Tipps: Suchtprävention in der Vereinsarbeit

Fußball und Alkohol - das gehört für nicht wenige Fans zusammen. Das "Bierchen" vorm Fernseher, wenn die eigene Mannschaft spielt. Oder im Verein am Wochenende am Spielfeldrand des D-Juniorenspiels, wenn der eigene Nachwuchs dem Ball hinterherjagt. Dabei bietet der Fußball in der Breite eben auch die Möglichkeit, gerade in der Frühprävention viel zu bewirken.

Im jungen Alter werden die Weichen für das spätere Gesundheitsverhalten gelegt. Je früher Kinder und Jugendliche beginnen, Alkohol oder Tabak zu konsumieren, desto größer ist ihr Risiko, im späteren Leben ein problematisches Verhalten mit beiden Suchtmitteln zu entwickeln. Eine frühzeitige Suchtvorbeugung, im vorpubertären Alter angesetzt, ist daher besonders wichtig. Erwachsene tragen in der Kinder- und Jugendarbeit der Vereine über das Sportliche hinaus eine besondere Verantwortung und können mithelfen, das Gefährdungsrisiko für junge Menschen zu senken.

DFB.de möchten dem Trainer- und Betreuerkreis, ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Eltern aufzeigen, wie sie bereits im frühen Alter zur Lebenskompetenzförderung der Kinder und zur Suchtprävention im Verein beitragen können. In Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind hier Tipps zur Suchtprävention aus der Praxis für die Praxis im Rahmen der BZgA-Kampagnen "Kinder stark machen" und "Alkoholfrei Sport genießen" zusammengestellt.

Tipps zur Suchtprävention

Die von der BZgA initiierte Kampagne "Kinder stark machen" wendet sich an alle Erwachsenen, die Verantwortung für Kinder tragen, und zielt darauf ab, das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendlichen zu stärken, damit sie später von sich aus Nein zu Suchtmitteln wie zum Beispiel Tabak und Alkohol sagen können. Als aktive Partner unterstützen seit Jahren auch mitgliederstarke Sportverbände wie der DFB die Mitmachinitiative "Kinder stark machen". Im Umgang mit Kindern im Alter von vier bis zwölf Jahren werden zwei zentrale Empfehlungen gegeben: zum einen die Unterstützung zur Entwicklung eines positiven Selbstbildes, zum anderen die Förderung des Miteinanders.

Unterstützung der Kinder bei der Entwicklung eines positiven Selbstbildes, so dass sie von sich sagen können:

  • Ich weiß, was ich kann.

  • Ich stelle mich Herausforderungen. Ich weiß, dass ich selbst etwas ändern kann.

  • Ich akzeptiere mich, so wie ich bin.

  • Ich erhalte Zuwendung und Liebe.

  • Ich kann Niederlagen ertragen.

  • Ich kann mir selbst helfen.

  • Ich kann Nein sagen.

  • Ich kann träumen.

Fördern des Miteinanders der Kinder, so dass die Kinder von sich sagen können:

  • Ich kann anderen vertrauen.

  • Ich versuche Konflikte zu lösen.

  • Ich kann mich auf andere verlassen.

  • Ich kann aktiv auf andere zu gehen.

  • Ich nehme Rücksicht auf andere.

  • Ich fühle mich von anderen akzeptiert.

  • Ich übernehme Verantwortung gegenüber anderen.

Aktion "Alkoholfrei Sport genießen"

Mit der Aktion "Alkoholfrei Sport genießen" bietet die BZgA Vereinen die Möglichkeit, ein Zeichen zu setzen und die Vorbildrolle der Erwachsenen für Kinder und Jugendliche zu betonen. Auf der Website können Vereine eine kostenlose Aktionsbox bestellen, um dann einen Tag, ein Wochenende oder eine ganze Woche im Verein unter das Motto "Alkoholfrei Sport genießen" zu stellen. Es gibt viele Anlässe, die Aktion "Alkoholfrei Sport genießen" im Verein umzusetzen, sei es bei Wettkämpfen, Turnieren, Meisterschaften, Vereinsfesten oder beim Tag der offenen Tür.

