Streichsbier: "Offenes, spannendes Finale"

Wenn der VfB Stuttgart und RB Leipzig im DFB-Pokalfinale der Junioren am Freitag (ab 20.15 Uhr, live auf Sport1) aufeinandertreffen, stehen etablierte und potenzielle Junioren-Nationalspieler auf dem Rasen. DFB-Trainer Guido Streichsbier blickt daher mit besonderem Interesse auf das Endspiel. Im DFB.de-Interview spricht der U 19-Coach mit Stefanie Engerer über die Partie und seine Erfahrungen mit dem Finale.

DFB.de: Herr Streichsbier, als Trainer der deutschen U 19-Nationalmannschaft werden Sie das DFB-Pokalfinale der Junioren vor Ort in Babelsberg verfolgen. Worauf legen Sie bei der Spielbeobachtung besonderes Augenmerk: auf Abläufe oder Einzelspieler?

Guido Streichsbier: Das Hauptaugenmerk lege ich darauf, wie sich die Einzelspieler präsentieren, wie sie in solchen entscheidenden Partien agieren und ob sie das Heft in die Hand nehmen. Sie müssen bereit sein, die Aufgabe aktiv anzugehen, trotzdem ruhig bleiben und versuchen, so das Spiel zu entscheiden. Auf diese Attribute werde ich besonders achten.

DFB.de: Im Finale stehen sich der VfB Stuttgart und RB Leipzig gegenüber. Was trauen Sie den beiden Mannschaften zu?

Streichsbier: Für mich gibt es keinen klaren Favoriten. Der VfB Stuttgart hat in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest den Meistertitel gewonnen und steht somit auch im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Die Stuttgarter können damit am Freitag den ersten Schritt Richtung Double machen. RB hat erst in der Rückrunde gezeigt, was sie draufhaben. Beide Mannschaften sind pünktlich zum Saisonhöhepunkt gut drauf. Die Spielstile der Teams unterscheiden sich sehr, deshalb können sich die Zuschauer auf ein offenes und spannendes Finale freuen.

DFB.de: Für Sie bietet das Pokalfinale der Junioren eine gute Gelegenheit, Nationalspieler auf großer Bühne zu beobachten. Wie aufwändig ist das Scouting generell bei Ihnen im Jugendbereich?

Streichsbier: Scouting ist für uns Trainer eine zentrale Aufgabe. Jeder U-Trainer ist am Wochenende unterwegs und schaut sich seine Spieler live vor Ort an. Zu Beginn der Woche nehmen wir auch noch Videoanalysen vor. Hier können wir nochmals spezifische Informationen bekommen. Es ist wichtig, immer auf dem aktuellsten Stand zu sein, um zu sehen, auf welchem Entwicklungsstand die Spieler gerade sind. Zudem stehen wir immer auch mit den Vereinen im Austausch. Zusammen sammeln wir so viele Eindrücke wie möglich.

DFB.de: Wie sehr spielen das Pokalwochenende und die große Kulisse am Freitag eine Rolle?

Streichsbier: Ich stand selbst bereits als Vereinstrainer 2010 im Pokalfinale der Junioren, deshalb weiß ich sehr gut, wie man sich dort fühlt. Es ist eine außergewöhnliche Atmosphäre, die auch die Jungs spüren werden, wenn sie in Berlin ankommen. Das Gefühl bekommen sie bereits beim Einchecken im Hotel mit. Wenn das Abschlusstraining stattfindet, wird dieses Gefühl noch stärker. Die ersten Fans sind bereits vor Ort, und jeder Spieler und Trainer merkt, dass es etwas Besonderes ist. Ich wünsche jedem Spieler, Trainer und Betreuer, dass er das genießt und diese Emotionen mit ins Spiel nehmen kann. Wenn ich meine Spieler von 2010 heute treffe, sind diese Eindrücke noch sehr präsent.

