Stimmenimitator Florian Krebs: "Lieber Fußballer als Comedian"

Im DFB-Pokal trifft Florian Krebs mit dem SSV Ulm 1846 Fußball am Samstag (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) auf seinen Ex-Klub 1. FC Heidenheim. Obwohl seine Zeit beim Zweitligisten schon fünfeinhalb Jahre zurückliegt, arbeitet beim FCH mit Frank Schmidt noch derselbe Trainer. Mit DFB.de spricht Florian Krebs auch über seine Fähigkeiten als Stimmenimitator von Fußballpersönlichkeiten wie Oliver Kahn.

DFB.de: Im DFB-Pokal treffen Sie auf Ihren früheren Verein Heidenheim. Wie groß war die Freude über dieses Los, Herr Krebs?

Florian Krebs: Normalerweise sind für einen Amateurfußballer Duelle mit dem FC Bayern München, mit Borussia Dortmund oder mit Schalke 04 das Größte. Für mich persönlich ist der 1. FC Heidenheim aber ein hervorragendes Los. Ich hatte dort eine schöne Zeit und freue mich darauf, einige ehemalige Weggefährten wiederzusehen. Aber auch für unseren Verein und die gesamte Region ist es eine attraktive Partie. Zwischen dem SSV Ulm 1846 und dem 1. FC Heidenheim herrscht schließlich eine gewisse Rivalität.

DFB.de: Bei der Auslosung der ersten Runde im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund begeisterten Sie als Stimmenimitator von Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn oder "Kaiser" Franz Beckenbauer. Wie kommt es, dass Sie das so gut können?

Krebs: Als Kind habe ich häufig Matze Knop und Oliver Pocher im TV gesehen. Beide imitieren ja besonders gerne den früheren Leverkusener Manager Reiner Calmund oder eben Oliver Kahn und Franz Beckenbauer. Ich habe es dann auch einfach mal ausprobiert und gemerkt, dass sich das gar nicht schlecht anhört. (lacht)

DFB.de: Es steckt also jahrelange Übung dahinter?

Krebs: Das würde ich nicht sagen. Es hat relativ schnell gut funktioniert, und ich habe gespürt, dass mir das irgendwie liegt. Bei Geburtstagen ist das dann oft der Brüller. (lacht) Grundsätzlich hatte ich aber nicht unbedingt vor, meine Imitationsfähigkeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren.

DFB.de: Wie kam es dann dazu?

Krebs: Vor zwei Jahren wollten wir unsere Fans während der Sommervorbereitung mit einem Video-Tagebuch über unser Trainingslager informieren. Da kam die Idee auf, dass ich das mache - und zwar mit Stimmenimitationen. Von diesem Tagebuch bekam scheinbar auch das ZDF etwas mit. Denn bei meinem Besuch im "aktuellen Sportstudio" wurde ich aufgefordert, Calmund, Kahn und Beckenbauer nachzuahmen. (lacht) Das habe ich natürlich gerne gemacht, es war aber von mir sicher nicht geplant.

DFB.de: Der "neue" Matze Knop wollen Sie also nicht werden?

Krebs: Nein. Ich sehe mich weiterhin als Fußballspieler - und nicht als Comedian. (lacht)

DFB.de: Für Ihren Pokalgegner haben Sie viereinhalb Jahre gespielt. Ihr damaliger Trainer Frank Schmidt ist immer noch beim 1. FC Heidenheim. Das ist im schnelllebigen Fußballgeschäft schon erstaunlich, oder?

Krebs: Definitiv. Der 1. FC Heidenheim ist aber insgesamt ein Paradebeispiel für einen Verein mit gewachsenen Strukturen und geringer Fluktuation. Auch in schwierigen Phasen wird an die Qualität der vorhandenen Mitarbeiter geglaubt und der Trainer nicht schon nach ein paar schwachen Spielen in Frage gestellt. Der langfristige Erfolg des 1. FC Heidenheim zeigt, dass sich ein solches Vertrauen in die Protagonisten eines Vereins auszahlt. Viele andere Klubs könnten sich von dieser Art, wie mit Spielern, Trainern und Mitarbeitern umgegangen wird, eine Scheibe abschneiden. Es gibt genügend Beispiele, die beweisen, dass eine hohe Fluktuation mehr Unruhe reinbringt und nicht zum Erfolg führt.

DFB.de: Als welchen Trainertypen haben Sie den mittlerweile dienstältesten deutschen Trainer im Profibereich kennengelernt?

