Sven Bender: "Da wächst etwas zusammen“

Die U 16-Nationalmanschaft trennte sich am Montag 1:1-Unentschieden von Italien. Auch das vorherige Duell des Teams von Michael Prus gegen Italien endete 1:1. Co-Trainer Sven Bender äußert sich im DFB.de-Interview zu den Partien, Debütanten und die Zeit bis zum nächsten Lehrgang.

DFB.de: Hallo Herr Bender, Ihr Team hat am Montag 0:1 gegen Italien zurückgelegen und ausgeglichen. Genau wie am Freitag. Hatten Sie ein Déjà-Vu?

Sven Bender: Es war ein anderes Spiel am Montag, in welchem wir vielen Neulingen die Chance geben konnten, ihr erstes Länderspiel zu bestreiten. Wie am Freitag sind wir auch im zweiten Spiel schwer ins Spiel gekommen und haben viele Standards zugelassen.

DFB.de: Sie sind jeweils auf den gleichen Gegner getroffen. Was wollten Sie im zweiten Spiel anders machen?

Bender: Es gab Anpassungen, aber nicht in der Formation. Wir wollten aus dem vorherigen Spiel lernen. Die Pressing-Situationen am Freitag waren immer gut, wenn sich die Jungs an die Vorgaben gehalten haben. Daran wollten wir in der Defensive anknüpfen. Darüber hinaus wollten wir im Spiel mit Ball sicherer werden durch scharfes und präzises Passspiel. Und gute Positionierungen finden, die es erleichtern, Spielfortsetzungen hinzubekommen. Das war gerade am Freitag nicht immer ideal, auch weil die Italiener sehr gut gepresst haben.

DFB.de: Also hat Ihr Team es im zweiten Vergleich mit Italien besser gelöst?

Bender: Es geht nicht um besser oder schlechter. Es war am Montag eine neue Mannschaft mit vielen neuen Spielern, die ihr erstes Länderspiel gemacht haben.

DFB.de: Was macht so ein Debüt mit den Spielern?

Bender: Die Jungs sind angespannt und nervös. Das muss man berücksichtigen. Nach 20 Minuten legt sich das. Dann merken sie, dass sie ihre Qualitäten auf den Platz bringen können. Sie trauen sich mehr zu. Nach den ersten Spielminuten schaust du in die Gesichter und merkst: Jetzt fällt der Druck ab.  Am Montag hat das dazu geführt, dass wir auch schon vor der Pause den Ausgleich hätten machen können.

DFB.de: Wie würden Sie den gesamten Lehrgang zusammenfassen?

Bender: Äußerst positiv, weil wir neue Spieler unter Länderspieldruck gesehen haben. Fußballerisch passt es, da wächst etwas zusammen. Die klare Erkenntnis: Wir verlieren aktuell nicht. Auch, wenn noch nicht alles perfekt ist. In den vergangenen sieben Spielen haben wir gegen sehr gute Gegner gut ausgesehen. Die Jungs arbeiten hart und werden dafür belohnt.

DFB.de: Sie haben es bereits angeschnitten: Es waren viele Debütanten dabei. Wie gelingt die Integration von neuen Spielern?

Bender: Wir holen die Jungs in Besprechungen ab und nehmen sie mit. Erfahrenere Spieler sollen daran denken, wie es bei ihnen am Anfang war, als sie das erste Mal dabei waren. Wir haben mittlerweile einen festeren Kern, der total offen ist und jeden mit einbezieht. Es ist nie einfach, in eine Gruppe reinzukommen. Aber mit guten Typen, die wir zweifelsfrei in der U 16 haben, funktioniert das. Am Ende sind es Gleichgesinnte – es geht um Fußball. Zum Schluss eines Lehrgangs ist die anfängliche Unsicherheit abgelegt und alle Spieler wirken entspannter.

DFB.de: Sie sind nun seit neun Monaten bei der U 16. Was ist Ihre Rolle?

Bender:  Ich bringe mich so gut es geht ein. Wir Trainer besprechen alles miteinander und versuchen gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.

DFB.de: Und Sie konkret?

