Sydney Lohmann: "Erleichterung ist groß"

Der FC Bayern steht vor dem Titelgewinn in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Im vorentscheidenden Spiel beim VfL Wolfsburg verteidigten die Münchnerinnen durch ein 1:1 ihre Tabellenführung. Das wichtige 1:0 war dabei der deutschen Nationalspielerin Sydney Lohmann gelungen. Im DFB.de-Interview spricht die 20-Jährige über die Ausgangslage vor den beiden noch ausstehenden Saisonspielen und die mögliche Krönung einer überragenden Serie bisher.

DFB.de: Wie wichtig war dieser Punktgewinn auf dem Weg zur deutschen Meisterschaft?

Sydney Lohmann: Dieser Punkt ist ganz, ganz, ganz wichtig. Wir wussten, dass wir punkten müssen, um unsere Tabellenführung zu verteidigen und alles weiterhin in der eigenen Hand zu haben. Wir haben auf Sieg gespielt. Aber am Ende können wir auch sagen, dass das 1:1 in Ordnung ist. Wenn wir die zwei nun noch ausstehenden Begegnungen positiv für uns entscheiden, haben wir es geschafft.

DFB.de: Sie haben bis zur 82. Minute sogar 1:0 geführt und hatten einen Lattenschuss. Überwiegt am Ende der Stolz über den Punktgewinn oder die Enttäuschung, dass es mit dem Sieg nicht geklappt hat?

Lohmann: Nein, wir sind nicht enttäuscht darüber, dass wir nicht drei Punkte geholt haben. Man muss auch ehrlich sein und sagen, dass wir in den ersten zehn Minuten in Rückstand hätten geraten können. Zum Glück haben wir diese Wolfsburger Druckphase schadlos überstanden. Danach sind wir gut in die Partie gekommen und sind verdient in Führung gegangen. Dann gab es Phasen für uns, Phasen für Wolfsburg. Klar hätten auch wir den Sack zumachen können. Das können wir im Nachgang nochmal analysieren. Es war insgesamt ein riesiger Kampf, den wir angenommen haben.

DFB.de: Es war über 90 Minuten ein sehr körperliches Duell.

Lohmann: Auf beiden Seiten gab es heiße Zweikämpfe. Auch Wolfsburg hatte seine Möglichkeiten. Ewa Pajor beispielsweise ist immer gefährlich. Gleichzeitig haben auch wir gezeigt, was wir draufhaben. Es war ein Duell auf Augenhöhe. Keiner hat dem anderen etwas geschenkt. Ich denke, dass auch die Fans am Fernseher auf ihre Kosten gekommen sind. Es war ein Alles-oder-nichts-Spiel für beide.

DFB.de: Wie glücklich sind Sie darüber, das wichtige 1:0 gemacht zu haben?

Lohmann: Das ist natürlich schön für mich. Aber letztlich ist es egal, wer das Tor macht. Am Ende zählt nur, dass wir einen Punkt geholt und Wolfsburg damit auf Abstand gehalten haben.

DFB.de: Wie groß ist der Druck, der jetzt bei Ihnen abfällt?

Lohmann: Das spürt man schon. Beide Teams hatten Druck. Wolfsburg musste gewinnen, um an uns vorbeizuziehen. Wir wussten gleichzeitig, dass wir nicht verlieren dürfen. Jetzt ist die Erleichterung groß bei uns. Man merkt schon, dass jede an ihre Grenzen gehen musste, um diesen Zähler zu holen.

DFB.de: Am kommenden Wochenende steht kein Spiel auf dem Programm. Wie gut tut es, nach diesen extrem intensiven Wochen jetzt mal durchatmen zu können?

