Stuppia: "In den entscheidenden Momenten zur Stelle sein"

Auf die U 19 des SV Wehen Wiesbaden, die in der Hessenliga die Tabelle anführt, wartet ein Saisonhöhepunkt. Im Achtelfinale um den DFB-Pokal der Junioren geht es heute (ab 11 Uhr) gegen den Rekordpokalsieger SC Freiburg. Im DFB.de-Interview spricht der 34 Jahre alte SVWW-Trainer Sandro Stuppia mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das Pokalduell und die angestrebte Rückkehr in die A-Junioren-Bundesliga.

DFB.de: Wie hat sich die Anspannung vor dem Duell mit Rekordpokalsieger Freiburg im Training bemerkbar gemacht, Herr Stuppia?

Sandro Stuppia: Wir fiebern alle dieser Partie entgegen, wollen unser Ding durchziehen. Statt Anspannung herrscht große Vorfreude, weil wir uns gerne mit starken Gegnern messen. In der Hessenliga haben wir es vorwiegend mit Mannschaften zu tun, die gegen uns sehr defensiv spielen. Der SC Freiburg wird definitiv mehr für das Spiel machen. Danach schauen wir, wo wir stehen. (lacht)

DFB.de: In der ersten Pokalrunde hatte Ihr Team mit dem 3:2 gegen den 1. FC Union Berlin bereits einen Gegner aus der A-Junioren-Bundesliga aus dem Wettbewerb geworfen. Trauen Sie Ihrer Mannschaft erneut einen Überraschungscoup zu?

Stuppia: Wir sind aktuell wesentlich weiter als zum Zeitpunkt des Union-Spiels, rechnen uns daher auch gegen den SC Freiburg etwas aus. Mittlerweile stimmen die Abläufe und die Automatismen greifen. Mit der Art und Weise, mit der wir zuletzt aufgetreten sind, traue ich uns allemal zu, eine Runde weiterzukommen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um in das Viertelfinale einzuziehen?

Stuppia: Wir müssen mit der nötigen Gier und der richtigen Einstellung in die Partie gehen und in den entscheidenden Momenten zur Stelle sein. Ein bisschen Matchglück gehört sicherlich auch dazu. Eine frühe Führung wie gegen Union Berlin wäre nicht schlecht.

DFB.de: Wo sehen Sie die Qualitäten des Gegners, der in der Staffel Südwest/Südwest der A-Junioren-Bundesliga aktuell einen Mittelfeldplatz einnimmt?

Stuppia: Der SC Freiburg verfügt über ein gutes Positionsspiel und wird uns alles abverlangen. Wenn wir zu unserem Spiel finden, erwarte ich einen offenen Schlagabtausch.

DFB.de: In der Hessenliga ist Ihr Team noch ohne Punktverlust. Welche Ziele haben Sie sich für diese Spielzeit gesetzt?

Stuppia: Wir stecken uns lieber kleine Zwischenziele. Zunächst wollten wir bis zu den Herbstferien unbesiegt bleiben. Das haben wir geschafft. Jetzt wollen wir möglichst mit der optimalen Punktzahl in die Winterpause gehen. Übergreifend streben wir die Meisterschaft an, wollen über die Aufstiegsspiele zurück in die A-Junioren-Bundesliga.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft generell aus?

Stuppia: Alle sind Teil des Ganzen, der Zusammenhalt im Team ist sehr ausgeprägt und macht uns stark. Alle sind fokussiert und wollen den maximalen Erfolg.

DFB.de: Wo sehen Sie in Ihrem Team noch Luft nach oben?

Stuppia: Die Fähigkeit, ein Spiel frühzeitig in die richtige Richtung zu lenken, ist noch ausbaufähig. Dafür müssen wir in unseren Aktionen noch konsequenter sein und keinen Millimeter nachlassen. Bei einer Führung weiter konstant in den Abläufen zu bleiben und nachzusetzen, fällt uns manchmal noch schwer.

DFB.de: Was ist für Sie wichtiger: Weitere Erfolge im DFB-Pokal der Junioren oder die Teilnahme an den Aufstiegsspielen in die A-Junioren-Bundesliga?