Krebs: Frank Schmidt ist jemand, der es schafft, die richtige Balance zwischen Kumpeltyp und knallhartem Trainer zu finden. Wenn es rund läuft, lockert er die Zügel etwas und gibt seinen Spielern auch mal Freiräume. Er weiß aber auch genau, wann er wieder anziehen und klare Ansagen machen muss.

DFB.de: Auch Spieler aus dem aktuellen Kader - beispielsweise Urgestein Marc Schnatterer - waren damals bereits beim 1. FCH. Haben Sie noch regelmäßigen Kontakt zu Ihren Ex-Kollegen?

Krebs: Es sind damals einige gute Freundschaften entstanden. Beispielsweise mit Dieter Jarosch, der mein Mitspieler war und jetzt Assistent von Frank Schmidt ist, treffe ich mich auch heute noch. Aber auch zu Frank Schmidt, dem Vorstandsvorsitzenden Holger Sanwald oder Spielern wie Marc Schnatterer habe ich hin und wieder Kontakt.

DFB.de: In der zurückliegenden DFB-Pokalsaison besiegte Ulm in der ersten Hauptrunde den damaligen Titelverteidiger Eintracht Frankfurt 2:1. Worauf wird es gegen Heidenheim ankommen, um erneut die zweiten Runde zu erreichen?

Krebs: Klar ist, dass wir erneut als krasser Außenseiter in die Partie gehen. Heidenheim hat eine extrem starke Mannschaft, das hat nicht zuletzt die vergangene Saison gezeigt. Der FCH konnte im Achtelfinale Bayer 04 Leverkusen 2:1 bezwingen und im Viertelfinale den späteren Pokalsieger FC Bayern München fast aus dem Wettbewerb kegeln. Das 4:5 war eine Wahnsinnspartie. Wie schon gegen Eintracht Frankfurt muss bei uns schon alles passen, um unsere kleine Chance auf das Weiterkommen zu nutzen. Es wird vor allem wichtig sein, ohne Angst in die Begegnung zu gehen und lange die Null zu halten. Wenn wir von Beginn an an den Sieg glauben und außerdem das nötige Quäntchen Glück haben, ist erneut eine Sensation möglich.

[mspw]

Im DFB-Pokal trifft Florian Krebs mit dem SSV Ulm 1846 Fußball am Samstag (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) auf seinen Ex-Klub 1. FC Heidenheim. Obwohl seine Zeit beim Zweitligisten schon fünfeinhalb Jahre zurückliegt, arbeitet beim FCH mit Frank Schmidt noch derselbe Trainer. Mit DFB.de spricht Florian Krebs auch über seine Fähigkeiten als Stimmenimitator von Fußballpersönlichkeiten wie Oliver Kahn.

DFB.de: Im DFB-Pokal treffen Sie auf Ihren früheren Verein Heidenheim. Wie groß war die Freude über dieses Los, Herr Krebs?

Florian Krebs: Normalerweise sind für einen Amateurfußballer Duelle mit dem FC Bayern München, mit Borussia Dortmund oder mit Schalke 04 das Größte. Für mich persönlich ist der 1. FC Heidenheim aber ein hervorragendes Los. Ich hatte dort eine schöne Zeit und freue mich darauf, einige ehemalige Weggefährten wiederzusehen. Aber auch für unseren Verein und die gesamte Region ist es eine attraktive Partie. Zwischen dem SSV Ulm 1846 und dem 1. FC Heidenheim herrscht schließlich eine gewisse Rivalität.

DFB.de: Bei der Auslosung der ersten Runde im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund begeisterten Sie als Stimmenimitator von Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn oder "Kaiser" Franz Beckenbauer. Wie kommt es, dass Sie das so gut können?

Krebs: Als Kind habe ich häufig Matze Knop und Oliver Pocher im TV gesehen. Beide imitieren ja besonders gerne den früheren Leverkusener Manager Reiner Calmund oder eben Oliver Kahn und Franz Beckenbauer. Ich habe es dann auch einfach mal ausprobiert und gemerkt, dass sich das gar nicht schlecht anhört. (lacht)

DFB.de: Es steckt also jahrelange Übung dahinter?

Krebs: Das würde ich nicht sagen. Es hat relativ schnell gut funktioniert, und ich habe gespürt, dass mir das irgendwie liegt. Bei Geburtstagen ist das dann oft der Brüller. (lacht) Grundsätzlich hatte ich aber nicht unbedingt vor, meine Imitationsfähigkeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren.