Lohmann: Nicht nur die vergangenen Wochen, sondern die gesamte Rückrunde und eigentlich die volle Saison waren sehr zehrend. Wir hatten wahnsinnig viele Spiele. Schön ist, dass das Ende jetzt absehbar ist. Es ist für uns psychologisch wichtig, dass wir mit dem Wissen in die beiden noch ausstehenden Begegnungen gehen, zwei Punkte Vorsprung zu haben. In den zwei Spielen werden wir nochmal alles raushauen. Jetzt atmen wir einmal durch. Und dann greifen wir wieder an.

DFB.de: Es geht gegen Leverkusen und Frankfurt.

Lohmann: Das sind keine leichten Aufgaben. Gegen beide haben wir uns in der Hinrunde schwergetan und jeweils nur mit 1:0 gewonnen. Das waren beides enge Spiele. Beide Teams sind an einem Tag nur schwer zu knacken. Aber gleichzeitig wissen wir auch um unsere Qualitäten. Wir müssen geduldig sein und dürfen nicht überpacen. Wir sollten nicht den Fehler machen zu glauben, dass wir jetzt etwas Besonderes machen müssen. Uns hat in dieser Saison ausgezeichnet, dass wir die Ruhe bewahrt und auch späte Tore erzielt haben.

DFB.de: Sie haben nicht nur zwei Punkte Vorsprung auf Wolfsburg, sondern auch das bessere Torverhältnis. Sie können sich sogar ein Unentschieden erlauben.

Lohmann: Unser gutes Torverhältnis spielt uns jetzt natürlich in die Karten. Aber das ändert nichts an unserem Ziel: zwei Spiele, zwei Siege.

DFB.de: Wäre die Deutsche Meisterschaft der verdiente Lohn einer bislang überragenden Saison?

Lohmann: Ja, auf jeden Fall. Für mich ist die Deutsche Meisterschaft deshalb besonders wichtig, weil man Woche für Woche seine Leistung abliefern muss. Das ist der Lohn für harte Arbeit ein ganzes Jahr lang. Klar taten das Ausscheiden in Champions League und DFB-Pokal weh. Aber jetzt wollen wir uns mit der Deutschen Meisterschaft belohnen. Ich denke schon, dass das mehr als verdient wäre.

[sw]

Der FC Bayern steht vor dem Titelgewinn in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Im vorentscheidenden Spiel beim VfL Wolfsburg verteidigten die Münchnerinnen durch ein 1:1 ihre Tabellenführung. Das wichtige 1:0 war dabei der deutschen Nationalspielerin Sydney Lohmann gelungen. Im DFB.de-Interview spricht die 20-Jährige über die Ausgangslage vor den beiden noch ausstehenden Saisonspielen und die mögliche Krönung einer überragenden Serie bisher.

DFB.de: Wie wichtig war dieser Punktgewinn auf dem Weg zur deutschen Meisterschaft?

Sydney Lohmann: Dieser Punkt ist ganz, ganz, ganz wichtig. Wir wussten, dass wir punkten müssen, um unsere Tabellenführung zu verteidigen und alles weiterhin in der eigenen Hand zu haben. Wir haben auf Sieg gespielt. Aber am Ende können wir auch sagen, dass das 1:1 in Ordnung ist. Wenn wir die zwei nun noch ausstehenden Begegnungen positiv für uns entscheiden, haben wir es geschafft.

DFB.de: Sie haben bis zur 82. Minute sogar 1:0 geführt und hatten einen Lattenschuss. Überwiegt am Ende der Stolz über den Punktgewinn oder die Enttäuschung, dass es mit dem Sieg nicht geklappt hat?

Lohmann: Nein, wir sind nicht enttäuscht darüber, dass wir nicht drei Punkte geholt haben. Man muss auch ehrlich sein und sagen, dass wir in den ersten zehn Minuten in Rückstand hätten geraten können. Zum Glück haben wir diese Wolfsburger Druckphase schadlos überstanden. Danach sind wir gut in die Partie gekommen und sind verdient in Führung gegangen. Dann gab es Phasen für uns, Phasen für Wolfsburg. Klar hätten auch wir den Sack zumachen können. Das können wir im Nachgang nochmal analysieren. Es war insgesamt ein riesiger Kampf, den wir angenommen haben.