Bender: Da ich erst im letzten Sommer zum Team gestoßen bin, lerne ich mit jedem Mal mehr und unterstütze, wo ich kann. Wir teilen uns Aufgaben im Team gut auf, aber ich profitiere auch sehr von meinen Trainerkollegen. Mein Fokus liegt aktuell viel auf der Defensive, ob im Training, in Positionsgruppen-Meetings oder Einzelspielergesprächen. Alles aber ohne andere Inhalte zu vernachlässigen.

DFB.de: Dann geben Sie doch bestimmt viel von Ihrer Erfahrung weiter?

Bender: Ich versuche es. Mein Ziel ist es, Hilfsmittel an die Hand zu geben, welche den Spielern helfen, auf dem Platz gute Entscheidungen zu treffen. Es geht mir nicht um Fehlervermeidung, sondern Situationen richtig einzuschätzen und die bestmögliche Entscheidung zu treffen.

DFB.de: Der nächste Lehrgang ist Ende Mai mit zwei Länderspielen gegen Belgien. Wie sieht für Sie als Co-Trainer die Zwischenzeit bis dahin aus?

Bender: Wir schauen, wie die Jungs sich in den Vereinsmannschaften präsentieren und haben die Form im Blick. Dann kümmern wir uns um die Vorbereitungen. Davor ist noch das U 16-Sichtungsturnier in Duisburg. Wir versuchen, die Zwischenzeit für die Trainingsplanung und einen Leitfaden zu nutzen. Bei der Mannschaft fragen wir uns natürlich: Welcher Spieler nominieren wir? Das sind harte Entscheidungen. Deshalb sind wir im ständigen Austausch. Wir bereiten alles bestmöglich vor, um auf dem Lehrgang die meisten Fragezeichen bereits geklärt zu haben.

DFB.de: Freuen Sie sich darauf, dass der nächste Lehrgang wieder in Deutschland ist?

Bender: Ich finde das gut! Für die Jungs war es spannend, im Ausland gewesen zu sein. Trotzdem freut sich jeder, wenn ein Länderspiel in der Heimat stattfindet. Das ist schön für die Jungs und sie bekommen ein bisschen mehr Aufmerksamkeit.

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Die U 16-Nationalmanschaft trennte sich am Montag 1:1-Unentschieden von Italien. Auch das vorherige Duell des Teams von Michael Prus gegen Italien endete 1:1. Co-Trainer Sven Bender äußert sich im DFB.de-Interview zu den Partien, Debütanten und die Zeit bis zum nächsten Lehrgang.

DFB.de: Hallo Herr Bender, Ihr Team hat am Montag 0:1 gegen Italien zurückgelegen und ausgeglichen. Genau wie am Freitag. Hatten Sie ein Déjà-Vu?

Sven Bender: Es war ein anderes Spiel am Montag, in welchem wir vielen Neulingen die Chance geben konnten, ihr erstes Länderspiel zu bestreiten. Wie am Freitag sind wir auch im zweiten Spiel schwer ins Spiel gekommen und haben viele Standards zugelassen.

DFB.de: Sie sind jeweils auf den gleichen Gegner getroffen. Was wollten Sie im zweiten Spiel anders machen?

Bender: Es gab Anpassungen, aber nicht in der Formation. Wir wollten aus dem vorherigen Spiel lernen. Die Pressing-Situationen am Freitag waren immer gut, wenn sich die Jungs an die Vorgaben gehalten haben. Daran wollten wir in der Defensive anknüpfen. Darüber hinaus wollten wir im Spiel mit Ball sicherer werden durch scharfes und präzises Passspiel. Und gute Positionierungen finden, die es erleichtern, Spielfortsetzungen hinzubekommen. Das war gerade am Freitag nicht immer ideal, auch weil die Italiener sehr gut gepresst haben.

DFB.de: Also hat Ihr Team es im zweiten Vergleich mit Italien besser gelöst?

Bender: Es geht nicht um besser oder schlechter. Es war am Montag eine neue Mannschaft mit vielen neuen Spielern, die ihr erstes Länderspiel gemacht haben.

DFB.de: Was macht so ein Debüt mit den Spielern?

