Stefaniak: "Unterschied ist nicht allzu groß"

Seit Anfang Oktober ist Marvin Stefaniak wieder für seinen Jugendverein Dynamo Dresden am Ball. Der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler hofft im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten SV Darmstadt 98 heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) auf eine weitere Überraschung. Im DFB.de-Interview spricht Marvin Stefaniak mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Pokalduell und die Dynamo-Fans.

DFB.de: Mit einem Heimsieg im DFB-Pokal gegen den SV Darmstadt 98 und dem Erreichen des Achtelfinales könnte sich Dynamo Dresden selbst ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk machen. Wie sehen Sie die Chancen, Herr Stefaniak?

Marvin Stefaniak: Grundsätzlich kann im DFB-Pokal jeder jeden besiegen. Wenn wir unsere Qualitäten auf den Platz bringen, stehen die Chancen gut. Es wäre für uns auf jeden Fall optimal, uns mit einem Pokalerfolg in die kurze Weihnachtspause zu verabschieden. Es würde allen, die es mit Dynamo halten, sicher ein gutes Gefühl für die Feiertage und den Jahreswechsel geben.

DFB.de: Wie groß ist der sportliche Unterschied zwischen einem Zweitligisten und einem Spitzenteam der 3. Liga?

Stefaniak: Nicht allzu groß, würde ich sagen. Daher glaube ich auch nicht, dass die Darmstädter sehr froh darüber waren, in der zweiten Runde bei uns in Dresden antreten zu müssen. Ich denke, dass in diesem Duell die jeweilige Tagesform eine entscheidende Rolle für den Ausgang der Partie spielen wird.

DFB.de: In der ersten Runde hatte Dynamo mit dem Hamburger SV bereits einen ambitionierten Zweitligisten 4:1 ausgeschaltet. Damals standen Sie noch nicht wieder in Dresden unter Vertrag. Hatten Sie die Partie dennoch verfolgt?

Stefaniak: Klar, schließlich habe ich Dynamo als meinen Heimatverein stets im Auge gehabt. Den HSV aus dem Wettbewerb zu kegeln, war definitiv eine überragende Leistung des Teams. An diesem Tag hat von vorne bis hinten alles gestimmt. Wenn es uns gelingt, gegen Darmstadt an diese Leistung anzuknüpfen, dann bin ich guter Dinge.

DFB.de: Worauf wird es in erster Linie ankommen?

Stefaniak: Wir müssen auf jeden Fall bis an unsere Leistungsgrenze gehen. Jeder einzelne Spieler muss heiß darauf sein, dem Gegner durch unsere Spielweise und den notwendigen Einsatz weh zu tun. Die Motivation, einen höherklassigen Verein auszuschalten, wird ohnehin riesengroß sein.

DFB.de: Das dürfte vor allem auch für Dynamo-Mittelfeldspieler Yannick Stark gelten, oder?

Stefaniak: Yannick ist in Darmstadt geboren und hat lange für den Verein gespielt. Keine Frage, dass gerade er hochmotiviert sein wird. das gilt aber für uns alle. Wir können uns auf jeden Fall glücklich schätzen, dass Yannick jetzt für uns am Ball ist. Er ist als Zugang direkt ein Führungsspieler.

DFB.de: Stichwort Führungsspieler! Dynamo-Kapitän Sebastian Mai wird wegen seiner Knieverletzung das Pokalspiel gegen die "Lilien" und damit auch das Duell mit seinem jüngeren Bruder Lukas verpassen.

Stefaniak: Das ist natürlich sehr bitter für Basti, der zweifellos ein wichtiger Spieler für unsere Mannschaft ist und für den das Duell mit Darmstadt 98 wegen der familiären Konstellation sicherlich noch einmal besonderer ist als ohnehin schon. Aber er ist ein Typ, der auch über die Schmerzgrenze hinausgehen kann, und wird auch diese Verletzung wegstecken. Es wird ihm sicherlich noch leichter fallen, wenn wir dennoch erfolgreich sind.

DFB.de: Während Ihrer ersten Profizeit bei Dynamo Dresden konnten Sie mit dem Team schon für einige Pokalüberraschungen sorgen. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Stefaniak: Vor allem unsere beiden Erstrundensiege gegen den FC Schalke 04 und RB Leipzig in den Jahren 2014 und 2016 sind mir im Gedächtnis geblieben. Das waren überragende Spiele, in denen allerdings - das muss ich auch sagen - der Impuls nicht zuletzt von unseren Fans auf den Rängen kam. Die Zuschauer haben das Stadion jeweils in einen Hexenkessel verwandelt und mitgeholfen, die Sensation zu schaffen. Umso bedauerlicher ist es, dass wir diesmal unter Ausschluss der Öffentlichkeit spielen müssen, weil uns die Corona-Pandemie keine andere Wahl lässt.

DFB.de: Wie sehr die Dynamo-Anhänger mitfiebern und den Verein unterstützen, haben sie gerade erst wieder bei der Geisterticket-Aktion zum Darmstadt-Spiel eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Was sagen Sie als Spieler dazu?

