SV Eichede: Jeder Spieltag wird ein Festtag

Der SV Eichede steht vor der größten Herausforderung seiner Vereinsgeschichte. Zum ersten Mal tritt der Klub aus der 800 Einwohner-Gemeinde im Kreis Steinburg, rund 45 Kilometer nordöstlich von Hamburg, in dieser Saison in der 4. Liga an. Als Meister der Schleswig-Holstein-Liga qualifizierte sich der SVE über die Aufstiegsrunde für die Regionalliga Nord. Das "Abenteuer", wie es der erste Vorsitzende Olaf Gehrken im Gespräch mit DFB.de beschreibt, beginnt am Samstag (ab 14 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim ETSV Weiche Flensburg.

Zusammen mit den Ortsteilen Mollhagen und Sprenge bildet Eichede die Gemeinde Steinburg im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein. Ein Idyll mit einer Kirche, einem historischen und unter Denkmalschutz stehenden Ortskern und vielen landwirtschaftlich genutzten Feldern. "Ein Radioreporter hat einmal gesagt, dass Eichede das typische Schleswig-Holstein repräsentiert. Das trifft es ganz gut", sagt der 45-jährige Gehrken, der bereits 2002 das höchste Amt beim SV Eichede übernommen hat.

Nachwuchsarbeit die "Keimzelle" des Vereins

Gegründet wurde der SV Eichede 1947. Mittlerweile umfasst die Sportanlage drei Plätze, auf denen die Senioren- und Nachwuchsmannschaften spielen und trainieren. Mittelfristig soll noch ein Kunstrasenplatz dazukommen. "Die Keimzelle des Vereins ist die Nachwuchsarbeit", erklärt Gehrken, im Hauptberuf Diplom-Betriebswirt und leidenschaftlicher Anhänger des Taubensports. "Wir wollen in den Jugendmannschaften die Basis legen, um eine hohe Identität mit dem Verein zu schaffen und davon später im Herren-Bereich profitieren."

Ganz unproblematisch ist die Nachwuchsarbeit in Eichede allerdings nicht. "Die Gemeinde verfügt weder über eine Bus- noch über eine Bahnanbindung. Deshalb versuchen wir, Fahrgemeinschaften zu organisieren, um die Kinder zum Training und zu den Spielen zu bekommen."

Stürmer Torge Maltzahn die "Gallionsfigur"

Der Aufwand zahlt sich aus. Rund zwei Drittel der künftigen Regionalliga-Spieler haben schon in der Jugend für den SVE gespielt. In Eichede selbst wohnt jedoch aus dem aktuellen Aufgebot nur Torge Maltzahn. Der 26 Jahre alte Stürmer hatte mit 14 Toren bei 31 Einsätzen in der abgelaufenen Saison großen Anteil an der Meisterschaft in der Oberliga und am späteren Aufstieg. "Er ist unsere Gallionsfigur und hat zumindest in der vergangenen Spielzeit häufig den Unterschied gemacht", so Gehrken.

Maltzahn war es auch, der im entscheidenden Spiel der Aufstiegsrunde gegen den Mitaufsteiger Eintracht Norderstedt (2:0) bereits in der 2. Minute das wichtige 1:0 erzielt hatte. Bemerkenswert: 1404 Zuschauer jubelten mit den SVE-Kickern. Dabei hat Eichede gerade einmal 800 Einwohner. "Bei vielen Fußballbegeisterten aus dem Umland sind wir sehr beliebt", sagt Gehrken nicht ohne Stolz. "Sie kommen gerne zu uns, weil bei uns Fußball gelebt wird und der persönliche Kontakt zu den Fans eine große Rolle spielt."



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Der SV Eichede steht vor der größten Herausforderung seiner Vereinsgeschichte. Zum ersten Mal tritt der Klub aus der 800 Einwohner-Gemeinde im Kreis Steinburg, rund 45 Kilometer nordöstlich von Hamburg, in dieser Saison in der 4. Liga an. Als Meister der Schleswig-Holstein-Liga qualifizierte sich der SVE über die Aufstiegsrunde für die Regionalliga Nord. Das "Abenteuer", wie es der erste Vorsitzende Olaf Gehrken im Gespräch mit DFB.de beschreibt, beginnt am Samstag (ab 14 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim ETSV Weiche Flensburg.

Zusammen mit den Ortsteilen Mollhagen und Sprenge bildet Eichede die Gemeinde Steinburg im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein. Ein Idyll mit einer Kirche, einem historischen und unter Denkmalschutz stehenden Ortskern und vielen landwirtschaftlich genutzten Feldern. "Ein Radioreporter hat einmal gesagt, dass Eichede das typische Schleswig-Holstein repräsentiert. Das trifft es ganz gut", sagt der 45-jährige Gehrken, der bereits 2002 das höchste Amt beim SV Eichede übernommen hat.

Nachwuchsarbeit die "Keimzelle" des Vereins

Gegründet wurde der SV Eichede 1947. Mittlerweile umfasst die Sportanlage drei Plätze, auf denen die Senioren- und Nachwuchsmannschaften spielen und trainieren. Mittelfristig soll noch ein Kunstrasenplatz dazukommen. "Die Keimzelle des Vereins ist die Nachwuchsarbeit", erklärt Gehrken, im Hauptberuf Diplom-Betriebswirt und leidenschaftlicher Anhänger des Taubensports. "Wir wollen in den Jugendmannschaften die Basis legen, um eine hohe Identität mit dem Verein zu schaffen und davon später im Herren-Bereich profitieren."

