Stroot: "Gier bei den Spielerinnen ist da"

Der VfL Wolfsburg ist wieder Deutscher Meister - zum siebten Mal in der Vereinsgeschichte. Am Sonntagnachmittag machte die Mannschaft von Trainer Tommy Stroot den Titel mit einem beeindruckenden 10:1 gegen Carl Zeiss Jena perfekt. Im DFB.de-Interview im Anschluss spricht der 33-Jährige über die Meistersaison, über Höhen und Tiefen und eine feucht-fröhliche Busfahrt nach Hause.

DFB.de: Tommy Stroot, wie geht es Ihnen, nachdem die Deutsche Meisterschaft nun auch rechnerisch perfekt ist?

Tommy Stroot: Sehr gut. Vor allem aber bin ich stolz auf die Gruppe. Besonders auf die Art und Weise, wie sie das vergangene halbe Jahr gemeistert hat. Es ist beeindruckend, wie wir unsere Abläufe stabilisiert haben und welche Ausstrahlung die Mannschaft inzwischen auf dem Rasen hat. Wir setzen unsere Ideen konsequent um. Dieses sehr deutliche Ergebnis ist der krönende Abschluss dieser Entwicklung.

DFB.de: 10:1 bei Carl Zeiss Jena...

Stroot: ... mit zehn unterschiedlichen Torschützinnen. Auch das unterstreicht nochmal unsere Flexibilität. Wir sind nicht auszurechnen, weil wir einen extrem breiten Kader haben. Jede und jeder zieht mit, das ist gerade in den englischen Wochen entscheidend. Alleine im März hatten wir neun Begegnungen, ein Topspiel hat in dieser Phase das nächste gejagt.

DFB.de: Wie war diese Entwicklung innerhalb der Mannschaft möglich?

Stroot: Wir hatten schon in der Hinrunde natürlich die Qualität. Aber in der zweiten Halbserie haben wir die Abläufe weiter perfektioniert. In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sind wir so ohne Punktverlust geblieben. Im DFB-Pokal stehen wir erneut im Endspiel. Und auf den Rückschlag in der Champions League beim FC Barcelona hat die Mannschaft eine super Reaktion gezeigt. Das zu sehen, macht mir als Trainer natürlich riesig Freude - gerade in einer Phase, in der wir einiges verändert haben.

DFB.de: Wie glücklich sind Sie über diese Entwicklung?

Stroot: Mir geht es immer um die Art und Weise. Unser Fußball hat sich immer mehr in die Richtung entwickelt, wie wir es uns vorstellen. Die Gier bei den Spielerinnen ist da. Deshalb haben sie weitergearbeitet, auch wenn die vergangenen Wochen intensiv und hart waren. Das sind Eigenschaften, die diese Gruppe auszeichnen und die wir in den richtigen Momenten zu nutzen wissen.

DFB.de: Die Hinrunde war noch etwas wackelig mit einigen durchwachsenen Leistungen und Ergebnissen. Wann war Ihnen klar, dass die Deutsche Meisterschaft möglich ist?

Stroot: Wir haben ja immer die Ambitionen, bestmöglich abzuschließen. Im ersten halben Jahr hatten wir die Aufgabe, in Schlagdistanz zu bleiben. Das ist uns sehr gut gelungen. Da haben wir unsere Hausaugaben gut erledigt. Wenn unsere Begegnung in Potsdam kurz vor Weihnachten nicht ausgefallen wäre, hätten wir zu diesem Zeitpunkt möglicherweise bereits ganz oben gestanden. Dann kam für mich mit der Vorbereitung im neuen Jahr eine ganz entscheidende Phase. Das war der Zeitraum, in dem wir einige Dinge nochmal angehen konnten. Im Januar und Februar konnten wir uns im Training konzentriert viele Aspekte erarbeiten, die uns dann stark gemacht haben.

DFB.de: Wie war die Stimmung bei der Mannschaft nach dem Spiel? Euphorisch oder doch etwas gebremst, weil der Titelgewinn nahezu perfekt war?

Stroot: Wir haben jetzt den letzten Schritt auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft erledigt. Zehn unserer Spielerinnen sind nun zum ersten Mal Deutscher Meister geworden. Das darf man nicht vergessen. Dieser Tag und dieser Titel sind etwas Besonderes und so soll es sich auch anfühlen. Entsprechend werden wir es feiern.

