Thomas Helmer: "...na dann wird's schwer"

Am kommenden Montag (ab 18 Uhr, live auf Sport1) tragen die DFB-All-Stars erstmals ein Länderspiel aus. In Fürth sind zur Premiere die Azzurri Legends aus Italien zu Gast. Mit von der Partie ist auch Thomas Helmer, Europameister von 1996. Auf DFB.de schreibt der 68-malige Nationalspieler über Erinnerungen an vergangene Partien gegen die Italiener.

Auf das All Star Spiel gegen Italien freue ich mich schon sehr. Ich halte es für eine schöne Idee, die von Wertschätzung für die ehemaligen Nationalspieler beider Länder zeugt. Es freut mich, dass der DFB so etwas macht. Wenn die Italiener wirklich mit den Leuten kommen wie angekündigt – na dann wird's schwer. Die sind im Schnitt ja viel jünger als wir. Aber wie ich unsere Jungs kenne, wollen sie trotzdem gewinnen, außerdem haben wir ein Heimspiel.

Auf ein leichtes Spiel richte ich mich nicht ein, das gab es ja ohnehin nie gegen Italien.

Drei A-Länderspiele gegen Italien

Ich habe mit Deutschland drei A-Länderspiele gegen Italien gemacht und immer war es eng. Sie hatten immer eine gute Mentalität und wussten Zeichen zu setzen. Damals galt: Wenn sie mal in Führung lagen, brachten sie es gewöhnlich auch über die Bühne. Sie waren einfach abgezockt. Wobei sie nicht nur mauern konnten, sie hatten auch zu allen Zeiten große Fußballer.

Ich erinnere mich an zähe Spiele wie das 0:1 von Turin im März 1992, das die Italiener kurz vor Schluss durch einen Elfmeter gewannen. In Turin waren damals 40.000 Zuschauer, in einem großen Stadion mit Laufbahn wirkte das eher trist, das Wetter war entsprechend. Deshalb habe ich alles andere von diesem Spiel schon wieder vergessen.

Das Testspiel drei Jahre später in Zürich anlässlich des 100. Geburtstags des Schweizer Fußballverbandes ist mir angenehmer in Erinnerung, schließlich glückte mir damals nach einer Häßler-Ecke per Kopf mein erstes Länderspieltor. Später schoss Italien noch ein Eigentor und wir holten den für lange Jahre letzten Sieg gegen den alten Angstgegner. Ob ich einen ausgeben musste für mein erstes Tor, das weiß ich gar nicht mehr. Jedenfalls waren wir hinterher noch in der Stadt, die Saison war ja schon zu Ende…

Erinnerungen an die EM 1996

Das bedeutendste Spiel gegen Italien erlebte ich bei der EM 1996 in England. In Manchester ging es für beide ums Weiterkommen, wir setzten uns mit Glück durch. Das 0:0 hatte somit einen Sieger und einen Verlierer: Uns reichte der Punkt, aber Italien musste heimfahren. Damals spielten wir so wie sonst die Italiener, wir haben sie quasi mit ihren Waffen geschlagen. Ich glaube, das dachten sie in dem Moment auch. Natürlich hatten wir das Glück, dass Andy Köpke einen Elfmeter von Zola hielt. Selbst der Platzverweis für Thomas Strunz, den sein Gegenspieler Donadoni regelrecht schwindlig gespielt hatte, warf uns nicht um.

Ich wurde damals gut beurteilt und hatte selbst das Gefühl, dass ich lange nicht so viele Zweikämpfe gewonnen hatte. An meinen Gegenspieler Casiraghi habe ich ein Andenken mitgenommen: Dass er damals mein Knie nicht ganz unabsichtlich getroffen hat, das glaube ich bis heute. Jedenfalls waren wir froh, dass die Italiener draußen waren – nicht aus Schadenfreude, sondern weil wir ihnen dann nicht mehr begegnen konnten.

Dann war da noch mein erstes "Länderspiel" gegen Italien bei der Militär-WM. Ich kam mit den anderen Dortmundern später dazu, weil wir in der Bundesliga noch gebraucht wurden. Im Finale gegen Italien wurde ich eingewechselt, als es schon zu spät war. Gianluca Vialli, der eine große Karriere vor sich hatte, schoss zwei Tore zum Sieg. Bei der Siegerehrung standen wir nebeneinander und Vialli rauchte eine Zigarette. Er fragte mich, ob ich mal ziehen wollte. Das nennt man wohl Dolce Vita.

Für die Partie in Fürth sind noch Karten zu haben. Einfach hier klicken und beim Klassiker live dabei sein.

