Toni Kroos: "Frankreich gehört zu den absoluten Topfavoriten"

Heute (ab 21 Uhr, live in der ARD) findet das Eröffnungsspiel der UEFA EURO 2020 zwischen der Türkei und Italien in Rom statt. Derweil konzentriert sich die deutsche Nationalmannschaft auf ihre Aufgabe: Am Dienstag (ab 21 Uhr, live im ZDF) empfängt sie Weltmeister Frankreich in München. Wie die Vorbereitung läuft, berichten Robin Koch und Toni Kroos auf DFB.de.

Toni Kroos über...

... seine Vorfreude auf das Turnier: Ich freue mich sehr auf das erste Spiel. In den vergangenen zwei Wochen haben wir als Mannschaft gut gearbeitet und den ein oder anderen Schritt nach vorne gemacht. Bis zum Auftaktspiel müssen wir jetzt noch an ein paar Sachen schrauben.

... Unterschiede zur WM 2018: Vor der Weltmeisterschaft hatte ich nicht das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt, und daher würde ich irgendwelche "Nebengeräusche" von damals nicht als Ausrede für das schlechte Abschneiden nehmen. Völlig unabhängig davon bewerte ich die Stimmung im Trainingslager jetzt. Ich habe das Gefühl, dass wir eine sehr willige Mannschaft haben, die sich sehr viele Gedanken um Fußball macht. Der Ehrgeiz und die Vorfreude sind vor dem Turnier groß, und genauso sollte die Grundeinstellung auch sein.

... taktische Gespräche mit Joachim Löw: Wir Spieler sind stetig im Gespräch mit ihm. So versucht er sich ein Gefühl aus der Mannschaft zu holen und seine Idee zu verfeinern. Am Ende entscheidet aber er, in welchem System wir spielen. Wichtig ist dann natürlich, dass jeder Spieler auf dem Platz weiß, was er zu tun hat.

... Aktivitäten zwischen den Trainingseinheiten: Ich bin inzwischen in der Gruppe "Regeneration" angekommen. Ich versuche, mir die möglichen Wege zwischen Trainingseinheiten für die Spiele aufzusparen und auch mal runterzukommen. Aber das ist jedem Spieler selbst überlassen, genau wie der Moment, in dem man vor den Spielen in den "Tunnel" eintritt und nichts mehr abseits des Platzes macht.

... die Taktik gegen Frankreich: Es kommt immer darauf an, wie wir es als gesamte Mannschaft lösen. Wenn die Abstände nicht stimmen, wenn das Anlaufen nicht stimmt, wird es gegen jede Mannschaft schwer. Wir müssen als Mannschaft gut arbeiten, und dann ist es egal, was für einen Charakter ein einzelner Typ hat. Gegen Frankreich sollten wir lange den Ball halten und ihn möglichst selten verlieren. Denn wenn wir einen Mbappé ins Laufen kriegen, ist es egal, wer aus unserer Mannschaft da mitlaufen muss. Es wird schwer, ihn zu stoppen.

... seine Partner im Mittelfeld: Jeder Spieler hat unterschiedliche Eigenschaften, die er in die Mannschaft mitbringt. Jo (Kimmich, Anm. d. Red.) kann beide Positionen (Rechtsverteidiger und Sechser, Anm. d Red.) hervorragend spielen. Das können Ilkay (Gündogan, Anm. d. Red.) und ich nicht. Im Optimalfall finden wir sofort die besten Optionen. Der Trainer wird sich vor dem ersten Spiel festlegen und schauen, wen er aufstellt. Ich kann mit beiden Spielern sehr gut harmonieren, es ist immer ein gutes Gefühl, wenn sie mit auf dem Platz stehen.

... den größten Gegner bei der EM: Die Gruppe zu überstehen, wäre das erste Statement. Weiter brauchen wir nicht in das Turnier zu schauen.

... Gegner Frankreich: Ich kann mich ziemlich gut an das letzte EM-Spiel gegen Frankreich erinnern. Seitdem hat sich verändert, dass Frankreich nun amtierender Weltmeister ist und sicherlich noch mal verstärkt hat. Wir haben seitdem einige Änderungen hinter uns. Frankreich gehört zu den absoluten Topfavoriten auf den Titel, wir sind vielleicht ein Schritt dahinter. Dennoch brauchen wir uns überhaupt nicht zu verstecken, da wir eine große Qualität im Kader haben. Wer dann Favorit ist, ist auch gar nicht so wichtig.

