Toni Kroos: Immer cool bleiben

Seit vier Jahren lebt und arbeitet Toni Kroos in Spanien. Der Deutsche ist Taktgeber im Spiel von Real Madrid. Mit den Königlichen hat er in der Königklasse geschafft, was er im Sommer mit der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Russland schaffen möchte: den Titel zu verteidigen. Vor dem Länderspiel gegen Spanien am Freitag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in Düsseldorf porträtiert DFB.de den 28-Jährigen.

Zu den auffälligsten Eigenschaften von Toni Kroos gehört seine Unaufgeregtheit. Er betrachtet die Dinge eher sachlich und nüchtern, sein Puls geht selten nach oben. "Ich bin doch kein Eisblock", hat Kroos zwar mal gesagt, aber nicht wenige halten diese Aussage mindestens für gewagt. Unbestritten dürfte sein: Wer Kroos beeindrucken will, muss einiges leisten. Ein Erlebnis in Düsseldorf wird daher für ihn immer eine exponierte Erinnerung bleiben. Zu den Einrichtungen, die von der Toni-Kroos-Stiftung unterstützt werden, gehören unter anderem die Klinik Amsterdamer Straße in Köln und das "Regenbogenland" in Düsseldorf, ein Kinder- und Jugendhospiz. Die Stiftung leistet finanzielle und materielle Hilfe, zudem werden Events und Veranstaltungen organisiert, Ausflüge zu Länderspielen zum Beispiel.

2017 war Kroos Gast in der Kinderklinik in Köln, im Sommer 2015 war er vor Ort in Düsseldorf. Einen Tag hat die ganze Familie Kroos im Regenbogenland verbracht, einen sehr besonderen Tag. Er sagt: "Das war ein prägendes Erlebnisse, es waren Stunden, Momente, Gesichter und Geschichten, die ich nie vergessen werde." Der so nüchtern wirkende Kroos war sichtlich bewegt. Am meisten berührt haben ihn die Schicksale der Kinder, begeistert war er von Empathie und Einsatz der Pfleger. "Sie kümmern sich rührend und mit ganz viel Herz, dieses Engagement hat mich wirklich beeindruckt", sagt er.

Mit Deutschland gegen viele Real-Kollegen

Für Kroos ist das Spiel in Düsseldorf daher mit einer speziellen Note versehen. Natürlich auch noch aus anderen Gründen. Weil es gegen Spanien geht, weil es gegen viele Kollegen und einige Freunde geht. Seit Sommer 2014 lebt und arbeitet Kroos in Madrid. Wer ihn in ordentlichem Spanisch über Spanien reden hört, der kommt um die Feststellung nicht umhin: Der Norddeutsche Kroos ist im Süden Europas warm geworden. Er mag die Sonne, mag die Mentalität, mag die Menschen. Im Ausland ist Kroos als Sportler und Persönlichkeit größer geworden. Auch die Familie Kroos ist gewachsen, Tochter Amelie und Sohn Leon wachsen in der spanischen Hauptstadt auf, zusammen mit den beiden Hunden Lennox und Julius addiert sich die Familie auf sechs Mitglieder. "Uns geht es dort wirklich gut", sagt Kroos.

Er sagt dies, obwohl es in dieser Saison gab es bei Real Ergebnisse gab, die nicht ausschließlich gut waren. Der Blick auf die Tabelle der Primera División zeigt, dass die Königlichen eher bürgerlich gepunktet haben. Barcelona ist enteilt, für Madrid geht es in der Meisterschaft nur noch im Rang zwei. Und im Pokal war für Real schon im Viertelfinale Schluss, das große Madrid schied aus gegen Leganés, einen kleinen Verein aus einem Madrider Vorort. Nur in der Königklasse läuft es für den Titelverteidiger nach Plan. Nach den beiden Siegen im Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain träumen die Kroos und Co. weiter vom dritten Titel in Folge. "Wir wissen alle, dass dieser Wettbewerb für und in dieser Spielzeit die letzte Möglichkeit ist, einen Titel zu gewinnen", sagt Kroos.

