Toptorjäger Manuel Schäffler: "Guter Eindruck überwiegt"

Alle 144 Minuten hat es geklingelt: 22 Saisontreffer (bei 36 Einsätzen) bedeuten für Manuel Schäffler vom SV Wehen Wiesbaden den ersten Platz in der Torschützenliste der 3. Liga. Damit hat der 29 Jahre alte Mittelstürmer seine persönliche Bestmarke von 14 Toren aus dem Vorjahr deutlich übertroffen. Mit den Hessen landete der ehemalige U 20-Nationalspieler nur einen Zähler hinter dem Relegationsteilnehmer Karlsruher SC auf dem vierten Rang, qualifizierte sich damit für den DFB-Pokal.

Im DFB.de-Interview spricht Manuel Schäffler mit Dominik Dittmar über den verpassten Aufstieg, den Gewinn der Torjägerkrone, zwei besondere Treffer und Glücksgefühle als junger Vater.

DFB.de: Ist es beim Blick auf die Tabelle der undankbare vierte Platz geworden, Herr Schäffler?

Manuel Schäffler: Es ist schon ein blödes Gefühl, dass uns am Ende nur ein einziger Punkt zur Relegation gefehlt hat. Allerdings darf man bei der Bewertung der Spielzeit auch nicht vergessen, wo wir vor eineinhalb Jahren standen. Bevor Rüdiger Rehm bei uns Trainer wurde, waren wir stark abstiegsbedroht. In der Saison zuvor konnte der Verein erst durch einen Treffer von Alf Mintzel in der Nachspielzeit den Abstieg verhindern. Deshalb überwiegt für mich der Eindruck einer guten Saison.

DFB.de: Der SVWW lag lange Zeit sehr gut im Rennen. Warum hat es am Ende nicht für eine Position unter den ersten drei Mannschaften gereicht?

Schäffler: Die vier Niederlagen in Serie ab dem 32. Spieltag waren mindestens eine zu viel. Wir hätten in jedem Spiel in Führung gehen können, stattdessen mussten wir jeweils einem Rückstand hinterherlaufen. Zu einem Punktgewinn hat es dann leider nicht mehr gereicht. Hinzu kommt noch: Der 1. FC Magdeburg und der SC Paderborn 07 haben unglaublich konstant gepunktet. Und auch der Karlsruher SC, der von den letzten 26 Partien nur ein Spiel verloren hat, steht nicht unverdient auf dem dritten Platz. So ehrlich müssen wir sein.

DFB.de: Tröstet der Titel "Torschützenkönig" ein wenig über den verpassten Aufstieg hinweg?

Schäffler: Mit Sicherheit. Ich hatte mir vor der Saison vorgenommen, mit der Mannschaft das Maximale herauszuholen. Dass dabei für mich persönlich der Gewinn der Torjägerkrone herausgekommen ist, spricht dafür, dass ich mit meiner Leistung der Mannschaft helfen konnte.

DFB.de: Sie konnten beim 2:0 zum Saisonabschluss gegen den VfR Aalen nicht mitwirken. Wie ernst ist die Verletzung?

Schäffler: Mit meiner Muskelverletzung im Oberschenkel hätte ich seit dem 35. Spieltag eigentlich gar nicht mehr auflaufen sollen. Allerdings wollte ich das Risiko eingehen, um der Mannschaft noch im Aufstiegsrennen zu helfen. Beim 2:0 gegen den FSV Zwickau ist mir das nach meiner Einwechslung mit den beiden Toren sehr gut gelungen. Beim 1:3 in Paderborn hatte ich zumindest die Möglichkeit, uns in Führung zu bringen.

DFB.de: Wie oft haben Sie am vergangenen Wochenende auf Ihrem Smartphone nach den anderen Zwischenständen und Torschützen geschaut?

Schäffler: Um ganz ehrlich zu sein. Ob ich meinen ersten Platz in der Torjägerliste behalte, habe ich gar nicht so verfolgt. Ich habe mir in erster Linie unser Spiel gegen Aalen angeschaut.

DFB.de: Wie wichtig war es, die Spielzeit mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen?

Schäffler: Für uns war es sehr wichtig. Wir wollten zum Abschluss noch einmal zeigen, was wir können. Das ist uns mit einer guten Leistung gelungen. Statt 2:0 hätte das Ergebnis auch noch deutlicher ausfallen können. Es ist immer angenehm, wenn man sich positiv in eine Spielpause verabschiedet.

DFB.de: Sie haben mit 22 Treffern Ihre beste Drittliga-Saison gespielt. Wo sehen Sie die Gründe dafür?

Schäffler: Mir kommt die Spielweise unter Trainer Rüdiger Rehm sehr entgegen. Wir agieren viel über die Außenpositionen und suchen dann entweder selbst den Abschluss oder bringen den Ball noch einmal in die Mitte. Von den zahlreichen Flanken und Hereingaben war oft ich derjenige, der profitieren konnte.