... die ungewohnte "Nicht-Favoritenrolle": Ich finde es wichtig, dass man die Situation vor dem Spiel realistisch einschätzt und zum Beispiel nicht behauptet, dass wir derzeit zwei Klassen besser als Frankreich sind. Aber auch vor so einem Turnier darf die Erwartungshaltung nie sein, dass man nur ein paar Punkte holt. Wenn das irgendwann so ist, dann komme ich nicht mehr. Meine Erwartungshaltung ist, dass man jedes Spiel, in das man geht, gewinnen will und dass wir soweit kommen wie möglich.

... N'Golo Kante: Er ist ein sehr guter Spieler. Das hat man nicht nur im Champions-League-Halbfinale, sondern auch im Finale gesehen. Ihm ist kein Weg zu weit, das macht sich im Spiel - gerade in der Defensive - klar bemerkbar.

... Karim Benzema: Ich hätte sicherlich kein Problem damit, wenn er erst ab dem zweiten Gruppenspiel dabei wäre. Ich kenne ihn sehr gut und weiß, wie gut er ist und was für eine gute Saison er gespielt hat. Er macht die Franzosen auf der Position sicherlich noch mal stärker, als sie eh schon sind. Ich habe aber großes Vertrauen in unsere Abwehrreihe. Wir müssen versuchen, es gegen ihn im Verbund zu lösen.

Robin Koch über...

... den EM-Auftakt: Die ganze Mannschaft freut sich darauf, dass es endlich losgeht. Wir sind heiß auf das Turnier und pushen uns regelmäßig.

... seine Nominierung für die EURO: Ich glaube, dass meine Spiele für die Nationalmannschaft eine größere Rolle für die Nominierung gespielt haben als der Wechsel in die Premier League. Bei meiner Verletzung habe ich natürlich rumgerechnet und geschaut, ob es für die EM reicht. Am Ende hat es gereicht, deswegen bin ich hier dabei und darüber sehr glücklich.

... seine Aufgabe und Rolle im DFB-Team: Das Besondere an so einem Turnier ist, dass jeder, der dabei ist, es zu 100 Prozent verdient hat und an seine eigenen Grenzen geht. So kann auch jeder Spieler im Turnierverlauf wichtig für die Mannschaft werden.

... seine Spieleröffnung: Ich habe früher im Mittelfeld gespielt und wurde erst als A-Jugendlicher zum Innenverteidiger. Es ist eine meiner großen Stärken, den Ball hintenrauszuspielen. Beide Positionen machen mir Spaß.

... seine Auslandserfahrung: Das Spiel in der Premier League ist etwas schneller und robuster. Das hat mich fußballerisch weitergebracht und zu einem besseren Spieler gemacht. Aber auch außerhalb des Platzes macht man eine persönliche Entwicklung durch, dad man eine andere Sprache in einem anderen Land spricht.

... seinen Vereinstrainer Marcelo Bielsa: Marcelo Bielsa hat mit Christian Streich (seinem Ex-Trainer beim SC Freiburg, Anm. d. Red.) gemeinsam, dass beide spezielle Trainer und sehr fußballverrückt sind. Wie Bielsa Spiele analysiert, ist bemerkenswert - und meistens kommt es auch so, dass seine Analysen in den Spielen eintreffen. Für die EM hat er mir mitgegeben, dass ich Spaß haben und das Turnier genießen soll.

... die EM-Stimmung in England: Was ich in England gesehen habe, ist, dass sich jeder auf die EM freut. Inwieweit Corona da eine Rolle spielt, kann ich weniger sagen.

... Gegner Frankreich: Frankreich ist mit den Spielern, die bei ihnen auf dem Platz stehen, natürlich Topfavorit auf den Titel. Wir wissen, dass es im ersten Spiel für uns direkt in die Vollen geht, aber ich denke, wir müssen uns vor den Franzosen nicht verstecken.

... Toni Kroos: Er ist der Spieler, der am schwierigsten vom Ball zu trennen ist. Er behält immer die Ruhe. Auch wenn er drei Gegenspieler um sich hat, spielt er genau den richtigen Pass zum Mitspieler. Schon als ich das erste Mal dabei war, hat er mich sehr beeindruckt. Ich habe vorher noch nie einen Spieler gesehen, der in diesem Bereich so gut ist wie er.

... Antonio Rüdiger: Toni hat unter Thomas Tuchel eine super Rückrunde gespielt und wird für uns ein wichtiger Spieler im kommenden Turnier.

... den Videochat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel: Für mich war es etwas sehr Besonderes. Ich kannte sie vorher nur aus dem Fernsehen, und sich so privat als Mannschaft mit ihr auszutauschen, ist schon sehr besonders und hat auch viel Spaß gemacht. Es war ein guter Mix an Fragen von beiden Seiten, geredet wurde über Fußball und Politik.

