Titz: "Saison mit dem Double abschließen"

Beim 1. FC Magdeburg formte Trainer Christian Titz innerhalb von nur 15 Monaten aus einem Abstiegskandidaten in der 3. Liga einen souveränen Meister und künftigen Zweitligisten. Auch deshalb wurde der 51 Jahre alte Fußball-Lehrer zum Trainer der Saison 2021/2022 gewählt. Im DFB.de-Interview spricht Titz über seine persönliche Auszeichnung, die Erfolgssaison des FCM und das anvisierte Double.

DFB.de: Herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg, zur Meisterschaft und zur Wahl als Trainer der Saison! Auch wenn die Erfolge mit dem Team naturgemäß im Vordergrund stehen: Was bedeutet Ihnen eine solche persönliche Auszeichnung?

Christian Titz: Grundsätzlich freue ich mich darüber. Es ist aber eine Auszeichnung für alle - für die Mannschaft, den Trainerstab, alle Mitarbeiter des 1. FC Magdeburg. Denn alle haben daran mitgewirkt, dass wir eine so erfolgreiche Saison spielen konnten.

DFB.de: Ist es vor allem auch deshalb eine besondere Wertschätzung, weil Sie von den Trainerkollegen und den Kapitänen sämtlicher Drittligisten gewählt wurden?

Titz: Natürlich ist es schön, dass meine Trainerkollegen und die Kapitäne der anderen Drittligisten eine hohe Wertschätzung für unsere Art und Weise, wie wir Fußball spielen, gezeigt haben.

DFB.de: Zum zweiten Mal in der Geschichte der Wahl gab es bei den Trainern kein Fan-Voting, weil die Vorauswahl durch die Experten genauso eindeutig war wie schon 2019 beim damaligen Osnabrücker Meistertrainer Daniel Thioune. Wie sehr hat Sie das überrascht?

Titz: Das liegt sicherlich auch daran, dass wir von Saisonbeginn an konstant guten Fußball gespielt haben. Das Resultat war, dass wir die Meisterschaft erringen konnten.

DFB.de: Wie hoch schätzen Sie grundsätzlich den Anteil eines Trainers am Erfolg des Teams ein?

Titz: Die Frage lässt sich nur schwer beantworten. Ich sehe mich als Teil der Mannschaft. Wir benötigen gewisse Grundraster, wie wir mit und gegen den Ball spielen wollen. Die Hauptprotagonisten für die Umsetzung sind aber die Spieler auf dem Rasen. Deshalb ist es ein Zusammenspiel von allen Seiten.

DFB.de: Sie übernahmen die Mannschaft vor 15 Monaten auf einem Abstiegsplatz, führten den FCM gemeinsam mit Ihrem Trainerteam zunächst zum Klassenverbleib und ein Jahr später zum Aufstieg. Mal ehrlich: Hatten Sie bei Ihrem Amtsantritt eine solche Entwicklung für möglich gehalten?

Titz: Es ist im Fußball schwer vorhersehbar, wie es sich entwickelt, da es immer Unwägbarkeiten gibt. Mir war aber bewusst, dass wir eine gute Qualität in der Mannschaft haben - mit vielen guten Individualisten in unseren Reihen. Dann kam noch hinzu, dass wir dieses kurze Zeitfenster nach dem Kennenlernen nutzen mussten. Das ist uns gelungen. Durch die gute Rückrunde hatten wir im Sommer eine Basis mit 18 Spielern, die den Stamm gebildet haben. Wenn wir Spieler verpflichten, gehört bis zu einem gewissen Punkt auch etwas Glück dazu. Im Sommer haben wir Jungs hinzubekommen, die sich sofort zurechtgefunden haben. Wir haben Spiele erfolgreich gestaltet, dadurch wurde das Selbstvertrauen immer größer. Im Verlauf der Saison hatte ich über längere Zeit ein gutes Gefühl, da wir sehr stabil waren.

DFB.de: Welche Faktoren waren aus Ihrer Sicht entscheidend dafür, dass der 1. FC Magdeburg die 3. Liga in dieser Saison von Beginn an dominiert hat?

Titz: Für uns war das Spiel gegen den Ball enorm wichtig, wie wir den Gegner von Beginn an hoch anlaufen wollten - mit Angriff- und Abstoßpressing. Nach Ballverlusten sind wir direkt ins Gegenpressing und Jagen gegangen. Mit der Abwehrkette haben wir in der Staffelung gut und hoch verteidigt. Das war für uns die Grundbasis, dass wir unser eigenes Spiel mit dem Ball durchbringen konnten. Außerdem hatten wir in der Offensivreihe mit unseren dribbelstarken Spielern eine Qualität in unseren Reihen, durch die wir neue Spielsituationen kreieren konnten. 

DFB.de: Ist es Ihr bislang größter Erfolg als Trainer oder Ihre beste Trainerleistung?