DFB.de: Ist Ihnen ein Tor in besonderer Erinnerung geblieben?

Schäffler: Es sind sogar zwei. Der erste Treffer war bei unserem 2:1 im Hinspiel gegen den Chemnitzer FC. Nach einer Flanke von der rechten Seite liege ich quasi in der Luft und verwandle den Ball am langen Pfosten mit der Hacke. Das zweite Tor, an das ich mich noch besonders gut erinnern kann, war das 2:1 beim 3:1 im Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte. Wir waren nach einer Roten Karte in Unterzahl. Dennoch konnte ich uns in der Nachspielzeit nach einem Freistoß von Alf Mintzel mit einem Kopfball in Führung bringen. Mit einem Konter konnten wir das Spiel danach endgültig entscheiden.

DFB.de: Im März sind Sie Vater geworden. Hat das noch einmal Aufschwung gegeben?

Schäffler: Definitiv. Die Geburt unserer Tochter war etwas Wunderbares. Das Glücksgefühl, Vater zu sein, kann man nicht in Worte fassen.

DFB.de: Ist nach dieser Spielzeit der Aufstieg in die 2. Bundesliga das klare Ziel für die nächste Saison?

Schäffler: Wir wissen, wie schwer es in der 3. Liga ist. Da gibt es keinen Automatismus, erneut ganz oben mitzuspielen. Zusätzlich steigen mit dem 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig zwei große Kaliber aus der 2. Bundesliga ab. Da kann man einen Aufstieg nicht fest einplanen. Es wird darum gehen, sich von Woche zu Woche, Monat zu Monat und Schritt für Schritt zu verbessern. Dass eine Mannschaft auch nach einem knapp verpassten Aufstieg gestärkt zurückkommen kann, hat der 1. FC Magdeburg nach zwei vierten Plätzen mit dem Aufstieg und der Meisterschaft in dieser Saison gezeigt. Das wäre für uns kein schlechtes Vorbild.

DFB.de: Zuletzt waren Gerüchte aufgekommen, Ihr ehemaliger Verein TSV 1860 München habe Interesse an einer Rückholaktion. Was ist da dran?

Schäffler: Abgesehen von einem Jahr Unterbrechung beim MSV Duisburg habe ich zwischen 2001 und 2012 für die Löwen gespielt. Von 1860 München hat sich aber weder beim SV Wehen Wiesbaden noch bei mir jemand gemeldet. Daher ist das etwas, womit ich mich überhaupt nicht beschäftige.

[mspw]

Alle 144 Minuten hat es geklingelt: 22 Saisontreffer (bei 36 Einsätzen) bedeuten für Manuel Schäffler vom SV Wehen Wiesbaden den ersten Platz in der Torschützenliste der 3. Liga. Damit hat der 29 Jahre alte Mittelstürmer seine persönliche Bestmarke von 14 Toren aus dem Vorjahr deutlich übertroffen. Mit den Hessen landete der ehemalige U 20-Nationalspieler nur einen Zähler hinter dem Relegationsteilnehmer Karlsruher SC auf dem vierten Rang, qualifizierte sich damit für den DFB-Pokal.

Im DFB.de-Interview spricht Manuel Schäffler mit Dominik Dittmar über den verpassten Aufstieg, den Gewinn der Torjägerkrone, zwei besondere Treffer und Glücksgefühle als junger Vater.

DFB.de: Ist es beim Blick auf die Tabelle der undankbare vierte Platz geworden, Herr Schäffler?

Manuel Schäffler: Es ist schon ein blödes Gefühl, dass uns am Ende nur ein einziger Punkt zur Relegation gefehlt hat. Allerdings darf man bei der Bewertung der Spielzeit auch nicht vergessen, wo wir vor eineinhalb Jahren standen. Bevor Rüdiger Rehm bei uns Trainer wurde, waren wir stark abstiegsbedroht. In der Saison zuvor konnte der Verein erst durch einen Treffer von Alf Mintzel in der Nachspielzeit den Abstieg verhindern. Deshalb überwiegt für mich der Eindruck einer guten Saison.

DFB.de: Der SVWW lag lange Zeit sehr gut im Rennen. Warum hat es am Ende nicht für eine Position unter den ersten drei Mannschaften gereicht?

Schäffler: Die vier Niederlagen in Serie ab dem 32. Spieltag waren mindestens eine zu viel. Wir hätten in jedem Spiel in Führung gehen können, stattdessen mussten wir jeweils einem Rückstand hinterherlaufen. Zu einem Punktgewinn hat es dann leider nicht mehr gereicht. Hinzu kommt noch: Der 1. FC Magdeburg und der SC Paderborn 07 haben unglaublich konstant gepunktet. Und auch der Karlsruher SC, der von den letzten 26 Partien nur ein Spiel verloren hat, steht nicht unverdient auf dem dritten Platz. So ehrlich müssen wir sein.

