Timo Werner: "Nach dem Jahr sehen wir, wo wir stehen"

Zwei Tage vor dem ersten Länderspiel nach knapp zehn Monaten Zwangspause starten auch die Pressekonferenzen der Nationalmannschaft, wenn auch digital. Vor dem Duell am Donnerstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in der Nations League gegen Spanien haben sich Antonio Rüdiger, Niklas Süle und Timo Werner den Fragen der Journalisten gestellt. DFB.de hat mitgeschrieben.

Timo Werner über...

... seine Anreise: Es war was anderes, wieder zur Nationalmannschaft zu kommen. Die letzten Monate waren komisch für jeden von uns, fast ein Jahr lang nicht hierherzukommen. Man freut sich, wieder  zurückzukommen und gegen so gute Mannschaften spielen zu können.

... seine Heimkehr: Ich bin Stuttgarter, ich komme immer wieder gerne nach Hause. Es ist alles so vertraut. Mein letztes Länderspiel hier (Zwei Tore beim 6:0 gegen Norwegen am 4.9.2017, Anm.d.Red.) war sehr erfolgreich, eine Wiederholung am Donnerstag wäre sehr gut, aber damals war es auch nicht ein so starker Gegner.

... seinen Wechsel zu Chelsea: Es war so, dass ich was Neues machen wollte. Ich hatte vier sehr erfolgreiche Jahre in Leipzig. Die Premier League ist was anderes. Ich will in einer anderen Liga beweisen, dass ich auch dort Tore schießen kann. Die Liga ist körperlicher, da muss ich mich weiterentwickeln. Chelsea ist ein Riesenklub, der Titel gewinnen will und mit seinen Neuverpflichtungen auch kann. Deswegen bin ich dort hingegangen.

... seinen neuen Klub: Corona ist dort noch deutlich gegenwärtiger. In England war es deutlich schlimmer, es ist alles etwas strikter. Es wird mehr aufgepasst, es gibt striktere Regeln zu befolgen. Mittlerweile kann ich gut damit umgehen. Auf sportlicher Seite habe ich jetzt dort einen Monat trainiert und fühle mich sehr wohl.

... Vorteile von Auslandsprofis für die Nationalmannschaft: Auf der einen Seite ist die Bundesliga immer noch attraktiv, das kommt nicht von irgendwoher. Auf der anderen Seite ist es schon eine Weiterentwicklung im Ausland. Man muss sich zurechtfinden, mit einer fremden Sprache auf und neben dem Platz neu organisieren. Man lernt eine andere Art von Fußball zu spielen. Natürlich tut es der Nationalmannschaft gut, wenn man viele verschiedene Typen in der Mannschaft hat, die sich weiterentwickeln konnten. Es ist von Vorteil für den Bundestrainer, Spieler zu haben, die nicht bei leichtem Widerstand umkippen.

... die deutsche Offensive: Wir haben sehr gute Spieler, wenn die über das Jahr unverletzt bleiben und man sich einspielen kann, dann haben wir eine sehr starke Offensive. Ich glaube nicht, dass wir uns dann so sehr verbessern müssen.

... seine Ziele mit der Nationalmannschaft: Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich lieber die EM gewinnen als die Nations League. Ich glaube, dass die Nations League eher wie der Confed Cup dazu dient, um sich einzuspielen und dann bei der EM den Titel zu holen. Bei der WM hat man aber gesehen, dass es schnell in eine andere Richtung gehen kann. Wir sind immer noch eine sehr gute Mannschaft und haben immer noch den Anspruch, zu jedem Turnier zu fahren, um zu gewinnen. Wir zählen vielleicht noch nicht zu den Favoriten, aber nach dem Jahr sehen wir, wo wir stehen.

Antonio Rüdiger über...

... den Unterschied zwsichen Verein und Verband in Sachen Corona: Es ist schon ein bisschen anders hier, intensiver. Das ist auch gut so. Deutschland hat gezeigt, dass es auf einem anderen Level ist, organisierter als anderswo. Jedes Land hat dieselben Probleme. Uns geht's gut. Natürlich ist es nicht, wie es mal war. Ich bin aber hier um meinen Job zu erledigen und das ist Fußball spielen.

... den Stellenwert der Nations League: Für mich ist das mehr als ein Freundschaftsspiel, weil man dementsprechend Gegner hat. Wenn man vorausschaut auf die EM-Gruppe, die wir haben, ist es wichtig, Spiele auf diesem Niveau zu haben. Es ist nicht einfach irgendein Spiel, sondern von großer Bedeutung, um sich auf die EM vorzubereiten.

