SVWW-Kapitän Johannes Wurtz: "Bis zum Saisonende durchziehen"

Sechs Spieltage vor Schluss sechs Punkte Vorsprung auf die Aufstiegskonkurrenz in der 3. Liga: Der zweitplatzierte SV Wehen Wiesbaden hat sehr gute Chancen auf die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Mit vier Torbeteiligungen hat Kapitän Johannes Wurtz großen Anteil an der aktuellen Serie von fünf Siegen. Im DFB.de-Interview spricht der 30 Jahre alte Stürmer mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Ausgangslage.

DFB.de: Was war für den 2:0-Heimsieg gegen den TSV 1860 München ausschlaggebend, Herr Wurtz?

Johannes Wurtz: Wir haben eine extreme Disziplin an den Tag gelegt. Wir standen defensiv sehr kompakt. Durch unsere geringen Abstände kamen die "Löwen" kaum zu Torchancen. Offensiv hatten wir immer wieder unsere Umschaltmomente. Außerdem haben wir wieder bewiesen, dass wir derzeit nach Freistößen und Eckbällen sehr gefährlich sind.

DFB.de: Durch die Ergebnisse der Konkurrenten stand bereits vor Ihrer Partie fest, dass der SVWW mit einem Sieg bis auf sechs Punkte davonziehen könnte. War das innerhalb des Teams ein Thema?

Wurtz: Nicht besonders. Wir sind uns so oder so bewusst, dass man sich in dieser Saisonphase nur wenige Ausrutscher erlauben darf. Wir waren vor allem darauf fokussiert, gegenüber dem Hinspiel etwas wiedergutzumachen. Das Duell in München hatten wir 1:3 verloren. Das hat gut funktioniert.

DFB.de: Jetzt stehen schon fünf Siege in Folge zu Buche. Was zeichnet das Team derzeit aus?

Wurtz: In erster Linie unsere mannschaftliche Geschlossenheit. Wir hatten in den zurückliegenden Wochen mit einigen verletzungsbedingten Ausfällen und Sperren zu kämpfen. Die Jungs, die dann in die Mannschaft gerückt sind, haben direkt ihre Leistung gebracht. Wir haben tolle Charaktere im Team. Bei allem Konkurrenzkampf verstehen wir uns gut. Jeder gönnt seinen Mitspielern den sportlichen Erfolg.

DFB.de: Zuvor sah die Situation mit vier Niederlagen aus fünf Spielen noch anders aus. Was ist dann passiert?

Wurtz: Während einer langen Saison gehören Schwächephasen ein Stück weit dazu. Wichtig ist dann, nicht die Nerven zu verlieren. Wir haben die Spiele mit dem Trainerteam gut aufgearbeitet. Für die anschließenden Aufgaben hatten wir kleine Veränderungen vorgenommen und uns dabei zum Beispiel ein wenig an die jeweiligen Platzbedingungen und den Gegner angepasst. Unser Selbstvertrauen war trotz der Rückschläge weiterhin groß. Wir waren zu jeder Zeit von unserer Qualität überzeugt.

DFB.de: Sie haben mit vier Torbeteiligungen in den zurückliegenden vier Spielen gehörigen Anteil am Aufschwung. Warum läuft es auch für Sie persönlich derzeit so rund?

Wurtz: Das kann ich gar nicht so genau sagen. Ich bin körperlich fit, habe keinerlei Probleme. Auf dem Platz habe ich meine Position gefunden. Auch privat fühle ich mich sehr wohl. Ich bin Anfang April zum ersten Mal Vater geworden. Dem Kleinen und meiner Frau geht es gut. Die Freude darüber trägt vermutlich auch ihren Teil dazu bei. Ich bin einfach happy darüber, wie es aktuell läuft, und werde alles dafür geben, dass es auch weiterhin so sein wird.

DFB.de: Sie führen seit dieser Saison die Mannschaft als Kapitän auf das Feld. Wie würden Sie Ihre Rolle beschreiben?

Wurtz: Ich denke, dass ich auch ohne die Binde schon ein gutes Standing in der Mannschaft hatte. Als Kapitän bin ich die Verbindung zwischen Team und Trainerstab und dadurch mit den Verantwortlichen viel im Austausch. Auf dem Platz will ich dabei helfen, Dinge zu organisieren - wie etwa unser Pressing-Verhalten. Es ist aber jeder in der Verantwortung, auffallende Sachen anzusprechen.

DFB.de: Hilft Ihnen dabei auch die Erfahrung von 148 Einsätzen in der 2. Bundesliga?

Wurtz: Absolut. Ich habe schon viele verschiedene Situationen erlebt. Beim VfL Bochum lief es für mich sportlich gut. Beim SV Darmstadt 98 habe ich auf einmal keine Rolle mehr gespielt. Jede Station hat mich zu dem Charakter gemacht, der ich heute bin. Da ich die verschiedenen Seiten schon kenne, kann ich empathisch mit meinen Mitspielern umgehen und ihnen Tipps geben.