Ganz unproblematisch ist die Nachwuchsarbeit in Eichede allerdings nicht. "Die Gemeinde verfügt weder über eine Bus- noch über eine Bahnanbindung. Deshalb versuchen wir, Fahrgemeinschaften zu organisieren, um die Kinder zum Training und zu den Spielen zu bekommen."

Stürmer Torge Maltzahn die "Gallionsfigur"

Der Aufwand zahlt sich aus. Rund zwei Drittel der künftigen Regionalliga-Spieler haben schon in der Jugend für den SVE gespielt. In Eichede selbst wohnt jedoch aus dem aktuellen Aufgebot nur Torge Maltzahn. Der 26 Jahre alte Stürmer hatte mit 14 Toren bei 31 Einsätzen in der abgelaufenen Saison großen Anteil an der Meisterschaft in der Oberliga und am späteren Aufstieg. "Er ist unsere Gallionsfigur und hat zumindest in der vergangenen Spielzeit häufig den Unterschied gemacht", so Gehrken.

Maltzahn war es auch, der im entscheidenden Spiel der Aufstiegsrunde gegen den Mitaufsteiger Eintracht Norderstedt (2:0) bereits in der 2. Minute das wichtige 1:0 erzielt hatte. Bemerkenswert: 1404 Zuschauer jubelten mit den SVE-Kickern. Dabei hat Eichede gerade einmal 800 Einwohner. "Bei vielen Fußballbegeisterten aus dem Umland sind wir sehr beliebt", sagt Gehrken nicht ohne Stolz. "Sie kommen gerne zu uns, weil bei uns Fußball gelebt wird und der persönliche Kontakt zu den Fans eine große Rolle spielt."

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Mehr Stadionkomfort in der Regionalliga

Demnächst erhöht sich im Eichede-Stadion der Komfort. Nur wenige Tage nach dem Aufstieg begannen die Bauarbeiten, um vor allem die erhöhten Sicherheitsbestimmungen zu erfüllen. Doch auch in anderen Stadionbereichen wurde gearbeitet. Der Gästebereich fasst jetzt 500 Besucher. Die Anzahl der Sitzplätze wurde von 400 auf knapp 1000 erhöht. Die neue Gesamtkapazität wird erst bei der Abnahme durch den Verband am 8. August festgelegt, drei Tage vor dem ersten Heimspiel gegen Victoria Hamburg.

Viel Arbeit wird auch auf die von Oliver Zapel trainierte Mannschaft des SVE zukommen. "Wir sind der Verein in der Regionalliga Nord, der am meisten einbringen muss, um Erfolg zu haben", meint Olaf Gehrken. "Mit unserem Etat liegen wir im unteren Drittel. Alle Spieler haben noch einen Beruf oder studieren. Wir sind uns darüber im Klaren, dass es die eine oder andere deftige Niederlage geben wird." In der Vorbereitung gab es unter anderem ein 0:4 gegen den künftigen Ligakonkurrenten und ersten Heimgegner Victoria Hamburg.

Kooperation mit dem Hamburger SV im Nachwuchsbereich

Die Vorfreude auf die bevorstehende Saison ist trotz der harten Vorbereitung und der Aussicht auf einige Niederlagen ungebrochen. "Jeder Spieltag wird für uns ein Festtag", stellt Gehrken klar. "Daran werden auch eventuelle Rückschläge nichts ändern. Spaß und Freude auf die großen Herausforderungen sollen immer im Vordergrund stehen."

Unter anderem werden im Laufe der Saison der von Ex-Profi Valerien Ismael trainierte VfL Wolfsburg II und der von Rodolfo Cardoso betreute Hamburger SV II zu Pflichtspielen nach Eichede reisen. "Das ist eine Auszeichnung für uns", sagt Gehrke, der zum Hamburger SV eine besondere Beziehung hat. Der SV Eichede und das Bundesliga-Gründungsmitglied kooperieren im Nachwuchsbereich miteinander.

Nicht wie das Kaninchen vor der Schlange erstarren

Gerade in den Duellen mit den Nachwuchsmannschaften der Bundesligisten geht es laut SVE-Trainer Oliver Zapel darum, dass seine Spieler "nicht wie das Kaninchen vor der Schlange erstarren. Wir müssen in der Regionalliga Nord nicht komplett demütig sein. Es ist entscheidend, dass wir alles aufsaugen und unsere Lehren aus jeder Partie ziehen. Die Liga ist für uns ein Abenteuer, das jedoch nicht nach einer Saison schon wieder beendet sein muss", sagt der 45-Jährige, der den SVE gleich in seiner ersten Saison zum Aufstieg in die Regionalliga Nord und damit zum größten Vereinserfolg führte.

Auf dem Weg zum angestrebten Klassenverbleib hält Zapel besonders die Duelle mit den Vereinen in unmittelbarer Reichweite für wichtig: "Es nützt nichts, die Großen der Liga zu ärgern und dann gegen die direkte Konkurrenz zu verlieren."