... die Umgewöhnung im Ausland: Ich denke, bei Leuten wie Toni Kroos, Sami Khedira oder Mesut Özil hat man gesehen, was das bringt. Man hat es an deren Entwicklung, fußballerisch und menschlich, gesehen. Eine andere Sprache und Kultur kennenzulernen, sein Nest zu verlassen und erwachsen zu werden, das ist für die jetzige Generation gar nicht mal so schlecht.

... Abwehrpartner Niklas Süle: Niklas und ich haben eine gute Beziehung. Man freut sich nicht, wenn sich jemand so schwer verletzt. Umso mehr freue ich mich, dass er hoffentlich, so wie ich auch, die EM spielen kann und wir in der Vorbereitung zusammenspielen können.

Niklas Süle über...

... die ersten Eindrücke nach seiner Rückkehr: Es war eine nicht ganz einfache Zeit für mich. Der DFB hat mit gefehlt, weil wir hier immer besondere Tage und eine richtig geile Truppe haben. Das hat mir unglaublich gefehlt, deswegen war gestern ein schöner Tag.

... die Corona-Maßnahmen bei der Nationalmannschaft: Es ist von A bis Z alles top durchgeplant, über die Anreise, die Tests, darüber, wie wir uns im Training verhalten haben. Es ist alles gut abgestimmt. Es läuft alles top.

... den Reiz der Nations League: Es ist unser Antrieb, hungrig auf Titel zu sein. Die Nations League dient dazu, dass wir uns optimal auf die EM vorbereiten können. Wir können dort eine sehr gute Rolle spielen. Wir  nehmen jeden Gegner sehr ernst, weil wir uns auf den Sommer optimal vorbereiten wollen.

... seinen nächsten Schritt: Ich komme aus einer langen Verletzung, habe sehr hart gearbeitet, um in der Champions League noch eine Rolle spielen zu können. Ich habe viel an meinen Defiziten und im Fitnessbereich gearbeitet. Ich bin froh über die Spielpraxis. Sie wird mir helfen, mit der Nationalmannschaft Spiele zu bestreiten. Ich bin gestärkt aus der Verletzung gekommen. Ich will das Positive daraus ziehen, um weiter voranzukommen.

... ein doppeltes Handicap: Es wäre fatal zu sagen, dass die Pandemie vergleichbar mit meinem Kreuzbandriss ist. Das eine betrifft alle Menschen weltweit. Es hat mich eher belastet, dass ich nicht das machen konnte, was ich am liebsten mache: Fußball spielen und mit den Jungs auf dem Platz zu sein. Es wäre schöner gewesen, sein Comeback im vollen Stadion zu geben, aber das Gefühl war unglaublich, mit den Jungs wieder auf dem Platz zu stehen. Man nimmt jetzt nicht mehr alles selbstverständlich, manchmal blickt man zurück und denkt: Sei froh, wenn du gesund bist.

... Gegner Spanien: Es ist keine Frage, dass Spanien immer noch eine große Fußballweltmacht mit unglaublichen individuellen Spielern ist, die uns alles abverlangen wird. Es wird ein ganz heißes Duell.

... die fehlenden Fans: Wir vermissen die Fans unglaublich. Es fühlt sich nicht richtig an. Man versucht, das Beste daraus zu machen. Wir werden das alles nachholen.

... Verbesserungspotenzial der DFB-Auswahl: Ich denke, dass wir in allen Bereichen noch Verbesserungspotenzial haben. Wenn man auf letztes Jahr schaut, haben wir uns schon überall gesteigert. Es nicht ganz so einfach, wenn man sich nur alle zwei, drei Monate trifft und sofort gegen starke Gegner funktionieren muss. Wir haben eine Mannschaft, die absolut bereit ist, um Titel mitzuspielen.

... seine Rolle im Team: Ich habe mich nie als Abwehrchef auserkoren. Ich versuche, meine Akzente zu setzen und Verantwortung zu übernehmen. Ich kann verbal noch lauter werden und von der Körpersprache auch präsenter sein. Ich versuche, das Bestmögliche für die Mannschaft herauszuholen.

... den FC Bayern und das Nationalteam: Ich glaube, dass wir bei Bayern eine Truppe haben, die jedes Jahr so viel Erfolg wie möglich haben will. Wir hatten bei der Nationalmannschaft einen Umbruch, das muss sich einspielen. Wir hatten letztes Jahr Probleme, haben keinen guten Fußball und insgesamt unter unseren Möglichkeiten gespielt. Das Jahr danach haben wir bravourös bestritten, mit guten Gegnern in der EM-Qualifikationsgruppe. Dieses Jahr ist entscheidend, wie wir die Spiele annehmen und auf den Platz gehen. Wir haben bei der Nationalmannschaft denselben Hunger wie beim FC Bayern.