Stuppia: Sollte beides zusammenkommen, hätte ich sicher nichts dagegen. (lacht) Priorität besitzt aber ganz klar die Qualifikation für die Aufstiegsspiele - auch wenn wir im DFB-Pokal als einziger verbliebener unterklassiger Teilnehmer mit einem möglichen Weiterkommen Geschichte schreiben können. Wir wollen aufsteigen und im nächsten Jahr mehr Spiele auf hohem Niveau absolvieren.

DFB.de: Sie sind seit diesem Sommer für die U 19 des SV Wehen Wiesbaden verantwortlich, waren zuvor U 17-Trainer bei Eintracht Frankfurt. Warum kam es zum Wechsel?

Stuppia: Ich war über den ehemaligen Technischen Direktor Marco Pezzaiuoli und Sportvorstand Fredi Bobic zur Eintracht gekommen. Beide sind jetzt nicht mehr im Verein. Nach der Neuausrichtung des Klubs kamen wir auf keinen gemeinsamen Nenner, so dass wir uns nach fairen, offenen Gesprächen getrennt haben. Umso glücklicher war ich, beim SV Wehen Wiesbaden die U 19 übernehmen zu können.

DFB.de: Vor Ihrem Engagement in Frankfurt waren Sie beim VfR Aalen Co-Trainer in der 3. Liga unter Argirios Giannikis und Rico Schmitt. Was haben Sie von den erfahrenen Trainerkollegen gelernt?

Stuppia: Von Argirios Giannikis, der aktuell den griechischen Topklub AEK Athen trainiert, habe ich sehr profitiert. Von der Aufgabe, als Bindeglied zwischen Cheftrainer und Mannschaft zu fungieren, konnt ich viel mitnehmen. Dadurch habe ich auch eine andere Seite von mir kennengelernt. Zuvor war ich drei Jahre als U 19-Cheftrainer beim VfR Aalen tätig. Die Zusammenarbeit mit Rico Schmitt war nicht einfach, weil wir uns zu diesem Zeitpunkt bereits in einer Phase befanden, die Richtung Abstieg zeigte.

DFB.de: Zurück zu Ihrem aktuellen Team: U 19-Torjäger Amin Farouk hat im Sommer einen Profivertrag erhalten, wurde bereits viermal in der 3. Liga eingewechselt. Welchen Stellenwert genießt er in Ihrer Mannschaft?

Stuppia: Amin fühlt sich bei uns pudelwohl, ist ein Unterschiedsspieler. Er ist charakterlich gefestigt, kommt nach dem Training mit den Profis ohne jegliche Starallüren zu uns und ist ein wichtiger Teil unseres Teams. Aufgrund seiner Qualitäten würde ich mir wünschen, wenn er auf dem Platz noch ein wenig egoistischer wäre.

DFB.de: Wie meinen Sie das?

Stuppia: Wenn Amin für uns einen Freistoß in aussichtsreicher Position herausholt, dann lässt er sich öfter von einem Mitspieler wegdrängen, anstatt selbst Verantwortung zu übernehmen. Er hat noch viel Potenzial nach oben, um Führungsspieler zu werden.

DFB.de: Wie läuft insgesamt der Austausch mit der Profiabteilung?

Stuppia: Sehr gut. Mein Vorgänger Nils Döring, der aktuell interimsmäßig die Profis in der 3. Liga betreut, leitet schon seit Saisonbeginn alle zwei Wochen ein Fördertraining, um unsere jungen Talente an den Profibereich heranzuführen. Wir haben neben Amin Farouk noch einige weitere U 19-Spieler, die durchaus das Potenzial mitbringen und denen ich ebenfalls den Sprung ins Profigeschäft zutraue.

DFB.de: Wie sehen Ihre persönlichen Ziele für die Zukunft aus?

Stuppia: Ich will beruflich und sportlich den nächsten Schritt machen, strebe demnächst die Ausbildung zum Fußball-Lehrer an. Ein weiteres Ziel ist, im nächsten Jahr mit SV Wehen Wiesbaden in der A-Junioren-Bundesliga vertreten zu sein.

