Tellenbröker: "Lange auf Erfolgswelle surfen"

Maren Tellenbröker, Vizekapitänin beim FSV Gütersloh in der 2. Frauen-Bundesliga, ist nach einem Abstecher zum niederländischen Erstligisten FC Twente Enschede in ihre ostwestfälische Heimat zurückgekehrt. Im DFB.de -Interview spricht die 22 Jahre alte Studentin mit Mitarbeiter Peter Haidinger über ihre Erfahrung im Ausland, den gelungenen Saisonstart und den kommenden Gegner 1. FC Nürnberg.

DFB.de: Einen Tag nach Ihrem 22. Geburtstag waren Sie mit dem FSV Gütersloh bei Ihrem früheren Verein FC Carl Zeiss Jena zu Gast. War es für Sie ein ganz besonderes Fußballwochenende, Frau Tellenbröker?

Maren Tellenbröker: Es ist immer etwas Besonderes, wenn man gegen seine ehemaligen Teamkolleginnen spielt. Es wäre noch schöner gewesen, wenn wir die Partie gewonnen hätten. (lacht) Nach Jena zurückzukehren, hat mir dennoch großen Spaß gemacht. Ich durfte viele Hände schütteln und es gab auch zahlreiche Umarmungen.

DFB.de: In Jena hatten Sie unter anderem Ihr Debüt in der FLYERALARM Frauen- Bundesliga gegeben und Ihre Schulausbildung mit dem Abitur abgeschlossen. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit der Zeit?

Tellenbröker: In Jena konnte ich mir meinen Traum, in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu spielen, schon im Alter von 16 Jahren erfüllen. Das Gesamtpaket mit Schule und Training war perfekt. Das werde ich nie vergessen. Ich habe noch viele Freunde in Jena und die Stadt in mein Herz geschlossen.

DFB.de: Wie sehr hat Sie der späte Gegentreffer zum 2:2-Ausgleich in der Nachspielzeit geärgert?

Tellenbröker: Es war schon sehr hart, zumal wir auch schon in der ersten Spielminute durch dieselbe Torschützin in Rückstand geraten waren. Wir hatten den Start verschlafen, waren auch in der Nachspielzeit nicht ganz wach. Aus diesen Fehlern müssen wir lernen und es beim nächsten Mal besser machen.

DFB.de: Nach fünf Spieltagen in der 2. Frauen-Bundesliga ist der FSV Gütersloh noch unbesiegt. Wie bewerten Sie den Saisonstart?

Tellenbröker: Wir sind sehr zufrieden, wollen den guten Saisonstart aber nicht überbewerten. Wir wissen, was wir bislang geleistet haben, aber es kann noch viel passieren.

DFB.de: Welche Qualitäten zeichnen die Mannschaft aus und in welchen Bereichen kann oder muss sich das Team noch steigern?

Tellenbröker: Das Team hat einen ausgeprägten Siegeswillen, spielt mutig nach vorne. Wir geben nie auf, können auch mit Rückständen umgehen und in der zweiten Halbzeit immer noch etwas draufpacken. Im Spielaufbau sehe ich noch Luft nach oben. Auch unsere Ballbesitzphasen könnten noch etwas länger andauern.​

DFB.de: Als Tabellendritter rangiert der FSV nur zwei Punkte hinter der SG 99 Andernach und RB Leipzig, die auf den beiden Aufstiegsplätzen rangieren. Wie stehen aus Ihrer Sicht die Chancen, bis zum Schluss ganz oben mitzuspielen?

Tellenbröker: Wir wollen auf dieser Erfolgswelle möglichst lange surfen. Für welche Platzierung es am Ende reicht, werden wir sehen. Wenn wir unsere Stärken konstant auf den Platz bringen, bin ich guter Dinge, dass wir uns oben festsetzen können. Das Potenzial dazu besitzen wir auf jeden Fall.

DFB.de: Ist es in dieser Saison das erklärte Ziel des Vereins und des Teams, den Aufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga zumindest anzustreben?