Kroos: "Es wird schwer, aber ich mag Herausforderungen"

Das Spiel am Freitagabend gegen Spanien geht er an wie die meisten anderen Spiele auch. Kroos freut sich drauf, Kroos weiß, was er kann, Kroos ist entspannt. Aufregung kennt er nur außerhalb des Spielfeldes. Aber natürlich will auch er sich einstimmen auf den Sommer. Kurz vor der Weltmeisterschaft spielt der aktuelle Weltmeister gegen seinen Vorgänger, viel mehr WM geht nicht. Im Sommer will Kroos dann wieder Weltmeister werden. Seit 1962 ist dies keiner Nation mehr gelungen. "Natürlich wird es schwer, aber ich mag Herausforderungen", sagt Kroos. "Wir alle wollen zeigen, dass wir uns nicht von der Spitze verdrängen lassen."

Unmöglich? Unwahrscheinlich? Mit Konstellationen wie dieser kennt Kroos sich aus. Im vergangenen Jahr verteidigte er mit Real den Titel in der Champions League - und das war vorher noch keiner Mannschaft gelungen. Kroos sagt: "Mit Blick auf die WM werte ich das mal als gutes Omen." Sicher dürfte sein: Sollte Deutschland tatsächlich wieder Weltmeister werden, wäre selbst Kroos beeindruckt. Wahrscheinlich sogar von sich selbst.

Deutsche bei Real Madrid

Günter Netzer 1973 bis 1976
Paul Breitner 1974 bis 1977
Ulli Stielike 1977 bis 1985
Bernd Schuster 1988 bis 1990
Bodo Illgner 1996 bis 2001
Christoph Metzelder 2007 bis 2010
Sami Khedira 2010 bis 2015
Mesut Özil 2010 bis 2013
Toni Kroos seit 2014

[sl]

Seit vier Jahren lebt und arbeitet Toni Kroos in Spanien. Der Deutsche ist Taktgeber im Spiel von Real Madrid. Mit den Königlichen hat er in der Königklasse geschafft, was er im Sommer mit der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Russland schaffen möchte: den Titel zu verteidigen. Vor dem Länderspiel gegen Spanien am Freitag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in Düsseldorf porträtiert DFB.de den 28-Jährigen.

Zu den auffälligsten Eigenschaften von Toni Kroos gehört seine Unaufgeregtheit. Er betrachtet die Dinge eher sachlich und nüchtern, sein Puls geht selten nach oben. "Ich bin doch kein Eisblock", hat Kroos zwar mal gesagt, aber nicht wenige halten diese Aussage mindestens für gewagt. Unbestritten dürfte sein: Wer Kroos beeindrucken will, muss einiges leisten. Ein Erlebnis in Düsseldorf wird daher für ihn immer eine exponierte Erinnerung bleiben. Zu den Einrichtungen, die von der Toni-Kroos-Stiftung unterstützt werden, gehören unter anderem die Klinik Amsterdamer Straße in Köln und das "Regenbogenland" in Düsseldorf, ein Kinder- und Jugendhospiz. Die Stiftung leistet finanzielle und materielle Hilfe, zudem werden Events und Veranstaltungen organisiert, Ausflüge zu Länderspielen zum Beispiel.

2017 war Kroos Gast in der Kinderklinik in Köln, im Sommer 2015 war er vor Ort in Düsseldorf. Einen Tag hat die ganze Familie Kroos im Regenbogenland verbracht, einen sehr besonderen Tag. Er sagt: "Das war ein prägendes Erlebnisse, es waren Stunden, Momente, Gesichter und Geschichten, die ich nie vergessen werde." Der so nüchtern wirkende Kroos war sichtlich bewegt. Am meisten berührt haben ihn die Schicksale der Kinder, begeistert war er von Empathie und Einsatz der Pfleger. "Sie kümmern sich rührend und mit ganz viel Herz, dieses Engagement hat mich wirklich beeindruckt", sagt er.

