St. Pauli wirft Titelverteidiger BVB raus

Sensation durch den FC St. Pauli: Der Zweitliga-Spitzenreiter hat den amtieren DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund im Achtelfinale aus dem Wettbewerb geschossen. Etienne Amenyido (4.) und Axel Witsel (40.) per Eigentor sorgten für den 2:1 (2:0)-Triumph und Riesenjubel am Millerntor. Im zweiten Abendspiel setzte sich der VfL Bochum in einem Bundesligaduell 3:1 (0:1) gegen den 1. FSV Mainz 05 durch.

Damit patzte nach Bayern München (Aus in der 2. Runde) auch der zweite große Titelanwärter für das Finale am 21. Mai in Berlin. Erstmals seit Eintracht Frankfurt (2018) wird der Sieger im DFB-Pokal damit nicht aus München oder Dortmund kommen. "Das ist sehr bitter. Wir haben eine riesige Chance verpasst, den Pokal erneut zu gewinnen. Das war ein schlechter Tag", sagte BVB-Kapitän Marco Reus in der ARD. St. Pauli steht erstmals seit 16 Jahren wieder im Viertelfinale - damals war nach der legendären "Bokal-Serie" erst Bayern im Halbfinale Endstation.

BVB tut sich von Beginn an schwer

Der BVB tat sich gegen gut organisierte Kiezkicker überraschend schwer. Die eigentliche Klasse des BVB, der zuletzt 5:1 gegen den SC Freiburg gewonnen hatte, kam fast nie zur Entfaltung. 

"Auswärts, Entscheidungsspiel, es geht um alles", hatte Rose vor der Partie gesagt und vor St. Pauli gewarnt. Und die Hausherren erwischten prompt den besseren Start. Amenyido musste nach einer schönen Kombination aus kurzer Distanz nur noch einschieben. Nicht nur in dieser Szene wirkte der BVB, der kurzfristig auf Mo Dahoud (Rückenschmerzen) verzichten musste, in der Anfangsphase etwas schläfrig - auch wenn Thorgan Hazard früh die Chance zum Ausgleich vergab (7.). 

St. Pauli setzt erfolgreich Nadelstiche

Nach dem Schock erarbeitete sich der BVB angetrieben von Kapitän Marco Reus und Jude Bellingham allmählich ein Übergewicht - und kam zu einigen Chancen. Doch auch Erling Haaland zielte zu ungenau (19.).  

St. Pauli, in der Liga seit drei Spielen sieglos, war zunehmend mit Defensivarbeit beschäftigt und versuchte über Konter Nadelstiche zu setzen. Einer führte dann tatsächlich erneut zum Erfolg - nach einer scharfen Hereingabe von Guido Burgstaller und einem Klärungsversuch von Witsel lag der Ball plötzlich wieder im BVB-Tor. 

Mit Wut im Bauch rannten die BVB-Stars danach immer wieder an, doch das Abwehrbollwerk der Hausherren hielt trotz der Angriffswucht stand. Der Treffer von Haaland per Handelfmeter (58.) war für den Titelverteidiger zu wenig.

Pantovic-Doppelpack lässt Bochum weiter träumen

Für den VfL Bochum war Milos Pantovic gegen Mainz 05 der Pokalheld. Der Serbe schoss den VfL mit einem Doppelschlag zum ersten Mal seit sechs Jahren ins Viertelfinale. Drei Tage nach dem 0:1 im Bundesligaspiel in Mainz revanchierte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Reis im heimischen Stadion an der Castroper Straße bei den Rheinhessen.

Karim Onisiwo (36.) erzielte nach einem Fehler von VfL-Keeper Manuel Riemann, der die Bochumer per Elfmeter ins Achtelfinale geschossen hatte, die Führung für die Gäste. Dann drehte Pantovic (56./59.) die Partie, Eduard Löwen (80.) erhöhte in der Schlussphase zum Endstand. Bereits im vergangenen Jahr hatte Bochum Mainz ausgeschaltet, damals bereits in der zweiten Pokalrunde im Elfmeterschießen.

In der Anfangsphase kam Bochum früh zur ersten Möglichkeit. Holtmanns Vollspannschuss wehrte Robin Zentner nach vorne ab, für den Nachschuss reagierte Locadia zu langsam. Vor 750 teilweise lautstarken VfL-Fans bestimmten viele Fouls und kleinere Diskussionen zunächst den weiteren Verlauf.

Eingewechselter Löwen setzt den Schlusspunkt

Bochum hatte mehr vom Spiel und auch optische Vorteile. Die Angriffsbemühungen der Mainzer blieben zunächst harmlos. Onisiwos ersten Abschluss brachte Riemann nicht in Verlegenheit. Ebenso der Fernschuss von Jae-Sung Lee. Es brauchte einen Patzer von Riemann, der den Aufsetzer von U 21-Nationalspieler Anton Stach nach vorne abprallen ließ, damit Onisiwo wuchtig abstauben konnte.

Nach dem Seitenwechsel agierte Bochum deutlich aggressiver und hungriger. Erst scheiterte Locadia noch knapp, dann verwandelte Pantovic eiskalt vom Punkt. Zuvor hatte Leandro Barreiro Bochums Elvis Rexhbecaj klar am Trikot gezogen. Augenblicke später veredelte Pantovic einen schön ausgespielten Konter und ließ dem herauseilenden Zentner mit einem technisch versierten Heber nicht den Hauch einer Chance. Dann schlug auch noch der eingewechselte Löwen zu.

