Steinhaus: "Leistung muss Grundpfeiler sein"

FIFA-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus war am Samstagabend im aktuellen Sportstudio im ZDF zu Gast und sprach über sprach über ihr Karriereende auf dem Platz, ihren Weg in die Bundesliga und ihre Zukunft. DFB.de hat mitgeschrieben.

Bibiana Steinhaus über...

... ihren Rücktritt: Ich habe für mich gefühlt, dass es der richtige Moment war. Ich glaube, die Corona-Situation hat uns alle zum Nachdenken gebracht, wo stehen wir eigentlich und wo wollen wir hin, wie soll die Reise für uns weitergehen. Das war auch bei mir so und das hat mich bewegt. Ich habe mich dem Fußball auf dem Feld als Schiedsrichterin sehr lange verbunden gefühlt und jetzt war der richtige Zeitpunkt, die Perspektive zu wechseln. Als Schiedsrichterin hat mich immer ausgezeichnet, dass ich eine große Klarheit und Berechenbarkeit auf dem Feld widergespiegelt habe und ich denke, diese Entscheidung, die ich jetzt für mich getroffen habe, spiegelt genau das wider, wie ich auf dem Feld auch war.

... dass, was sie vermissen wird: Am meisten werde ich meine Kollegen vermissen, die Aufregung und die Energie vor dem Spiel, mit den Mannschaften gemeinsam in ein Stadion einzulaufen und dann diese Verantwortung als Schiedsrichterin wahrzunehmen. Und, was wir alle vermissen dieser Tage, sind natürlich die Fans im Stadion.

... ihre Schiedsrichterqualitäten: Meine Stärke als Schiedsrichterin war immer die kommunikative Seite, die Spieler mitzunehmen in meinen Entscheidungen, Trainer, Betreuer und alle am Spiel Beteiligten ein Stück weit abzuholen und sie durch diese 90 Minuten zu begleiten, nach allen Regeln die Anwendung finden müssen. Ich freue mich sehr, dass ich das als Video-Assistentin in Köln weiterhin einbringen darf und mit den Kollegen gemeinsam die Spiele begleiten darf und sie unterstützen kann.

... Schiedsrichterqualifikationen: Natürlich müssen wir Schiedsrichter immer wieder unter Beweis stellen, dass wir die Mindestanforderungen, die an einen Bundesligaschiedsrichter gestellt werden, erfüllen. Das ist nicht nur körperlich, sondern natürlich auch regeltechnisch so, mit viel Fachwissen, diversen Videoprüfungen und Regelprüfungen. All das sind viele Elemente, die wir immer wieder leisten müssen. Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, dass es einfacher ist, mit 20 einen Marathon zu laufen, als mit 40. Das ist auch völlig in Ordnung. Es ist schon so, dass wir in den Prüfungen Mindestanforderungen abrufen, die sich auf dem Feld so oder so ähnlich auch wiederfinden.

... ihren Aufstieg: Es ist wichtig, sich auf die eigenen Möglichkeiten zu besinnen, was kann ich tatsächlich aktiv beeinflussen und wo kann ich gestalterisch tätig werden. Das war immer mein Credo, mich auf meine eigenen Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten zu besinnen. Das Schöne ist ja, dass 2017 das Team um Lutz Michael Fröhlich mir diese Chance gegeben hat und das würden sie nicht nur mir gegenüber machen. Dieses Team ist offen für gute Leistungen und zwar völlig unabhängig davon, wer sie bringt, ob Mann oder Frau. Ich bin überzeugt, dass viele Möglichkeiten bestehen für wirklich gute Leute, die mit Talent, Willensstärke und Durchsetzungskraft ihre Leistungen anbieten.

