Stellungnahme zum Brief der FIFA

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat sich in einem Brief an die 32 Teilnehmer der anstehenden Weltmeisterschaft 2022 in Katar gerichtet. In dem Schreiben vom 3. November 2022, das auch FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura unterzeichnet hat, heißt es unter anderem: "Konzentrieren wir uns jetzt bitte auf den Fußball" ("So, please let’s now focus on the football!"). Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat am heutigen 6. November gemeinsam mit den europäischen Nationalverbänden aus Belgien, Dänemark, England, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Schweden, der Schweiz und Wales darauf reagiert. Die Stellungnahme:

"Wir begrüßen die erheblichen Fortschritte von Katar, insbesondere mit Blick auf die Rechte von Gastarbeitern, und erkennen diese an, wie wir es auch in der Vergangenheit getan haben. Die Auswirkungen der Gesetzesänderungen wurden in den aktuellen Berichten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) dargelegt.

Wir begrüßen die von der katarischen Regierung und FIFA getätigten Zusagen hinsichtlich Sicherheit, Schutz und Inklusion aller Fans, die zu der Weltmeisterschaft anreisen, inklusive der LGBTIQ+ Fans.

Außerdem gestehen wir ein, dass jedes Land Probleme und Herausforderungen hat, und wir stimmen der FIFA zu, dass Vielfalt eine Stärke ist. Jedoch bedeutet das Bekenntnis und Eintreten für Vielfalt und Toleranz auch, Menschenrechte zu unterstützen. Menschenrechte sind allgemeingültig und überall zutreffend.

Wir werden weiterhin Impulse für positiven, progressiven Wandel unterstützen und uns weiter für ein überzeugendes Ergebnis hinsichtlich der zwei entscheidenden und offenen Themen einsetzen und engagieren, über die wir seit langer Zeit mit der FIFA diskutieren. Die FIFA hat sich wiederholt verpflichtet, für diese Themen – einen Entschädigungsfonds für Gastarbeiter sowie das Konzept eines in Doha zu errichtenden Gastarbeiter-Zentrums – konkrete Antworten zu liefern, und wir werden weiterhin darauf drängen, dass diese auch geliefert werden.

Wir glauben an die Kraft des Fußballs, weitere positive und glaubwürdige Beiträge für progressiven und nachhaltigen Wandel zu leisten."

Die Stellungnahme im englischen Wortlaut

FIFA World Cup Qatar - Joint statement from members of the UEFA Working Group on Human and Labour Rights

"With the FIFA World Cup Qatar beginning shortly, we would like to react to the latest developments and public discussions related to challenges in the host country off the pitch before the sport shall soon take centre stage.

We acknowledge, and welcome, as we have done in the past, that significant progress has been made by Qatar, particularly with regards to the rights of migrant workers, with the impact of legislative changes demonstrated in the International Labour Organisation’s recent reports.

We welcome the assurances given by the Qatari Government and by FIFA regarding the safety, security, and inclusion of all fans who travel to the World Cup, including LGTBQ+ fans.

We also recognise that every country has issues and challenges and we agree with FIFA that diversity is a strength. However embracing diversity and tolerance also means supporting human rights. Human rights are universal and they apply everywhere.

We will continue to support the momentum for positive, progressive change and continue to advocate for a conclusive outcome and update on the two key outstanding issues we have been discussing with FIFA for a long time.

FIFA has repeatedly committed to deliver concrete answers on these issues - the compensation fund for migrant workers, and the concept of a migrant workers centre to be created in Doha – and we will continue to press for these to be delivered.

We believe in the power of football to make further positive and credible contributions to progressive sustainable change in the world."