Titz: Das möchte ich gar nicht so bewerten, da ich mich - wie gesagt - als Teil des Teams sehe und der Trainerstab sowie die Mitarbeiter auch ihren Anteil daran haben, dass wir die Saison so gut spielen konnten. Das würde auch anderen Teams nicht gerecht werden. Eine Saison ist nicht nur dann erfolgreich, wenn am Ende Platz eins in der Tabelle zu Buche steht. Es gibt auch bei anderen Platzierungen eine gute Saison- und Mannschaftsleistung über das Jahr hinweg.

DFB.de: Wie sehr ist Ihnen der Verein und die Region bereits ans Herz gewachsen?

Titz: Ich fühle mich in Magdeburg wohl, bin aber sowieso ein Mensch, der sich schnell an neuen Orten zurechtfindet, da ich gerne mit Menschen zusammentreffe. In Traditionsvereinen hat man eine große Fanbasis und viele Menschen, die für den Verein da sind. Ich bin hier vom ersten Tag an sehr positiv aufgenommen worden und habe den Osten noch mal anders kennenlernen dürfen. 

DFB.de: Nach dem Aufstieg 2018 konnte sich der 1. FC Magdeburg nicht in der 2. Bundesliga halten. Worauf wird es ankommen, um sich diesmal möglichst dauerhaft zu etablieren?

Titz: Mit Prognosen sollte man vorsichtig sein. Ich glaube aber, dass wir eine Mannschaft mit einer guten Grundbasis haben. Damit können wir in die 2. Bundesliga starten.

DFB.de: Zum Saisonabschluss steht am 21. Mai noch das Endspiel im Landespokal von Sachsen-Anhalt gegen den Oberligisten FC Einheit im Rahmen des Finaltags der Amateure an. Für den DFB-Pokal sind beide Vereine schon qualifiziert. Wie wichtig ist es Ihnen dennoch, die Saison noch mit dem Titelgewinn im Pokalwettbewerb zu krönen?

Titz: Für mich ist das auf jeden Fall wichtig. Schließlich haben wir die Chance, die Saison mit dem Double aus Meisterschaft und Pokalsieg abzuschließen. Das ist etwas, was man in seiner Karriere nicht so oft haben wird. Deshalb wollen wir die Partie für uns entscheiden.

DFB.de: Wie werden Sie während der Pause entspannen? Wird es Ihnen gelingen, für einige Wochen vom Fußball komplett abzuschalten?

Titz: So viel Zeit ist es gar nicht, wir haben nur knapp zwei Wochen frei. Es lässt sich nicht ganz vermeiden, in dieser Zeit auch das eine oder andere für den Verein zu erledigen. Ich freue mich dennoch natürlich sehr darauf, die Zeit im Kreise meiner Familie und mit Freunden verbringen zu können.

[mspw]

Beim 1. FC Magdeburg formte Trainer Christian Titz innerhalb von nur 15 Monaten aus einem Abstiegskandidaten in der 3. Liga einen souveränen Meister und künftigen Zweitligisten. Auch deshalb wurde der 51 Jahre alte Fußball-Lehrer zum Trainer der Saison 2021/2022 gewählt. Im DFB.de-Interview spricht Titz über seine persönliche Auszeichnung, die Erfolgssaison des FCM und das anvisierte Double.

DFB.de: Herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg, zur Meisterschaft und zur Wahl als Trainer der Saison! Auch wenn die Erfolge mit dem Team naturgemäß im Vordergrund stehen: Was bedeutet Ihnen eine solche persönliche Auszeichnung?

Christian Titz: Grundsätzlich freue ich mich darüber. Es ist aber eine Auszeichnung für alle - für die Mannschaft, den Trainerstab, alle Mitarbeiter des 1. FC Magdeburg. Denn alle haben daran mitgewirkt, dass wir eine so erfolgreiche Saison spielen konnten.

DFB.de: Ist es vor allem auch deshalb eine besondere Wertschätzung, weil Sie von den Trainerkollegen und den Kapitänen sämtlicher Drittligisten gewählt wurden?

Titz: Natürlich ist es schön, dass meine Trainerkollegen und die Kapitäne der anderen Drittligisten eine hohe Wertschätzung für unsere Art und Weise, wie wir Fußball spielen, gezeigt haben.

DFB.de: Zum zweiten Mal in der Geschichte der Wahl gab es bei den Trainern kein Fan-Voting, weil die Vorauswahl durch die Experten genauso eindeutig war wie schon 2019 beim damaligen Osnabrücker Meistertrainer Daniel Thioune. Wie sehr hat Sie das überrascht?

Titz: Das liegt sicherlich auch daran, dass wir von Saisonbeginn an konstant guten Fußball gespielt haben. Das Resultat war, dass wir die Meisterschaft erringen konnten.

DFB.de: Wie hoch schätzen Sie grundsätzlich den Anteil eines Trainers am Erfolg des Teams ein?

Titz: Die Frage lässt sich nur schwer beantworten. Ich sehe mich als Teil der Mannschaft. Wir benötigen gewisse Grundraster, wie wir mit und gegen den Ball spielen wollen. Die Hauptprotagonisten für die Umsetzung sind aber die Spieler auf dem Rasen. Deshalb ist es ein Zusammenspiel von allen Seiten.

