Teufel oder Hoffmann: Wer holt Meisterschaft zum Abschied?

Mit dem VfB Stuttgart und Borussia Dortmund stehen am Sonntag (ab 12.45 Uhr, live bei Sport1) zwei Vereine im Endspiel um die Deutsche A-Junioren Meisterschaft, die wissen, wie man Titel gewinnt. Stuttgart ist mit zehn Triumphen Rekordmeister, der BVB war siebenmal erfolgreich. Im DFB.de-Interview sprechen die Trainer Daniel Teufel und Benjamin Hoffmann mit Mitarbeiter Dominik Dittmar.

DFB.de: Herr Teufel, Herr Hoffmann, Sie werden beide in der nächsten Saison nicht mehr als U 19-Cheftrainer tätig sein. Wie groß ist der Anreiz, sich mit dem Gewinn der Deutschen A-Junioren-Meisterschaft zu verabschieden?

Daniel Teufel: Meine bisherige Zeit als Cheftrainer war mit sechs Siegen aus sieben Pflichtspielen sehr erfolgreich. Nun werden wir alles dafür geben, dass die Serie ohne Niederlage auch noch bis zum Saisonende Bestand hat. Nach dem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft wartet auch noch das Verbandspokal-Finale gegen den SSV Ulm 1846 auf uns.

Benjamin Hoffmann: Sehr groß. Schon in meiner ersten Saison bei der U 19 im Jahr 2017 wurden wir durch ein 8:7 nach Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München Deutscher Meister. Wenn uns das nun auch noch zum Abschluss gelingen würde, wäre das eine absolut runde Sache.

DFB.de: Schwingt bei Ihnen auch ein wenig Wehmut mit?

Teufel: Nein, überhaupt nicht. Mit dem Verein war von vornherein abgesprochen, dass Nico Willig die Profis im Saisonendspurt betreut und ich in dieser Zeit bei der U 19 in der Hauptverantwortung stehe. Die Zeit war intensiv, es war aber auch ein schönes Gefühl, die erfolgreiche Arbeit weiterzuführen. Genauso freue ich mich aber auch darauf, in der kommenden Saison wieder mit Nico Willig zu arbeiten.

Hoffmann: Die Vorfreude auf das Spiel überwiegt mehr als deutlich. Wir sind stolz darauf, die Saison als eine von nur zwei Mannschaften mit dem Finaleinzug verlängert zu haben. Jetzt wollen wir die Früchte der Arbeit zum Ende hin auch ernten, bevor ich als Sportlicher Leiter des Aufbaubereichs tätig sein werde.

DFB.de: Sie kennen schon beide die Situation eines Endspiels. Ist das Finale um die Deutsche Meisterschaft dennoch auch für Sie als Trainer etwas Besonderes?

Teufel: Jedes Endspiel ist speziell. Das gilt auch für das Finale um die Deutsche Meisterschaft. Wir freuen uns auf diesen ganz besonderen Moment. Und wenn wir schon im Finale stehen, dann wollen wir es auch gewinnen. Mit einem Sieg gegen Borussia Dortmund würden wir Geschichte schreiben und als erste U 19-Mannschaft das Double aus DFB-Pokal und Deutscher Meisterschaft gewinnen. Das würde für die Ewigkeit bleiben.

Hoffmann: Absolut. Dass ich inklusive der U 17 nun zum dritten Mal in vier Jahren mit einer meiner Mannschaften in einem Endspiel stehe, ist für mich persönlich eine Auszeichnung. Das Kribbeln vor dem Endspiel ist immer noch da. Das Bankett am vorherigen Abend, die Nationalhymne vor Spielbeginn: Das wird immer etwas Besonderes sein.

DFB.de: Gab es in dieser Saison einen Schlüsselmoment?

Teufel: Das 2:1 am 24. Spieltag beim SC Freiburg war ein Moment, in dem uns klar wurde, dass wir in dieser Saison tatsächlich um die Deutsche Meisterschaft mitspielen können. Unser Siegtreffer zum 2:1 ist erst in der vierten Minute der Nachspielzeit durch ein Eigentor gefallen. Mit dem Erfolg haben wir realisiert, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Hoffmann: Im Trainerteam haben wir schon schnell gemerkt, dass mit dieser Mannschaft vieles möglich ist. Durch die hohe Belastung in der UEFA Youth League, dem DFB-Pokal und der Liga mussten wir aber im Dezember ein kleines Tal überwinden. Wir haben jedoch schnell wieder das Vertrauen in unsere Stärken gefunden und waren im Saisonendspurt sowie in den beiden Halbfinalpartien gegen FC Schalke 04 auf den Punkt da.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie vom Finalgegner?