DFB.de: Es war über 90 Minuten ein sehr körperliches Duell.

Lohmann: Auf beiden Seiten gab es heiße Zweikämpfe. Auch Wolfsburg hatte seine Möglichkeiten. Ewa Pajor beispielsweise ist immer gefährlich. Gleichzeitig haben auch wir gezeigt, was wir draufhaben. Es war ein Duell auf Augenhöhe. Keiner hat dem anderen etwas geschenkt. Ich denke, dass auch die Fans am Fernseher auf ihre Kosten gekommen sind. Es war ein Alles-oder-nichts-Spiel für beide.

DFB.de: Wie glücklich sind Sie darüber, das wichtige 1:0 gemacht zu haben?

Lohmann: Das ist natürlich schön für mich. Aber letztlich ist es egal, wer das Tor macht. Am Ende zählt nur, dass wir einen Punkt geholt und Wolfsburg damit auf Abstand gehalten haben.

DFB.de: Wie groß ist der Druck, der jetzt bei Ihnen abfällt?

Lohmann: Das spürt man schon. Beide Teams hatten Druck. Wolfsburg musste gewinnen, um an uns vorbeizuziehen. Wir wussten gleichzeitig, dass wir nicht verlieren dürfen. Jetzt ist die Erleichterung groß bei uns. Man merkt schon, dass jede an ihre Grenzen gehen musste, um diesen Zähler zu holen.

DFB.de: Am kommenden Wochenende steht kein Spiel auf dem Programm. Wie gut tut es, nach diesen extrem intensiven Wochen jetzt mal durchatmen zu können?

Lohmann: Nicht nur die vergangenen Wochen, sondern die gesamte Rückrunde und eigentlich die volle Saison waren sehr zehrend. Wir hatten wahnsinnig viele Spiele. Schön ist, dass das Ende jetzt absehbar ist. Es ist für uns psychologisch wichtig, dass wir mit dem Wissen in die beiden noch ausstehenden Begegnungen gehen, zwei Punkte Vorsprung zu haben. In den zwei Spielen werden wir nochmal alles raushauen. Jetzt atmen wir einmal durch. Und dann greifen wir wieder an.

DFB.de: Es geht gegen Leverkusen und Frankfurt.

Lohmann: Das sind keine leichten Aufgaben. Gegen beide haben wir uns in der Hinrunde schwergetan und jeweils nur mit 1:0 gewonnen. Das waren beides enge Spiele. Beide Teams sind an einem Tag nur schwer zu knacken. Aber gleichzeitig wissen wir auch um unsere Qualitäten. Wir müssen geduldig sein und dürfen nicht überpacen. Wir sollten nicht den Fehler machen zu glauben, dass wir jetzt etwas Besonderes machen müssen. Uns hat in dieser Saison ausgezeichnet, dass wir die Ruhe bewahrt und auch späte Tore erzielt haben.

DFB.de: Sie haben nicht nur zwei Punkte Vorsprung auf Wolfsburg, sondern auch das bessere Torverhältnis. Sie können sich sogar ein Unentschieden erlauben.

Lohmann: Unser gutes Torverhältnis spielt uns jetzt natürlich in die Karten. Aber das ändert nichts an unserem Ziel: zwei Spiele, zwei Siege.

DFB.de: Wäre die Deutsche Meisterschaft der verdiente Lohn einer bislang überragenden Saison?

Lohmann: Ja, auf jeden Fall. Für mich ist die Deutsche Meisterschaft deshalb besonders wichtig, weil man Woche für Woche seine Leistung abliefern muss. Das ist der Lohn für harte Arbeit ein ganzes Jahr lang. Klar taten das Ausscheiden in Champions League und DFB-Pokal weh. Aber jetzt wollen wir uns mit der Deutschen Meisterschaft belohnen. Ich denke schon, dass das mehr als verdient wäre.

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