[dfb/sid]

Sensation durch den FC St. Pauli: Der Zweitliga-Spitzenreiter hat den amtieren DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund im Achtelfinale aus dem Wettbewerb geschossen. Etienne Amenyido (4.) und Axel Witsel (40.) per Eigentor sorgten für den 2:1 (2:0)-Triumph und Riesenjubel am Millerntor. Im zweiten Abendspiel setzte sich der VfL Bochum in einem Bundesligaduell 3:1 (0:1) gegen den 1. FSV Mainz 05 durch.

Damit patzte nach Bayern München (Aus in der 2. Runde) auch der zweite große Titelanwärter für das Finale am 21. Mai in Berlin. Erstmals seit Eintracht Frankfurt (2018) wird der Sieger im DFB-Pokal damit nicht aus München oder Dortmund kommen. "Das ist sehr bitter. Wir haben eine riesige Chance verpasst, den Pokal erneut zu gewinnen. Das war ein schlechter Tag", sagte BVB-Kapitän Marco Reus in der ARD. St. Pauli steht erstmals seit 16 Jahren wieder im Viertelfinale - damals war nach der legendären "Bokal-Serie" erst Bayern im Halbfinale Endstation.

BVB tut sich von Beginn an schwer

Der BVB tat sich gegen gut organisierte Kiezkicker überraschend schwer. Die eigentliche Klasse des BVB, der zuletzt 5:1 gegen den SC Freiburg gewonnen hatte, kam fast nie zur Entfaltung. 

"Auswärts, Entscheidungsspiel, es geht um alles", hatte Rose vor der Partie gesagt und vor St. Pauli gewarnt. Und die Hausherren erwischten prompt den besseren Start. Amenyido musste nach einer schönen Kombination aus kurzer Distanz nur noch einschieben. Nicht nur in dieser Szene wirkte der BVB, der kurzfristig auf Mo Dahoud (Rückenschmerzen) verzichten musste, in der Anfangsphase etwas schläfrig - auch wenn Thorgan Hazard früh die Chance zum Ausgleich vergab (7.). 

St. Pauli setzt erfolgreich Nadelstiche

Nach dem Schock erarbeitete sich der BVB angetrieben von Kapitän Marco Reus und Jude Bellingham allmählich ein Übergewicht - und kam zu einigen Chancen. Doch auch Erling Haaland zielte zu ungenau (19.).  

St. Pauli, in der Liga seit drei Spielen sieglos, war zunehmend mit Defensivarbeit beschäftigt und versuchte über Konter Nadelstiche zu setzen. Einer führte dann tatsächlich erneut zum Erfolg - nach einer scharfen Hereingabe von Guido Burgstaller und einem Klärungsversuch von Witsel lag der Ball plötzlich wieder im BVB-Tor. 

Mit Wut im Bauch rannten die BVB-Stars danach immer wieder an, doch das Abwehrbollwerk der Hausherren hielt trotz der Angriffswucht stand. Der Treffer von Haaland per Handelfmeter (58.) war für den Titelverteidiger zu wenig.

Pantovic-Doppelpack lässt Bochum weiter träumen

Für den VfL Bochum war Milos Pantovic gegen Mainz 05 der Pokalheld. Der Serbe schoss den VfL mit einem Doppelschlag zum ersten Mal seit sechs Jahren ins Viertelfinale. Drei Tage nach dem 0:1 im Bundesligaspiel in Mainz revanchierte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Reis im heimischen Stadion an der Castroper Straße bei den Rheinhessen.

Karim Onisiwo (36.) erzielte nach einem Fehler von VfL-Keeper Manuel Riemann, der die Bochumer per Elfmeter ins Achtelfinale geschossen hatte, die Führung für die Gäste. Dann drehte Pantovic (56./59.) die Partie, Eduard Löwen (80.) erhöhte in der Schlussphase zum Endstand. Bereits im vergangenen Jahr hatte Bochum Mainz ausgeschaltet, damals bereits in der zweiten Pokalrunde im Elfmeterschießen.

In der Anfangsphase kam Bochum früh zur ersten Möglichkeit. Holtmanns Vollspannschuss wehrte Robin Zentner nach vorne ab, für den Nachschuss reagierte Locadia zu langsam. Vor 750 teilweise lautstarken VfL-Fans bestimmten viele Fouls und kleinere Diskussionen zunächst den weiteren Verlauf.

Eingewechselter Löwen setzt den Schlusspunkt

Bochum hatte mehr vom Spiel und auch optische Vorteile. Die Angriffsbemühungen der Mainzer blieben zunächst harmlos. Onisiwos ersten Abschluss brachte Riemann nicht in Verlegenheit. Ebenso der Fernschuss von Jae-Sung Lee. Es brauchte einen Patzer von Riemann, der den Aufsetzer von U 21-Nationalspieler Anton Stach nach vorne abprallen ließ, damit Onisiwo wuchtig abstauben konnte.

Nach dem Seitenwechsel agierte Bochum deutlich aggressiver und hungriger. Erst scheiterte Locadia noch knapp, dann verwandelte Pantovic eiskalt vom Punkt. Zuvor hatte Leandro Barreiro Bochums Elvis Rexhbecaj klar am Trikot gezogen. Augenblicke später veredelte Pantovic einen schön ausgespielten Konter und ließ dem herauseilenden Zentner mit einem technisch versierten Heber nicht den Hauch einer Chance. Dann schlug auch noch der eingewechselte Löwen zu.

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