Thiele: "Hohe Erwartungen an mich selbst"

In jedem zweiten Spiel: So oft war Timmy Thiele in der vergangenen Saison in der 3. Liga für den FC Carl Zeiss Jena erfolgreich. Zum Saisonende standen nach 22 Einsätzen elf Treffer zu Buche. Nicht zuletzt mit seinen vier Toren im turbulenten Spiel gegen den SV Wehen Wiesbaden (4:3) machte der 26-Jährige nachhaltig auf sich aufmerksam. Für die kommenden drei Jahre hat sich nun Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern, der erstmals in der 3. Liga an den Start geht, die Dienste des gebürtigen Berliners gesichert. Im DFB.de-Interview spricht Timmy Thiele mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Wiedersehen mit seinem Jenaer Weggefährten Jan Löhmannsröben, die insgesamt 14 Stationen seiner Karriere und seine Ziele mit dem 1. FC Kaiserslautern.

DFB.de: Wie haben Sie sich bisher in Kaiserslautern eingelebt, Herr Thiele?

Timmy Thiele: Sehr gut. Gemeinsam mit meiner Frau Kimberly und unserem drei Monate alten Sohn Lionel haben wir schnell eine Wohnung gefunden. Die Mannschaft und das Funktionsteam haben mich ebenfalls gut aufgenommen.

DFB.de: Wie sieht's mit genügend Schlaf aus?

Thiele: Erstaunlich gut. Ein großes Ausrufezeichen an meine Frau, die sich oft darum kümmert, wenn der Kleine nachts wach wird. Ich bin ein richtiger Glückspilz.

DFB.de: Sie standen beim FC Carl Zeiss Jena eigentlich noch für ein Jahr unter Vertrag. Die beiden Vereine einigten sich auf eine Ablösesumme. Bedeutet das für Sie mehr Druck?

Thiele: Wie viel Geld geflossen ist und welche Erwartungshaltung von außen an mich herangetragen wird, spielt für mich keine Rolle. Ich habe generell eine hohe Erwartungshaltung an mich selbst. Und um der gerecht zu werden, werde ich alles geben.

DFB.de: Was hat für Sie den Ausschlag für den Wechsel gegeben?

Thiele: Ich hatte schon über einen langen Zeitraum Kontakt mit den Vereinsverantwortlichen aus Kaiserslautern. Die Gespräche waren sehr gut, der Verein hat ein klares Konzept. Der Klub plant langfristig mit mir. Diesen großen Klub mit seinen Fans, dem Stadion und dem Umfeld wieder auf den Weg nach oben zu bringen, hat mich sehr gereizt.

DFB.de: In den Medien war das Interesse des 1. FC Kaiserslautern bereits einige Monate vorher bekanntgeworden. Hat Sie das beeinflusst?

Thiele: Für mich war das Interesse des FCK und von anderen Vereinen eine Wertschätzung und Bestätigung meiner guten Leistungen beim FC Carl Zeiss Jena. Ich glaube nicht, dass ich dadurch abgelenkt war oder dass es negative Auswirkungen auf meine Leistungen hatte.

DFB.de: Hatten Sie sich vor Ihrem Wechsel nach Kaiserslautern mit Jan Löhmannsröben ausgetauscht?

Thiele: Mein Wechsel nach Kaiserslautern hatte sich schon etwas früher angebahnt. Als es dann auch bei Jan konkreter wurde, haben wir ein-, zweimal telefoniert und uns über unsere Eindrücke ausgetauscht. Dass wir weiterhin zusammenspielen, ist ein schöner Nebeneffekt. Im Trainingslager waren wir Zimmerkollegen.

DFB.de: Welche Verbindung hatten Sie bislang zum 1. FC Kaiserslautern?

Thiele: Vor sechs Jahren habe ich mal mit der zweiten Mannschaft des FC Schalke 04 in der damaligen Regionalliga West im Fritz-Walter-Stadion gegen die U 23 des 1. FC Kaiserslautern gespielt. Das ist aber ganz sicher nicht vergleichbar mit den kommenden Ligaspielen. Jeder Fußballinteressierte denkt beim 1. FC Kaiserslautern an die Historie, die tolle Fanunterstützung, das berühmte Fritz-Walter-Wetter oder die besondere Atmosphäre, die der Betzenberg gerade bei Flutlicht versprüht. Ich freue mich schon sehr darauf, dieses Gefühl selbst auf dem Platz zu erleben.

