Toptorjägerin Harder: "Das war mein bestes Jahr in Wolfsburg"

Der VfL Wolfsburg ist wieder Meister in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, Pernille Harder hat sich nach 2017/2018 erneut die Torjägerinnen-Kanone gesichert - diesmal mit 27 Treffern. Im DFB.de-Interview schaut die 27 Jahre alte Dänin auf eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Saison zurück. Und blickt voraus aufs DFB-Pokalfinale am Samstag (ab 16.45 Uhr, live in der ARD) gegen die SGS Essen.

DFB.de: Pernille Harder, sehen Sie es auch so, dass eine überragende Saison für Sie und den VfL Wolfsburg jetzt zu Ende geht?

Pernille Harder: Ja, das ist definitiv die richtige Einordnung. Wir haben kein einziges Pflichtspiel verloren. Von unseren 22 Begegnungen haben wir 20 Partien gewonnen und zweimal Unentschieden gespielt. Viel besser geht es eigentlich kaum. Das ist fast unglaublich. Wir waren sehr dominant und haben eigentlich nie eine Schwäche gezeigt.

DFB.de: Was hat Sie in dieser Saison so stark gemacht? Sie haben nur acht Treffer kassiert und gleichzeitig 93 Tore gemacht.

Harder: Wir haben einfach eine riesige Qualität im Kader. Viele Gegner haben großen Respekt vor uns und stehen sehr tief gegen uns. Aber wir haben immer wieder Lösungen gefunden, um diese sehr kompakten Defensiven unserer Konkurrenten zu knacken. Das war nicht immer einfach, aber wir waren kreativ und oft eiskalt im Abschluss.

DFB.de: Ihnen sind dabei 27 Treffer gelungen. Sind Sie zufrieden?

Harder: Ich bin sehr zufrieden. Durchschnittlich ist mir in jedem Spiel mindestens ein Treffer gelungen. Das war mein bestes Jahr in Wolfsburg. So viele Treffer sind mir noch nie gelungen, seitdem ich 2016 hierher gekommen bin. Aber klar ist auch, dass das nur möglich war, weil ich überragende Mitspielerinnen hier habe, die mir das Toreschießen oft leicht machen. Ich kann mich an dieser Stelle nur dafür bedanken, dass sie mir die Treffer immer so perfekt auflegen.

DFB.de: Wie fühlt sich die Überreichung der Torjägerkrone in Corona-Zeiten an?

Harder: Ungewohnt und nicht sehr schön. Da ist mir mal wieder deutlich geworden, wie sehr unsere Fans fehlen. Ich vermisse sie wirklich. Mit Zuschauern im Stadion ist alles viel, viel besser. Aber die aktuelle Situation lässt das leider nicht zu. Wir können froh und dankbar sein, dass wir die Saison sportlich zu Ende bringen konnten. Mir ist bewusst, was für einen riesigen Aufwand alle Verantwortliche betreiben müssen, um uns das zu ermöglichen. In anderen Ländern war das aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Deshalb ist das für mich auf keinen Fall eine Selbstverständlichkeit. Dennoch hoffe ich sehr darauf, dass sich die Lage entspannt und in der kommenden Saison unsere Fans wieder dabei sein dürfen. Dann macht Fußballspielen einfach viel mehr Spaß.

DFB.de: Mit dem DFB-Pokalfinale in Köln gegen die SGS Essen steht noch ein Höhepunkt zum Abschluss der wohl außergewöhnlichsten Saison im deutschen Frauenfußball auf dem Programm.

Harder: Leider erneut ohne Zuschauer. Aber wir freuen uns trotzdem riesig darauf. Köln ist jedes Jahr für uns ein überragendes Erlebnis. Die vergangenen Jahre waren wir dort immer erfolgreich und konnten den DFB-Pokal gewinnen. Diese Serie wollen wir fortsetzen.

