SVM-Kapitänin Schulte: "Zeichen gesetzt"

Fünf Spiele, fünf Siege, 23:2 Tore: Der Saisonauftakt des SV Meppen in der 2. Frauen-Bundesliga hätte besser kaum ausfallen können. Zuletzt sprang ein 5:0 im Topspiel gegen RB Leipzig heraus. SVM-Kapitänin Sarah Schulte traf doppelt. Im DFB.de-Interview spricht die 26-Jährige mit Mitarbeiter Ralf Debat über den starken Start und das nächste Spitzenspiel beim Verfolger MSV Duisburg.

DFB.de: Mit dem 5:0 im Spitzenspiel gegen RB Leipzig untermauerte der SV Meppen die Tabellenführung. Was hat den Ausschlag für den deutlichen Sieg gegeben, Frau Schulte?

Sarah Schulte: Die erste Halbzeit war noch sehr ausgeglichen. Wir waren nicht zielstrebig und passsicher genug. In der Pause hat uns der Trainer ein wenig wachgerüttelt, in der zweiten Hälfte haben wir von Beginn an das Zepter übernommen. Das 1:0 war dann der Dosenöffner. Danach hat bei uns so ziemlich alles funktioniert, fast jeder Schuss war ein Treffer.

DFB.de: Leipzig war vor der Partie Tabellenzweiter. Würden Sie von einer Demonstration der Stärke sprechen?

Schulte: Wir haben auf jeden Fall ein Zeichen gesetzt. Den Tabellenzweiten 5:0 zu besiegen, ist schon eine Hausnummer. Es ist auch unser Ziel, möglichst in jedem Spiel Dominanz auszustrahlen und am Saisonende den direkten Wiederaufstieg zu schaffen.

DFB.de: Was zeichnet die Mannschaft in dieser Saison besonders aus?

Schulte: Das eine Jahr in der Frauen-Bundesliga hat uns trotz des Abstiegs auf jeden Fall gutgetan, war eine wichtige Erfahrung. Der Zusammenhalt war schon vorher sehr ausgeprägt, ist jetzt aber noch stärker. Sportlich zeichnet uns aus, dass wir gut kombinieren und immer spielerische Lösungen suchen. Ich diesem Bereich sind wir vielen Teams voraus.

DFB.de: Optimale 15 Punkte und 23:2 Tore sind in der Tat eine eindrucksvolle Bilanz. Ist der Abstieg aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga endgültig abgehakt?

Schulte: Ich bin schon der Meinung, dass der Abstieg vergessen ist. Wie gesagt: Ich sehe die Bundesligasaison als wichtige Lernphase an, die uns weitergebracht hat. Jetzt geht es darum, an die zuletzt gezeigten Leistungen anzuknüpfen, um unser neues Ziel im Blick zu behalten und den Wiederaufstieg zu schaffen.

DFB.de: Wie groß ist auch Ihre persönliche Motivation, in der nächsten Saison wieder in der höchsten Spielklasse an den Start zu gehen?

Schulte: Sehr hoch. Es war immer mein Ziel, mit dem SV Meppen in der Bundesliga zu spielen. Einmal habe ich das schon erreicht, will jetzt aber noch mehr. Wir wollen wieder hoch und uns dann auch möglichst dauerhaft in der höchsten Spielklasse behaupten.

DFB.de: Sie gelten nicht unbedingt als ausgewiesene Torjägerin, haben in dieser Saison aber schon dreimal getroffen. Wie groß war die Freude über den Doppelpack gegen Leipzig?

Schulte: Da ich in der Tat nicht allzu häufig treffe und eher für die Gestaltung unseres Spiels zuständig bin, war die Freude schon sehr groß, zumal mein 1:0 den Bann gebrochen hat. Nach einer Linksflanke musste ich nur noch den Fuß hinhalten. Beim zweiten Tor ist mir der Ball dann nach einem Latten- und Pfostentreffer vor die Füße gefallen. Es war also nicht so schwer, die Kugel über die Linie zu drücken. (lacht)

DFB.de: Bereits seit 2011 spielen Sie für den SVM. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Schulte: Man kann schon von einer besonderen Beziehung sprechen. Ich fühle mich sehr wohl, zumal ich auch aus der Region Emsland komme, und spüre innerhalb des Vereins eine große Wertschätzung. Ich versuche alles, um das Vertrauen mit guten Leistungen zurückzuzahlen.

DFB.de: Sie waren über einige Jahre auch für die Junioren-Nationalmannschaften des DFB am Ball. Gab es nie die Option, zu einem etablierten Bundesligisten zu wechseln?

Schulte: Die gab es schon, doch damals war ich noch mit meinem Abitur am Gymnasium in Papenburg beschäftigt und wollte nicht umziehen. Der sportliche Reiz war da, aber ich trauere dem nicht hinterher. Ich wusste, dass der SV Meppen junge Talente fördert. Auch jetzt spiele ich sehr gerne in einem Entwicklungsteam. Aktuell läuft mein Vertrag in Meppen noch zwei Jahre. Bis dahin werde ich auf jeden Fall bleiben.