Andere Möglichkeiten, verantwortungsvoll mit den Themen Alkohol und Rauchen in Jugendvereinen mit zwölf- bis 18-Jährigen umgehen zu können, sollen die folgenden zehn Tipps aufzeigen.

  1. Denken Sie daran, dass Sie für die Jugendlichen ein Vorbild sind. Verzichten Sie also auf Alkohol und Tabak, wenn Sie mit Ihrer Mannschaft zusammen sind- sei es bei Mannschaftssitzungen, während des Trainings und beim gemeinsamen Feiern. Achten Sie auch darauf, dass Sie, die Eltern und alle anderen Erwachsenen bei Wettkämpfen und Juniorenspielen am Spielfeldrand weder Alkohol trinken noch Rauchen.

  2. Auch Eltern sind Vorbilder. Informieren Sie die Eltern zum Thema Suchprävention im Verein - beispielsweise auf der Vereins-Homepage, bei einem Elternabend oder in Infobriefen.

  3. Sprechen Sie das Thema Alkoholkonsum offen an: den eigenen Konsum und den der Jugendlichen – ohne Ermahnungen, Belehrungen oder Appelle. Das kann zu Abwehr und Trotzreaktionen führen.

  4. Bestärken Sie Jugendliche, die keinen Alkohol trinken und nicht rauchen, in ihrem Verhalten. Fördern Sie Jugendliche darin, offen miteinander umzugehen und ihre Interessen, Meinungen oder Gefühle so zu äußern, dass sie bei den anderen ankommen und respektiert werden. Das kann Sie von einem Gefühl des Gruppenzwangs befreien.

  5. Vermitteln Sie Jugendlichen Werte wie Teamgeist, Fairplay, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein, die Jugendlichen nicht nur im Sport, sondern in ihrem gesamten Leben hilfreich sein können.

  6. Sorgen Sie bei Vereinsveranstaltungen für ein attraktives Programm, so dass niemand in Versuchung kommt, aus Langeweile Alkohol zu trinken oder zu rauchen. Auch ein attraktives Angebot an alkoholfreien Getränken kann dazu beitragen, dass weniger Alkohol konsumiert wird (im Vereinsheim sollte mindestens ein alkoholfreies Getränk billiger sein als Bier oder Wein).

  7. Bitte beachten Sie zudem konsequent das Jugendschutzgesetz bei allen Vereinsveranstaltungen, das unter aanderem den Ausschank von Alkohol an Jugendliche unter 16 Jahren verbietet und Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren das Rauchen in der Öffentlichkeit komplett untersagt.

  8. Erarbeiten Sie die oben genannten Punkte oder stellen Sie weitere Regeln gemeinsam mit Eltern, Betreuern und Jugendlichen auf. Dann steigen die Chancen, dass sie auch eingehalten werden.

  9. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet Ihnen Unterstützung an. Mit den Kampagnen "Alkoholfrei Sport genießen" und "Kinder stark machen" setzt sich die BZgA in Kooperation mit den Sportverbänden gemeinsam für Suchprävention in Vereinen ein. Informationen hierzu erhalten Sie auf den Portalen www.kinderstarkmachen.de und www.alkoholfrei-sport-geniessen.de. Neben den Angeboten der BZgA bieten auch die Präventionsfachstellen vor Ort Unterstützung an, wenn Sie das Thema Suchtvorbeugung in ihrem Verein verankern wollen.

  10. Nehmen Sie Kontakt zu auffälligen Jugendlichen auf:

  • Schaffen Sie eine vertrauensvolle und ruhige Atmosphäre und suchen Sie dann das Gespräch.

  • Sagen Sie zunächst, was Ihnen aufgefallen ist und dass Sie sich Gedanken/Sorgen machen.

  • Zeigen Sie Verständnis und Gesprächsbereitschaft und finden Sie gemeinsam heraus, was eigentlich los ist.

  • Vermeiden Sie Vorwürfe oder Maßnahmen bei denen droht, dass der Kontakt abreißt.

  • Vermitteln Sie, dass alles was besprochen wird, vertraulich behandelt wird und Sie auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen.