Teufel: Borussia Dortmund hat sich mit den Erfolgen in den vergangenen Jahren den Ruf einer hervorragenden Nachwuchsarbeit verdient. Daher wird der BVB auch der bislang schwierigste Gegner in dieser Saison für uns sein. Die Mannschaft verfügt über eine sehr hohe individuelle Qualität und ist stark darin, spielerische Lösungen zu finden.

Hoffmann: Der VfB Stuttgart tritt sehr geschlossen und spielerisch überzeugend auf. In der Staffel Süd/Südwest hat sich das Team absolut verdient gegen starke Konkurrenten durchgesetzt. Dass der VfB ein Finale gewinnen kann, hat er bereits mit dem 2:1 im DFB-Pokal der Junioren gegen RB Leipzig gezeigt. Ich erwarte eine ansehnliche Partie.

DFB.de: Welche Rolle spielt der Heimvorteil des VfB Stuttgart?

Teufel: Ganz klar: Wir hoffen auf eine große Kulisse mit möglichst vielen VfB-Fans. Durch den Saisonverlauf mit dem Erfolg im DFB-Pokal und dem Einzug in das Finale um die Deutsche Meisterschaft hat sich unsere Mannschaft tatkräftige Unterstützung redlich verdient. Das kann auch zusätzliche Kräfte freisetzen.

Hoffmann: Ich glaube nicht, dass das ein größerer Faktor sein wird. Vor zwei Jahren hatten wir im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft vor mehr als 33.000 Zuschauern im Stadion der Profis ein Heimspiel gegen Bayern München. Und ich hatte nicht den Eindruck, dass die Kulisse eine der beiden Mannschaften gehemmt hätte. Ganz im Gegenteil. Die Atmosphäre wurde aufgesogen. Daher gehe ich davon aus, dass das wieder der Fall sein wird.

DFB.de: Wie sehr helfen große sportliche Erfolge bei der Ausbildung der Spieler?

Teufel: Das gehört zur Entwicklung dazu. Titelgewinne können den Spielern einen Impuls für ihren weiteren Weg gehen. Allein aus den Endspielen können die Jungs auch schon viel lernen. Die Drucksituation oder die zusätzliche Aufmerksamkeit bereitet die Spieler schon auf die Profikarriere vor.

Hoffmann: Das ist ein wichtiger Faktor. Wir wollen die Spieler dazu erziehen, immer gewinnen zu wollen. Je früher sie das verinnerlicht haben, umso besser. Genauso gehört es auch dazu, den richtigen Umgang mit Niederlagen zu finden und aus ihnen zu lernen. Die technische und taktische Ausbildung der Spieler spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle.

DFB.de: Worauf wird es im Finale ankommen?

Teufel: Wir müssen das auf den Platz bringen, was uns in den vergangenen Wochen ausgezeichnet hat: Ein hoher Aufwand und eine hohe Intensität. Wir wollen immer aktiv sein und spielerische Lösungen finden. Wir werden auch gegen Borussia Dortmund einen guten Plan parat haben.

Hoffmann: Ich sehe keinen Favoriten. Daher wird die Tagesform eine große Rolle spielen. Wir glauben an unsere Qualitäten, sind aber auch dazu bereit, alles dafür zu tun, um uns das nötige Quäntchen Glück zu erarbeiten.

DFB.de: Wie ist die personelle Situation?

Teufel: Wir können personell nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Stürmer Kevin Grimm fällt wegen seines Kreuzbandrisses weiterhin aus.

Hoffmann: Bei uns sieht es soweit recht gut aus. Torhüter Luca Unbehaun fällt nach seiner Knie-OP weiterhin aus, auch Offensivspieler Alaa Bakir ist wegen einer Knieverletzung noch nicht fit. Dafür hat Innenverteidiger Julius Schell nach seiner Fußprellung wieder mittrainiert und steht uns im Finale zur Verfügung.