DFB.de: Wie verbinden Sie den Fußball mit Ihrer beruflichen Entwicklung?

Schulte: Aktuell befindet sich mein Masterstudium der Sportwissenschaft auf der Zielgeraden. Eventuell werde ich anschließend noch eine Promotion anstreben. Beruflich könnte ich mir beispielsweise gut einen Job in den Bereichen Prävention oder Leistungsdiagnostik vorstellen.

DFB.de: Am Sonntag geht es für den SV Meppen zum Mitabsteiger MSV Duisburg und damit erneut gegen den ersten Verfolger. Sehen Sie die Partie als große Chance, sich schon ein Stück von der Konkurrenz abzusetzen? Oder wären Sie auch mit einem Remis zufrieden?

Schulte: Wir sind so selbstbewusst, dass wir dieses Spiel auf jeden Fall für uns entscheiden wollen, um uns schon ein Polster zuzulegen. Unser Vorsprung vor dem MSV würde damit auf sechs Punkte anwachsen. Das wäre schon ein großer Schritt.

DFB.de: Die Drittligaprofis des SVM haben gerade in Duisburg 1:0 gewonnen. Mal augenzwinkernd gefragt: Werden Sie sich Tipps holen?

Schulte: Tipps können nie schaden. (lacht) Die Jungs haben dort auf jeden Fall sehr schlau agiert und mit dem schnell ausgeführten Freistoß von David Blacha von der Mittellinie ein cleveres Tor erzielt. Sie haben es nur versäumt, nach dem 1:0-Vorsprung auch den Sack zuzumachen. Das können wir vielleicht noch besser machen.

DFB.de: Wo sehen Sie die Stärken und Schwächen bei den "Zebras"?

Schulte: Da es nach dem Abstieg beim MSV einen großen Umbruch im Team gab, ist das schwer zu beurteilen. In der abgelaufenen Saison haben es uns die Duisburgerinnen mit vielen langen Bällen schwer gemacht. Deshalb sind wir auch zweimal nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Diesmal wollen wir es besser machen.

DFB.de: Bitte vervollständigen Sie den Satz: Der SV Meppen steigt am Saisonende in die Frauen-Bundesliga auf, weil…?

Schulte: … wir den größten Zusammenhalt im Team haben, die nötige Mentalität, aber auch spielerische Qualitäten auf den Platz bringen.

[mspw]

Fünf Spiele, fünf Siege, 23:2 Tore: Der Saisonauftakt des SV Meppen in der 2. Frauen-Bundesliga hätte besser kaum ausfallen können. Zuletzt sprang ein 5:0 im Topspiel gegen RB Leipzig heraus. SVM-Kapitänin Sarah Schulte traf doppelt. Im DFB.de-Interview spricht die 26-Jährige mit Mitarbeiter Ralf Debat über den starken Start und das nächste Spitzenspiel beim Verfolger MSV Duisburg.

DFB.de: Mit dem 5:0 im Spitzenspiel gegen RB Leipzig untermauerte der SV Meppen die Tabellenführung. Was hat den Ausschlag für den deutlichen Sieg gegeben, Frau Schulte?

Sarah Schulte: Die erste Halbzeit war noch sehr ausgeglichen. Wir waren nicht zielstrebig und passsicher genug. In der Pause hat uns der Trainer ein wenig wachgerüttelt, in der zweiten Hälfte haben wir von Beginn an das Zepter übernommen. Das 1:0 war dann der Dosenöffner. Danach hat bei uns so ziemlich alles funktioniert, fast jeder Schuss war ein Treffer.

DFB.de: Leipzig war vor der Partie Tabellenzweiter. Würden Sie von einer Demonstration der Stärke sprechen?

Schulte: Wir haben auf jeden Fall ein Zeichen gesetzt. Den Tabellenzweiten 5:0 zu besiegen, ist schon eine Hausnummer. Es ist auch unser Ziel, möglichst in jedem Spiel Dominanz auszustrahlen und am Saisonende den direkten Wiederaufstieg zu schaffen.

DFB.de: Was zeichnet die Mannschaft in dieser Saison besonders aus?

Schulte: Das eine Jahr in der Frauen-Bundesliga hat uns trotz des Abstiegs auf jeden Fall gutgetan, war eine wichtige Erfahrung. Der Zusammenhalt war schon vorher sehr ausgeprägt, ist jetzt aber noch stärker. Sportlich zeichnet uns aus, dass wir gut kombinieren und immer spielerische Lösungen suchen. Ich diesem Bereich sind wir vielen Teams voraus.

DFB.de: Optimale 15 Punkte und 23:2 Tore sind in der Tat eine eindrucksvolle Bilanz. Ist der Abstieg aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga endgültig abgehakt?