DFB.de: Wie schätzen Sie die SGS Essen ein?

Harder: Ein gefährlicher Gegner, den wir sehr ernst nehmen werden. Wir haben sie zwar in dieser Saison in der Bundesliga zweimal recht deutlich besiegen können. Aber ein DFB-Pokalfinale ist eine ganz andere Geschichte. Sie werden alles reinwerfen, was geht, um uns zu stoppen. Darauf sollten wir vorbereitet sein. Und wenn wir es wirklich schaffen sollten, zum vierten Mal in Folge das Double zu holen, können wir endlich feiern - natürlich unter den aktuellen Corona-Vorgaben.

DFB.de: Sie sind seit vier Jahren in Wolfsburg und haben bisher jedes Jahr die beiden nationalen Titel holen können.

Harder: Das ist tatsächlich außergewöhnlich und keineswegs selbstverständlich. Dahinter steckt sehr viel Arbeit. Einmal die deutsche Meisterschaft oder sogar das Double zu gewinnen, ist schon toll. Aber diese Konstanz, die wir seit Jahren an den Tag legen, ist auf jeden Fall bemerkenswert. Umso schöner wäre es, wenn wir diese Serie gegen Essen fortsetzen könnten. Das wäre eine große Geschichte.

DFB.de: Wie sehen Sie die Perspektive an der Spitze im deutschen Frauenfußball?

Harder: Die Hoffenheimerinnen haben in dieser Saison über einen langen Zeitraum gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist. Ich bin gespannt, ob sie sich in der Spitzengruppe etablieren können. Dass der FC Bayern München hohe Ziele verfolgt, ist ja sowieso offensichtlich. Man muss sich ja nur mal anschauen, wen sie zur neuen Saison schon alles verpflichtet haben. Sie werden uns das Leben noch schwerer machen. Aber ich freue mich über diese Konkurrenz. Für die Entwicklung des Frauenfußballs ist das auf jeden Fall gut. Und ich freue mich auf diese Herausforderungen, die auf uns warten.

[sw]

Der VfL Wolfsburg ist wieder Meister in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, Pernille Harder hat sich nach 2017/2018 erneut die Torjägerinnen-Kanone gesichert - diesmal mit 27 Treffern. Im DFB.de-Interview schaut die 27 Jahre alte Dänin auf eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Saison zurück. Und blickt voraus aufs DFB-Pokalfinale am Samstag (ab 16.45 Uhr, live in der ARD) gegen die SGS Essen.

DFB.de: Pernille Harder, sehen Sie es auch so, dass eine überragende Saison für Sie und den VfL Wolfsburg jetzt zu Ende geht?

Pernille Harder: Ja, das ist definitiv die richtige Einordnung. Wir haben kein einziges Pflichtspiel verloren. Von unseren 22 Begegnungen haben wir 20 Partien gewonnen und zweimal Unentschieden gespielt. Viel besser geht es eigentlich kaum. Das ist fast unglaublich. Wir waren sehr dominant und haben eigentlich nie eine Schwäche gezeigt.

DFB.de: Was hat Sie in dieser Saison so stark gemacht? Sie haben nur acht Treffer kassiert und gleichzeitig 93 Tore gemacht.

Harder: Wir haben einfach eine riesige Qualität im Kader. Viele Gegner haben großen Respekt vor uns und stehen sehr tief gegen uns. Aber wir haben immer wieder Lösungen gefunden, um diese sehr kompakten Defensiven unserer Konkurrenten zu knacken. Das war nicht immer einfach, aber wir waren kreativ und oft eiskalt im Abschluss.

DFB.de: Ihnen sind dabei 27 Treffer gelungen. Sind Sie zufrieden?