DFB.de: Während Ihrer Laufbahn haben Sie auch schon zwei Einsätze in der Bundesliga bestritten. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Wurtz: Die Spiele waren unvergessliche Erlebnisse. Nachdem ich als junger Spieler vom 1. FC Saarbrücken zum SV Werder Bremen gewechselt bin, war ich unter anderem in den Trainingslagern der Profis dabei. Zusätzlich hatte ich Spielpraxis bei der U 23 gesammelt. Sportlich war die Situation der Profis im Abstiegskampf schwierig. Mit den Einsätzen konnte ich mir ein großes Ziel erfüllen. Bei meiner zweiten Partie für die Profis konnte ich sogar ein Tor von Kevin De Bruyne vorbereiten. Das vergisst man nicht.

DFB.de: Wie schätzen Sie nun die Chancen für die Rückkehr in die 2. Bundesliga ein?

Wurtz: Die Ausgangslage ist eine schöne Momentaufnahme. Nun gilt es, unser Ding auch bis zum Saisonende durchzuziehen. Dafür dürfen wir schon in den Trainingseinheiten nicht nachlassen. Ich bin aber guter Dinge, dass wir da im Team das richtige Gespür haben.

DFB.de: Der Rückstand auf die SV 07 Elversberg ist kleiner als der Vorsprung auf die Verfolger. Das Rückspiel steht noch aus. Ist vielleicht sogar der Meistertitel möglich?

Wurtz: Die SV 07 Elversberg spielt als Aufsteiger eine sehr souveräne Saison und hat auch noch eine Nachholpartie in der Hinterhand. Daher lohnt es sich nicht, daran zu denken. Wir haben da keine Flausen im Kopf.

DFB.de: Am Samstag steht das Duell beim MSV Duisburg auf dem Programm. Wie ist Ihr Eindruck vom Gegner?

Wurtz: Meine Erinnerungen an das Hinspiel sind nicht positiv. Wir hatten unsere Probleme mit dem MSV. Das 1:3 war vom Spielverlauf bitter. Zu Hause hatten wir uns mehr erhofft. Daher wollen wir nun im Rückspiel ein anderes Gesicht zeigen.

DFB.de: Was wird für Ihr Team entscheidend sein?

Wurtz: Wir müssen 100 Prozent unseres Leistungsvermögens abrufen und an unsere zuletzt gezeigte Kompaktheit anknüpfen. Wenn wir die in der 3. Liga notwendige Aggressivität auf den Platz bekommen, können wir im nächsten Schritt auch unsere spielerischen Stärken einbringen. Dann haben wir auch gegen den MSV gute Karten.

[mspw]

Sechs Spieltage vor Schluss sechs Punkte Vorsprung auf die Aufstiegskonkurrenz in der 3. Liga: Der zweitplatzierte SV Wehen Wiesbaden hat sehr gute Chancen auf die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Mit vier Torbeteiligungen hat Kapitän Johannes Wurtz großen Anteil an der aktuellen Serie von fünf Siegen. Im DFB.de-Interview spricht der 30 Jahre alte Stürmer mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Ausgangslage.

DFB.de: Was war für den 2:0-Heimsieg gegen den TSV 1860 München ausschlaggebend, Herr Wurtz?

Johannes Wurtz: Wir haben eine extreme Disziplin an den Tag gelegt. Wir standen defensiv sehr kompakt. Durch unsere geringen Abstände kamen die "Löwen" kaum zu Torchancen. Offensiv hatten wir immer wieder unsere Umschaltmomente. Außerdem haben wir wieder bewiesen, dass wir derzeit nach Freistößen und Eckbällen sehr gefährlich sind.

DFB.de: Durch die Ergebnisse der Konkurrenten stand bereits vor Ihrer Partie fest, dass der SVWW mit einem Sieg bis auf sechs Punkte davonziehen könnte. War das innerhalb des Teams ein Thema?

Wurtz: Nicht besonders. Wir sind uns so oder so bewusst, dass man sich in dieser Saisonphase nur wenige Ausrutscher erlauben darf. Wir waren vor allem darauf fokussiert, gegenüber dem Hinspiel etwas wiedergutzumachen. Das Duell in München hatten wir 1:3 verloren. Das hat gut funktioniert.

DFB.de: Jetzt stehen schon fünf Siege in Folge zu Buche. Was zeichnet das Team derzeit aus?

Wurtz: In erster Linie unsere mannschaftliche Geschlossenheit. Wir hatten in den zurückliegenden Wochen mit einigen verletzungsbedingten Ausfällen und Sperren zu kämpfen. Die Jungs, die dann in die Mannschaft gerückt sind, haben direkt ihre Leistung gebracht. Wir haben tolle Charaktere im Team. Bei allem Konkurrenzkampf verstehen wir uns gut. Jeder gönnt seinen Mitspielern den sportlichen Erfolg.

DFB.de: Zuvor sah die Situation mit vier Niederlagen aus fünf Spielen noch anders aus. Was ist dann passiert?