DFB.de: Beim FCK tragen Sie die Rückennummer 9. Sehen Sie sich selbst als klassischen Mittelstürmer?

Thiele: Ich bin nicht der typische Strafraumstürmer, sondern schalte mich mit meiner Geschwindigkeit oft in das Spiel ein. Mit meinen 1,88 Metern kann ich aber den Ball abschirmen und an die Mitspieler weiterleiten. Die Nummer 9 hat für mich als Angreifer aber eine große Bedeutung. Nun will ich sie mit Leben füllen und mit meinen Leistungen zu einer guten Saison beitragen.

DFB.de: Inklusive Ihrer Jugendmannschaften ist der 1. FC Kaiserslautern bereits Ihre 14. Station. Warum kam es zu so vielen Vereinswechseln?

Thiele: Ich bin ganz bestimmt nicht der Paradiesvogel, der es nicht lange an einem Ort aushält. Der Fußball ist jedoch sehr schnelllebig. Da passiert es schon mal, dass etwa nach einem Trainerwechsel nicht mehr mit dir geplant wird. Außerdem hatte ich oft Pech mit Verletzungen. So war ich dann meistens fast schon zu einem Wechsel gezwungen, weil mein Vertrag auslief und ich mich nicht mehr anbieten konnte. Das ist jetzt aber vorbei. Nun will ich mit dem 1. FC Kaiserslautern den nächsten Schritt in meiner Karriere machen.

DFB.de: Sie haben einen Dreijahresvertrag bis 2021 unterschrieben. Wohin soll es in diesem Zeitraum gehen?

Thiele: In erster Linie geht es darum, dass wir schnell eine Mannschaft werden. Die Voraussetzungen sind gut, die verschiedenen Charaktere harmonieren. Ich strebe immer den maximalen Erfolg an, der im besten Fall den Aufstieg in die 2. Bundesliga bedeutet. Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dieses Ziel mit dem FCK erreichen zu können, hätte ich nicht so lange unterschrieben.

DFB.de: Haben Sie sich eine bestimmte Anzahl an Toren vorgenommen?

Thiele: Ich setze mir immer wieder Ziele. So auch bei meinen Saisontreffern. Allerdings behalte ich die lieber für mich und messe mich selbst an dem Wert.

DFB.de: Warum hat das Toreschießen in der vergangenen Saison mit elf Treffern bei 22 Einsätzen so gut funktioniert?

Thiele: Seit ich über einen längeren Zeitraum gesund bin, habe ich eine gute Quote. Rhythmus ist im Fußball sehr wichtig, erst recht für einen Angreifer. Die Anspiele meiner Mitspieler waren ebenfalls ein Faktor. Allerdings sind bei der Anzahl der Einsätze und somit der Treffer noch Luft nach oben. Es geht immer noch besser.

DFB.de: Sie sind einer von nur sechs Spielern, die in einer Partie der 3. Liga vier Treffer erzielt haben. Ist es möglich, das zu wiederholen oder sogar noch zu toppen?

Thiele: Ich gehe sicher nicht mit dem Anspruch in jedes Spiel, noch einmal vier Treffer hintereinander zu erzielen. Möglich ist es aber. Warum nicht? Im Fußball ist vieles situationsbedingt. Wenn man schon beim ersten Ballkontakt ein gutes Gefühl hat und seine Situationen nutzen kann, ist es möglich, sich in einen Rausch zu spielen.

DFB.de: Ist der 9. Spieltag schon besonders in Ihrem Kalender markiert?

Thiele: Die Partie gegen meinen Ex-Klub FC Carl Zeiss Jena habe ich mir definitiv dick angestrichen. Es wird für mich ein etwas anderes Spiel, die alten Weggefährten wiederzusehen. Mindestens genauso deutlich habe ich mir aber auch den Saisonstart gegen den TSV 1860 München markiert. Ich brenne darauf, endlich loszulegen. Der Mannschaft geht es da nicht anders.

