Starker Auftritt der "Kicking Girls": Mittlerweile 220 Standorte

Die Idee, über den Mädchenfußball Integration in Deutschland zu fördern, findet immer mehr Anhänger. Zu einem Netzwerktreffen des Projektes "Kicking Girls" treffen sich heute in Frankfurt auf Einladung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der "Laureus Sport for Good Foundation" mehr als 70 Experten.

"Die Initiative hat sich unter Leitung von Dr. Ulf Gebken stetig ausgebreitet", stellt Eugen Gehlenborg, DFB Vizepräsident für Sozial- und Gesellschaftspolitik, fest. "Aus zehn sind nun mehr als 220 Standorte geworden, die von der 'Laureus Sport for Good Foundation' und mehreren Landesregierungen gefördert werden."

Gebken lehrt und forscht am AN-Institut "Integration durch Sport und Bildung" der Carl-von Ossietzky Universität. Seit 2006 unterstützt der DFB das Projekt. "Mehr als 3000 Mädchen aus sozial benachteiligten Milieus kicken mit. Zwei Drittel der Übungsleiter sind weiblich. 25 Prozent haben einen Migrationshintergrund und 38 Prozent besitzen heute eine Trainerlizenz", ergänzt Gehlenborg.

Gebken: "Fußball kann ein Hebel der Emazipation sein"

Der Oldenburger Sportdidaktiker Dr. Ulf Gebken erklärt den Grundgedanken der "Kicking Girls": "Mädchen mit Migrationshintergrund in Stadtteilen, die durch besondere soziale Probleme geprägt sind, leiden oft darunter, gesellschaftlich an den Rand gedrängt zu werden. Bis heute sind sie im Sport unterrepräsentiert. Die Quote der Vereinszugehörigkeit liegt deutschlandweit bei unter fünf Prozent, für deutsche Jugendliche bei rund 35 Prozent. Es besteht also Bedarf. Fußball kann ein Hebel der Emanzipation sein. Der ältere Bruder oder der Vater sehen die Schwester oder Tochter in einem ganz anderen Umfeld. Das Rollenverhalten verändert sich."

Seit 2010 unterstützt die "Laureus Sport for Good Foundation" das Projekt unter dem Namen "Kicking Girls". Ursula Schwarzenbart, Leiterin Global Diversity von Mercedes-Benz, einem der Stifter der Laureus Sports for Good Awards, sagt: "Vielfalt bringt Erfolg, das erleben wir in unserem Unternehmen tagtäglich und das stimmt auch für den Frauenfußball."

"Mädchenfußball verfügt über enormes Potenzial"

Ulf Gebken weiter: "Unsere Evaluationen zeigen, dass es mithilfe des Projekts gelingt, das Selbstvertrauen der Mädchen zu stärken, die Werte des Fairplay zu vermitteln und insgesamt die Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Der Mädchenfußball verfügt bei diesen Entwicklungen über ein enormes Potenzial. Auch die Vereine profitieren von den Projekten, die aus vier Bausteinen bestehen: zuerst einer Fußball-AG für Mädchen, dann der Ausbildung zu Fußballassistentinnen, schließlich die Ausrichtung von Turnieren und Fußball-Camps. Einige Mädchen melden sich nach kurzer Zeit fest in einem Fußballverein an."

Mit Unterstützung der "Laureus Sport for Good Foundation" sollen "Kicking Girls"- Netzwerke in den Kommunen weiter ausgebaut werden. "Die Zukunft der Integration durch den Mädchenfußball liegt in den Kommunen", ergänzt Dr. Gebken: "Die Entwicklung in den Städten Aachen, Bremen, Dietzenbach, Delmenhorst, Osnabrück, Oldenburg, Hamburg, Berlin, Augsburg zeigt, welche Dynamik möglich ist, wenn die Idee von den Kommunen mitgetragen wird."

[th]

Die Idee, über den Mädchenfußball Integration in Deutschland zu fördern, findet immer mehr Anhänger. Zu einem Netzwerktreffen des Projektes "Kicking Girls" treffen sich heute in Frankfurt auf Einladung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der "Laureus Sport for Good Foundation" mehr als 70 Experten.

"Die Initiative hat sich unter Leitung von Dr. Ulf Gebken stetig ausgebreitet", stellt Eugen Gehlenborg, DFB Vizepräsident für Sozial- und Gesellschaftspolitik, fest. "Aus zehn sind nun mehr als 220 Standorte geworden, die von der 'Laureus Sport for Good Foundation' und mehreren Landesregierungen gefördert werden."

Gebken lehrt und forscht am AN-Institut "Integration durch Sport und Bildung" der Carl-von Ossietzky Universität. Seit 2006 unterstützt der DFB das Projekt. "Mehr als 3000 Mädchen aus sozial benachteiligten Milieus kicken mit. Zwei Drittel der Übungsleiter sind weiblich. 25 Prozent haben einen Migrationshintergrund und 38 Prozent besitzen heute eine Trainerlizenz", ergänzt Gehlenborg.

Gebken: "Fußball kann ein Hebel der Emazipation sein"

Der Oldenburger Sportdidaktiker Dr. Ulf Gebken erklärt den Grundgedanken der "Kicking Girls": "Mädchen mit Migrationshintergrund in Stadtteilen, die durch besondere soziale Probleme geprägt sind, leiden oft darunter, gesellschaftlich an den Rand gedrängt zu werden. Bis heute sind sie im Sport unterrepräsentiert. Die Quote der Vereinszugehörigkeit liegt deutschlandweit bei unter fünf Prozent, für deutsche Jugendliche bei rund 35 Prozent. Es besteht also Bedarf. Fußball kann ein Hebel der Emanzipation sein. Der ältere Bruder oder der Vater sehen die Schwester oder Tochter in einem ganz anderen Umfeld. Das Rollenverhalten verändert sich."

Seit 2010 unterstützt die "Laureus Sport for Good Foundation" das Projekt unter dem Namen "Kicking Girls". Ursula Schwarzenbart, Leiterin Global Diversity von Mercedes-Benz, einem der Stifter der Laureus Sports for Good Awards, sagt: "Vielfalt bringt Erfolg, das erleben wir in unserem Unternehmen tagtäglich und das stimmt auch für den Frauenfußball."

"Mädchenfußball verfügt über enormes Potenzial"

Ulf Gebken weiter: "Unsere Evaluationen zeigen, dass es mithilfe des Projekts gelingt, das Selbstvertrauen der Mädchen zu stärken, die Werte des Fairplay zu vermitteln und insgesamt die Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Der Mädchenfußball verfügt bei diesen Entwicklungen über ein enormes Potenzial. Auch die Vereine profitieren von den Projekten, die aus vier Bausteinen bestehen: zuerst einer Fußball-AG für Mädchen, dann der Ausbildung zu Fußballassistentinnen, schließlich die Ausrichtung von Turnieren und Fußball-Camps. Einige Mädchen melden sich nach kurzer Zeit fest in einem Fußballverein an."

Mit Unterstützung der "Laureus Sport for Good Foundation" sollen "Kicking Girls"- Netzwerke in den Kommunen weiter ausgebaut werden. "Die Zukunft der Integration durch den Mädchenfußball liegt in den Kommunen", ergänzt Dr. Gebken: "Die Entwicklung in den Städten Aachen, Bremen, Dietzenbach, Delmenhorst, Osnabrück, Oldenburg, Hamburg, Berlin, Augsburg zeigt, welche Dynamik möglich ist, wenn die Idee von den Kommunen mitgetragen wird."