Schulte: Ich bin schon der Meinung, dass der Abstieg vergessen ist. Wie gesagt: Ich sehe die Bundesligasaison als wichtige Lernphase an, die uns weitergebracht hat. Jetzt geht es darum, an die zuletzt gezeigten Leistungen anzuknüpfen, um unser neues Ziel im Blick zu behalten und den Wiederaufstieg zu schaffen.

DFB.de: Wie groß ist auch Ihre persönliche Motivation, in der nächsten Saison wieder in der höchsten Spielklasse an den Start zu gehen?

Schulte: Sehr hoch. Es war immer mein Ziel, mit dem SV Meppen in der Bundesliga zu spielen. Einmal habe ich das schon erreicht, will jetzt aber noch mehr. Wir wollen wieder hoch und uns dann auch möglichst dauerhaft in der höchsten Spielklasse behaupten.

DFB.de: Sie gelten nicht unbedingt als ausgewiesene Torjägerin, haben in dieser Saison aber schon dreimal getroffen. Wie groß war die Freude über den Doppelpack gegen Leipzig?

Schulte: Da ich in der Tat nicht allzu häufig treffe und eher für die Gestaltung unseres Spiels zuständig bin, war die Freude schon sehr groß, zumal mein 1:0 den Bann gebrochen hat. Nach einer Linksflanke musste ich nur noch den Fuß hinhalten. Beim zweiten Tor ist mir der Ball dann nach einem Latten- und Pfostentreffer vor die Füße gefallen. Es war also nicht so schwer, die Kugel über die Linie zu drücken. (lacht)

DFB.de: Bereits seit 2011 spielen Sie für den SVM. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Schulte: Man kann schon von einer besonderen Beziehung sprechen. Ich fühle mich sehr wohl, zumal ich auch aus der Region Emsland komme, und spüre innerhalb des Vereins eine große Wertschätzung. Ich versuche alles, um das Vertrauen mit guten Leistungen zurückzuzahlen.

DFB.de: Sie waren über einige Jahre auch für die Junioren-Nationalmannschaften des DFB am Ball. Gab es nie die Option, zu einem etablierten Bundesligisten zu wechseln?

Schulte: Die gab es schon, doch damals war ich noch mit meinem Abitur am Gymnasium in Papenburg beschäftigt und wollte nicht umziehen. Der sportliche Reiz war da, aber ich trauere dem nicht hinterher. Ich wusste, dass der SV Meppen junge Talente fördert. Auch jetzt spiele ich sehr gerne in einem Entwicklungsteam. Aktuell läuft mein Vertrag in Meppen noch zwei Jahre. Bis dahin werde ich auf jeden Fall bleiben.

DFB.de: Wie verbinden Sie den Fußball mit Ihrer beruflichen Entwicklung?

Schulte: Aktuell befindet sich mein Masterstudium der Sportwissenschaft auf der Zielgeraden. Eventuell werde ich anschließend noch eine Promotion anstreben. Beruflich könnte ich mir beispielsweise gut einen Job in den Bereichen Prävention oder Leistungsdiagnostik vorstellen.

DFB.de: Am Sonntag geht es für den SV Meppen zum Mitabsteiger MSV Duisburg und damit erneut gegen den ersten Verfolger. Sehen Sie die Partie als große Chance, sich schon ein Stück von der Konkurrenz abzusetzen? Oder wären Sie auch mit einem Remis zufrieden?

Schulte: Wir sind so selbstbewusst, dass wir dieses Spiel auf jeden Fall für uns entscheiden wollen, um uns schon ein Polster zuzulegen. Unser Vorsprung vor dem MSV würde damit auf sechs Punkte anwachsen. Das wäre schon ein großer Schritt.

DFB.de: Die Drittligaprofis des SVM haben gerade in Duisburg 1:0 gewonnen. Mal augenzwinkernd gefragt: Werden Sie sich Tipps holen?

Schulte: Tipps können nie schaden. (lacht) Die Jungs haben dort auf jeden Fall sehr schlau agiert und mit dem schnell ausgeführten Freistoß von David Blacha von der Mittellinie ein cleveres Tor erzielt. Sie haben es nur versäumt, nach dem 1:0-Vorsprung auch den Sack zuzumachen. Das können wir vielleicht noch besser machen.

DFB.de: Wo sehen Sie die Stärken und Schwächen bei den "Zebras"?

Schulte: Da es nach dem Abstieg beim MSV einen großen Umbruch im Team gab, ist das schwer zu beurteilen. In der abgelaufenen Saison haben es uns die Duisburgerinnen mit vielen langen Bällen schwer gemacht. Deshalb sind wir auch zweimal nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Diesmal wollen wir es besser machen.

DFB.de: Bitte vervollständigen Sie den Satz: Der SV Meppen steigt am Saisonende in die Frauen-Bundesliga auf, weil…?

Schulte: … wir den größten Zusammenhalt im Team haben, die nötige Mentalität, aber auch spielerische Qualitäten auf den Platz bringen.

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