SSV Besiegdas Magdeburg: Wenn Tippfreunde einen Klub gründen

Der kleine Fußball ist in Deutschland riesengroß. In fast 26.000 Vereinen wird unter dem Dach des DFB Fußball gespielt, im Schnitt finden 4400 Spiele statt - pro Tag. Das Rampenlicht gehört normalerweise den Stars aus der Bundesliga, der Nationalmannschaft, den Klubs wie Bayern München, Borussia Dortmund oder Schalke 04. Die heimlichen Helden aber spielen woanders, in der Verbands-, Bezirks-, Kreisliga, auf kleinen Sportplätzen, mit hingebungsvollen Ehrenamtlichen an ihrer Seite. Sie alle haben eines gemeinsam: die Liebe zum Fußball.

Diesen heimlichen Helden widmet sich DFB.de in seiner neuen Serie. Auf der Reise durch die Republik stellt die Redaktion jeden Dienstag einen Amateurverein vor - ob aufstrebender Newcomer oder gestrauchelter Traditionsklub, ob kleiner Dorf- oder städtischer Großverein, ob Oberligist oder C-Ligist, ob Jugendspielgemeinschaft oder reine Hobbytruppe. Wir zeigen, wie besonders der deutsche Fußball-Alltag ist. Heute: SSV Besiegdas Magdeburg, ein Klub, der von drei Tippspielfreunden gegründet wurde.

Real, Milan und Chelsea - das ist ihre Welt

Real Madrid, AC Mailand, FC Porto und FC Chelsea heißen die Vereine, die Erik Tegge zum Tippspielkönig gemacht haben. 2004 wurde der Magdeburger mit Tipps auf das Champions-League-Viertelfinale zum ersten Mal Spieltagssieger bei der Tipprunde eines Radiosenders. Dort nimmt Tegge seit 2003 mit drei Freunden aus dem Studium und über 16.000 weiteren Fußball-Liebhabern regelmäßig teil. Ihr Team heißt Besiegdas Magdeburg. So heißt heute auch ihr Verein.

Der 41 Jahre alte Maschinenbau-Ingenieur trifft sich mit besagten Freunden an Champions-League-Abenden in der Kneipe zum Fußballschauen. Neben Gesprächen über die europäische "Königsklasse" philosophiert das Viergespann auch gern über Amateurfußball. Und so kommt ihnen eines Abends die Idee, einen eigenen Verein zu gründen und am Magdeburger Stadtfußball teilzunehmen.

Von den vier Kumpels spielen zwei selbst noch aktiv. Sie trommeln noch ein paar Leute zusammen, um auf die Mindestanzahl von Mitgliedern für eine Vereinsgründung zu kommen. Am 9. Dezember 2003 ist es soweit: Der Stadtfelder Sportverein Besiegdas 03 Magdeburg erblickt das Licht der Welt. Stadtfeld ist ein Magdeburger Stadtteil.

Kurz nach der Gründung vor dem Aus

Tegge übernimmt das Amt des Stellvertretenden Vereinsvorsitzenden, doch schon kurz nach Gründung muss der junge Klub den ersten Rückschlag hinnehmen. Es gestaltet sich unerwartet schwierig, eine Mannschaft für die Saison 2004/2005 zusammenzubekommen. Der ursprüngliche Plan, befreundete Aktive aus anderen Klubs abzuwerben, geht nicht auf. Tegge und Co. wollten schon aufgeben, ehe sie einen letzten Versuch starten und den Uni-Campus sowie die Fachhochschule nach vereinslosen Talenten absuchen.

Die Magdeburger Studentenschaft entpuppt sich als Goldgrube. Zu Beginn der Saison hat der SSV eine schlagkräftige Truppe zusammen, in den Folgejahren steigt die Zahl der Aktiven stetig. Mittlerweile hat der Verein fast 200 Mitglieder und ist auch sportlich solide aufgestellt. Neben der ersten Mannschaft gibt es ein Reserveteam, eine Frauenmannschaft, ein Altherrenteam und zwei Nachwuchsmannschaften. Neben Fußball wird bei Besiegdas Magdeburg erfolgreich Volleyball und Badminton gespielt. Das Stehvermögen der Tippfreunde hat sich ausgezahlt.

Dritter Aufstieg ganz nahe

Eine Besonderheit ist die Art und Weise, wie der SSV Besiegdas die Spieler wirbt und an sich bindet. Tegge und die anderen Verantwortlichen setzen kaum finanzielle Anreize. Dennoch haben sie ihren Fußballern etwas Wertvolles anzubieten. Trainer Sven Machill, der laut Tegge zu den ehrgeizigen Vertretern seines Fachs gehört, verschafft seinen Schützlingen durch gute Kontakte zu einem großen Autohersteller unweit Magdeburgs immer wieder Praktika, Ausbildungsplätze und Jobs.

Die Spieler danken es ihm mit guten Leistungen. Angefangen hat der SSV Besiegdas in der untersten Spielklasse, der zweiten Stadtklasse Magdeburg. Nach zwei Aufstiegen spielt der Klub derzeit in der Stadtliga und steht dort vor seiner nächsten Meisterschaft. Drei Spieltage vor Saisonende beträgt der Vorsprung des Spitzenreiters sieben Punkte. Am Wochenende kann der Sprung in die Landesklasse perfekt gemacht werden.