... die Leistung als Grundpfeiler: Ich bin davon überzeugt, dass es nur gemeinsam geht. Die Leistung muss Grundpfeiler dieser Entscheidungen und möglicher Entwicklungen sein. Nur das zählt und davon sollten wir uns auch leiten lassen. Ich habe einen von 26 Schiedsrichterplätzen in der Bundesliga wahrnehmen dürfen und das wurde über die Leistung generiert, nicht über das Geschlecht. Das war kein Frauenplatz, der war hart erarbeitet, genauso wie meine männlichen Kollegen sich den Platz auch verdient haben. Ich freue mich, in die Zukunft zu schauen und viele junge Schiedsrichterinnen zu sehen, die einen ähnlichen Weg einschlagen wollen.

... ihre Bundesligazeit: Es braucht natürlich immer die Förderer und Unterstützer, die einem auch eine Chance geben und so ein Projekt wagen und den Mut haben, so etwas anzugehen. Ein großes Lob an die Kollegen, es war immer sehr harmonisch, immer auf Augenhöhe. Man hat mich immer mitgenommen und eingebunden und wenn man merkt, dass die Kollegen dieselben Witze machen, egal ob ich mich im Raum befinde oder nicht, dann glaube ich, weiß man, man hat es geschafft.

... ihre Gelassenheit: Als Schiedsrichterin und als Polizistin zeichnet mich eine große Gelassenheit aus. Es ist unfassbar wichtig, dass ich, je hektischer es um mich herum wird, desto mehr dafür sorgen muss, dass ich der Ruhepol bin, um andere auch leiten zu können.

... den Video-Assistenten: Wir haben das vor vier Jahren in Deutschland umgesetzt und seitdem ganz viel gelernt. Wir können den Zuschauer im Stadion und vor dem Fernseher noch besser mitnehmen, besser einbinden in die Entscheidungsprozesse.

... ihre Zukunft: Ich freue mich darauf, dass ich mitgestalten kann. Es ist mir ein Anliegen, dass ich all die Erfahrungen, die ich sammeln durfte, weitergeben darf an junge Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen, dass ich sie an die Hand nehmen kann. Denn auch ich habe von diesen älteren Kollegen und ihrer Erfahrung sehr profitieren dürfen.

[dfb]

FIFA-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus war am Samstagabend im aktuellen Sportstudio im ZDF zu Gast und sprach über sprach über ihr Karriereende auf dem Platz, ihren Weg in die Bundesliga und ihre Zukunft. DFB.de hat mitgeschrieben.

Bibiana Steinhaus über...

... ihren Rücktritt: Ich habe für mich gefühlt, dass es der richtige Moment war. Ich glaube, die Corona-Situation hat uns alle zum Nachdenken gebracht, wo stehen wir eigentlich und wo wollen wir hin, wie soll die Reise für uns weitergehen. Das war auch bei mir so und das hat mich bewegt. Ich habe mich dem Fußball auf dem Feld als Schiedsrichterin sehr lange verbunden gefühlt und jetzt war der richtige Zeitpunkt, die Perspektive zu wechseln. Als Schiedsrichterin hat mich immer ausgezeichnet, dass ich eine große Klarheit und Berechenbarkeit auf dem Feld widergespiegelt habe und ich denke, diese Entscheidung, die ich jetzt für mich getroffen habe, spiegelt genau das wider, wie ich auf dem Feld auch war.

... dass, was sie vermissen wird: Am meisten werde ich meine Kollegen vermissen, die Aufregung und die Energie vor dem Spiel, mit den Mannschaften gemeinsam in ein Stadion einzulaufen und dann diese Verantwortung als Schiedsrichterin wahrzunehmen. Und, was wir alle vermissen dieser Tage, sind natürlich die Fans im Stadion.

... ihre Schiedsrichterqualitäten: Meine Stärke als Schiedsrichterin war immer die kommunikative Seite, die Spieler mitzunehmen in meinen Entscheidungen, Trainer, Betreuer und alle am Spiel Beteiligten ein Stück weit abzuholen und sie durch diese 90 Minuten zu begleiten, nach allen Regeln die Anwendung finden müssen. Ich freue mich sehr, dass ich das als Video-Assistentin in Köln weiterhin einbringen darf und mit den Kollegen gemeinsam die Spiele begleiten darf und sie unterstützen kann.