Tellenbröker: Mittelfristig streben wir dieses Ziel an, würden uns aber auch nicht gegen einen frühzeitigen Aufstieg wehren. (lacht) Vor Saisonbeginn wurde dieses Ziel jedenfalls nicht ausgegeben. Wir wollen weiter fleißig Punkte sammeln. Die Erfolge geben uns auf jeden Fall Selbstvertrauen.

DFB.de: Sie haben es angesprochen: Schon im Alter von gerade einmal 16 Jahren waren Sie in der Bundesliga am Ball. Lautet daher Ihr persönliches Ziel, die Rückkehr in die höchste Spielklasse zu schaffen?

Tellenbröker: Diesen Druck will ich mir nicht auferlegen. Ich fühle mich beim FSV Gütersloh sehr wohl, spiele gerne in der 2. Frauen-Bundesliga und bin momentan überglücklich.

DFB.de: Warum?

Tellenbröker: Als gebürtige Bielefelderin bin ich froh, dass ich wieder nah bei meiner Familie und meinen Freunden bin. Ich hatte mich zunächst im Fach Psychologie versucht, studiere jetzt aber Lehramt für die Grundschule. Ich bekomme alles super unter einen Hut, was auch ein Grund für meinen Wechsel zum FSV Gütersloh war.

DFB.de: Zuvor waren Sie sechs Monate für den niederländischen Erstligisten FC Twente Enschede aktiv. Wie hat es Ihnen dort gefallen und wie würden Sie die Unterschiede zum deutschen Fußball beschreiben?

Tellenbröker: Beim FC Twente Enschede hatten wir einen eigenen Trainingsplatz, eine große Physioabteilung, unsere Wäsche wurde gewaschen und vieles mehr. Der Fußball in den Niederlanden ist mehr auf Technik und Taktik angelegt.

DFB.de: Mit Carin Bakhuis in Meppen und Robert de Paauw in Leverkusen sind gerade zwei Trainer*innen in die Frauen-Bundesliga gekommen, die zuvor mit dem FC Twente in Holland Meister geworden waren. Kann das eine Bereicherung sein?

Tellenbröker: Ich denke, dass beide neue Impulse und Ideen einbringen werden. Für eine Mannschaft ist es sicherlich interessant, unter einem ausländischen Trainer zu arbeiten und neue Sichtweisen kennenzulernen. Bei einem Testspiel gegen den SV Meppen hatte ich mich zuletzt noch mit Carin unterhalten. Sie muss jetzt immer Deutsch reden und ich nicht mehr Holländisch, meinte sie. Das fand ich sehr lustig. (lacht)

DFB.de: Beim FSV Gütersloh haben Sie mit Britta Hainke jetzt ebenfalls eine Cheftrainerin, was im Frauenfußball noch keineswegs selbstverständlich ist. Wie funktioniert die Zusammenarbeit?

Tellenbröker: Durchweg gut. Britta hat sehr viel Ahnung vom Fußball und durch ihre menschliche Art und Weise bereichert sie das Team. Sie kann uns sehr gut motivieren, hat einen großen Anteil am Erfolg und schafft es, dass wir auf dem Platz als Einheit auftreten.

DFB.de: Sehen Sie sich als Führungsspielerin im Team?

Tellenbröker: Ich bin als Vizekapitänin zwar vielleicht nicht die Lauteste auf dem Platz, würde aber aufgrund meiner Erfahrung das schon so sehen. In dieser Saison werde ich im defensiven Mittelfeld eingesetzt, gebe etwas leisere Kommandos, sodass es nicht jeder gleich mitbekommt.

DFB.de: Am Sonntag geht es gegen den 1. FC Nürnberg. Zählen Sie den Club zu den direkten Konkurrenten?

Tellenbröker: Die Spiele gegen den 1. FC Nürnberg waren nie einfach. Sie haben schon in der vergangenen Saison im oberen Drittel mitgespielt. Das kommt nicht von ungefähr.

DFB.de: Was nehmen Sie sich vor und worauf wird es ankommen, um einen weiteren Heimsieg zu landen?

Tellenbröker: Wir müssen sofort hellwach sein und dürfen möglichst kein schnelles Gegentor kassieren. Als Team müssen wir die Zweikämpfe annehmen und vorne unsere Chancen konsequent nutzen. Wir wollen unsere gute Heimbilanz mit dem nächsten Dreier ausbauen.