[mspw]

Auf die U 19 des SV Wehen Wiesbaden, die in der Hessenliga die Tabelle anführt, wartet ein Saisonhöhepunkt. Im Achtelfinale um den DFB-Pokal der Junioren geht es heute (ab 11 Uhr) gegen den Rekordpokalsieger SC Freiburg. Im DFB.de-Interview spricht der 34 Jahre alte SVWW-Trainer Sandro Stuppia mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das Pokalduell und die angestrebte Rückkehr in die A-Junioren-Bundesliga.

DFB.de: Wie hat sich die Anspannung vor dem Duell mit Rekordpokalsieger Freiburg im Training bemerkbar gemacht, Herr Stuppia?

Sandro Stuppia: Wir fiebern alle dieser Partie entgegen, wollen unser Ding durchziehen. Statt Anspannung herrscht große Vorfreude, weil wir uns gerne mit starken Gegnern messen. In der Hessenliga haben wir es vorwiegend mit Mannschaften zu tun, die gegen uns sehr defensiv spielen. Der SC Freiburg wird definitiv mehr für das Spiel machen. Danach schauen wir, wo wir stehen. (lacht)

DFB.de: In der ersten Pokalrunde hatte Ihr Team mit dem 3:2 gegen den 1. FC Union Berlin bereits einen Gegner aus der A-Junioren-Bundesliga aus dem Wettbewerb geworfen. Trauen Sie Ihrer Mannschaft erneut einen Überraschungscoup zu?

Stuppia: Wir sind aktuell wesentlich weiter als zum Zeitpunkt des Union-Spiels, rechnen uns daher auch gegen den SC Freiburg etwas aus. Mittlerweile stimmen die Abläufe und die Automatismen greifen. Mit der Art und Weise, mit der wir zuletzt aufgetreten sind, traue ich uns allemal zu, eine Runde weiterzukommen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um in das Viertelfinale einzuziehen?

Stuppia: Wir müssen mit der nötigen Gier und der richtigen Einstellung in die Partie gehen und in den entscheidenden Momenten zur Stelle sein. Ein bisschen Matchglück gehört sicherlich auch dazu. Eine frühe Führung wie gegen Union Berlin wäre nicht schlecht.

DFB.de: Wo sehen Sie die Qualitäten des Gegners, der in der Staffel Südwest/Südwest der A-Junioren-Bundesliga aktuell einen Mittelfeldplatz einnimmt?

Stuppia: Der SC Freiburg verfügt über ein gutes Positionsspiel und wird uns alles abverlangen. Wenn wir zu unserem Spiel finden, erwarte ich einen offenen Schlagabtausch.

DFB.de: In der Hessenliga ist Ihr Team noch ohne Punktverlust. Welche Ziele haben Sie sich für diese Spielzeit gesetzt?

Stuppia: Wir stecken uns lieber kleine Zwischenziele. Zunächst wollten wir bis zu den Herbstferien unbesiegt bleiben. Das haben wir geschafft. Jetzt wollen wir möglichst mit der optimalen Punktzahl in die Winterpause gehen. Übergreifend streben wir die Meisterschaft an, wollen über die Aufstiegsspiele zurück in die A-Junioren-Bundesliga.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft generell aus?

Stuppia: Alle sind Teil des Ganzen, der Zusammenhalt im Team ist sehr ausgeprägt und macht uns stark. Alle sind fokussiert und wollen den maximalen Erfolg.

DFB.de: Wo sehen Sie in Ihrem Team noch Luft nach oben?

Stuppia: Die Fähigkeit, ein Spiel frühzeitig in die richtige Richtung zu lenken, ist noch ausbaufähig. Dafür müssen wir in unseren Aktionen noch konsequenter sein und keinen Millimeter nachlassen. Bei einer Führung weiter konstant in den Abläufen zu bleiben und nachzusetzen, fällt uns manchmal noch schwer.

DFB.de: Was ist für Sie wichtiger: Weitere Erfolge im DFB-Pokal der Junioren oder die Teilnahme an den Aufstiegsspielen in die A-Junioren-Bundesliga?