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Heute (ab 21 Uhr, live in der ARD) findet das Eröffnungsspiel der UEFA EURO 2020 zwischen der Türkei und Italien in Rom statt. Derweil konzentriert sich die deutsche Nationalmannschaft auf ihre Aufgabe: Am Dienstag (ab 21 Uhr, live im ZDF) empfängt sie Weltmeister Frankreich in München. Wie die Vorbereitung läuft, berichten Robin Koch und Toni Kroos auf DFB.de.

Toni Kroos über...

... seine Vorfreude auf das Turnier: Ich freue mich sehr auf das erste Spiel. In den vergangenen zwei Wochen haben wir als Mannschaft gut gearbeitet und den ein oder anderen Schritt nach vorne gemacht. Bis zum Auftaktspiel müssen wir jetzt noch an ein paar Sachen schrauben.

... Unterschiede zur WM 2018: Vor der Weltmeisterschaft hatte ich nicht das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt, und daher würde ich irgendwelche "Nebengeräusche" von damals nicht als Ausrede für das schlechte Abschneiden nehmen. Völlig unabhängig davon bewerte ich die Stimmung im Trainingslager jetzt. Ich habe das Gefühl, dass wir eine sehr willige Mannschaft haben, die sich sehr viele Gedanken um Fußball macht. Der Ehrgeiz und die Vorfreude sind vor dem Turnier groß, und genauso sollte die Grundeinstellung auch sein.

... taktische Gespräche mit Joachim Löw: Wir Spieler sind stetig im Gespräch mit ihm. So versucht er sich ein Gefühl aus der Mannschaft zu holen und seine Idee zu verfeinern. Am Ende entscheidet aber er, in welchem System wir spielen. Wichtig ist dann natürlich, dass jeder Spieler auf dem Platz weiß, was er zu tun hat.

... Aktivitäten zwischen den Trainingseinheiten: Ich bin inzwischen in der Gruppe "Regeneration" angekommen. Ich versuche, mir die möglichen Wege zwischen Trainingseinheiten für die Spiele aufzusparen und auch mal runterzukommen. Aber das ist jedem Spieler selbst überlassen, genau wie der Moment, in dem man vor den Spielen in den "Tunnel" eintritt und nichts mehr abseits des Platzes macht.

... die Taktik gegen Frankreich: Es kommt immer darauf an, wie wir es als gesamte Mannschaft lösen. Wenn die Abstände nicht stimmen, wenn das Anlaufen nicht stimmt, wird es gegen jede Mannschaft schwer. Wir müssen als Mannschaft gut arbeiten, und dann ist es egal, was für einen Charakter ein einzelner Typ hat. Gegen Frankreich sollten wir lange den Ball halten und ihn möglichst selten verlieren. Denn wenn wir einen Mbappé ins Laufen kriegen, ist es egal, wer aus unserer Mannschaft da mitlaufen muss. Es wird schwer, ihn zu stoppen.

... seine Partner im Mittelfeld: Jeder Spieler hat unterschiedliche Eigenschaften, die er in die Mannschaft mitbringt. Jo (Kimmich, Anm. d. Red.) kann beide Positionen (Rechtsverteidiger und Sechser, Anm. d Red.) hervorragend spielen. Das können Ilkay (Gündogan, Anm. d. Red.) und ich nicht. Im Optimalfall finden wir sofort die besten Optionen. Der Trainer wird sich vor dem ersten Spiel festlegen und schauen, wen er aufstellt. Ich kann mit beiden Spielern sehr gut harmonieren, es ist immer ein gutes Gefühl, wenn sie mit auf dem Platz stehen.

... den größten Gegner bei der EM: Die Gruppe zu überstehen, wäre das erste Statement. Weiter brauchen wir nicht in das Turnier zu schauen.

... Gegner Frankreich: Ich kann mich ziemlich gut an das letzte EM-Spiel gegen Frankreich erinnern. Seitdem hat sich verändert, dass Frankreich nun amtierender Weltmeister ist und sicherlich noch mal verstärkt hat. Wir haben seitdem einige Änderungen hinter uns. Frankreich gehört zu den absoluten Topfavoriten auf den Titel, wir sind vielleicht ein Schritt dahinter. Dennoch brauchen wir uns überhaupt nicht zu verstecken, da wir eine große Qualität im Kader haben. Wer dann Favorit ist, ist auch gar nicht so wichtig.

