 3. Liga stehen Sie nun bei 63 Treffern und haben Soufian Benyamina vom dritten Platz verdrängt. Was bedeutet Ihnen das?

Janjic: Das ist schon eine schöne Sache und ein Zeichen dafür, dass ich regelmäßig meine Leistung abgerufen habe. Ich werde aber nicht nach jedem Spiel auf die Liste schauen, wie sie sich verändert hat. Bei allen Treffern, die ich möglicherweise erziele: Im Vordergrund steht eindeutig, dass ich der Mannschaft helfe, erfolgreich zu sein.

DFB.de: Der zweitplatzierte Marcel Ziemer ist noch zwölf Tore entfernt. Ihr nächstes Ziel?

Janjic: Ich kenne Marcel noch aus unserer gemeinsamen Zeit beim SV Wehen Wiesbaden. Das hätte schon etwas, wenn ich ihn überholen würde. In dieser Saison wird das aber vermutlich eher schwierig. Aber wie gesagt: Ich konzentriere mich einfach darauf, dass wir als Team erfolgreich sind. Wenn ich dazu meinen Teil beitragen kann, kommen die Tore fast automatisch.

DFB.de: Zuletzt waren Sie in der ersten polnischen Liga am Ball. Warum haben Sie sich für die Rückkehr nach Deutschland entschieden?

Janjic: Ich wollte wieder näher zu meiner Familie, die in Bielefeld wohnt. Während meiner Zeit in Polen war es schwierig, meine Frau Nadine, meine zehnjährige Tochter Zoey und meinen achtjährigen Sohn Emilio regelmäßig zu sehen. Bei den Gesprächen mit SGS-Sportvorstand Ioannis Koukoutrigas hatte ich von Beginn an ein gutes Gefühl.

DFB.de: Polen war bislang Ihre einzige Station im Ausland. Was haben Sie aus der Zeit mitgenommen?

Janjic: Ich wollte schon immer mal ins Ausland wechseln und eine andere Mentalität kennen lernen. Da Gino Lettieri, unter dem ich bereits beim SV Wehen Wiesbaden und beim MSV Duisburg gespielt hatte, Trainer bei Korona Kielce war, hatte sich der Wechsel für mich angeboten. In Polen ist alles etwas spontaner, da die Abläufe nicht ganz so gut organisiert sind. In Deutschland läuft eigentlich alles geregelter ab. Sportlich sehe ich die erste polnische Liga in etwa auf dem sportlichen Niveau der 2. Bundesliga. Bei den Zuschauerzahlen kann sogar die 3. Liga mithalten.

DFB.de: In der dritthöchsten deutschen Spielklasse waren Sie zuvor in der Saison 2016/2017 für den MSV Duisburg am Ball. Wie sehr hat sich die 3. Liga seitdem verändert?

Janjic: Vor allem bei dem Drumherum hat sich viel getan. Jedes Spiel wird live übertragen, es gibt einen Einheitsball. Da hat die 3. Liga große Schritte nach vorn gemacht. Wie in der Bundesliga und der 2. Bundesliga ist das Leistungsvermögen noch enger beisammen. Es gibt keine Mannschaften mehr, die vorneweg marschieren.

DFB.de: Nach Ihrem Sturmpartner Timo Röttger sind Sie der älteste Spieler im Kader der SG Sonnenhof. Was bedeutet das für Ihre Rolle innerhalb der Mannschaft?

Janjic: Ich bin schon ein wenig herumgekommen und habe während meiner Karriere einige Erfahrungen sammeln können. Mich hat es gereizt, mein Wissen nun an junge Spieler weiterzugeben und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Gerade bei der noch immer engen Tabellensituation mit nur einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegszone gibt es viel für die weitere Karriere zu lernen. Als Spieler kann man gestärkt aus dem Rennen um den Klassenverbleib hervorgehen und vielleicht auch mehr lernen, als wenn alles wie am Schnürchen läuft.

DFB.de: Am Samstag ist mit dem KFC Uerdingen 05 der nächste Aufstiegsanwärter in Großaspach zu Gast. Kann da erneut eine Überraschung gelingen?

Janjic: Wir werden auf jeden Fall auf Sieg spielen. Klar ist natürlich: Wir sind der Dorfklub, professionell, aber bodenständig. Uerdingen läuft mit einem Kader gespickt mit ehemaligen Bundesligaspielern und einem Weltmeister auf. Wir wissen, dass die Favoritenrolle beim Gegner liegt. Aber wir haben gezeigt, dass wir eine echte Mannschaft sind, deshalb sind weniger als drei Punkte nicht unser Anspruch. Der KFC ist - wie auch der VfL Osnabrück - eine Mannschaft, die den Weg nach vorne sucht. Das sorgt dafür, dass wir mehr Räume bekommen werden, in die wir mit unseren schnellen Spielern hineinstoßen können. Gegen konterstarke Mannschaften, die abwartend agieren, haben wir noch unsere Probleme. Das haben wir etwa beim 0:1 gegen die Sportfreunde Lotte gesehen.

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