[mspw]

In jedem zweiten Spiel: So oft war Timmy Thiele in der vergangenen Saison in der 3. Liga für den FC Carl Zeiss Jena erfolgreich. Zum Saisonende standen nach 22 Einsätzen elf Treffer zu Buche. Nicht zuletzt mit seinen vier Toren im turbulenten Spiel gegen den SV Wehen Wiesbaden (4:3) machte der 26-Jährige nachhaltig auf sich aufmerksam. Für die kommenden drei Jahre hat sich nun Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern, der erstmals in der 3. Liga an den Start geht, die Dienste des gebürtigen Berliners gesichert. Im DFB.de-Interview spricht Timmy Thiele mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Wiedersehen mit seinem Jenaer Weggefährten Jan Löhmannsröben, die insgesamt 14 Stationen seiner Karriere und seine Ziele mit dem 1. FC Kaiserslautern.

DFB.de: Wie haben Sie sich bisher in Kaiserslautern eingelebt, Herr Thiele?

Timmy Thiele: Sehr gut. Gemeinsam mit meiner Frau Kimberly und unserem drei Monate alten Sohn Lionel haben wir schnell eine Wohnung gefunden. Die Mannschaft und das Funktionsteam haben mich ebenfalls gut aufgenommen.

DFB.de: Wie sieht's mit genügend Schlaf aus?

Thiele: Erstaunlich gut. Ein großes Ausrufezeichen an meine Frau, die sich oft darum kümmert, wenn der Kleine nachts wach wird. Ich bin ein richtiger Glückspilz.

DFB.de: Sie standen beim FC Carl Zeiss Jena eigentlich noch für ein Jahr unter Vertrag. Die beiden Vereine einigten sich auf eine Ablösesumme. Bedeutet das für Sie mehr Druck?

Thiele: Wie viel Geld geflossen ist und welche Erwartungshaltung von außen an mich herangetragen wird, spielt für mich keine Rolle. Ich habe generell eine hohe Erwartungshaltung an mich selbst. Und um der gerecht zu werden, werde ich alles geben.

DFB.de: Was hat für Sie den Ausschlag für den Wechsel gegeben?

Thiele: Ich hatte schon über einen langen Zeitraum Kontakt mit den Vereinsverantwortlichen aus Kaiserslautern. Die Gespräche waren sehr gut, der Verein hat ein klares Konzept. Der Klub plant langfristig mit mir. Diesen großen Klub mit seinen Fans, dem Stadion und dem Umfeld wieder auf den Weg nach oben zu bringen, hat mich sehr gereizt.

DFB.de: In den Medien war das Interesse des 1. FC Kaiserslautern bereits einige Monate vorher bekanntgeworden. Hat Sie das beeinflusst?

Thiele: Für mich war das Interesse des FCK und von anderen Vereinen eine Wertschätzung und Bestätigung meiner guten Leistungen beim FC Carl Zeiss Jena. Ich glaube nicht, dass ich dadurch abgelenkt war oder dass es negative Auswirkungen auf meine Leistungen hatte.

DFB.de: Hatten Sie sich vor Ihrem Wechsel nach Kaiserslautern mit Jan Löhmannsröben ausgetauscht?

Thiele: Mein Wechsel nach Kaiserslautern hatte sich schon etwas früher angebahnt. Als es dann auch bei Jan konkreter wurde, haben wir ein-, zweimal telefoniert und uns über unsere Eindrücke ausgetauscht. Dass wir weiterhin zusammenspielen, ist ein schöner Nebeneffekt. Im Trainingslager waren wir Zimmerkollegen.

DFB.de: Welche Verbindung hatten Sie bislang zum 1. FC Kaiserslautern?

Thiele: Vor sechs Jahren habe ich mal mit der zweiten Mannschaft des FC Schalke 04 in der damaligen Regionalliga West im Fritz-Walter-Stadion gegen die U 23 des 1. FC Kaiserslautern gespielt. Das ist aber ganz sicher nicht vergleichbar mit den kommenden Ligaspielen. Jeder Fußballinteressierte denkt beim 1. FC Kaiserslautern an die Historie, die tolle Fanunterstützung, das berühmte Fritz-Walter-Wetter oder die besondere Atmosphäre, die der Betzenberg gerade bei Flutlicht versprüht. Ich freue mich schon sehr darauf, dieses Gefühl selbst auf dem Platz zu erleben.