[mspw]

Mit dem VfB Stuttgart und Borussia Dortmund stehen am Sonntag (ab 12.45 Uhr, live bei Sport1) zwei Vereine im Endspiel um die Deutsche A-Junioren Meisterschaft, die wissen, wie man Titel gewinnt. Stuttgart ist mit zehn Triumphen Rekordmeister, der BVB war siebenmal erfolgreich. Im DFB.de-Interview sprechen die Trainer Daniel Teufel und Benjamin Hoffmann mit Mitarbeiter Dominik Dittmar.

DFB.de: Herr Teufel, Herr Hoffmann, Sie werden beide in der nächsten Saison nicht mehr als U 19-Cheftrainer tätig sein. Wie groß ist der Anreiz, sich mit dem Gewinn der Deutschen A-Junioren-Meisterschaft zu verabschieden?

Daniel Teufel: Meine bisherige Zeit als Cheftrainer war mit sechs Siegen aus sieben Pflichtspielen sehr erfolgreich. Nun werden wir alles dafür geben, dass die Serie ohne Niederlage auch noch bis zum Saisonende Bestand hat. Nach dem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft wartet auch noch das Verbandspokal-Finale gegen den SSV Ulm 1846 auf uns.

Benjamin Hoffmann: Sehr groß. Schon in meiner ersten Saison bei der U 19 im Jahr 2017 wurden wir durch ein 8:7 nach Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München Deutscher Meister. Wenn uns das nun auch noch zum Abschluss gelingen würde, wäre das eine absolut runde Sache.

DFB.de: Schwingt bei Ihnen auch ein wenig Wehmut mit?

Teufel: Nein, überhaupt nicht. Mit dem Verein war von vornherein abgesprochen, dass Nico Willig die Profis im Saisonendspurt betreut und ich in dieser Zeit bei der U 19 in der Hauptverantwortung stehe. Die Zeit war intensiv, es war aber auch ein schönes Gefühl, die erfolgreiche Arbeit weiterzuführen. Genauso freue ich mich aber auch darauf, in der kommenden Saison wieder mit Nico Willig zu arbeiten.

Hoffmann: Die Vorfreude auf das Spiel überwiegt mehr als deutlich. Wir sind stolz darauf, die Saison als eine von nur zwei Mannschaften mit dem Finaleinzug verlängert zu haben. Jetzt wollen wir die Früchte der Arbeit zum Ende hin auch ernten, bevor ich als Sportlicher Leiter des Aufbaubereichs tätig sein werde.

DFB.de: Sie kennen schon beide die Situation eines Endspiels. Ist das Finale um die Deutsche Meisterschaft dennoch auch für Sie als Trainer etwas Besonderes?

Teufel: Jedes Endspiel ist speziell. Das gilt auch für das Finale um die Deutsche Meisterschaft. Wir freuen uns auf diesen ganz besonderen Moment. Und wenn wir schon im Finale stehen, dann wollen wir es auch gewinnen. Mit einem Sieg gegen Borussia Dortmund würden wir Geschichte schreiben und als erste U 19-Mannschaft das Double aus DFB-Pokal und Deutscher Meisterschaft gewinnen. Das würde für die Ewigkeit bleiben.

Hoffmann: Absolut. Dass ich inklusive der U 17 nun zum dritten Mal in vier Jahren mit einer meiner Mannschaften in einem Endspiel stehe, ist für mich persönlich eine Auszeichnung. Das Kribbeln vor dem Endspiel ist immer noch da. Das Bankett am vorherigen Abend, die Nationalhymne vor Spielbeginn: Das wird immer etwas Besonderes sein.

DFB.de: Gab es in dieser Saison einen Schlüsselmoment?

Teufel: Das 2:1 am 24. Spieltag beim SC Freiburg war ein Moment, in dem uns klar wurde, dass wir in dieser Saison tatsächlich um die Deutsche Meisterschaft mitspielen können. Unser Siegtreffer zum 2:1 ist erst in der vierten Minute der Nachspielzeit durch ein Eigentor gefallen. Mit dem Erfolg haben wir realisiert, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Hoffmann: Im Trainerteam haben wir schon schnell gemerkt, dass mit dieser Mannschaft vieles möglich ist. Durch die hohe Belastung in der UEFA Youth League, dem DFB-Pokal und der Liga mussten wir aber im Dezember ein kleines Tal überwinden. Wir haben jedoch schnell wieder das Vertrauen in unsere Stärken gefunden und waren im Saisonendspurt sowie in den beiden Halbfinalpartien gegen FC Schalke 04 auf den Punkt da.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie vom Finalgegner?

