SVM-Trainer Schmitt: "Punkte sind das Lebenselixier"

Zwei Spiele in vier Tagen: Für Rico Schmitt war der Einstand als Trainer beim Drittligisten SV Meppen äußerst intensiv. Bei aktuell nur einem Punkt Vorsprung auf die Gefahrenzone soll der gebürtige Chemnitzer die Emsländer zum Klassenverbleib führen. Im DFB.de-Interview spricht der 52 Jahre alte Fußball-Lehrer mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Abstiegskampf und den DFB-Pokal.

DFB.de: Nur einen Tag nach Ihrer Vorstellung stand bereits das erste Pflichtspiel auf dem Programm. Drei weitere Tage später folgte schon die nächste Partie. Worauf haben Sie in dieser kurzen Zeit besonders Wert gelegt, Herr Schmitt?

Rico Schmitt: Der Impuls, den der Verein mit dem Trainerwechsel bewirken wollte, war schon vor meinem Amtsantritt beim 0:0 gegen den FC Ingolstadt 04 unter der Leitung von Co-Trainer Mario Neumann und Torwarttrainer André Poggenborg spürbar. Die Mannschaft ist mehr in die Verantwortung genommen worden. Die guten Eindrücke aus dem FCI-Spiel wollten wir bestätigen. Um von der Angst wegzukommen, haben wir den Spielern Mut gemacht, dass wir den Ausgang der Saison nach wie vor selbst in der Hand haben. Daran hat sich auch durch die beiden knappen Niederlagen nichts geändert.

DFB.de: Was hatte Sie von der Aufgabe beim SV Meppen überzeugt?

Schmitt: Ich hatte mir im Vorfeld über Trainerkollegen und einige weitere Kontakte Informationen über die Charaktere der Spieler eingeholt. Danach war ich überzeugt, dass die Mannschaft aus einem positiven Kern besteht. Im Team herrscht Kontinuität. Dazu kommt, dass der Verein für das Emsland eine große Bedeutung besitzt. Auch in den Gesprächen mit dem SVM-Vorstand passte die Chemie vom ersten Moment. Ich hatte direkt Lust, so schnell wie möglich loszulegen.

DFB.de: Gegen Tabellenführer Hansa Rostock holte Ihre Mannschaft einen Zwei-Tore-Rückstand auf, kassierte aber in der Nachspielzeit den entscheidenden Gegentreffer zum 2:3-Endstand. Was hat zum ersten Punktgewinn gefehlt?

Schmitt: Die Abgezocktheit hat den Unterschied gemacht. Wir hätten durch einen Kopfball von Jeron Al-Hazaimeh in Führung gehen oder dem Spiel durch einen Schuss von Tom Boere, der erst kurz vor der Linie von einem Rostocker Feldspieler geklärt wurde, eine andere Wendung geben können. Hansa Rostock hat dagegen unsere individuellen Fehler eiskalt bestraft. Die Herausforderung ist es nun, diese Fehler abzustellen. Die Spieler machen sich darüber am meisten Gedanken.

DFB.de: Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt nur noch einen Punkt. Wie schätzen Sie die Situation vier Spieltage vor dem Saisonende ein?

Schmitt: Ich schaue nicht groß auf das Tabellenbild. Bei 37 Zählern ist klar, dass wir noch Spiele gewinnen müssen. Wir wollen nicht in Abhängigkeit von anderen Vereinen geraten. Punkte sind das Lebenselixier.

DFB.de: Schon bei Ihren beiden vorherigen Stationen in der 3. Liga hatten Sie mit dem VfR Aalen und dem FC Carl Zeiss Jena jeweils abstiegsbedrohte Mannschaften übernommen. Was stimmt Sie positiv, dass es mit dem Klassenverbleib klappt?

Schmitt: Obwohl wir in dieser Konstellation erst seit wenigen Tagen zusammenarbeiten, konnten wir unsere Leistungen schon verbessern. Beim 1:2 gegen den 1. FC Magdeburg und vor allem zuletzt gegen Rostock waren wir dicht an Punkten dran. Wenn wir diese Entwicklung beibehalten können, werden die Ergebnisse zu unseren Gunsten kommen. Da bin ich mir sicher. Die Mannschaft ist sehr willig. Im Vergleich zu meinen Stationen in Jena und Aalen haben wir den Vorteil, dass wir aktuell über dem Strich stehen und wir es noch selbst in der Hand haben. Die Ausgangslage ist besser.

DFB.de: Was soll die Spielweise Ihrer Mannschaft auszeichnen?