... Schiedsrichterqualifikationen: Natürlich müssen wir Schiedsrichter immer wieder unter Beweis stellen, dass wir die Mindestanforderungen, die an einen Bundesligaschiedsrichter gestellt werden, erfüllen. Das ist nicht nur körperlich, sondern natürlich auch regeltechnisch so, mit viel Fachwissen, diversen Videoprüfungen und Regelprüfungen. All das sind viele Elemente, die wir immer wieder leisten müssen. Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, dass es einfacher ist, mit 20 einen Marathon zu laufen, als mit 40. Das ist auch völlig in Ordnung. Es ist schon so, dass wir in den Prüfungen Mindestanforderungen abrufen, die sich auf dem Feld so oder so ähnlich auch wiederfinden.

... ihren Aufstieg: Es ist wichtig, sich auf die eigenen Möglichkeiten zu besinnen, was kann ich tatsächlich aktiv beeinflussen und wo kann ich gestalterisch tätig werden. Das war immer mein Credo, mich auf meine eigenen Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten zu besinnen. Das Schöne ist ja, dass 2017 das Team um Lutz Michael Fröhlich mir diese Chance gegeben hat und das würden sie nicht nur mir gegenüber machen. Dieses Team ist offen für gute Leistungen und zwar völlig unabhängig davon, wer sie bringt, ob Mann oder Frau. Ich bin überzeugt, dass viele Möglichkeiten bestehen für wirklich gute Leute, die mit Talent, Willensstärke und Durchsetzungskraft ihre Leistungen anbieten.

... die Leistung als Grundpfeiler: Ich bin davon überzeugt, dass es nur gemeinsam geht. Die Leistung muss Grundpfeiler dieser Entscheidungen und möglicher Entwicklungen sein. Nur das zählt und davon sollten wir uns auch leiten lassen. Ich habe einen von 26 Schiedsrichterplätzen in der Bundesliga wahrnehmen dürfen und das wurde über die Leistung generiert, nicht über das Geschlecht. Das war kein Frauenplatz, der war hart erarbeitet, genauso wie meine männlichen Kollegen sich den Platz auch verdient haben. Ich freue mich, in die Zukunft zu schauen und viele junge Schiedsrichterinnen zu sehen, die einen ähnlichen Weg einschlagen wollen.

... ihre Bundesligazeit: Es braucht natürlich immer die Förderer und Unterstützer, die einem auch eine Chance geben und so ein Projekt wagen und den Mut haben, so etwas anzugehen. Ein großes Lob an die Kollegen, es war immer sehr harmonisch, immer auf Augenhöhe. Man hat mich immer mitgenommen und eingebunden und wenn man merkt, dass die Kollegen dieselben Witze machen, egal ob ich mich im Raum befinde oder nicht, dann glaube ich, weiß man, man hat es geschafft.

... ihre Gelassenheit: Als Schiedsrichterin und als Polizistin zeichnet mich eine große Gelassenheit aus. Es ist unfassbar wichtig, dass ich, je hektischer es um mich herum wird, desto mehr dafür sorgen muss, dass ich der Ruhepol bin, um andere auch leiten zu können.

... den Video-Assistenten: Wir haben das vor vier Jahren in Deutschland umgesetzt und seitdem ganz viel gelernt. Wir können den Zuschauer im Stadion und vor dem Fernseher noch besser mitnehmen, besser einbinden in die Entscheidungsprozesse.

... ihre Zukunft: Ich freue mich darauf, dass ich mitgestalten kann. Es ist mir ein Anliegen, dass ich all die Erfahrungen, die ich sammeln durfte, weitergeben darf an junge Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen, dass ich sie an die Hand nehmen kann. Denn auch ich habe von diesen älteren Kollegen und ihrer Erfahrung sehr profitieren dürfen.

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