Stefaniak: Einfach phänomenal. Dass nach nicht einmal zwei Tagen das Stadion mit 30.000 Plätzen virtuell bereits ausverkauft war und der Verein danach die Aktion noch fortsetzen und sogar erweitern konnte, ist Wahnsinn. Es zeigt einmal mehr den großen Zusammenhalt in der Dynamo-Familie.

DFB.de: War das auch ein Grund dafür, warum Sie am 5. Oktober - dem letzten Tag des Transferfensters - zu Dynamo Dresden zurückgekehrt waren?

Stefaniak: Auf jeden Fall. Der Kontakt war ja nie abgerissen. Ich hatte zu Saisonbeginn lange überlegt, wie meine Zukunft aussehen sollte, nachdem ich in den Jahren zuvor vom VfL Wolfsburg erst an den 1. FC Nürnberg und dann an die SpVgg Greuther Fürth ausgeliehen war. Nach dem Saisonbeginn im September wurde deutlich, dass sowohl von meiner Seite, als auch von Dynamo großes Interesse an einem Wechsel bestand. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass es dann auch mit der Leihe geklappt hat. Ich möchte jetzt mithelfen, dass Dynamo Dresden dorthin zurückkehrt, wo der Verein hingehört.

DFB.de: Was hat sich seit Ihrer ersten Zeit in Dresden verändert?

Stefaniak: Was den Spielerkader angeht, sind von damals nur noch Marco Hartmann und Torhüter Patrick Wiegers dabei. Neu ist auch das Trainingsgelände, mit dem Dynamo einen wahnsinnigen Schritt nach vorne gemacht hat. Sonst habe ich aber fast alles noch wiedererkannt. (lacht) Der Verein ist mit all seinen Facetten derselbe geblieben.

DFB.de: In der Saison 2015/2016 wurden Sie mit Dynamo Dresden Meister in der 3. Liga. Trauen Sie der aktuellen Mannschaft ähnliches zu?

Stefaniak: Das ist auf jeden Fall unser Ziel und unser Traum. Aber ich bin kein Typ, der den Fans etwas verspricht, sondern schaue wirklich nur von Spiel zu Spiel. Bisher läuft es gut, aber darauf dürfen wir uns auf keinen Fall ausruhen. Die 3. Liga ist nach wie vor sehr eng und schwierig. Jeder Punkt, den wir vor Weihnachten geholt haben, ist wertvoll. Wir werden aber vor allem im Frühjahr einen langen Atem benötigen, um oben zu bleiben.

[mspw]

Seit Anfang Oktober ist Marvin Stefaniak wieder für seinen Jugendverein Dynamo Dresden am Ball. Der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler hofft im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten SV Darmstadt 98 heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) auf eine weitere Überraschung. Im DFB.de-Interview spricht Marvin Stefaniak mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Pokalduell und die Dynamo-Fans.

DFB.de: Mit einem Heimsieg im DFB-Pokal gegen den SV Darmstadt 98 und dem Erreichen des Achtelfinales könnte sich Dynamo Dresden selbst ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk machen. Wie sehen Sie die Chancen, Herr Stefaniak?

Marvin Stefaniak: Grundsätzlich kann im DFB-Pokal jeder jeden besiegen. Wenn wir unsere Qualitäten auf den Platz bringen, stehen die Chancen gut. Es wäre für uns auf jeden Fall optimal, uns mit einem Pokalerfolg in die kurze Weihnachtspause zu verabschieden. Es würde allen, die es mit Dynamo halten, sicher ein gutes Gefühl für die Feiertage und den Jahreswechsel geben.

DFB.de: Wie groß ist der sportliche Unterschied zwischen einem Zweitligisten und einem Spitzenteam der 3. Liga?

Stefaniak: Nicht allzu groß, würde ich sagen. Daher glaube ich auch nicht, dass die Darmstädter sehr froh darüber waren, in der zweiten Runde bei uns in Dresden antreten zu müssen. Ich denke, dass in diesem Duell die jeweilige Tagesform eine entscheidende Rolle für den Ausgang der Partie spielen wird.

DFB.de: In der ersten Runde hatte Dynamo mit dem Hamburger SV bereits einen ambitionierten Zweitligisten 4:1 ausgeschaltet. Damals standen Sie noch nicht wieder in Dresden unter Vertrag. Hatten Sie die Partie dennoch verfolgt?

Stefaniak: Klar, schließlich habe ich Dynamo als meinen Heimatverein stets im Auge gehabt. Den HSV aus dem Wettbewerb zu kegeln, war definitiv eine überragende Leistung des Teams. An diesem Tag hat von vorne bis hinten alles gestimmt. Wenn es uns gelingt, gegen Darmstadt an diese Leistung anzuknüpfen, dann bin ich guter Dinge.

DFB.de: Worauf wird es in erster Linie ankommen?