[mspw]

Maren Tellenbröker, Vizekapitänin beim FSV Gütersloh in der 2. Frauen-Bundesliga, ist nach einem Abstecher zum niederländischen Erstligisten FC Twente Enschede in ihre ostwestfälische Heimat zurückgekehrt. Im DFB.de -Interview spricht die 22 Jahre alte Studentin mit Mitarbeiter Peter Haidinger über ihre Erfahrung im Ausland, den gelungenen Saisonstart und den kommenden Gegner 1. FC Nürnberg.

DFB.de: Einen Tag nach Ihrem 22. Geburtstag waren Sie mit dem FSV Gütersloh bei Ihrem früheren Verein FC Carl Zeiss Jena zu Gast. War es für Sie ein ganz besonderes Fußballwochenende, Frau Tellenbröker?

Maren Tellenbröker: Es ist immer etwas Besonderes, wenn man gegen seine ehemaligen Teamkolleginnen spielt. Es wäre noch schöner gewesen, wenn wir die Partie gewonnen hätten. (lacht) Nach Jena zurückzukehren, hat mir dennoch großen Spaß gemacht. Ich durfte viele Hände schütteln und es gab auch zahlreiche Umarmungen.

DFB.de: In Jena hatten Sie unter anderem Ihr Debüt in der FLYERALARM Frauen- Bundesliga gegeben und Ihre Schulausbildung mit dem Abitur abgeschlossen. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit der Zeit?

Tellenbröker: In Jena konnte ich mir meinen Traum, in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu spielen, schon im Alter von 16 Jahren erfüllen. Das Gesamtpaket mit Schule und Training war perfekt. Das werde ich nie vergessen. Ich habe noch viele Freunde in Jena und die Stadt in mein Herz geschlossen.

DFB.de: Wie sehr hat Sie der späte Gegentreffer zum 2:2-Ausgleich in der Nachspielzeit geärgert?

Tellenbröker: Es war schon sehr hart, zumal wir auch schon in der ersten Spielminute durch dieselbe Torschützin in Rückstand geraten waren. Wir hatten den Start verschlafen, waren auch in der Nachspielzeit nicht ganz wach. Aus diesen Fehlern müssen wir lernen und es beim nächsten Mal besser machen.

DFB.de: Nach fünf Spieltagen in der 2. Frauen-Bundesliga ist der FSV Gütersloh noch unbesiegt. Wie bewerten Sie den Saisonstart?

Tellenbröker: Wir sind sehr zufrieden, wollen den guten Saisonstart aber nicht überbewerten. Wir wissen, was wir bislang geleistet haben, aber es kann noch viel passieren.

DFB.de: Welche Qualitäten zeichnen die Mannschaft aus und in welchen Bereichen kann oder muss sich das Team noch steigern?

Tellenbröker: Das Team hat einen ausgeprägten Siegeswillen, spielt mutig nach vorne. Wir geben nie auf, können auch mit Rückständen umgehen und in der zweiten Halbzeit immer noch etwas draufpacken. Im Spielaufbau sehe ich noch Luft nach oben. Auch unsere Ballbesitzphasen könnten noch etwas länger andauern.​

DFB.de: Als Tabellendritter rangiert der FSV nur zwei Punkte hinter der SG 99 Andernach und RB Leipzig, die auf den beiden Aufstiegsplätzen rangieren. Wie stehen aus Ihrer Sicht die Chancen, bis zum Schluss ganz oben mitzuspielen?

Tellenbröker: Wir wollen auf dieser Erfolgswelle möglichst lange surfen. Für welche Platzierung es am Ende reicht, werden wir sehen. Wenn wir unsere Stärken konstant auf den Platz bringen, bin ich guter Dinge, dass wir uns oben festsetzen können. Das Potenzial dazu besitzen wir auf jeden Fall.

DFB.de: Ist es in dieser Saison das erklärte Ziel des Vereins und des Teams, den Aufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga zumindest anzustreben?

Tellenbröker: Mittelfristig streben wir dieses Ziel an, würden uns aber auch nicht gegen einen frühzeitigen Aufstieg wehren. (lacht) Vor Saisonbeginn wurde dieses Ziel jedenfalls nicht ausgegeben. Wir wollen weiter fleißig Punkte sammeln. Die Erfolge geben uns auf jeden Fall Selbstvertrauen.