... die ungewohnte "Nicht-Favoritenrolle": Ich finde es wichtig, dass man die Situation vor dem Spiel realistisch einschätzt und zum Beispiel nicht behauptet, dass wir derzeit zwei Klassen besser als Frankreich sind. Aber auch vor so einem Turnier darf die Erwartungshaltung nie sein, dass man nur ein paar Punkte holt. Wenn das irgendwann so ist, dann komme ich nicht mehr. Meine Erwartungshaltung ist, dass man jedes Spiel, in das man geht, gewinnen will und dass wir soweit kommen wie möglich.

... N'Golo Kante: Er ist ein sehr guter Spieler. Das hat man nicht nur im Champions-League-Halbfinale, sondern auch im Finale gesehen. Ihm ist kein Weg zu weit, das macht sich im Spiel - gerade in der Defensive - klar bemerkbar.

... Karim Benzema: Ich hätte sicherlich kein Problem damit, wenn er erst ab dem zweiten Gruppenspiel dabei wäre. Ich kenne ihn sehr gut und weiß, wie gut er ist und was für eine gute Saison er gespielt hat. Er macht die Franzosen auf der Position sicherlich noch mal stärker, als sie eh schon sind. Ich habe aber großes Vertrauen in unsere Abwehrreihe. Wir müssen versuchen, es gegen ihn im Verbund zu lösen.

Robin Koch über...

... den EM-Auftakt: Die ganze Mannschaft freut sich darauf, dass es endlich losgeht. Wir sind heiß auf das Turnier und pushen uns regelmäßig.

... seine Nominierung für die EURO: Ich glaube, dass meine Spiele für die Nationalmannschaft eine größere Rolle für die Nominierung gespielt haben als der Wechsel in die Premier League. Bei meiner Verletzung habe ich natürlich rumgerechnet und geschaut, ob es für die EM reicht. Am Ende hat es gereicht, deswegen bin ich hier dabei und darüber sehr glücklich.

... seine Aufgabe und Rolle im DFB-Team: Das Besondere an so einem Turnier ist, dass jeder, der dabei ist, es zu 100 Prozent verdient hat und an seine eigenen Grenzen geht. So kann auch jeder Spieler im Turnierverlauf wichtig für die Mannschaft werden.

... seine Spieleröffnung: Ich habe früher im Mittelfeld gespielt und wurde erst als A-Jugendlicher zum Innenverteidiger. Es ist eine meiner großen Stärken, den Ball hintenrauszuspielen. Beide Positionen machen mir Spaß.

... seine Auslandserfahrung: Das Spiel in der Premier League ist etwas schneller und robuster. Das hat mich fußballerisch weitergebracht und zu einem besseren Spieler gemacht. Aber auch außerhalb des Platzes macht man eine persönliche Entwicklung durch, dad man eine andere Sprache in einem anderen Land spricht.

... seinen Vereinstrainer Marcelo Bielsa: Marcelo Bielsa hat mit Christian Streich (seinem Ex-Trainer beim SC Freiburg, Anm. d. Red.) gemeinsam, dass beide spezielle Trainer und sehr fußballverrückt sind. Wie Bielsa Spiele analysiert, ist bemerkenswert - und meistens kommt es auch so, dass seine Analysen in den Spielen eintreffen. Für die EM hat er mir mitgegeben, dass ich Spaß haben und das Turnier genießen soll.

... die EM-Stimmung in England: Was ich in England gesehen habe, ist, dass sich jeder auf die EM freut. Inwieweit Corona da eine Rolle spielt, kann ich weniger sagen.

... Gegner Frankreich: Frankreich ist mit den Spielern, die bei ihnen auf dem Platz stehen, natürlich Topfavorit auf den Titel. Wir wissen, dass es im ersten Spiel für uns direkt in die Vollen geht, aber ich denke, wir müssen uns vor den Franzosen nicht verstecken.

... Toni Kroos: Er ist der Spieler, der am schwierigsten vom Ball zu trennen ist. Er behält immer die Ruhe. Auch wenn er drei Gegenspieler um sich hat, spielt er genau den richtigen Pass zum Mitspieler. Schon als ich das erste Mal dabei war, hat er mich sehr beeindruckt. Ich habe vorher noch nie einen Spieler gesehen, der in diesem Bereich so gut ist wie er.

... Antonio Rüdiger: Toni hat unter Thomas Tuchel eine super Rückrunde gespielt und wird für uns ein wichtiger Spieler im kommenden Turnier.

... den Videochat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel: Für mich war es etwas sehr Besonderes. Ich kannte sie vorher nur aus dem Fernsehen, und sich so privat als Mannschaft mit ihr auszutauschen, ist schon sehr besonders und hat auch viel Spaß gemacht. Es war ein guter Mix an Fragen von beiden Seiten, geredet wurde über Fußball und Politik.

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