Wurtz: Während einer langen Saison gehören Schwächephasen ein Stück weit dazu. Wichtig ist dann, nicht die Nerven zu verlieren. Wir haben die Spiele mit dem Trainerteam gut aufgearbeitet. Für die anschließenden Aufgaben hatten wir kleine Veränderungen vorgenommen und uns dabei zum Beispiel ein wenig an die jeweiligen Platzbedingungen und den Gegner angepasst. Unser Selbstvertrauen war trotz der Rückschläge weiterhin groß. Wir waren zu jeder Zeit von unserer Qualität überzeugt.

DFB.de: Sie haben mit vier Torbeteiligungen in den zurückliegenden vier Spielen gehörigen Anteil am Aufschwung. Warum läuft es auch für Sie persönlich derzeit so rund?

Wurtz: Das kann ich gar nicht so genau sagen. Ich bin körperlich fit, habe keinerlei Probleme. Auf dem Platz habe ich meine Position gefunden. Auch privat fühle ich mich sehr wohl. Ich bin Anfang April zum ersten Mal Vater geworden. Dem Kleinen und meiner Frau geht es gut. Die Freude darüber trägt vermutlich auch ihren Teil dazu bei. Ich bin einfach happy darüber, wie es aktuell läuft, und werde alles dafür geben, dass es auch weiterhin so sein wird.

DFB.de: Sie führen seit dieser Saison die Mannschaft als Kapitän auf das Feld. Wie würden Sie Ihre Rolle beschreiben?

Wurtz: Ich denke, dass ich auch ohne die Binde schon ein gutes Standing in der Mannschaft hatte. Als Kapitän bin ich die Verbindung zwischen Team und Trainerstab und dadurch mit den Verantwortlichen viel im Austausch. Auf dem Platz will ich dabei helfen, Dinge zu organisieren - wie etwa unser Pressing-Verhalten. Es ist aber jeder in der Verantwortung, auffallende Sachen anzusprechen.

DFB.de: Hilft Ihnen dabei auch die Erfahrung von 148 Einsätzen in der 2. Bundesliga?

Wurtz: Absolut. Ich habe schon viele verschiedene Situationen erlebt. Beim VfL Bochum lief es für mich sportlich gut. Beim SV Darmstadt 98 habe ich auf einmal keine Rolle mehr gespielt. Jede Station hat mich zu dem Charakter gemacht, der ich heute bin. Da ich die verschiedenen Seiten schon kenne, kann ich empathisch mit meinen Mitspielern umgehen und ihnen Tipps geben.

DFB.de: Während Ihrer Laufbahn haben Sie auch schon zwei Einsätze in der Bundesliga bestritten. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Wurtz: Die Spiele waren unvergessliche Erlebnisse. Nachdem ich als junger Spieler vom 1. FC Saarbrücken zum SV Werder Bremen gewechselt bin, war ich unter anderem in den Trainingslagern der Profis dabei. Zusätzlich hatte ich Spielpraxis bei der U 23 gesammelt. Sportlich war die Situation der Profis im Abstiegskampf schwierig. Mit den Einsätzen konnte ich mir ein großes Ziel erfüllen. Bei meiner zweiten Partie für die Profis konnte ich sogar ein Tor von Kevin De Bruyne vorbereiten. Das vergisst man nicht.

DFB.de: Wie schätzen Sie nun die Chancen für die Rückkehr in die 2. Bundesliga ein?

Wurtz: Die Ausgangslage ist eine schöne Momentaufnahme. Nun gilt es, unser Ding auch bis zum Saisonende durchzuziehen. Dafür dürfen wir schon in den Trainingseinheiten nicht nachlassen. Ich bin aber guter Dinge, dass wir da im Team das richtige Gespür haben.

DFB.de: Der Rückstand auf die SV 07 Elversberg ist kleiner als der Vorsprung auf die Verfolger. Das Rückspiel steht noch aus. Ist vielleicht sogar der Meistertitel möglich?

Wurtz: Die SV 07 Elversberg spielt als Aufsteiger eine sehr souveräne Saison und hat auch noch eine Nachholpartie in der Hinterhand. Daher lohnt es sich nicht, daran zu denken. Wir haben da keine Flausen im Kopf.

DFB.de: Am Samstag steht das Duell beim MSV Duisburg auf dem Programm. Wie ist Ihr Eindruck vom Gegner?

Wurtz: Meine Erinnerungen an das Hinspiel sind nicht positiv. Wir hatten unsere Probleme mit dem MSV. Das 1:3 war vom Spielverlauf bitter. Zu Hause hatten wir uns mehr erhofft. Daher wollen wir nun im Rückspiel ein anderes Gesicht zeigen.

DFB.de: Was wird für Ihr Team entscheidend sein?

Wurtz: Wir müssen 100 Prozent unseres Leistungsvermögens abrufen und an unsere zuletzt gezeigte Kompaktheit anknüpfen. Wenn wir die in der 3. Liga notwendige Aggressivität auf den Platz bekommen, können wir im nächsten Schritt auch unsere spielerischen Stärken einbringen. Dann haben wir auch gegen den MSV gute Karten.

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