DFB.de: Tröstet der Titel "Torschützenkönig" ein wenig über den verpassten Aufstieg hinweg?

Schäffler: Mit Sicherheit. Ich hatte mir vor der Saison vorgenommen, mit der Mannschaft das Maximale herauszuholen. Dass dabei für mich persönlich der Gewinn der Torjägerkrone herausgekommen ist, spricht dafür, dass ich mit meiner Leistung der Mannschaft helfen konnte.

DFB.de: Sie konnten beim 2:0 zum Saisonabschluss gegen den VfR Aalen nicht mitwirken. Wie ernst ist die Verletzung?

Schäffler: Mit meiner Muskelverletzung im Oberschenkel hätte ich seit dem 35. Spieltag eigentlich gar nicht mehr auflaufen sollen. Allerdings wollte ich das Risiko eingehen, um der Mannschaft noch im Aufstiegsrennen zu helfen. Beim 2:0 gegen den FSV Zwickau ist mir das nach meiner Einwechslung mit den beiden Toren sehr gut gelungen. Beim 1:3 in Paderborn hatte ich zumindest die Möglichkeit, uns in Führung zu bringen.

DFB.de: Wie oft haben Sie am vergangenen Wochenende auf Ihrem Smartphone nach den anderen Zwischenständen und Torschützen geschaut?

Schäffler: Um ganz ehrlich zu sein. Ob ich meinen ersten Platz in der Torjägerliste behalte, habe ich gar nicht so verfolgt. Ich habe mir in erster Linie unser Spiel gegen Aalen angeschaut.

DFB.de: Wie wichtig war es, die Spielzeit mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen?

Schäffler: Für uns war es sehr wichtig. Wir wollten zum Abschluss noch einmal zeigen, was wir können. Das ist uns mit einer guten Leistung gelungen. Statt 2:0 hätte das Ergebnis auch noch deutlicher ausfallen können. Es ist immer angenehm, wenn man sich positiv in eine Spielpause verabschiedet.

DFB.de: Sie haben mit 22 Treffern Ihre beste Drittliga-Saison gespielt. Wo sehen Sie die Gründe dafür?

Schäffler: Mir kommt die Spielweise unter Trainer Rüdiger Rehm sehr entgegen. Wir agieren viel über die Außenpositionen und suchen dann entweder selbst den Abschluss oder bringen den Ball noch einmal in die Mitte. Von den zahlreichen Flanken und Hereingaben war oft ich derjenige, der profitieren konnte.

DFB.de: Ist Ihnen ein Tor in besonderer Erinnerung geblieben?

Schäffler: Es sind sogar zwei. Der erste Treffer war bei unserem 2:1 im Hinspiel gegen den Chemnitzer FC. Nach einer Flanke von der rechten Seite liege ich quasi in der Luft und verwandle den Ball am langen Pfosten mit der Hacke. Das zweite Tor, an das ich mich noch besonders gut erinnern kann, war das 2:1 beim 3:1 im Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte. Wir waren nach einer Roten Karte in Unterzahl. Dennoch konnte ich uns in der Nachspielzeit nach einem Freistoß von Alf Mintzel mit einem Kopfball in Führung bringen. Mit einem Konter konnten wir das Spiel danach endgültig entscheiden.

DFB.de: Im März sind Sie Vater geworden. Hat das noch einmal Aufschwung gegeben?

Schäffler: Definitiv. Die Geburt unserer Tochter war etwas Wunderbares. Das Glücksgefühl, Vater zu sein, kann man nicht in Worte fassen.

DFB.de: Ist nach dieser Spielzeit der Aufstieg in die 2. Bundesliga das klare Ziel für die nächste Saison?

Schäffler: Wir wissen, wie schwer es in der 3. Liga ist. Da gibt es keinen Automatismus, erneut ganz oben mitzuspielen. Zusätzlich steigen mit dem 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig zwei große Kaliber aus der 2. Bundesliga ab. Da kann man einen Aufstieg nicht fest einplanen. Es wird darum gehen, sich von Woche zu Woche, Monat zu Monat und Schritt für Schritt zu verbessern. Dass eine Mannschaft auch nach einem knapp verpassten Aufstieg gestärkt zurückkommen kann, hat der 1. FC Magdeburg nach zwei vierten Plätzen mit dem Aufstieg und der Meisterschaft in dieser Saison gezeigt. Das wäre für uns kein schlechtes Vorbild.

DFB.de: Zuletzt waren Gerüchte aufgekommen, Ihr ehemaliger Verein TSV 1860 München habe Interesse an einer Rückholaktion. Was ist da dran?

Schäffler: Abgesehen von einem Jahr Unterbrechung beim MSV Duisburg habe ich zwischen 2001 und 2012 für die Löwen gespielt. Von 1860 München hat sich aber weder beim SV Wehen Wiesbaden noch bei mir jemand gemeldet. Daher ist das etwas, womit ich mich überhaupt nicht beschäftige.

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