Stefaniak: Wir müssen auf jeden Fall bis an unsere Leistungsgrenze gehen. Jeder einzelne Spieler muss heiß darauf sein, dem Gegner durch unsere Spielweise und den notwendigen Einsatz weh zu tun. Die Motivation, einen höherklassigen Verein auszuschalten, wird ohnehin riesengroß sein.

DFB.de: Das dürfte vor allem auch für Dynamo-Mittelfeldspieler Yannick Stark gelten, oder?

Stefaniak: Yannick ist in Darmstadt geboren und hat lange für den Verein gespielt. Keine Frage, dass gerade er hochmotiviert sein wird. das gilt aber für uns alle. Wir können uns auf jeden Fall glücklich schätzen, dass Yannick jetzt für uns am Ball ist. Er ist als Zugang direkt ein Führungsspieler.

DFB.de: Stichwort Führungsspieler! Dynamo-Kapitän Sebastian Mai wird wegen seiner Knieverletzung das Pokalspiel gegen die "Lilien" und damit auch das Duell mit seinem jüngeren Bruder Lukas verpassen.

Stefaniak: Das ist natürlich sehr bitter für Basti, der zweifellos ein wichtiger Spieler für unsere Mannschaft ist und für den das Duell mit Darmstadt 98 wegen der familiären Konstellation sicherlich noch einmal besonderer ist als ohnehin schon. Aber er ist ein Typ, der auch über die Schmerzgrenze hinausgehen kann, und wird auch diese Verletzung wegstecken. Es wird ihm sicherlich noch leichter fallen, wenn wir dennoch erfolgreich sind.

DFB.de: Während Ihrer ersten Profizeit bei Dynamo Dresden konnten Sie mit dem Team schon für einige Pokalüberraschungen sorgen. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Stefaniak: Vor allem unsere beiden Erstrundensiege gegen den FC Schalke 04 und RB Leipzig in den Jahren 2014 und 2016 sind mir im Gedächtnis geblieben. Das waren überragende Spiele, in denen allerdings - das muss ich auch sagen - der Impuls nicht zuletzt von unseren Fans auf den Rängen kam. Die Zuschauer haben das Stadion jeweils in einen Hexenkessel verwandelt und mitgeholfen, die Sensation zu schaffen. Umso bedauerlicher ist es, dass wir diesmal unter Ausschluss der Öffentlichkeit spielen müssen, weil uns die Corona-Pandemie keine andere Wahl lässt.

DFB.de: Wie sehr die Dynamo-Anhänger mitfiebern und den Verein unterstützen, haben sie gerade erst wieder bei der Geisterticket-Aktion zum Darmstadt-Spiel eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Was sagen Sie als Spieler dazu?

Stefaniak: Einfach phänomenal. Dass nach nicht einmal zwei Tagen das Stadion mit 30.000 Plätzen virtuell bereits ausverkauft war und der Verein danach die Aktion noch fortsetzen und sogar erweitern konnte, ist Wahnsinn. Es zeigt einmal mehr den großen Zusammenhalt in der Dynamo-Familie.

DFB.de: War das auch ein Grund dafür, warum Sie am 5. Oktober - dem letzten Tag des Transferfensters - zu Dynamo Dresden zurückgekehrt waren?

Stefaniak: Auf jeden Fall. Der Kontakt war ja nie abgerissen. Ich hatte zu Saisonbeginn lange überlegt, wie meine Zukunft aussehen sollte, nachdem ich in den Jahren zuvor vom VfL Wolfsburg erst an den 1. FC Nürnberg und dann an die SpVgg Greuther Fürth ausgeliehen war. Nach dem Saisonbeginn im September wurde deutlich, dass sowohl von meiner Seite, als auch von Dynamo großes Interesse an einem Wechsel bestand. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass es dann auch mit der Leihe geklappt hat. Ich möchte jetzt mithelfen, dass Dynamo Dresden dorthin zurückkehrt, wo der Verein hingehört.

DFB.de: Was hat sich seit Ihrer ersten Zeit in Dresden verändert?

Stefaniak: Was den Spielerkader angeht, sind von damals nur noch Marco Hartmann und Torhüter Patrick Wiegers dabei. Neu ist auch das Trainingsgelände, mit dem Dynamo einen wahnsinnigen Schritt nach vorne gemacht hat. Sonst habe ich aber fast alles noch wiedererkannt. (lacht) Der Verein ist mit all seinen Facetten derselbe geblieben.

DFB.de: In der Saison 2015/2016 wurden Sie mit Dynamo Dresden Meister in der 3. Liga. Trauen Sie der aktuellen Mannschaft ähnliches zu?

Stefaniak: Das ist auf jeden Fall unser Ziel und unser Traum. Aber ich bin kein Typ, der den Fans etwas verspricht, sondern schaue wirklich nur von Spiel zu Spiel. Bisher läuft es gut, aber darauf dürfen wir uns auf keinen Fall ausruhen. Die 3. Liga ist nach wie vor sehr eng und schwierig. Jeder Punkt, den wir vor Weihnachten geholt haben, ist wertvoll. Wir werden aber vor allem im Frühjahr einen langen Atem benötigen, um oben zu bleiben.

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