Mit Deutschland gegen viele Real-Kollegen

Für Kroos ist das Spiel in Düsseldorf daher mit einer speziellen Note versehen. Natürlich auch noch aus anderen Gründen. Weil es gegen Spanien geht, weil es gegen viele Kollegen und einige Freunde geht. Seit Sommer 2014 lebt und arbeitet Kroos in Madrid. Wer ihn in ordentlichem Spanisch über Spanien reden hört, der kommt um die Feststellung nicht umhin: Der Norddeutsche Kroos ist im Süden Europas warm geworden. Er mag die Sonne, mag die Mentalität, mag die Menschen. Im Ausland ist Kroos als Sportler und Persönlichkeit größer geworden. Auch die Familie Kroos ist gewachsen, Tochter Amelie und Sohn Leon wachsen in der spanischen Hauptstadt auf, zusammen mit den beiden Hunden Lennox und Julius addiert sich die Familie auf sechs Mitglieder. "Uns geht es dort wirklich gut", sagt Kroos.

Er sagt dies, obwohl es in dieser Saison gab es bei Real Ergebnisse gab, die nicht ausschließlich gut waren. Der Blick auf die Tabelle der Primera División zeigt, dass die Königlichen eher bürgerlich gepunktet haben. Barcelona ist enteilt, für Madrid geht es in der Meisterschaft nur noch im Rang zwei. Und im Pokal war für Real schon im Viertelfinale Schluss, das große Madrid schied aus gegen Leganés, einen kleinen Verein aus einem Madrider Vorort. Nur in der Königklasse läuft es für den Titelverteidiger nach Plan. Nach den beiden Siegen im Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain träumen die Kroos und Co. weiter vom dritten Titel in Folge. "Wir wissen alle, dass dieser Wettbewerb für und in dieser Spielzeit die letzte Möglichkeit ist, einen Titel zu gewinnen", sagt Kroos.

Kroos: "Es wird schwer, aber ich mag Herausforderungen"

Das Spiel am Freitagabend gegen Spanien geht er an wie die meisten anderen Spiele auch. Kroos freut sich drauf, Kroos weiß, was er kann, Kroos ist entspannt. Aufregung kennt er nur außerhalb des Spielfeldes. Aber natürlich will auch er sich einstimmen auf den Sommer. Kurz vor der Weltmeisterschaft spielt der aktuelle Weltmeister gegen seinen Vorgänger, viel mehr WM geht nicht. Im Sommer will Kroos dann wieder Weltmeister werden. Seit 1962 ist dies keiner Nation mehr gelungen. "Natürlich wird es schwer, aber ich mag Herausforderungen", sagt Kroos. "Wir alle wollen zeigen, dass wir uns nicht von der Spitze verdrängen lassen."

Unmöglich? Unwahrscheinlich? Mit Konstellationen wie dieser kennt Kroos sich aus. Im vergangenen Jahr verteidigte er mit Real den Titel in der Champions League - und das war vorher noch keiner Mannschaft gelungen. Kroos sagt: "Mit Blick auf die WM werte ich das mal als gutes Omen." Sicher dürfte sein: Sollte Deutschland tatsächlich wieder Weltmeister werden, wäre selbst Kroos beeindruckt. Wahrscheinlich sogar von sich selbst.

Deutsche bei Real Madrid

Günter Netzer 1973 bis 1976
Paul Breitner 1974 bis 1977
Ulli Stielike 1977 bis 1985
Bernd Schuster 1988 bis 1990
Bodo Illgner 1996 bis 2001
Christoph Metzelder 2007 bis 2010
Sami Khedira 2010 bis 2015
Mesut Özil 2010 bis 2013
Toni Kroos seit 2014

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