Harder: Ich bin sehr zufrieden. Durchschnittlich ist mir in jedem Spiel mindestens ein Treffer gelungen. Das war mein bestes Jahr in Wolfsburg. So viele Treffer sind mir noch nie gelungen, seitdem ich 2016 hierher gekommen bin. Aber klar ist auch, dass das nur möglich war, weil ich überragende Mitspielerinnen hier habe, die mir das Toreschießen oft leicht machen. Ich kann mich an dieser Stelle nur dafür bedanken, dass sie mir die Treffer immer so perfekt auflegen.

DFB.de: Wie fühlt sich die Überreichung der Torjägerkrone in Corona-Zeiten an?

Harder: Ungewohnt und nicht sehr schön. Da ist mir mal wieder deutlich geworden, wie sehr unsere Fans fehlen. Ich vermisse sie wirklich. Mit Zuschauern im Stadion ist alles viel, viel besser. Aber die aktuelle Situation lässt das leider nicht zu. Wir können froh und dankbar sein, dass wir die Saison sportlich zu Ende bringen konnten. Mir ist bewusst, was für einen riesigen Aufwand alle Verantwortliche betreiben müssen, um uns das zu ermöglichen. In anderen Ländern war das aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Deshalb ist das für mich auf keinen Fall eine Selbstverständlichkeit. Dennoch hoffe ich sehr darauf, dass sich die Lage entspannt und in der kommenden Saison unsere Fans wieder dabei sein dürfen. Dann macht Fußballspielen einfach viel mehr Spaß.

DFB.de: Mit dem DFB-Pokalfinale in Köln gegen die SGS Essen steht noch ein Höhepunkt zum Abschluss der wohl außergewöhnlichsten Saison im deutschen Frauenfußball auf dem Programm.

Harder: Leider erneut ohne Zuschauer. Aber wir freuen uns trotzdem riesig darauf. Köln ist jedes Jahr für uns ein überragendes Erlebnis. Die vergangenen Jahre waren wir dort immer erfolgreich und konnten den DFB-Pokal gewinnen. Diese Serie wollen wir fortsetzen.

DFB.de: Wie schätzen Sie die SGS Essen ein?

Harder: Ein gefährlicher Gegner, den wir sehr ernst nehmen werden. Wir haben sie zwar in dieser Saison in der Bundesliga zweimal recht deutlich besiegen können. Aber ein DFB-Pokalfinale ist eine ganz andere Geschichte. Sie werden alles reinwerfen, was geht, um uns zu stoppen. Darauf sollten wir vorbereitet sein. Und wenn wir es wirklich schaffen sollten, zum vierten Mal in Folge das Double zu holen, können wir endlich feiern - natürlich unter den aktuellen Corona-Vorgaben.

DFB.de: Sie sind seit vier Jahren in Wolfsburg und haben bisher jedes Jahr die beiden nationalen Titel holen können.

Harder: Das ist tatsächlich außergewöhnlich und keineswegs selbstverständlich. Dahinter steckt sehr viel Arbeit. Einmal die deutsche Meisterschaft oder sogar das Double zu gewinnen, ist schon toll. Aber diese Konstanz, die wir seit Jahren an den Tag legen, ist auf jeden Fall bemerkenswert. Umso schöner wäre es, wenn wir diese Serie gegen Essen fortsetzen könnten. Das wäre eine große Geschichte.

DFB.de: Wie sehen Sie die Perspektive an der Spitze im deutschen Frauenfußball?

Harder: Die Hoffenheimerinnen haben in dieser Saison über einen langen Zeitraum gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist. Ich bin gespannt, ob sie sich in der Spitzengruppe etablieren können. Dass der FC Bayern München hohe Ziele verfolgt, ist ja sowieso offensichtlich. Man muss sich ja nur mal anschauen, wen sie zur neuen Saison schon alles verpflichtet haben. Sie werden uns das Leben noch schwerer machen. Aber ich freue mich über diese Konkurrenz. Für die Entwicklung des Frauenfußballs ist das auf jeden Fall gut. Und ich freue mich auf diese Herausforderungen, die auf uns warten.

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