Stuppia: Sollte beides zusammenkommen, hätte ich sicher nichts dagegen. (lacht) Priorität besitzt aber ganz klar die Qualifikation für die Aufstiegsspiele - auch wenn wir im DFB-Pokal als einziger verbliebener unterklassiger Teilnehmer mit einem möglichen Weiterkommen Geschichte schreiben können. Wir wollen aufsteigen und im nächsten Jahr mehr Spiele auf hohem Niveau absolvieren.

DFB.de: Sie sind seit diesem Sommer für die U 19 des SV Wehen Wiesbaden verantwortlich, waren zuvor U 17-Trainer bei Eintracht Frankfurt. Warum kam es zum Wechsel?

Stuppia: Ich war über den ehemaligen Technischen Direktor Marco Pezzaiuoli und Sportvorstand Fredi Bobic zur Eintracht gekommen. Beide sind jetzt nicht mehr im Verein. Nach der Neuausrichtung des Klubs kamen wir auf keinen gemeinsamen Nenner, so dass wir uns nach fairen, offenen Gesprächen getrennt haben. Umso glücklicher war ich, beim SV Wehen Wiesbaden die U 19 übernehmen zu können.

DFB.de: Vor Ihrem Engagement in Frankfurt waren Sie beim VfR Aalen Co-Trainer in der 3. Liga unter Argirios Giannikis und Rico Schmitt. Was haben Sie von den erfahrenen Trainerkollegen gelernt?

Stuppia: Von Argirios Giannikis, der aktuell den griechischen Topklub AEK Athen trainiert, habe ich sehr profitiert. Von der Aufgabe, als Bindeglied zwischen Cheftrainer und Mannschaft zu fungieren, konnt ich viel mitnehmen. Dadurch habe ich auch eine andere Seite von mir kennengelernt. Zuvor war ich drei Jahre als U 19-Cheftrainer beim VfR Aalen tätig. Die Zusammenarbeit mit Rico Schmitt war nicht einfach, weil wir uns zu diesem Zeitpunkt bereits in einer Phase befanden, die Richtung Abstieg zeigte.

DFB.de: Zurück zu Ihrem aktuellen Team: U 19-Torjäger Amin Farouk hat im Sommer einen Profivertrag erhalten, wurde bereits viermal in der 3. Liga eingewechselt. Welchen Stellenwert genießt er in Ihrer Mannschaft?

Stuppia: Amin fühlt sich bei uns pudelwohl, ist ein Unterschiedsspieler. Er ist charakterlich gefestigt, kommt nach dem Training mit den Profis ohne jegliche Starallüren zu uns und ist ein wichtiger Teil unseres Teams. Aufgrund seiner Qualitäten würde ich mir wünschen, wenn er auf dem Platz noch ein wenig egoistischer wäre.

DFB.de: Wie meinen Sie das?

Stuppia: Wenn Amin für uns einen Freistoß in aussichtsreicher Position herausholt, dann lässt er sich öfter von einem Mitspieler wegdrängen, anstatt selbst Verantwortung zu übernehmen. Er hat noch viel Potenzial nach oben, um Führungsspieler zu werden.

DFB.de: Wie läuft insgesamt der Austausch mit der Profiabteilung?

Stuppia: Sehr gut. Mein Vorgänger Nils Döring, der aktuell interimsmäßig die Profis in der 3. Liga betreut, leitet schon seit Saisonbeginn alle zwei Wochen ein Fördertraining, um unsere jungen Talente an den Profibereich heranzuführen. Wir haben neben Amin Farouk noch einige weitere U 19-Spieler, die durchaus das Potenzial mitbringen und denen ich ebenfalls den Sprung ins Profigeschäft zutraue.

DFB.de: Wie sehen Ihre persönlichen Ziele für die Zukunft aus?

Stuppia: Ich will beruflich und sportlich den nächsten Schritt machen, strebe demnächst die Ausbildung zum Fußball-Lehrer an. Ein weiteres Ziel ist, im nächsten Jahr mit SV Wehen Wiesbaden in der A-Junioren-Bundesliga vertreten zu sein.

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