[ap]

Fußball und Alkohol - das gehört für nicht wenige Fans zusammen. Das "Bierchen" vorm Fernseher, wenn die eigene Mannschaft spielt. Oder im Verein am Wochenende am Spielfeldrand des D-Juniorenspiels, wenn der eigene Nachwuchs dem Ball hinterherjagt. Dabei bietet der Fußball in der Breite eben auch die Möglichkeit, gerade in der Frühprävention viel zu bewirken.

Im jungen Alter werden die Weichen für das spätere Gesundheitsverhalten gelegt. Je früher Kinder und Jugendliche beginnen, Alkohol oder Tabak zu konsumieren, desto größer ist ihr Risiko, im späteren Leben ein problematisches Verhalten mit beiden Suchtmitteln zu entwickeln. Eine frühzeitige Suchtvorbeugung, im vorpubertären Alter angesetzt, ist daher besonders wichtig. Erwachsene tragen in der Kinder- und Jugendarbeit der Vereine über das Sportliche hinaus eine besondere Verantwortung und können mithelfen, das Gefährdungsrisiko für junge Menschen zu senken.

DFB.de möchten dem Trainer- und Betreuerkreis, ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Eltern aufzeigen, wie sie bereits im frühen Alter zur Lebenskompetenzförderung der Kinder und zur Suchtprävention im Verein beitragen können. In Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind hier Tipps zur Suchtprävention aus der Praxis für die Praxis im Rahmen der BZgA-Kampagnen "Kinder stark machen" und "Alkoholfrei Sport genießen" zusammengestellt.

Tipps zur Suchtprävention

Die von der BZgA initiierte Kampagne "Kinder stark machen" wendet sich an alle Erwachsenen, die Verantwortung für Kinder tragen, und zielt darauf ab, das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendlichen zu stärken, damit sie später von sich aus Nein zu Suchtmitteln wie zum Beispiel Tabak und Alkohol sagen können. Als aktive Partner unterstützen seit Jahren auch mitgliederstarke Sportverbände wie der DFB die Mitmachinitiative "Kinder stark machen". Im Umgang mit Kindern im Alter von vier bis zwölf Jahren werden zwei zentrale Empfehlungen gegeben: zum einen die Unterstützung zur Entwicklung eines positiven Selbstbildes, zum anderen die Förderung des Miteinanders.

Unterstützung der Kinder bei der Entwicklung eines positiven Selbstbildes, so dass sie von sich sagen können:

  • Ich weiß, was ich kann.

  • Ich stelle mich Herausforderungen. Ich weiß, dass ich selbst etwas ändern kann.

  • Ich akzeptiere mich, so wie ich bin.

  • Ich erhalte Zuwendung und Liebe.

  • Ich kann Niederlagen ertragen.

  • Ich kann mir selbst helfen.

  • Ich kann Nein sagen.

  • Ich kann träumen.

Fördern des Miteinanders der Kinder, so dass die Kinder von sich sagen können:

  • Ich kann anderen vertrauen.

  • Ich versuche Konflikte zu lösen.

  • Ich kann mich auf andere verlassen.

  • Ich kann aktiv auf andere zu gehen.

  • Ich nehme Rücksicht auf andere.

  • Ich fühle mich von anderen akzeptiert.

  • Ich übernehme Verantwortung gegenüber anderen.

Aktion "Alkoholfrei Sport genießen"

Mit der Aktion "Alkoholfrei Sport genießen" bietet die BZgA Vereinen die Möglichkeit, ein Zeichen zu setzen und die Vorbildrolle der Erwachsenen für Kinder und Jugendliche zu betonen. Auf der Website können Vereine eine kostenlose Aktionsbox bestellen, um dann einen Tag, ein Wochenende oder eine ganze Woche im Verein unter das Motto "Alkoholfrei Sport genießen" zu stellen. Es gibt viele Anlässe, die Aktion "Alkoholfrei Sport genießen" im Verein umzusetzen, sei es bei Wettkämpfen, Turnieren, Meisterschaften, Vereinsfesten oder beim Tag der offenen Tür.

