TeBe-Coach Kerwin: "Wir genießen jede Minute Bundesliga"

Die U 17 von Tennis Borussia Berlin hätte nach aktuellem Stand ihr Saisonziel in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga erreicht. Der Aufsteiger aus der Hauptstadt, der von Andreas Kerwin (33) trainiert wird, liegt knapp über dem Strich. Im DFB.de-Interview spricht Kerwin mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über das Derby beim Spitzenreiter Hertha BSC.

DFB.de: Sie befinden sich mit Ihrer Mannschaft mitten in einer dreiwöchigen Punktspielpause. Wie nutzen Sie die Zeit?

Andreas Kerwin: Wir haben die Trainingsintensität wegen der Belastungen in den Wochen zuvor zunächst ein wenig gedrosselt. Ich habe unseren Spielern zwischenzeitlich auch drei Tage freigegeben. Sie sollten den Kopf frei bekommen. Schließlich lastet Wochenende für Wochenende Druck auf ihnen. Was das angeht, tat die Spielpause uns allen gut. Als Trainer konnte ich die Zeit nutzen, um das Videostudium zu intensivieren. Jetzt geht unser Blick auf das Derby bei Hertha BSC.

DFB.de: In die Pause war TeBe mit einem 2:5 gegen den Hamburger SV gegangen. Wie haben Sie das Spiel aufgearbeitet?

Kerwin: Das Ergebnis spiegelte nicht den Spielverlauf wider. Der HSV war die effektivere Mannschaft. Wir hatten zwar viele Großchancen, konnten jedoch kein Kapital daraus schlagen. Dennoch hat unsere Mannschaft auch in dieser Partie gezeigt, dass die Entwicklung insgesamt in die richtige Richtung geht.

DFB.de: Als Aufsteiger sammelte Ihr Team 22 Punkte aus 20 Spielen. Ein Zähler beträgt der Vorsprung auf einen Abstiegsrang. Liegen Sie damit im Soll?

Kerwin: Im Sommer waren wir in der Staffel Nord/Nordost zusammen mit dem SC Borgfeld, dessen erste Mannschaft ebenfalls in der Oberliga an den Start geht, zu den "Exoten" gezählt worden. Wir haben uns bisher in einer extrem ausgeglichen Liga teuer verkauft. Einige Punkte haben wir dennoch liegen lassen. Ich erinnere mich beispielsweise an die Unentschieden gegen Holstein Kiel oder den FC Energie Cottbus. Jeweils mussten wir den Ausgleichstreffer erst kurz vor Schluss hinnehmen.

DFB.de: Was zeichnet Ihr Team besonders aus?

Kerwin: Wir gehören qualitativ sicher nicht zu den besten Mannschaften. Aber wir gleichen das mit unserer exzellenten Mentalität aus. Jeder von uns genießt jede Minute in der Bundesliga. Wir nehmen jeden Zweikampf mit enormem Willen und Leidenschaft an. Doch wir haben uns auch spielerisch weiterentwickelt. Wir erspielen uns unsere Chancen. Sie sind kein Zufallsprodukt oder resultieren nur aus Standardsituationen.

DFB.de: In welchen Bereichen gibt es die meiste Luft nach oben?

Kerwin: Defensiv müssen wir in den nächsten Spielen noch besser stehen. Es entspricht unserer Philosophie und auch meiner bevorzugten Spielweise, stets offensiv zu denken. Das Risiko von Gegentreffern wird dann nun einmal größer. Dennoch arbeiten wir viel im taktischen Bereich, um unsere Abstände zu verbessern und das Risiko von Gegentoren zu minimieren.

DFB.de: Nächster Gegner ist heute der große Nachbar und Tabellenführer Hertha BSC. Im Hinspiel gab es ein überraschendes 1:0. Lässt sich das wiederholen?

Kerwin: Wir sind bisher die einzige Mannschaft, die Hertha BSC in dieser Saison bezwingen konnte. Und wir fahren nicht zum Rückspiel, um uns nur die Anlage anzuschauen. Wir wollen und können etwas mitnehmen. Selbstverständlich wissen wir, dass wir gegen die beste Mannschaft der Liga einen Sahnetag und nicht zuletzt auch das notwendige Spielglück benötigen.