DFB.de: Beim FCK tragen Sie die Rückennummer 9. Sehen Sie sich selbst als klassischen Mittelstürmer?

Thiele: Ich bin nicht der typische Strafraumstürmer, sondern schalte mich mit meiner Geschwindigkeit oft in das Spiel ein. Mit meinen 1,88 Metern kann ich aber den Ball abschirmen und an die Mitspieler weiterleiten. Die Nummer 9 hat für mich als Angreifer aber eine große Bedeutung. Nun will ich sie mit Leben füllen und mit meinen Leistungen zu einer guten Saison beitragen.

DFB.de: Inklusive Ihrer Jugendmannschaften ist der 1. FC Kaiserslautern bereits Ihre 14. Station. Warum kam es zu so vielen Vereinswechseln?

Thiele: Ich bin ganz bestimmt nicht der Paradiesvogel, der es nicht lange an einem Ort aushält. Der Fußball ist jedoch sehr schnelllebig. Da passiert es schon mal, dass etwa nach einem Trainerwechsel nicht mehr mit dir geplant wird. Außerdem hatte ich oft Pech mit Verletzungen. So war ich dann meistens fast schon zu einem Wechsel gezwungen, weil mein Vertrag auslief und ich mich nicht mehr anbieten konnte. Das ist jetzt aber vorbei. Nun will ich mit dem 1. FC Kaiserslautern den nächsten Schritt in meiner Karriere machen.

DFB.de: Sie haben einen Dreijahresvertrag bis 2021 unterschrieben. Wohin soll es in diesem Zeitraum gehen?

Thiele: In erster Linie geht es darum, dass wir schnell eine Mannschaft werden. Die Voraussetzungen sind gut, die verschiedenen Charaktere harmonieren. Ich strebe immer den maximalen Erfolg an, der im besten Fall den Aufstieg in die 2. Bundesliga bedeutet. Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dieses Ziel mit dem FCK erreichen zu können, hätte ich nicht so lange unterschrieben.

DFB.de: Haben Sie sich eine bestimmte Anzahl an Toren vorgenommen?

Thiele: Ich setze mir immer wieder Ziele. So auch bei meinen Saisontreffern. Allerdings behalte ich die lieber für mich und messe mich selbst an dem Wert.

DFB.de: Warum hat das Toreschießen in der vergangenen Saison mit elf Treffern bei 22 Einsätzen so gut funktioniert?

Thiele: Seit ich über einen längeren Zeitraum gesund bin, habe ich eine gute Quote. Rhythmus ist im Fußball sehr wichtig, erst recht für einen Angreifer. Die Anspiele meiner Mitspieler waren ebenfalls ein Faktor. Allerdings sind bei der Anzahl der Einsätze und somit der Treffer noch Luft nach oben. Es geht immer noch besser.

DFB.de: Sie sind einer von nur sechs Spielern, die in einer Partie der 3. Liga vier Treffer erzielt haben. Ist es möglich, das zu wiederholen oder sogar noch zu toppen?

Thiele: Ich gehe sicher nicht mit dem Anspruch in jedes Spiel, noch einmal vier Treffer hintereinander zu erzielen. Möglich ist es aber. Warum nicht? Im Fußball ist vieles situationsbedingt. Wenn man schon beim ersten Ballkontakt ein gutes Gefühl hat und seine Situationen nutzen kann, ist es möglich, sich in einen Rausch zu spielen.

DFB.de: Ist der 9. Spieltag schon besonders in Ihrem Kalender markiert?

Thiele: Die Partie gegen meinen Ex-Klub FC Carl Zeiss Jena habe ich mir definitiv dick angestrichen. Es wird für mich ein etwas anderes Spiel, die alten Weggefährten wiederzusehen. Mindestens genauso deutlich habe ich mir aber auch den Saisonstart gegen den TSV 1860 München markiert. Ich brenne darauf, endlich loszulegen. Der Mannschaft geht es da nicht anders.

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