Ter Stegen: "Wenn man dasselbe Ziel verfolgt, ist alles leichter"

Die Sonne Sotschis brät jeden durch, der den Fehler gemacht hat, sich hier bei gefühlten 30 Grad auf den Trainingsplatz zu stellen. Ein paar Schirme bieten Schutz, mächtig heiß ist es trotzdem. Vor dem Halbfinale gegen Mexiko (ab 20 Uhr, live in der ARD und im DFB.de-Liveticker) drängen sich die mit nach Russland zum Confed Cup an die Schwarzmeerküste gereisten Journalisten rund um sechs Nationalspieler. Viele T-Shirts sind durchgeschwitzt. Auf der Stirn von Marc-André ter Stegen dagegen - keine einzige Schweißperle. In den nächsten Spielen wird der 25 Jahre alte Torhüter auf Chicharito und dann vielleicht auf Alexis Sánchez treffen. Es ist jetzt keine völlig haltlose Spekulation, dass ter Stegen einige Bälle von zwei der besten Stürmer des Weltfußballs parieren muss, wenn diese junge, neu zusammengestellte deutsche Mannschaft tatsächlich den Titel gewinnen will.

"Man bereitet sich auf alles vor", antwortet er, als ihn ein Journalist fragt, ob er denn schon die präferierten Ecken der Mexikaner beim möglichen Elfmeterschießen kenne. "Chicharito ist kein Unbekannter. Er hat einen absoluten Torriecher", sagt er.

"Haben Möglichkeit, das Turnier zu gewinnen"

Heute Abend trifft Deutschland also im Halbfinale des FIFA Confederations Cup, der zehnten und vielleicht letzten Auflage dieses Turniers, auf Mexiko. Und bei aller Sachlichkeit spürt ter Stegen natürlich auch die große Vorfreude auf das hochklassige Duell mit dem Nord- und Mittelamerikameister. "Wir haben die Möglichkeit, das Turnier zu gewinnen. Alle sind heiß darauf, jetzt das Beste rauszuholen."

Gerade einmal drei Wochen ist die Mannschaft nun zusammen, in kurzer Zeit musste vieles einstudiert werden. Niklas Süle, Antonio Rüdiger oder Shkodran Mustafi besetzen vor ihm die deutsche Innenverteidigung. Das Zusammenspiel, das Verständnis füreinander, die Raumaufteilung – das alles klappt sehr gut. Als ihn ein Journalist fragt, wie man es denn geschafft habe, so schnell zusammenzufinden, sagt er: "Wenn man dasselbe Ziel verfolgt, ist alles leichter."

"Haben hier eine sehr talentierte Mannschaft"

Er fühlt sich wohl in dieser Gruppe junger und neuer Nationalspieler. "Wir haben hier eine sehr talentierte Mannschaft. Alle Spieler haben ja in den Ligen schon viel Erfahrung gesammelt. Unsere Gruppe haben wir mit einer absoluten Überzeugung im Team gewonnen", so der Keeper des FC Barcelona.

Seit dem zweiten Gruppenspiel gegen Chile ist ter Stegen die deutsche Nummer eins beim Confed Cup und damit, so wird das bewertet, ja auch ein bisschen die Nummer zwei insgesamt. Bundestrainer Joachim Löw hatte seine Wahl beim Turnier in Russland auf der letzten PK vor dem Halbfinale wie folgt erklärt: "Für einen Torwart ist es wichtig, zwei, drei Spiele am Stück zu machen. Marc hat eine unglaublich gute Spielauslösung." Ter Stegen ist Realist. Auch der lange Zweikampf mit Claudio Bravo bei Barca hat ihn gestählt. In seinem ersten Jahr in Katalonien gewann er mit dem Team das Triple. Bravo spielte in der Liga, er im Pokal und in der Champions League. Barcelona gewann alle drei Titel.

"Barca hat mich auf neues Niveau gebracht"

Im Sommer 2016 wurde ter Stegen zum Stammtorwart in allen Wettbewerben befördert. Jetzt weiß er "zu 100 Prozent", dass er gegen Mexiko spielen wird. Sicherheit macht stark, man muss nur Lob und Anerkennung richtig einordnen. "Es ist schön, wenn Leute sagen, ich sei einer der Gewinner des Turniers", sagt er: "Für mich zählt aber nur, dass der Trainer mir das Vertrauen gibt."

Zur Saison 2014/2015 war der gebürtige Mönchengladbacher damals zum FC Barcelona gewechselt. Vor einem Monat verlängerte der Klub seinen Vertrag vorzeitig bis 2022. Über eine sehr, sehr hohe festgelegte Ablösesumme wurde in den Medien berichtet. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen sagte er dazu: "Es zeigt, was der Verein von einem hält." Und er hält viel von seinem Verein: "Ich habe in den Jahren in Barcelona vieles gelernt. Der Klub und der Torwarttrainer in Barcelona haben mich auf ein neues Niveau gebracht, persönlich, aber auch fußballerisch."

Dieses Niveau wird nun wieder in der Nationalmannschaft getestet. Gegen Chicharito und, wer weiß, dann im Endspiel gegen Alexis Sánchez. Marc-André ter Stegen blickt dem gelassen entgegen: "Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben, und hoffe, dass es am Ende gut ausgeht."