DFB.de: Also eine feucht-fröhliche Rückfahrt im Bus, die vielleicht auch etwas länger dauert als gewöhnlich?

Stroot: Kann ich gar nicht sagen, ich bin selbst sehr gespannt. Ich lasse mich von den Spielerinnen gerne mitziehen. Natürlich wird es das eine oder andere Kaltgetränk geben. Wir werden unseren Erfolg komplett genießen und dann schauen wir, was der Abend noch bringt.

DFB.de: Auch für Sie ist es die erste Deutsche Meisterschaft - und zwar direkt in Ihrem ersten Jahr als Trainer des VfL Wolfsburg. Wie viel Druck fällt nun von Ihren Schultern?

Stroot: Für mich viel wichtiger ist der Weg zum Meistertitel. Den genieße ich deutlich mehr, als den Tag heute, an dem wir es vollendet haben. Ich habe es schon gesagt: Mir ist immer die Art und Weise wichtiger als das pure Ergebnis.

DFB.de: Nächste Woche steht zum Abschluss des Weges noch das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen auf dem Programm.

Stroot: Dann gibt es auch die Schale für die Mädels. Dann werden wir nochmal groß feiern. Mit den eigenen Fans natürlich, aber auch mit Freunden und Familie, die sich alle bereits angekündigt haben.

DFB.de: Aber dann ist die Saison noch immer nicht vorbei: Am 28. Mai steht in Köln noch das DFB-Pokalfinale in Köln gegen Turbine Potsdam auf dem Programm.

Stroot: Meine Vorfreude ist schon groß. Für den VfL Wolfsburg ist das traditionell ein besonderer Tag. Dieses Spiel gönne ich den Mädels sehr, weil man daraus wichtige Erfahrungen mitnehmen kann. Wir haben viele Spielerinnen im Kader, die den DFB-Pokal bereits gewonnen haben, aber andere eben auch noch nicht. Deshalb nehmen wir auch diese Herausforderung gerne an und wollen zum achten Mal in Folge den DFB-Pokal nach Wolfsburg holen.

[sw]

Der VfL Wolfsburg ist wieder Deutscher Meister - zum siebten Mal in der Vereinsgeschichte. Am Sonntagnachmittag machte die Mannschaft von Trainer Tommy Stroot den Titel mit einem beeindruckenden 10:1 gegen Carl Zeiss Jena perfekt. Im DFB.de-Interview im Anschluss spricht der 33-Jährige über die Meistersaison, über Höhen und Tiefen und eine feucht-fröhliche Busfahrt nach Hause.

DFB.de: Tommy Stroot, wie geht es Ihnen, nachdem die Deutsche Meisterschaft nun auch rechnerisch perfekt ist?

Tommy Stroot: Sehr gut. Vor allem aber bin ich stolz auf die Gruppe. Besonders auf die Art und Weise, wie sie das vergangene halbe Jahr gemeistert hat. Es ist beeindruckend, wie wir unsere Abläufe stabilisiert haben und welche Ausstrahlung die Mannschaft inzwischen auf dem Rasen hat. Wir setzen unsere Ideen konsequent um. Dieses sehr deutliche Ergebnis ist der krönende Abschluss dieser Entwicklung.

DFB.de: 10:1 bei Carl Zeiss Jena...

Stroot: ... mit zehn unterschiedlichen Torschützinnen. Auch das unterstreicht nochmal unsere Flexibilität. Wir sind nicht auszurechnen, weil wir einen extrem breiten Kader haben. Jede und jeder zieht mit, das ist gerade in den englischen Wochen entscheidend. Alleine im März hatten wir neun Begegnungen, ein Topspiel hat in dieser Phase das nächste gejagt.

DFB.de: Wie war diese Entwicklung innerhalb der Mannschaft möglich?

Stroot: Wir hatten schon in der Hinrunde natürlich die Qualität. Aber in der zweiten Halbserie haben wir die Abläufe weiter perfektioniert. In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sind wir so ohne Punktverlust geblieben. Im DFB-Pokal stehen wir erneut im Endspiel. Und auf den Rückschlag in der Champions League beim FC Barcelona hat die Mannschaft eine super Reaktion gezeigt. Das zu sehen, macht mir als Trainer natürlich riesig Freude - gerade in einer Phase, in der wir einiges verändert haben.