Andere Möglichkeiten, verantwortungsvoll mit den Themen Alkohol und Rauchen in Jugendvereinen mit zwölf- bis 18-Jährigen umgehen zu können, sollen die folgenden zehn Tipps aufzeigen.

  1. Denken Sie daran, dass Sie für die Jugendlichen ein Vorbild sind. Verzichten Sie also auf Alkohol und Tabak, wenn Sie mit Ihrer Mannschaft zusammen sind- sei es bei Mannschaftssitzungen, während des Trainings und beim gemeinsamen Feiern. Achten Sie auch darauf, dass Sie, die Eltern und alle anderen Erwachsenen bei Wettkämpfen und Juniorenspielen am Spielfeldrand weder Alkohol trinken noch Rauchen.

  2. Auch Eltern sind Vorbilder. Informieren Sie die Eltern zum Thema Suchprävention im Verein - beispielsweise auf der Vereins-Homepage, bei einem Elternabend oder in Infobriefen.

  3. Sprechen Sie das Thema Alkoholkonsum offen an: den eigenen Konsum und den der Jugendlichen – ohne Ermahnungen, Belehrungen oder Appelle. Das kann zu Abwehr und Trotzreaktionen führen.

  4. Bestärken Sie Jugendliche, die keinen Alkohol trinken und nicht rauchen, in ihrem Verhalten. Fördern Sie Jugendliche darin, offen miteinander umzugehen und ihre Interessen, Meinungen oder Gefühle so zu äußern, dass sie bei den anderen ankommen und respektiert werden. Das kann Sie von einem Gefühl des Gruppenzwangs befreien.

  5. Vermitteln Sie Jugendlichen Werte wie Teamgeist, Fairplay, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein, die Jugendlichen nicht nur im Sport, sondern in ihrem gesamten Leben hilfreich sein können.

  6. Sorgen Sie bei Vereinsveranstaltungen für ein attraktives Programm, so dass niemand in Versuchung kommt, aus Langeweile Alkohol zu trinken oder zu rauchen. Auch ein attraktives Angebot an alkoholfreien Getränken kann dazu beitragen, dass weniger Alkohol konsumiert wird (im Vereinsheim sollte mindestens ein alkoholfreies Getränk billiger sein als Bier oder Wein).

  7. Bitte beachten Sie zudem konsequent das Jugendschutzgesetz bei allen Vereinsveranstaltungen, das unter aanderem den Ausschank von Alkohol an Jugendliche unter 16 Jahren verbietet und Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren das Rauchen in der Öffentlichkeit komplett untersagt.

  8. Erarbeiten Sie die oben genannten Punkte oder stellen Sie weitere Regeln gemeinsam mit Eltern, Betreuern und Jugendlichen auf. Dann steigen die Chancen, dass sie auch eingehalten werden.

  9. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet Ihnen Unterstützung an. Mit den Kampagnen "Alkoholfrei Sport genießen" und "Kinder stark machen" setzt sich die BZgA in Kooperation mit den Sportverbänden gemeinsam für Suchprävention in Vereinen ein. Informationen hierzu erhalten Sie auf den Portalen www.kinderstarkmachen.de und www.alkoholfrei-sport-geniessen.de. Neben den Angeboten der BZgA bieten auch die Präventionsfachstellen vor Ort Unterstützung an, wenn Sie das Thema Suchtvorbeugung in ihrem Verein verankern wollen.

  10. Nehmen Sie Kontakt zu auffälligen Jugendlichen auf:

  • Schaffen Sie eine vertrauensvolle und ruhige Atmosphäre und suchen Sie dann das Gespräch.

  • Sagen Sie zunächst, was Ihnen aufgefallen ist und dass Sie sich Gedanken/Sorgen machen.

  • Zeigen Sie Verständnis und Gesprächsbereitschaft und finden Sie gemeinsam heraus, was eigentlich los ist.

  • Vermeiden Sie Vorwürfe oder Maßnahmen bei denen droht, dass der Kontakt abreißt.

  • Vermitteln Sie, dass alles was besprochen wird, vertraulich behandelt wird und Sie auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen.

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