DFB.de: Sie sprechen es an: 2010 standen Sie als Trainer der TSG Hoffenheim im Pokalfinale der Junioren. Wie haben Sie den Tag des Endspiels erlebt?

Streichsbier: 2010 sollte das Pokalfinale der Junioren zum ersten Mal im Olympiastadion im Vorfeld des Pokalfinales der Männer stattfinden. Über Nacht haben allerdings schwere Regengüsse den Platz so aufgeweicht, dass wir nicht dort spielen konnten. Das haben wir beim Frühstück erfahren. Natürlich war die Nachricht im ersten Moment eine kleine Enttäuschung. Trotzdem haben wir uns auf das Endspiel gefreut – auch wenn es dann auf einem Nebenplatz stattgefunden hat.

DFB.de: Wie ist das Endspiel abgelaufen?

Streichsbier: Der Tag hatte damals seine eigene Dynamik und das Spiel gegen Hertha BSC war sehr umkämpft. Trotzdem haben wir das Finale 2:1 gewonnen und durften den Pokal mit nach Hoffenheim nehmen. Die Erinnerungen an das erste Finale in Berlin, die Spielverlegung und das gewonnene Endspiel bleiben mir immer in Erinnerung. Ich habe viele positive Emotionen mitgenommen und denke immer gerne daran zurück, wenn ich in Berlin bin.

DFB.de: Welchen Tipp können Sie den Spielern vor dem Finale mit auf den Weg geben?

Streichsbier: Beide Trainer werden sich unheimlich viele Gedanken vor dem Spiel machen und den Spielern viele Strategien aufzeigen. Trotzdem sollen die Spieler Freude am Finale haben und nicht verkrampft ins Endspiel gehen, denn sonst kommen sie nicht an ihr Leistungslimit. Ich wünsche ihnen, dass sie ihre Freude und Emotionen ins Spiel bringen und ihnen bewusst ist, dass sie womöglich in ihrem Leben nur einmal ein Pokalfinale der Junioren spielen werden.

[sen]

Wenn der VfB Stuttgart und RB Leipzig im DFB-Pokalfinale der Junioren am Freitag (ab 20.15 Uhr, live auf Sport1) aufeinandertreffen, stehen etablierte und potenzielle Junioren-Nationalspieler auf dem Rasen. DFB-Trainer Guido Streichsbier blickt daher mit besonderem Interesse auf das Endspiel. Im DFB.de-Interview spricht der U 19-Coach mit Stefanie Engerer über die Partie und seine Erfahrungen mit dem Finale.

DFB.de: Herr Streichsbier, als Trainer der deutschen U 19-Nationalmannschaft werden Sie das DFB-Pokalfinale der Junioren vor Ort in Babelsberg verfolgen. Worauf legen Sie bei der Spielbeobachtung besonderes Augenmerk: auf Abläufe oder Einzelspieler?

Guido Streichsbier: Das Hauptaugenmerk lege ich darauf, wie sich die Einzelspieler präsentieren, wie sie in solchen entscheidenden Partien agieren und ob sie das Heft in die Hand nehmen. Sie müssen bereit sein, die Aufgabe aktiv anzugehen, trotzdem ruhig bleiben und versuchen, so das Spiel zu entscheiden. Auf diese Attribute werde ich besonders achten.

DFB.de: Im Finale stehen sich der VfB Stuttgart und RB Leipzig gegenüber. Was trauen Sie den beiden Mannschaften zu?

Streichsbier: Für mich gibt es keinen klaren Favoriten. Der VfB Stuttgart hat in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest den Meistertitel gewonnen und steht somit auch im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Die Stuttgarter können damit am Freitag den ersten Schritt Richtung Double machen. RB hat erst in der Rückrunde gezeigt, was sie draufhaben. Beide Mannschaften sind pünktlich zum Saisonhöhepunkt gut drauf. Die Spielstile der Teams unterscheiden sich sehr, deshalb können sich die Zuschauer auf ein offenes und spannendes Finale freuen.