[dfb]

Zwei Tage vor dem ersten Länderspiel nach knapp zehn Monaten Zwangspause starten auch die Pressekonferenzen der Nationalmannschaft, wenn auch digital. Vor dem Duell am Donnerstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in der Nations League gegen Spanien haben sich Antonio Rüdiger, Niklas Süle und Timo Werner den Fragen der Journalisten gestellt. DFB.de hat mitgeschrieben.

Timo Werner über...

... seine Anreise: Es war was anderes, wieder zur Nationalmannschaft zu kommen. Die letzten Monate waren komisch für jeden von uns, fast ein Jahr lang nicht hierherzukommen. Man freut sich, wieder  zurückzukommen und gegen so gute Mannschaften spielen zu können.

... seine Heimkehr: Ich bin Stuttgarter, ich komme immer wieder gerne nach Hause. Es ist alles so vertraut. Mein letztes Länderspiel hier (Zwei Tore beim 6:0 gegen Norwegen am 4.9.2017, Anm.d.Red.) war sehr erfolgreich, eine Wiederholung am Donnerstag wäre sehr gut, aber damals war es auch nicht ein so starker Gegner.

... seinen Wechsel zu Chelsea: Es war so, dass ich was Neues machen wollte. Ich hatte vier sehr erfolgreiche Jahre in Leipzig. Die Premier League ist was anderes. Ich will in einer anderen Liga beweisen, dass ich auch dort Tore schießen kann. Die Liga ist körperlicher, da muss ich mich weiterentwickeln. Chelsea ist ein Riesenklub, der Titel gewinnen will und mit seinen Neuverpflichtungen auch kann. Deswegen bin ich dort hingegangen.

... seinen neuen Klub: Corona ist dort noch deutlich gegenwärtiger. In England war es deutlich schlimmer, es ist alles etwas strikter. Es wird mehr aufgepasst, es gibt striktere Regeln zu befolgen. Mittlerweile kann ich gut damit umgehen. Auf sportlicher Seite habe ich jetzt dort einen Monat trainiert und fühle mich sehr wohl.

... Vorteile von Auslandsprofis für die Nationalmannschaft: Auf der einen Seite ist die Bundesliga immer noch attraktiv, das kommt nicht von irgendwoher. Auf der anderen Seite ist es schon eine Weiterentwicklung im Ausland. Man muss sich zurechtfinden, mit einer fremden Sprache auf und neben dem Platz neu organisieren. Man lernt eine andere Art von Fußball zu spielen. Natürlich tut es der Nationalmannschaft gut, wenn man viele verschiedene Typen in der Mannschaft hat, die sich weiterentwickeln konnten. Es ist von Vorteil für den Bundestrainer, Spieler zu haben, die nicht bei leichtem Widerstand umkippen.

... die deutsche Offensive: Wir haben sehr gute Spieler, wenn die über das Jahr unverletzt bleiben und man sich einspielen kann, dann haben wir eine sehr starke Offensive. Ich glaube nicht, dass wir uns dann so sehr verbessern müssen.

... seine Ziele mit der Nationalmannschaft: Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich lieber die EM gewinnen als die Nations League. Ich glaube, dass die Nations League eher wie der Confed Cup dazu dient, um sich einzuspielen und dann bei der EM den Titel zu holen. Bei der WM hat man aber gesehen, dass es schnell in eine andere Richtung gehen kann. Wir sind immer noch eine sehr gute Mannschaft und haben immer noch den Anspruch, zu jedem Turnier zu fahren, um zu gewinnen. Wir zählen vielleicht noch nicht zu den Favoriten, aber nach dem Jahr sehen wir, wo wir stehen.

Antonio Rüdiger über...

... den Unterschied zwsichen Verein und Verband in Sachen Corona: Es ist schon ein bisschen anders hier, intensiver. Das ist auch gut so. Deutschland hat gezeigt, dass es auf einem anderen Level ist, organisierter als anderswo. Jedes Land hat dieselben Probleme. Uns geht's gut. Natürlich ist es nicht, wie es mal war. Ich bin aber hier um meinen Job zu erledigen und das ist Fußball spielen.

... den Stellenwert der Nations League: Für mich ist das mehr als ein Freundschaftsspiel, weil man dementsprechend Gegner hat. Wenn man vorausschaut auf die EM-Gruppe, die wir haben, ist es wichtig, Spiele auf diesem Niveau zu haben. Es ist nicht einfach irgendein Spiel, sondern von großer Bedeutung, um sich auf die EM vorzubereiten.