DFB.de: Sie übernahmen die Mannschaft vor 15 Monaten auf einem Abstiegsplatz, führten den FCM gemeinsam mit Ihrem Trainerteam zunächst zum Klassenverbleib und ein Jahr später zum Aufstieg. Mal ehrlich: Hatten Sie bei Ihrem Amtsantritt eine solche Entwicklung für möglich gehalten?

Titz: Es ist im Fußball schwer vorhersehbar, wie es sich entwickelt, da es immer Unwägbarkeiten gibt. Mir war aber bewusst, dass wir eine gute Qualität in der Mannschaft haben - mit vielen guten Individualisten in unseren Reihen. Dann kam noch hinzu, dass wir dieses kurze Zeitfenster nach dem Kennenlernen nutzen mussten. Das ist uns gelungen. Durch die gute Rückrunde hatten wir im Sommer eine Basis mit 18 Spielern, die den Stamm gebildet haben. Wenn wir Spieler verpflichten, gehört bis zu einem gewissen Punkt auch etwas Glück dazu. Im Sommer haben wir Jungs hinzubekommen, die sich sofort zurechtgefunden haben. Wir haben Spiele erfolgreich gestaltet, dadurch wurde das Selbstvertrauen immer größer. Im Verlauf der Saison hatte ich über längere Zeit ein gutes Gefühl, da wir sehr stabil waren.

DFB.de: Welche Faktoren waren aus Ihrer Sicht entscheidend dafür, dass der 1. FC Magdeburg die 3. Liga in dieser Saison von Beginn an dominiert hat?

Titz: Für uns war das Spiel gegen den Ball enorm wichtig, wie wir den Gegner von Beginn an hoch anlaufen wollten - mit Angriff- und Abstoßpressing. Nach Ballverlusten sind wir direkt ins Gegenpressing und Jagen gegangen. Mit der Abwehrkette haben wir in der Staffelung gut und hoch verteidigt. Das war für uns die Grundbasis, dass wir unser eigenes Spiel mit dem Ball durchbringen konnten. Außerdem hatten wir in der Offensivreihe mit unseren dribbelstarken Spielern eine Qualität in unseren Reihen, durch die wir neue Spielsituationen kreieren konnten. 

DFB.de: Ist es Ihr bislang größter Erfolg als Trainer oder Ihre beste Trainerleistung?

Titz: Das möchte ich gar nicht so bewerten, da ich mich - wie gesagt - als Teil des Teams sehe und der Trainerstab sowie die Mitarbeiter auch ihren Anteil daran haben, dass wir die Saison so gut spielen konnten. Das würde auch anderen Teams nicht gerecht werden. Eine Saison ist nicht nur dann erfolgreich, wenn am Ende Platz eins in der Tabelle zu Buche steht. Es gibt auch bei anderen Platzierungen eine gute Saison- und Mannschaftsleistung über das Jahr hinweg.

DFB.de: Wie sehr ist Ihnen der Verein und die Region bereits ans Herz gewachsen?

Titz: Ich fühle mich in Magdeburg wohl, bin aber sowieso ein Mensch, der sich schnell an neuen Orten zurechtfindet, da ich gerne mit Menschen zusammentreffe. In Traditionsvereinen hat man eine große Fanbasis und viele Menschen, die für den Verein da sind. Ich bin hier vom ersten Tag an sehr positiv aufgenommen worden und habe den Osten noch mal anders kennenlernen dürfen. 

DFB.de: Nach dem Aufstieg 2018 konnte sich der 1. FC Magdeburg nicht in der 2. Bundesliga halten. Worauf wird es ankommen, um sich diesmal möglichst dauerhaft zu etablieren?

Titz: Mit Prognosen sollte man vorsichtig sein. Ich glaube aber, dass wir eine Mannschaft mit einer guten Grundbasis haben. Damit können wir in die 2. Bundesliga starten.

DFB.de: Zum Saisonabschluss steht am 21. Mai noch das Endspiel im Landespokal von Sachsen-Anhalt gegen den Oberligisten FC Einheit im Rahmen des Finaltags der Amateure an. Für den DFB-Pokal sind beide Vereine schon qualifiziert. Wie wichtig ist es Ihnen dennoch, die Saison noch mit dem Titelgewinn im Pokalwettbewerb zu krönen?

Titz: Für mich ist das auf jeden Fall wichtig. Schließlich haben wir die Chance, die Saison mit dem Double aus Meisterschaft und Pokalsieg abzuschließen. Das ist etwas, was man in seiner Karriere nicht so oft haben wird. Deshalb wollen wir die Partie für uns entscheiden.

DFB.de: Wie werden Sie während der Pause entspannen? Wird es Ihnen gelingen, für einige Wochen vom Fußball komplett abzuschalten?

Titz: So viel Zeit ist es gar nicht, wir haben nur knapp zwei Wochen frei. Es lässt sich nicht ganz vermeiden, in dieser Zeit auch das eine oder andere für den Verein zu erledigen. Ich freue mich dennoch natürlich sehr darauf, die Zeit im Kreise meiner Familie und mit Freunden verbringen zu können.

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