DFB.de: Die erste Mannschaft von Tennis Borussia spielt in der fünftklassigen NOFV-Oberliga Nord. Mit welchen Nachteilen ist das verbunden?

Kerwin: Zugegeben: Wenn wir bei Vereinen wie RB Leipzig zu Gast sind, bekommt der eine oder andere schon große Augen. Viele Vereine haben im Bereich der Infrastruktur uns gegenüber einen Vorteil. Ich denke aber nicht, dass das in den 80 Minuten am Wochenende eine entscheidende Rolle spielt.

DFB.de: Was würde der Klassenverbleib der U 17 bedeuten?

Kerwin: Das wäre für uns wie der Gewinn der Deutschen Meisterschaft.

DFB.de: In Berlin gibt es eine große Dichte von Vereinen. Wie überzeugen Sie Spieler von TeBe?

Kerwin: Tennis Borussia Berlin hat nach wie vor einen guten Namen. Spieler wissen, dass sie sich bei uns im Nachwuchsbereich mit den Besten messen können, wenn es uns gelingt, in der Klasse zu bleiben. Das wäre auf jeden Fall ein Pfund.

DFB.de: Wie gestalten sich die Planungen für die kommende Saison?

Kerwin: Wie schon vor der vergangenen Spielzeit planen wir zweigleisig. Damals mussten wir in die Relegation gegen den VfL Osnabrück und wussten daher lange nicht, ob der Zug Richtung Bundesliga oder Regionalliga fährt. Die Spieler, die sich bis jetzt für uns entschieden haben, würden mit uns auch in die Regionalliga gehen.

DFB.de: Sie sind seit eineinhalb Jahren Trainer im Nachwuchsbereich von Tennis Borussia. Was gefällt Ihnen besonders gut?

Kerwin: Die Arbeit mit den Jungs bereitet mir eine Riesenfreude. Die Trainingsbeteiligung ist konstant hoch. Jeder ist mit vollem Eifer bei der Sache und will sich für einen Einsatz in der Bundesliga empfehlen.

[mspw]

Die U 17 von Tennis Borussia Berlin hätte nach aktuellem Stand ihr Saisonziel in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga erreicht. Der Aufsteiger aus der Hauptstadt, der von Andreas Kerwin (33) trainiert wird, liegt knapp über dem Strich. Im DFB.de-Interview spricht Kerwin mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über das Derby beim Spitzenreiter Hertha BSC.

DFB.de: Sie befinden sich mit Ihrer Mannschaft mitten in einer dreiwöchigen Punktspielpause. Wie nutzen Sie die Zeit?

Andreas Kerwin: Wir haben die Trainingsintensität wegen der Belastungen in den Wochen zuvor zunächst ein wenig gedrosselt. Ich habe unseren Spielern zwischenzeitlich auch drei Tage freigegeben. Sie sollten den Kopf frei bekommen. Schließlich lastet Wochenende für Wochenende Druck auf ihnen. Was das angeht, tat die Spielpause uns allen gut. Als Trainer konnte ich die Zeit nutzen, um das Videostudium zu intensivieren. Jetzt geht unser Blick auf das Derby bei Hertha BSC.

DFB.de: In die Pause war TeBe mit einem 2:5 gegen den Hamburger SV gegangen. Wie haben Sie das Spiel aufgearbeitet?

Kerwin: Das Ergebnis spiegelte nicht den Spielverlauf wider. Der HSV war die effektivere Mannschaft. Wir hatten zwar viele Großchancen, konnten jedoch kein Kapital daraus schlagen. Dennoch hat unsere Mannschaft auch in dieser Partie gezeigt, dass die Entwicklung insgesamt in die richtige Richtung geht.

DFB.de: Als Aufsteiger sammelte Ihr Team 22 Punkte aus 20 Spielen. Ein Zähler beträgt der Vorsprung auf einen Abstiegsrang. Liegen Sie damit im Soll?