Teufel: Borussia Dortmund hat sich mit den Erfolgen in den vergangenen Jahren den Ruf einer hervorragenden Nachwuchsarbeit verdient. Daher wird der BVB auch der bislang schwierigste Gegner in dieser Saison für uns sein. Die Mannschaft verfügt über eine sehr hohe individuelle Qualität und ist stark darin, spielerische Lösungen zu finden.

Hoffmann: Der VfB Stuttgart tritt sehr geschlossen und spielerisch überzeugend auf. In der Staffel Süd/Südwest hat sich das Team absolut verdient gegen starke Konkurrenten durchgesetzt. Dass der VfB ein Finale gewinnen kann, hat er bereits mit dem 2:1 im DFB-Pokal der Junioren gegen RB Leipzig gezeigt. Ich erwarte eine ansehnliche Partie.

DFB.de: Welche Rolle spielt der Heimvorteil des VfB Stuttgart?

Teufel: Ganz klar: Wir hoffen auf eine große Kulisse mit möglichst vielen VfB-Fans. Durch den Saisonverlauf mit dem Erfolg im DFB-Pokal und dem Einzug in das Finale um die Deutsche Meisterschaft hat sich unsere Mannschaft tatkräftige Unterstützung redlich verdient. Das kann auch zusätzliche Kräfte freisetzen.

Hoffmann: Ich glaube nicht, dass das ein größerer Faktor sein wird. Vor zwei Jahren hatten wir im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft vor mehr als 33.000 Zuschauern im Stadion der Profis ein Heimspiel gegen Bayern München. Und ich hatte nicht den Eindruck, dass die Kulisse eine der beiden Mannschaften gehemmt hätte. Ganz im Gegenteil. Die Atmosphäre wurde aufgesogen. Daher gehe ich davon aus, dass das wieder der Fall sein wird.

DFB.de: Wie sehr helfen große sportliche Erfolge bei der Ausbildung der Spieler?

Teufel: Das gehört zur Entwicklung dazu. Titelgewinne können den Spielern einen Impuls für ihren weiteren Weg gehen. Allein aus den Endspielen können die Jungs auch schon viel lernen. Die Drucksituation oder die zusätzliche Aufmerksamkeit bereitet die Spieler schon auf die Profikarriere vor.

Hoffmann: Das ist ein wichtiger Faktor. Wir wollen die Spieler dazu erziehen, immer gewinnen zu wollen. Je früher sie das verinnerlicht haben, umso besser. Genauso gehört es auch dazu, den richtigen Umgang mit Niederlagen zu finden und aus ihnen zu lernen. Die technische und taktische Ausbildung der Spieler spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle.

DFB.de: Worauf wird es im Finale ankommen?

Teufel: Wir müssen das auf den Platz bringen, was uns in den vergangenen Wochen ausgezeichnet hat: Ein hoher Aufwand und eine hohe Intensität. Wir wollen immer aktiv sein und spielerische Lösungen finden. Wir werden auch gegen Borussia Dortmund einen guten Plan parat haben.

Hoffmann: Ich sehe keinen Favoriten. Daher wird die Tagesform eine große Rolle spielen. Wir glauben an unsere Qualitäten, sind aber auch dazu bereit, alles dafür zu tun, um uns das nötige Quäntchen Glück zu erarbeiten.

DFB.de: Wie ist die personelle Situation?

Teufel: Wir können personell nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Stürmer Kevin Grimm fällt wegen seines Kreuzbandrisses weiterhin aus.

Hoffmann: Bei uns sieht es soweit recht gut aus. Torhüter Luca Unbehaun fällt nach seiner Knie-OP weiterhin aus, auch Offensivspieler Alaa Bakir ist wegen einer Knieverletzung noch nicht fit. Dafür hat Innenverteidiger Julius Schell nach seiner Fußprellung wieder mittrainiert und steht uns im Finale zur Verfügung.

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