DFB.de: Wie kam es dann dazu?

Krebs: Vor zwei Jahren wollten wir unsere Fans während der Sommervorbereitung mit einem Video-Tagebuch über unser Trainingslager informieren. Da kam die Idee auf, dass ich das mache - und zwar mit Stimmenimitationen. Von diesem Tagebuch bekam scheinbar auch das ZDF etwas mit. Denn bei meinem Besuch im "aktuellen Sportstudio" wurde ich aufgefordert, Calmund, Kahn und Beckenbauer nachzuahmen. (lacht) Das habe ich natürlich gerne gemacht, es war aber von mir sicher nicht geplant.

DFB.de: Der "neue" Matze Knop wollen Sie also nicht werden?

Krebs: Nein. Ich sehe mich weiterhin als Fußballspieler - und nicht als Comedian. (lacht)

DFB.de: Für Ihren Pokalgegner haben Sie viereinhalb Jahre gespielt. Ihr damaliger Trainer Frank Schmidt ist immer noch beim 1. FC Heidenheim. Das ist im schnelllebigen Fußballgeschäft schon erstaunlich, oder?

Krebs: Definitiv. Der 1. FC Heidenheim ist aber insgesamt ein Paradebeispiel für einen Verein mit gewachsenen Strukturen und geringer Fluktuation. Auch in schwierigen Phasen wird an die Qualität der vorhandenen Mitarbeiter geglaubt und der Trainer nicht schon nach ein paar schwachen Spielen in Frage gestellt. Der langfristige Erfolg des 1. FC Heidenheim zeigt, dass sich ein solches Vertrauen in die Protagonisten eines Vereins auszahlt. Viele andere Klubs könnten sich von dieser Art, wie mit Spielern, Trainern und Mitarbeitern umgegangen wird, eine Scheibe abschneiden. Es gibt genügend Beispiele, die beweisen, dass eine hohe Fluktuation mehr Unruhe reinbringt und nicht zum Erfolg führt.

DFB.de: Als welchen Trainertypen haben Sie den mittlerweile dienstältesten deutschen Trainer im Profibereich kennengelernt?

Krebs: Frank Schmidt ist jemand, der es schafft, die richtige Balance zwischen Kumpeltyp und knallhartem Trainer zu finden. Wenn es rund läuft, lockert er die Zügel etwas und gibt seinen Spielern auch mal Freiräume. Er weiß aber auch genau, wann er wieder anziehen und klare Ansagen machen muss.

DFB.de: Auch Spieler aus dem aktuellen Kader - beispielsweise Urgestein Marc Schnatterer - waren damals bereits beim 1. FCH. Haben Sie noch regelmäßigen Kontakt zu Ihren Ex-Kollegen?

Krebs: Es sind damals einige gute Freundschaften entstanden. Beispielsweise mit Dieter Jarosch, der mein Mitspieler war und jetzt Assistent von Frank Schmidt ist, treffe ich mich auch heute noch. Aber auch zu Frank Schmidt, dem Vorstandsvorsitzenden Holger Sanwald oder Spielern wie Marc Schnatterer habe ich hin und wieder Kontakt.

DFB.de: In der zurückliegenden DFB-Pokalsaison besiegte Ulm in der ersten Hauptrunde den damaligen Titelverteidiger Eintracht Frankfurt 2:1. Worauf wird es gegen Heidenheim ankommen, um erneut die zweiten Runde zu erreichen?

Krebs: Klar ist, dass wir erneut als krasser Außenseiter in die Partie gehen. Heidenheim hat eine extrem starke Mannschaft, das hat nicht zuletzt die vergangene Saison gezeigt. Der FCH konnte im Achtelfinale Bayer 04 Leverkusen 2:1 bezwingen und im Viertelfinale den späteren Pokalsieger FC Bayern München fast aus dem Wettbewerb kegeln. Das 4:5 war eine Wahnsinnspartie. Wie schon gegen Eintracht Frankfurt muss bei uns schon alles passen, um unsere kleine Chance auf das Weiterkommen zu nutzen. Es wird vor allem wichtig sein, ohne Angst in die Begegnung zu gehen und lange die Null zu halten. Wenn wir von Beginn an an den Sieg glauben und außerdem das nötige Quäntchen Glück haben, ist erneut eine Sensation möglich.

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