Bender: Die Jungs sind angespannt und nervös. Das muss man berücksichtigen. Nach 20 Minuten legt sich das. Dann merken sie, dass sie ihre Qualitäten auf den Platz bringen können. Sie trauen sich mehr zu. Nach den ersten Spielminuten schaust du in die Gesichter und merkst: Jetzt fällt der Druck ab.  Am Montag hat das dazu geführt, dass wir auch schon vor der Pause den Ausgleich hätten machen können.

DFB.de: Wie würden Sie den gesamten Lehrgang zusammenfassen?

Bender: Äußerst positiv, weil wir neue Spieler unter Länderspieldruck gesehen haben. Fußballerisch passt es, da wächst etwas zusammen. Die klare Erkenntnis: Wir verlieren aktuell nicht. Auch, wenn noch nicht alles perfekt ist. In den vergangenen sieben Spielen haben wir gegen sehr gute Gegner gut ausgesehen. Die Jungs arbeiten hart und werden dafür belohnt.

DFB.de: Sie haben es bereits angeschnitten: Es waren viele Debütanten dabei. Wie gelingt die Integration von neuen Spielern?

Bender: Wir holen die Jungs in Besprechungen ab und nehmen sie mit. Erfahrenere Spieler sollen daran denken, wie es bei ihnen am Anfang war, als sie das erste Mal dabei waren. Wir haben mittlerweile einen festeren Kern, der total offen ist und jeden mit einbezieht. Es ist nie einfach, in eine Gruppe reinzukommen. Aber mit guten Typen, die wir zweifelsfrei in der U 16 haben, funktioniert das. Am Ende sind es Gleichgesinnte – es geht um Fußball. Zum Schluss eines Lehrgangs ist die anfängliche Unsicherheit abgelegt und alle Spieler wirken entspannter.

DFB.de: Sie sind nun seit neun Monaten bei der U 16. Was ist Ihre Rolle?

Bender:  Ich bringe mich so gut es geht ein. Wir Trainer besprechen alles miteinander und versuchen gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.

DFB.de: Und Sie konkret?

Bender: Da ich erst im letzten Sommer zum Team gestoßen bin, lerne ich mit jedem Mal mehr und unterstütze, wo ich kann. Wir teilen uns Aufgaben im Team gut auf, aber ich profitiere auch sehr von meinen Trainerkollegen. Mein Fokus liegt aktuell viel auf der Defensive, ob im Training, in Positionsgruppen-Meetings oder Einzelspielergesprächen. Alles aber ohne andere Inhalte zu vernachlässigen.

DFB.de: Dann geben Sie doch bestimmt viel von Ihrer Erfahrung weiter?

Bender: Ich versuche es. Mein Ziel ist es, Hilfsmittel an die Hand zu geben, welche den Spielern helfen, auf dem Platz gute Entscheidungen zu treffen. Es geht mir nicht um Fehlervermeidung, sondern Situationen richtig einzuschätzen und die bestmögliche Entscheidung zu treffen.

DFB.de: Der nächste Lehrgang ist Ende Mai mit zwei Länderspielen gegen Belgien. Wie sieht für Sie als Co-Trainer die Zwischenzeit bis dahin aus?

Bender: Wir schauen, wie die Jungs sich in den Vereinsmannschaften präsentieren und haben die Form im Blick. Dann kümmern wir uns um die Vorbereitungen. Davor ist noch das U 16-Sichtungsturnier in Duisburg. Wir versuchen, die Zwischenzeit für die Trainingsplanung und einen Leitfaden zu nutzen. Bei der Mannschaft fragen wir uns natürlich: Welcher Spieler nominieren wir? Das sind harte Entscheidungen. Deshalb sind wir im ständigen Austausch. Wir bereiten alles bestmöglich vor, um auf dem Lehrgang die meisten Fragezeichen bereits geklärt zu haben.

DFB.de: Freuen Sie sich darauf, dass der nächste Lehrgang wieder in Deutschland ist?

Bender: Ich finde das gut! Für die Jungs war es spannend, im Ausland gewesen zu sein. Trotzdem freut sich jeder, wenn ein Länderspiel in der Heimat stattfindet. Das ist schön für die Jungs und sie bekommen ein bisschen mehr Aufmerksamkeit.

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