[th]

Die Sonne Sotschis brät jeden durch, der den Fehler gemacht hat, sich hier bei gefühlten 30 Grad auf den Trainingsplatz zu stellen. Ein paar Schirme bieten Schutz, mächtig heiß ist es trotzdem. Vor dem Halbfinale gegen Mexiko (ab 20 Uhr, live in der ARD und im DFB.de-Liveticker) drängen sich die mit nach Russland zum Confed Cup an die Schwarzmeerküste gereisten Journalisten rund um sechs Nationalspieler. Viele T-Shirts sind durchgeschwitzt. Auf der Stirn von Marc-André ter Stegen dagegen - keine einzige Schweißperle. In den nächsten Spielen wird der 25 Jahre alte Torhüter auf Chicharito und dann vielleicht auf Alexis Sánchez treffen. Es ist jetzt keine völlig haltlose Spekulation, dass ter Stegen einige Bälle von zwei der besten Stürmer des Weltfußballs parieren muss, wenn diese junge, neu zusammengestellte deutsche Mannschaft tatsächlich den Titel gewinnen will.

"Man bereitet sich auf alles vor", antwortet er, als ihn ein Journalist fragt, ob er denn schon die präferierten Ecken der Mexikaner beim möglichen Elfmeterschießen kenne. "Chicharito ist kein Unbekannter. Er hat einen absoluten Torriecher", sagt er.

"Haben Möglichkeit, das Turnier zu gewinnen"

Heute Abend trifft Deutschland also im Halbfinale des FIFA Confederations Cup, der zehnten und vielleicht letzten Auflage dieses Turniers, auf Mexiko. Und bei aller Sachlichkeit spürt ter Stegen natürlich auch die große Vorfreude auf das hochklassige Duell mit dem Nord- und Mittelamerikameister. "Wir haben die Möglichkeit, das Turnier zu gewinnen. Alle sind heiß darauf, jetzt das Beste rauszuholen."

Gerade einmal drei Wochen ist die Mannschaft nun zusammen, in kurzer Zeit musste vieles einstudiert werden. Niklas Süle, Antonio Rüdiger oder Shkodran Mustafi besetzen vor ihm die deutsche Innenverteidigung. Das Zusammenspiel, das Verständnis füreinander, die Raumaufteilung – das alles klappt sehr gut. Als ihn ein Journalist fragt, wie man es denn geschafft habe, so schnell zusammenzufinden, sagt er: "Wenn man dasselbe Ziel verfolgt, ist alles leichter."

"Haben hier eine sehr talentierte Mannschaft"

Er fühlt sich wohl in dieser Gruppe junger und neuer Nationalspieler. "Wir haben hier eine sehr talentierte Mannschaft. Alle Spieler haben ja in den Ligen schon viel Erfahrung gesammelt. Unsere Gruppe haben wir mit einer absoluten Überzeugung im Team gewonnen", so der Keeper des FC Barcelona.

Seit dem zweiten Gruppenspiel gegen Chile ist ter Stegen die deutsche Nummer eins beim Confed Cup und damit, so wird das bewertet, ja auch ein bisschen die Nummer zwei insgesamt. Bundestrainer Joachim Löw hatte seine Wahl beim Turnier in Russland auf der letzten PK vor dem Halbfinale wie folgt erklärt: "Für einen Torwart ist es wichtig, zwei, drei Spiele am Stück zu machen. Marc hat eine unglaublich gute Spielauslösung." Ter Stegen ist Realist. Auch der lange Zweikampf mit Claudio Bravo bei Barca hat ihn gestählt. In seinem ersten Jahr in Katalonien gewann er mit dem Team das Triple. Bravo spielte in der Liga, er im Pokal und in der Champions League. Barcelona gewann alle drei Titel.

"Barca hat mich auf neues Niveau gebracht"

Im Sommer 2016 wurde ter Stegen zum Stammtorwart in allen Wettbewerben befördert. Jetzt weiß er "zu 100 Prozent", dass er gegen Mexiko spielen wird. Sicherheit macht stark, man muss nur Lob und Anerkennung richtig einordnen. "Es ist schön, wenn Leute sagen, ich sei einer der Gewinner des Turniers", sagt er: "Für mich zählt aber nur, dass der Trainer mir das Vertrauen gibt."

Zur Saison 2014/2015 war der gebürtige Mönchengladbacher damals zum FC Barcelona gewechselt. Vor einem Monat verlängerte der Klub seinen Vertrag vorzeitig bis 2022. Über eine sehr, sehr hohe festgelegte Ablösesumme wurde in den Medien berichtet. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen sagte er dazu: "Es zeigt, was der Verein von einem hält." Und er hält viel von seinem Verein: "Ich habe in den Jahren in Barcelona vieles gelernt. Der Klub und der Torwarttrainer in Barcelona haben mich auf ein neues Niveau gebracht, persönlich, aber auch fußballerisch."

Dieses Niveau wird nun wieder in der Nationalmannschaft getestet. Gegen Chicharito und, wer weiß, dann im Endspiel gegen Alexis Sánchez. Marc-André ter Stegen blickt dem gelassen entgegen: "Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben, und hoffe, dass es am Ende gut ausgeht."

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