DFB.de: Für Sie bietet das Pokalfinale der Junioren eine gute Gelegenheit, Nationalspieler auf großer Bühne zu beobachten. Wie aufwändig ist das Scouting generell bei Ihnen im Jugendbereich?

Streichsbier: Scouting ist für uns Trainer eine zentrale Aufgabe. Jeder U-Trainer ist am Wochenende unterwegs und schaut sich seine Spieler live vor Ort an. Zu Beginn der Woche nehmen wir auch noch Videoanalysen vor. Hier können wir nochmals spezifische Informationen bekommen. Es ist wichtig, immer auf dem aktuellsten Stand zu sein, um zu sehen, auf welchem Entwicklungsstand die Spieler gerade sind. Zudem stehen wir immer auch mit den Vereinen im Austausch. Zusammen sammeln wir so viele Eindrücke wie möglich.

DFB.de: Wie sehr spielen das Pokalwochenende und die große Kulisse am Freitag eine Rolle?

Streichsbier: Ich stand selbst bereits als Vereinstrainer 2010 im Pokalfinale der Junioren, deshalb weiß ich sehr gut, wie man sich dort fühlt. Es ist eine außergewöhnliche Atmosphäre, die auch die Jungs spüren werden, wenn sie in Berlin ankommen. Das Gefühl bekommen sie bereits beim Einchecken im Hotel mit. Wenn das Abschlusstraining stattfindet, wird dieses Gefühl noch stärker. Die ersten Fans sind bereits vor Ort, und jeder Spieler und Trainer merkt, dass es etwas Besonderes ist. Ich wünsche jedem Spieler, Trainer und Betreuer, dass er das genießt und diese Emotionen mit ins Spiel nehmen kann. Wenn ich meine Spieler von 2010 heute treffe, sind diese Eindrücke noch sehr präsent.

DFB.de: Sie sprechen es an: 2010 standen Sie als Trainer der TSG Hoffenheim im Pokalfinale der Junioren. Wie haben Sie den Tag des Endspiels erlebt?

Streichsbier: 2010 sollte das Pokalfinale der Junioren zum ersten Mal im Olympiastadion im Vorfeld des Pokalfinales der Männer stattfinden. Über Nacht haben allerdings schwere Regengüsse den Platz so aufgeweicht, dass wir nicht dort spielen konnten. Das haben wir beim Frühstück erfahren. Natürlich war die Nachricht im ersten Moment eine kleine Enttäuschung. Trotzdem haben wir uns auf das Endspiel gefreut – auch wenn es dann auf einem Nebenplatz stattgefunden hat.

DFB.de: Wie ist das Endspiel abgelaufen?

Streichsbier: Der Tag hatte damals seine eigene Dynamik und das Spiel gegen Hertha BSC war sehr umkämpft. Trotzdem haben wir das Finale 2:1 gewonnen und durften den Pokal mit nach Hoffenheim nehmen. Die Erinnerungen an das erste Finale in Berlin, die Spielverlegung und das gewonnene Endspiel bleiben mir immer in Erinnerung. Ich habe viele positive Emotionen mitgenommen und denke immer gerne daran zurück, wenn ich in Berlin bin.

DFB.de: Welchen Tipp können Sie den Spielern vor dem Finale mit auf den Weg geben?

Streichsbier: Beide Trainer werden sich unheimlich viele Gedanken vor dem Spiel machen und den Spielern viele Strategien aufzeigen. Trotzdem sollen die Spieler Freude am Finale haben und nicht verkrampft ins Endspiel gehen, denn sonst kommen sie nicht an ihr Leistungslimit. Ich wünsche ihnen, dass sie ihre Freude und Emotionen ins Spiel bringen und ihnen bewusst ist, dass sie womöglich in ihrem Leben nur einmal ein Pokalfinale der Junioren spielen werden.

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