Belgium, Peter Bossaert
Denmark, Jakob Jensen
England, Mark Bullingham
Germany, Heike Ullrich
The Netherlands, Gijs de Jong
Norway, Lise Klaveness
Portugal, Teresa Romão
Sweden, Håkan Sjöstrand
Switzerland, Dominique Blanc
Wales, Noel Mooney

[dfb]

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat sich in einem Brief an die 32 Teilnehmer der anstehenden Weltmeisterschaft 2022 in Katar gerichtet. In dem Schreiben vom 3. November 2022, das auch FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura unterzeichnet hat, heißt es unter anderem: "Konzentrieren wir uns jetzt bitte auf den Fußball" ("So, please let’s now focus on the football!"). Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat am heutigen 6. November gemeinsam mit den europäischen Nationalverbänden aus Belgien, Dänemark, England, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Schweden, der Schweiz und Wales darauf reagiert. Die Stellungnahme:

"Wir begrüßen die erheblichen Fortschritte von Katar, insbesondere mit Blick auf die Rechte von Gastarbeitern, und erkennen diese an, wie wir es auch in der Vergangenheit getan haben. Die Auswirkungen der Gesetzesänderungen wurden in den aktuellen Berichten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) dargelegt.

Wir begrüßen die von der katarischen Regierung und FIFA getätigten Zusagen hinsichtlich Sicherheit, Schutz und Inklusion aller Fans, die zu der Weltmeisterschaft anreisen, inklusive der LGBTIQ+ Fans.

Außerdem gestehen wir ein, dass jedes Land Probleme und Herausforderungen hat, und wir stimmen der FIFA zu, dass Vielfalt eine Stärke ist. Jedoch bedeutet das Bekenntnis und Eintreten für Vielfalt und Toleranz auch, Menschenrechte zu unterstützen. Menschenrechte sind allgemeingültig und überall zutreffend.

Wir werden weiterhin Impulse für positiven, progressiven Wandel unterstützen und uns weiter für ein überzeugendes Ergebnis hinsichtlich der zwei entscheidenden und offenen Themen einsetzen und engagieren, über die wir seit langer Zeit mit der FIFA diskutieren. Die FIFA hat sich wiederholt verpflichtet, für diese Themen – einen Entschädigungsfonds für Gastarbeiter sowie das Konzept eines in Doha zu errichtenden Gastarbeiter-Zentrums – konkrete Antworten zu liefern, und wir werden weiterhin darauf drängen, dass diese auch geliefert werden.

Wir glauben an die Kraft des Fußballs, weitere positive und glaubwürdige Beiträge für progressiven und nachhaltigen Wandel zu leisten."

Die Stellungnahme im englischen Wortlaut

FIFA World Cup Qatar - Joint statement from members of the UEFA Working Group on Human and Labour Rights

"With the FIFA World Cup Qatar beginning shortly, we would like to react to the latest developments and public discussions related to challenges in the host country off the pitch before the sport shall soon take centre stage.

We acknowledge, and welcome, as we have done in the past, that significant progress has been made by Qatar, particularly with regards to the rights of migrant workers, with the impact of legislative changes demonstrated in the International Labour Organisation’s recent reports.

We welcome the assurances given by the Qatari Government and by FIFA regarding the safety, security, and inclusion of all fans who travel to the World Cup, including LGTBQ+ fans.

We also recognise that every country has issues and challenges and we agree with FIFA that diversity is a strength. However embracing diversity and tolerance also means supporting human rights. Human rights are universal and they apply everywhere.

We will continue to support the momentum for positive, progressive change and continue to advocate for a conclusive outcome and update on the two key outstanding issues we have been discussing with FIFA for a long time.

FIFA has repeatedly committed to deliver concrete answers on these issues - the compensation fund for migrant workers, and the concept of a migrant workers centre to be created in Doha – and we will continue to press for these to be delivered.

We believe in the power of football to make further positive and credible contributions to progressive sustainable change in the world."

Belgium, Peter Bossaert
Denmark, Jakob Jensen
England, Mark Bullingham
Germany, Heike Ullrich
The Netherlands, Gijs de Jong
Norway, Lise Klaveness
Portugal, Teresa Romão
Sweden, Håkan Sjöstrand
Switzerland, Dominique Blanc
Wales, Noel Mooney

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