DFB.de: Wie glücklich sind Sie über diese Entwicklung?

Stroot: Mir geht es immer um die Art und Weise. Unser Fußball hat sich immer mehr in die Richtung entwickelt, wie wir es uns vorstellen. Die Gier bei den Spielerinnen ist da. Deshalb haben sie weitergearbeitet, auch wenn die vergangenen Wochen intensiv und hart waren. Das sind Eigenschaften, die diese Gruppe auszeichnen und die wir in den richtigen Momenten zu nutzen wissen.

DFB.de: Die Hinrunde war noch etwas wackelig mit einigen durchwachsenen Leistungen und Ergebnissen. Wann war Ihnen klar, dass die Deutsche Meisterschaft möglich ist?

Stroot: Wir haben ja immer die Ambitionen, bestmöglich abzuschließen. Im ersten halben Jahr hatten wir die Aufgabe, in Schlagdistanz zu bleiben. Das ist uns sehr gut gelungen. Da haben wir unsere Hausaugaben gut erledigt. Wenn unsere Begegnung in Potsdam kurz vor Weihnachten nicht ausgefallen wäre, hätten wir zu diesem Zeitpunkt möglicherweise bereits ganz oben gestanden. Dann kam für mich mit der Vorbereitung im neuen Jahr eine ganz entscheidende Phase. Das war der Zeitraum, in dem wir einige Dinge nochmal angehen konnten. Im Januar und Februar konnten wir uns im Training konzentriert viele Aspekte erarbeiten, die uns dann stark gemacht haben.

DFB.de: Wie war die Stimmung bei der Mannschaft nach dem Spiel? Euphorisch oder doch etwas gebremst, weil der Titelgewinn nahezu perfekt war?

Stroot: Wir haben jetzt den letzten Schritt auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft erledigt. Zehn unserer Spielerinnen sind nun zum ersten Mal Deutscher Meister geworden. Das darf man nicht vergessen. Dieser Tag und dieser Titel sind etwas Besonderes und so soll es sich auch anfühlen. Entsprechend werden wir es feiern.

DFB.de: Also eine feucht-fröhliche Rückfahrt im Bus, die vielleicht auch etwas länger dauert als gewöhnlich?

Stroot: Kann ich gar nicht sagen, ich bin selbst sehr gespannt. Ich lasse mich von den Spielerinnen gerne mitziehen. Natürlich wird es das eine oder andere Kaltgetränk geben. Wir werden unseren Erfolg komplett genießen und dann schauen wir, was der Abend noch bringt.

DFB.de: Auch für Sie ist es die erste Deutsche Meisterschaft - und zwar direkt in Ihrem ersten Jahr als Trainer des VfL Wolfsburg. Wie viel Druck fällt nun von Ihren Schultern?

Stroot: Für mich viel wichtiger ist der Weg zum Meistertitel. Den genieße ich deutlich mehr, als den Tag heute, an dem wir es vollendet haben. Ich habe es schon gesagt: Mir ist immer die Art und Weise wichtiger als das pure Ergebnis.

DFB.de: Nächste Woche steht zum Abschluss des Weges noch das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen auf dem Programm.

Stroot: Dann gibt es auch die Schale für die Mädels. Dann werden wir nochmal groß feiern. Mit den eigenen Fans natürlich, aber auch mit Freunden und Familie, die sich alle bereits angekündigt haben.

DFB.de: Aber dann ist die Saison noch immer nicht vorbei: Am 28. Mai steht in Köln noch das DFB-Pokalfinale in Köln gegen Turbine Potsdam auf dem Programm.

Stroot: Meine Vorfreude ist schon groß. Für den VfL Wolfsburg ist das traditionell ein besonderer Tag. Dieses Spiel gönne ich den Mädels sehr, weil man daraus wichtige Erfahrungen mitnehmen kann. Wir haben viele Spielerinnen im Kader, die den DFB-Pokal bereits gewonnen haben, aber andere eben auch noch nicht. Deshalb nehmen wir auch diese Herausforderung gerne an und wollen zum achten Mal in Folge den DFB-Pokal nach Wolfsburg holen.

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