Schmitt: Auch wenn es einen Trainerwechsel gab, haben wir nicht alles auf Null gestellt. Die Mannschaft besitzt Substanz. Gegen Magdeburg und Rostock haben wir schon frühes Anlaufen und hohes Pressing gezeigt. Nun müssen wir noch ein besseres Timing finden. Es gibt auch Situationen, in denen wir uns im Ballbesitz noch mehr Ruhe erlauben können.

DFB.de: Sie gehören zu den erfahrensten Trainern der 3. Liga. Was verbinden Sie mit der Spielklasse?

Schmitt: Mir war - um ehrlich zu sein - gar nicht bewusst, dass ich schon bei so vielen Spielen an der Seitenlinie gestanden habe. Die 3. Liga ist seit ihrer Gründung im Jahr 2008 längst aus den Kinderschuhen herausgewachsen. Die Qualität der Mannschaften ist von Jahr zu Jahr gestiegen. Die 3. Liga ist für die Spieler eine gute Plattform, um sich weiterzuentwickeln.

DFB.de: Für Sie war die 3. Liga auch ein wichtiger Schritt in die hauptberufliche Arbeit als Trainer, oder?

Schmitt: Das stimmt. Die 3. Liga war quasi mein früher Anker. Vor meiner Station beim FC Erzgebirge Aue, bei dem ich zunächst die U 23 betreut hatte, war ich im Amateurfußball unterwegs. Beruflich war ich bis dahin bei einer Eventagentur tätig und habe unter anderem kleinere Konzerte im regionalen Bereich organisiert. Ich bin dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, im Profibereich Fuß zu fassen. Und es sollen bis zum Saisonfinale nicht die letzten Spiele mit dem SV Meppen in der 3. Liga sein. Um diesen Traum leben zu können, investieren wir viel Kraft.

DFB.de: Das nächste Pflichtspiel steht allerdings schon am Freitag im Verbandspokal-Viertelfinale von Niedersachsen beim Nord-Regionalligisten SV Atlas Delmenhorst auf dem Programm. Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft?

Schmitt: Als klassenhöherer Verein sind wir schon in der Favoritenrolle. Wir gehen das Duell aber seriös und respektvoll an. Nach einigen Komplimenten für unser Auftreten wollen wir uns jetzt auch ein Erfolgserlebnis verschaffen. Ein Sieg kann Schwung für die nächsten Aufgaben in der Liga geben. Außerdem wollen wir über den Verbandspokal in den DFB-Pokal einziehen. Dazu müssen wir unsere zuletzt guten Leistungen bestätigen.

[mspw]

Zwei Spiele in vier Tagen: Für Rico Schmitt war der Einstand als Trainer beim Drittligisten SV Meppen äußerst intensiv. Bei aktuell nur einem Punkt Vorsprung auf die Gefahrenzone soll der gebürtige Chemnitzer die Emsländer zum Klassenverbleib führen. Im DFB.de-Interview spricht der 52 Jahre alte Fußball-Lehrer mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Abstiegskampf und den DFB-Pokal.

DFB.de: Nur einen Tag nach Ihrer Vorstellung stand bereits das erste Pflichtspiel auf dem Programm. Drei weitere Tage später folgte schon die nächste Partie. Worauf haben Sie in dieser kurzen Zeit besonders Wert gelegt, Herr Schmitt?

Rico Schmitt: Der Impuls, den der Verein mit dem Trainerwechsel bewirken wollte, war schon vor meinem Amtsantritt beim 0:0 gegen den FC Ingolstadt 04 unter der Leitung von Co-Trainer Mario Neumann und Torwarttrainer André Poggenborg spürbar. Die Mannschaft ist mehr in die Verantwortung genommen worden. Die guten Eindrücke aus dem FCI-Spiel wollten wir bestätigen. Um von der Angst wegzukommen, haben wir den Spielern Mut gemacht, dass wir den Ausgang der Saison nach wie vor selbst in der Hand haben. Daran hat sich auch durch die beiden knappen Niederlagen nichts geändert.

DFB.de: Was hatte Sie von der Aufgabe beim SV Meppen überzeugt?

Schmitt: Ich hatte mir im Vorfeld über Trainerkollegen und einige weitere Kontakte Informationen über die Charaktere der Spieler eingeholt. Danach war ich überzeugt, dass die Mannschaft aus einem positiven Kern besteht. Im Team herrscht Kontinuität. Dazu kommt, dass der Verein für das Emsland eine große Bedeutung besitzt. Auch in den Gesprächen mit dem SVM-Vorstand passte die Chemie vom ersten Moment. Ich hatte direkt Lust, so schnell wie möglich loszulegen.

DFB.de: Gegen Tabellenführer Hansa Rostock holte Ihre Mannschaft einen Zwei-Tore-Rückstand auf, kassierte aber in der Nachspielzeit den entscheidenden Gegentreffer zum 2:3-Endstand. Was hat zum ersten Punktgewinn gefehlt?