Kerwin: Im Sommer waren wir in der Staffel Nord/Nordost zusammen mit dem SC Borgfeld, dessen erste Mannschaft ebenfalls in der Oberliga an den Start geht, zu den "Exoten" gezählt worden. Wir haben uns bisher in einer extrem ausgeglichen Liga teuer verkauft. Einige Punkte haben wir dennoch liegen lassen. Ich erinnere mich beispielsweise an die Unentschieden gegen Holstein Kiel oder den FC Energie Cottbus. Jeweils mussten wir den Ausgleichstreffer erst kurz vor Schluss hinnehmen.

DFB.de: Was zeichnet Ihr Team besonders aus?

Kerwin: Wir gehören qualitativ sicher nicht zu den besten Mannschaften. Aber wir gleichen das mit unserer exzellenten Mentalität aus. Jeder von uns genießt jede Minute in der Bundesliga. Wir nehmen jeden Zweikampf mit enormem Willen und Leidenschaft an. Doch wir haben uns auch spielerisch weiterentwickelt. Wir erspielen uns unsere Chancen. Sie sind kein Zufallsprodukt oder resultieren nur aus Standardsituationen.

DFB.de: In welchen Bereichen gibt es die meiste Luft nach oben?

Kerwin: Defensiv müssen wir in den nächsten Spielen noch besser stehen. Es entspricht unserer Philosophie und auch meiner bevorzugten Spielweise, stets offensiv zu denken. Das Risiko von Gegentreffern wird dann nun einmal größer. Dennoch arbeiten wir viel im taktischen Bereich, um unsere Abstände zu verbessern und das Risiko von Gegentoren zu minimieren.

DFB.de: Nächster Gegner ist heute der große Nachbar und Tabellenführer Hertha BSC. Im Hinspiel gab es ein überraschendes 1:0. Lässt sich das wiederholen?

Kerwin: Wir sind bisher die einzige Mannschaft, die Hertha BSC in dieser Saison bezwingen konnte. Und wir fahren nicht zum Rückspiel, um uns nur die Anlage anzuschauen. Wir wollen und können etwas mitnehmen. Selbstverständlich wissen wir, dass wir gegen die beste Mannschaft der Liga einen Sahnetag und nicht zuletzt auch das notwendige Spielglück benötigen.

DFB.de: Die erste Mannschaft von Tennis Borussia spielt in der fünftklassigen NOFV-Oberliga Nord. Mit welchen Nachteilen ist das verbunden?

Kerwin: Zugegeben: Wenn wir bei Vereinen wie RB Leipzig zu Gast sind, bekommt der eine oder andere schon große Augen. Viele Vereine haben im Bereich der Infrastruktur uns gegenüber einen Vorteil. Ich denke aber nicht, dass das in den 80 Minuten am Wochenende eine entscheidende Rolle spielt.

DFB.de: Was würde der Klassenverbleib der U 17 bedeuten?

Kerwin: Das wäre für uns wie der Gewinn der Deutschen Meisterschaft.

DFB.de: In Berlin gibt es eine große Dichte von Vereinen. Wie überzeugen Sie Spieler von TeBe?

Kerwin: Tennis Borussia Berlin hat nach wie vor einen guten Namen. Spieler wissen, dass sie sich bei uns im Nachwuchsbereich mit den Besten messen können, wenn es uns gelingt, in der Klasse zu bleiben. Das wäre auf jeden Fall ein Pfund.

DFB.de: Wie gestalten sich die Planungen für die kommende Saison?

Kerwin: Wie schon vor der vergangenen Spielzeit planen wir zweigleisig. Damals mussten wir in die Relegation gegen den VfL Osnabrück und wussten daher lange nicht, ob der Zug Richtung Bundesliga oder Regionalliga fährt. Die Spieler, die sich bis jetzt für uns entschieden haben, würden mit uns auch in die Regionalliga gehen.

DFB.de: Sie sind seit eineinhalb Jahren Trainer im Nachwuchsbereich von Tennis Borussia. Was gefällt Ihnen besonders gut?

Kerwin: Die Arbeit mit den Jungs bereitet mir eine Riesenfreude. Die Trainingsbeteiligung ist konstant hoch. Jeder ist mit vollem Eifer bei der Sache und will sich für einen Einsatz in der Bundesliga empfehlen.

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