DFB.de: Sie haben es angesprochen: Schon im Alter von gerade einmal 16 Jahren waren Sie in der Bundesliga am Ball. Lautet daher Ihr persönliches Ziel, die Rückkehr in die höchste Spielklasse zu schaffen?

Tellenbröker: Diesen Druck will ich mir nicht auferlegen. Ich fühle mich beim FSV Gütersloh sehr wohl, spiele gerne in der 2. Frauen-Bundesliga und bin momentan überglücklich.

DFB.de: Warum?

Tellenbröker: Als gebürtige Bielefelderin bin ich froh, dass ich wieder nah bei meiner Familie und meinen Freunden bin. Ich hatte mich zunächst im Fach Psychologie versucht, studiere jetzt aber Lehramt für die Grundschule. Ich bekomme alles super unter einen Hut, was auch ein Grund für meinen Wechsel zum FSV Gütersloh war.

DFB.de: Zuvor waren Sie sechs Monate für den niederländischen Erstligisten FC Twente Enschede aktiv. Wie hat es Ihnen dort gefallen und wie würden Sie die Unterschiede zum deutschen Fußball beschreiben?

Tellenbröker: Beim FC Twente Enschede hatten wir einen eigenen Trainingsplatz, eine große Physioabteilung, unsere Wäsche wurde gewaschen und vieles mehr. Der Fußball in den Niederlanden ist mehr auf Technik und Taktik angelegt.

DFB.de: Mit Carin Bakhuis in Meppen und Robert de Paauw in Leverkusen sind gerade zwei Trainer*innen in die Frauen-Bundesliga gekommen, die zuvor mit dem FC Twente in Holland Meister geworden waren. Kann das eine Bereicherung sein?

Tellenbröker: Ich denke, dass beide neue Impulse und Ideen einbringen werden. Für eine Mannschaft ist es sicherlich interessant, unter einem ausländischen Trainer zu arbeiten und neue Sichtweisen kennenzulernen. Bei einem Testspiel gegen den SV Meppen hatte ich mich zuletzt noch mit Carin unterhalten. Sie muss jetzt immer Deutsch reden und ich nicht mehr Holländisch, meinte sie. Das fand ich sehr lustig. (lacht)

DFB.de: Beim FSV Gütersloh haben Sie mit Britta Hainke jetzt ebenfalls eine Cheftrainerin, was im Frauenfußball noch keineswegs selbstverständlich ist. Wie funktioniert die Zusammenarbeit?

Tellenbröker: Durchweg gut. Britta hat sehr viel Ahnung vom Fußball und durch ihre menschliche Art und Weise bereichert sie das Team. Sie kann uns sehr gut motivieren, hat einen großen Anteil am Erfolg und schafft es, dass wir auf dem Platz als Einheit auftreten.

DFB.de: Sehen Sie sich als Führungsspielerin im Team?

Tellenbröker: Ich bin als Vizekapitänin zwar vielleicht nicht die Lauteste auf dem Platz, würde aber aufgrund meiner Erfahrung das schon so sehen. In dieser Saison werde ich im defensiven Mittelfeld eingesetzt, gebe etwas leisere Kommandos, sodass es nicht jeder gleich mitbekommt.

DFB.de: Am Sonntag geht es gegen den 1. FC Nürnberg. Zählen Sie den Club zu den direkten Konkurrenten?

Tellenbröker: Die Spiele gegen den 1. FC Nürnberg waren nie einfach. Sie haben schon in der vergangenen Saison im oberen Drittel mitgespielt. Das kommt nicht von ungefähr.

DFB.de: Was nehmen Sie sich vor und worauf wird es ankommen, um einen weiteren Heimsieg zu landen?

Tellenbröker: Wir müssen sofort hellwach sein und dürfen möglichst kein schnelles Gegentor kassieren. Als Team müssen wir die Zweikämpfe annehmen und vorne unsere Chancen konsequent nutzen. Wir wollen unsere gute Heimbilanz mit dem nächsten Dreier ausbauen.

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