... die Umgewöhnung im Ausland: Ich denke, bei Leuten wie Toni Kroos, Sami Khedira oder Mesut Özil hat man gesehen, was das bringt. Man hat es an deren Entwicklung, fußballerisch und menschlich, gesehen. Eine andere Sprache und Kultur kennenzulernen, sein Nest zu verlassen und erwachsen zu werden, das ist für die jetzige Generation gar nicht mal so schlecht.

... Abwehrpartner Niklas Süle: Niklas und ich haben eine gute Beziehung. Man freut sich nicht, wenn sich jemand so schwer verletzt. Umso mehr freue ich mich, dass er hoffentlich, so wie ich auch, die EM spielen kann und wir in der Vorbereitung zusammenspielen können.

Niklas Süle über...

... die ersten Eindrücke nach seiner Rückkehr: Es war eine nicht ganz einfache Zeit für mich. Der DFB hat mit gefehlt, weil wir hier immer besondere Tage und eine richtig geile Truppe haben. Das hat mir unglaublich gefehlt, deswegen war gestern ein schöner Tag.

... die Corona-Maßnahmen bei der Nationalmannschaft: Es ist von A bis Z alles top durchgeplant, über die Anreise, die Tests, darüber, wie wir uns im Training verhalten haben. Es ist alles gut abgestimmt. Es läuft alles top.

... den Reiz der Nations League: Es ist unser Antrieb, hungrig auf Titel zu sein. Die Nations League dient dazu, dass wir uns optimal auf die EM vorbereiten können. Wir können dort eine sehr gute Rolle spielen. Wir  nehmen jeden Gegner sehr ernst, weil wir uns auf den Sommer optimal vorbereiten wollen.

... seinen nächsten Schritt: Ich komme aus einer langen Verletzung, habe sehr hart gearbeitet, um in der Champions League noch eine Rolle spielen zu können. Ich habe viel an meinen Defiziten und im Fitnessbereich gearbeitet. Ich bin froh über die Spielpraxis. Sie wird mir helfen, mit der Nationalmannschaft Spiele zu bestreiten. Ich bin gestärkt aus der Verletzung gekommen. Ich will das Positive daraus ziehen, um weiter voranzukommen.

... ein doppeltes Handicap: Es wäre fatal zu sagen, dass die Pandemie vergleichbar mit meinem Kreuzbandriss ist. Das eine betrifft alle Menschen weltweit. Es hat mich eher belastet, dass ich nicht das machen konnte, was ich am liebsten mache: Fußball spielen und mit den Jungs auf dem Platz zu sein. Es wäre schöner gewesen, sein Comeback im vollen Stadion zu geben, aber das Gefühl war unglaublich, mit den Jungs wieder auf dem Platz zu stehen. Man nimmt jetzt nicht mehr alles selbstverständlich, manchmal blickt man zurück und denkt: Sei froh, wenn du gesund bist.

... Gegner Spanien: Es ist keine Frage, dass Spanien immer noch eine große Fußballweltmacht mit unglaublichen individuellen Spielern ist, die uns alles abverlangen wird. Es wird ein ganz heißes Duell.

... die fehlenden Fans: Wir vermissen die Fans unglaublich. Es fühlt sich nicht richtig an. Man versucht, das Beste daraus zu machen. Wir werden das alles nachholen.

... Verbesserungspotenzial der DFB-Auswahl: Ich denke, dass wir in allen Bereichen noch Verbesserungspotenzial haben. Wenn man auf letztes Jahr schaut, haben wir uns schon überall gesteigert. Es nicht ganz so einfach, wenn man sich nur alle zwei, drei Monate trifft und sofort gegen starke Gegner funktionieren muss. Wir haben eine Mannschaft, die absolut bereit ist, um Titel mitzuspielen.

... seine Rolle im Team: Ich habe mich nie als Abwehrchef auserkoren. Ich versuche, meine Akzente zu setzen und Verantwortung zu übernehmen. Ich kann verbal noch lauter werden und von der Körpersprache auch präsenter sein. Ich versuche, das Bestmögliche für die Mannschaft herauszuholen.

... den FC Bayern und das Nationalteam: Ich glaube, dass wir bei Bayern eine Truppe haben, die jedes Jahr so viel Erfolg wie möglich haben will. Wir hatten bei der Nationalmannschaft einen Umbruch, das muss sich einspielen. Wir hatten letztes Jahr Probleme, haben keinen guten Fußball und insgesamt unter unseren Möglichkeiten gespielt. Das Jahr danach haben wir bravourös bestritten, mit guten Gegnern in der EM-Qualifikationsgruppe. Dieses Jahr ist entscheidend, wie wir die Spiele annehmen und auf den Platz gehen. Wir haben bei der Nationalmannschaft denselben Hunger wie beim FC Bayern.

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