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Am kommenden Montag (ab 18 Uhr, live auf Sport1) tragen die DFB-All-Stars erstmals ein Länderspiel aus. In Fürth sind zur Premiere die Azzurri Legends aus Italien zu Gast. Mit von der Partie ist auch Thomas Helmer, Europameister von 1996. Auf DFB.de schreibt der 68-malige Nationalspieler über Erinnerungen an vergangene Partien gegen die Italiener.

Auf das All Star Spiel gegen Italien freue ich mich schon sehr. Ich halte es für eine schöne Idee, die von Wertschätzung für die ehemaligen Nationalspieler beider Länder zeugt. Es freut mich, dass der DFB so etwas macht. Wenn die Italiener wirklich mit den Leuten kommen wie angekündigt – na dann wird's schwer. Die sind im Schnitt ja viel jünger als wir. Aber wie ich unsere Jungs kenne, wollen sie trotzdem gewinnen, außerdem haben wir ein Heimspiel.

Auf ein leichtes Spiel richte ich mich nicht ein, das gab es ja ohnehin nie gegen Italien.

Drei A-Länderspiele gegen Italien

Ich habe mit Deutschland drei A-Länderspiele gegen Italien gemacht und immer war es eng. Sie hatten immer eine gute Mentalität und wussten Zeichen zu setzen. Damals galt: Wenn sie mal in Führung lagen, brachten sie es gewöhnlich auch über die Bühne. Sie waren einfach abgezockt. Wobei sie nicht nur mauern konnten, sie hatten auch zu allen Zeiten große Fußballer.

Ich erinnere mich an zähe Spiele wie das 0:1 von Turin im März 1992, das die Italiener kurz vor Schluss durch einen Elfmeter gewannen. In Turin waren damals 40.000 Zuschauer, in einem großen Stadion mit Laufbahn wirkte das eher trist, das Wetter war entsprechend. Deshalb habe ich alles andere von diesem Spiel schon wieder vergessen.

Das Testspiel drei Jahre später in Zürich anlässlich des 100. Geburtstags des Schweizer Fußballverbandes ist mir angenehmer in Erinnerung, schließlich glückte mir damals nach einer Häßler-Ecke per Kopf mein erstes Länderspieltor. Später schoss Italien noch ein Eigentor und wir holten den für lange Jahre letzten Sieg gegen den alten Angstgegner. Ob ich einen ausgeben musste für mein erstes Tor, das weiß ich gar nicht mehr. Jedenfalls waren wir hinterher noch in der Stadt, die Saison war ja schon zu Ende…

Erinnerungen an die EM 1996

Das bedeutendste Spiel gegen Italien erlebte ich bei der EM 1996 in England. In Manchester ging es für beide ums Weiterkommen, wir setzten uns mit Glück durch. Das 0:0 hatte somit einen Sieger und einen Verlierer: Uns reichte der Punkt, aber Italien musste heimfahren. Damals spielten wir so wie sonst die Italiener, wir haben sie quasi mit ihren Waffen geschlagen. Ich glaube, das dachten sie in dem Moment auch. Natürlich hatten wir das Glück, dass Andy Köpke einen Elfmeter von Zola hielt. Selbst der Platzverweis für Thomas Strunz, den sein Gegenspieler Donadoni regelrecht schwindlig gespielt hatte, warf uns nicht um.

Ich wurde damals gut beurteilt und hatte selbst das Gefühl, dass ich lange nicht so viele Zweikämpfe gewonnen hatte. An meinen Gegenspieler Casiraghi habe ich ein Andenken mitgenommen: Dass er damals mein Knie nicht ganz unabsichtlich getroffen hat, das glaube ich bis heute. Jedenfalls waren wir froh, dass die Italiener draußen waren – nicht aus Schadenfreude, sondern weil wir ihnen dann nicht mehr begegnen konnten.

Dann war da noch mein erstes "Länderspiel" gegen Italien bei der Militär-WM. Ich kam mit den anderen Dortmundern später dazu, weil wir in der Bundesliga noch gebraucht wurden. Im Finale gegen Italien wurde ich eingewechselt, als es schon zu spät war. Gianluca Vialli, der eine große Karriere vor sich hatte, schoss zwei Tore zum Sieg. Bei der Siegerehrung standen wir nebeneinander und Vialli rauchte eine Zigarette. Er fragte mich, ob ich mal ziehen wollte. Das nennt man wohl Dolce Vita.

Für die Partie in Fürth sind noch Karten zu haben. Einfach hier klicken und beim Klassiker live dabei sein.

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