Schmitt: Die Abgezocktheit hat den Unterschied gemacht. Wir hätten durch einen Kopfball von Jeron Al-Hazaimeh in Führung gehen oder dem Spiel durch einen Schuss von Tom Boere, der erst kurz vor der Linie von einem Rostocker Feldspieler geklärt wurde, eine andere Wendung geben können. Hansa Rostock hat dagegen unsere individuellen Fehler eiskalt bestraft. Die Herausforderung ist es nun, diese Fehler abzustellen. Die Spieler machen sich darüber am meisten Gedanken.

DFB.de: Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt nur noch einen Punkt. Wie schätzen Sie die Situation vier Spieltage vor dem Saisonende ein?

Schmitt: Ich schaue nicht groß auf das Tabellenbild. Bei 37 Zählern ist klar, dass wir noch Spiele gewinnen müssen. Wir wollen nicht in Abhängigkeit von anderen Vereinen geraten. Punkte sind das Lebenselixier.

DFB.de: Schon bei Ihren beiden vorherigen Stationen in der 3. Liga hatten Sie mit dem VfR Aalen und dem FC Carl Zeiss Jena jeweils abstiegsbedrohte Mannschaften übernommen. Was stimmt Sie positiv, dass es mit dem Klassenverbleib klappt?

Schmitt: Obwohl wir in dieser Konstellation erst seit wenigen Tagen zusammenarbeiten, konnten wir unsere Leistungen schon verbessern. Beim 1:2 gegen den 1. FC Magdeburg und vor allem zuletzt gegen Rostock waren wir dicht an Punkten dran. Wenn wir diese Entwicklung beibehalten können, werden die Ergebnisse zu unseren Gunsten kommen. Da bin ich mir sicher. Die Mannschaft ist sehr willig. Im Vergleich zu meinen Stationen in Jena und Aalen haben wir den Vorteil, dass wir aktuell über dem Strich stehen und wir es noch selbst in der Hand haben. Die Ausgangslage ist besser.

DFB.de: Was soll die Spielweise Ihrer Mannschaft auszeichnen?

Schmitt: Auch wenn es einen Trainerwechsel gab, haben wir nicht alles auf Null gestellt. Die Mannschaft besitzt Substanz. Gegen Magdeburg und Rostock haben wir schon frühes Anlaufen und hohes Pressing gezeigt. Nun müssen wir noch ein besseres Timing finden. Es gibt auch Situationen, in denen wir uns im Ballbesitz noch mehr Ruhe erlauben können.

DFB.de: Sie gehören zu den erfahrensten Trainern der 3. Liga. Was verbinden Sie mit der Spielklasse?

Schmitt: Mir war - um ehrlich zu sein - gar nicht bewusst, dass ich schon bei so vielen Spielen an der Seitenlinie gestanden habe. Die 3. Liga ist seit ihrer Gründung im Jahr 2008 längst aus den Kinderschuhen herausgewachsen. Die Qualität der Mannschaften ist von Jahr zu Jahr gestiegen. Die 3. Liga ist für die Spieler eine gute Plattform, um sich weiterzuentwickeln.

DFB.de: Für Sie war die 3. Liga auch ein wichtiger Schritt in die hauptberufliche Arbeit als Trainer, oder?

Schmitt: Das stimmt. Die 3. Liga war quasi mein früher Anker. Vor meiner Station beim FC Erzgebirge Aue, bei dem ich zunächst die U 23 betreut hatte, war ich im Amateurfußball unterwegs. Beruflich war ich bis dahin bei einer Eventagentur tätig und habe unter anderem kleinere Konzerte im regionalen Bereich organisiert. Ich bin dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, im Profibereich Fuß zu fassen. Und es sollen bis zum Saisonfinale nicht die letzten Spiele mit dem SV Meppen in der 3. Liga sein. Um diesen Traum leben zu können, investieren wir viel Kraft.

DFB.de: Das nächste Pflichtspiel steht allerdings schon am Freitag im Verbandspokal-Viertelfinale von Niedersachsen beim Nord-Regionalligisten SV Atlas Delmenhorst auf dem Programm. Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft?

Schmitt: Als klassenhöherer Verein sind wir schon in der Favoritenrolle. Wir gehen das Duell aber seriös und respektvoll an. Nach einigen Komplimenten für unser Auftreten wollen wir uns jetzt auch ein Erfolgserlebnis verschaffen. Ein Sieg kann Schwung für die nächsten Aufgaben in der Liga geben. Außerdem wollen wir über den Verbandspokal in den DFB-Pokal einziehen. Dazu müssen wir unsere zuletzt guten Leistungen bestätigen.

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