[fde]

[bild1]

Der kleine Fußball ist in Deutschland riesengroß. In fast 26.000 Vereinen wird unter dem Dach des DFB Fußball gespielt, im Schnitt finden 4400 Spiele statt - pro Tag. Das Rampenlicht gehört normalerweise den Stars aus der Bundesliga, der Nationalmannschaft, den Klubs wie Bayern München, Borussia Dortmund oder Schalke 04. Die heimlichen Helden aber spielen woanders, in der Verbands-, Bezirks-, Kreisliga, auf kleinen Sportplätzen, mit hingebungsvollen Ehrenamtlichen an ihrer Seite. Sie alle haben eines gemeinsam: die Liebe zum Fußball.

Diesen heimlichen Helden widmet sich DFB.de in seiner neuen Serie. Auf der Reise durch die Republik stellt die Redaktion jeden Dienstag einen Amateurverein vor - ob aufstrebender Newcomer oder gestrauchelter Traditionsklub, ob kleiner Dorf- oder städtischer Großverein, ob Oberligist oder C-Ligist, ob Jugendspielgemeinschaft oder reine Hobbytruppe. Wir zeigen, wie besonders der deutsche Fußball-Alltag ist. Heute: SSV Besiegdas Magdeburg, ein Klub, der von drei Tippspielfreunden gegründet wurde.

Real, Milan und Chelsea - das ist ihre Welt

Real Madrid, AC Mailand, FC Porto und FC Chelsea heißen die Vereine, die Erik Tegge zum Tippspielkönig gemacht haben. 2004 wurde der Magdeburger mit Tipps auf das Champions-League-Viertelfinale zum ersten Mal Spieltagssieger bei der Tipprunde eines Radiosenders. Dort nimmt Tegge seit 2003 mit drei Freunden aus dem Studium und über 16.000 weiteren Fußball-Liebhabern regelmäßig teil. Ihr Team heißt Besiegdas Magdeburg. So heißt heute auch ihr Verein.

Der 41 Jahre alte Maschinenbau-Ingenieur trifft sich mit besagten Freunden an Champions-League-Abenden in der Kneipe zum Fußballschauen. Neben Gesprächen über die europäische "Königsklasse" philosophiert das Viergespann auch gern über Amateurfußball. Und so kommt ihnen eines Abends die Idee, einen eigenen Verein zu gründen und am Magdeburger Stadtfußball teilzunehmen.

Von den vier Kumpels spielen zwei selbst noch aktiv. Sie trommeln noch ein paar Leute zusammen, um auf die Mindestanzahl von Mitgliedern für eine Vereinsgründung zu kommen. Am 9. Dezember 2003 ist es soweit: Der Stadtfelder Sportverein Besiegdas 03 Magdeburg erblickt das Licht der Welt. Stadtfeld ist ein Magdeburger Stadtteil.

Kurz nach der Gründung vor dem Aus

Tegge übernimmt das Amt des Stellvertretenden Vereinsvorsitzenden, doch schon kurz nach Gründung muss der junge Klub den ersten Rückschlag hinnehmen. Es gestaltet sich unerwartet schwierig, eine Mannschaft für die Saison 2004/2005 zusammenzubekommen. Der ursprüngliche Plan, befreundete Aktive aus anderen Klubs abzuwerben, geht nicht auf. Tegge und Co. wollten schon aufgeben, ehe sie einen letzten Versuch starten und den Uni-Campus sowie die Fachhochschule nach vereinslosen Talenten absuchen.

Die Magdeburger Studentenschaft entpuppt sich als Goldgrube. Zu Beginn der Saison hat der SSV eine schlagkräftige Truppe zusammen, in den Folgejahren steigt die Zahl der Aktiven stetig. Mittlerweile hat der Verein fast 200 Mitglieder und ist auch sportlich solide aufgestellt. Neben der ersten Mannschaft gibt es ein Reserveteam, eine Frauenmannschaft, ein Altherrenteam und zwei Nachwuchsmannschaften. Neben Fußball wird bei Besiegdas Magdeburg erfolgreich Volleyball und Badminton gespielt. Das Stehvermögen der Tippfreunde hat sich ausgezahlt.

Dritter Aufstieg ganz nahe

Eine Besonderheit ist die Art und Weise, wie der SSV Besiegdas die Spieler wirbt und an sich bindet. Tegge und die anderen Verantwortlichen setzen kaum finanzielle Anreize. Dennoch haben sie ihren Fußballern etwas Wertvolles anzubieten. Trainer Sven Machill, der laut Tegge zu den ehrgeizigen Vertretern seines Fachs gehört, verschafft seinen Schützlingen durch gute Kontakte zu einem großen Autohersteller unweit Magdeburgs immer wieder Praktika, Ausbildungsplätze und Jobs.

Die Spieler danken es ihm mit guten Leistungen. Angefangen hat der SSV Besiegdas in der untersten Spielklasse, der zweiten Stadtklasse Magdeburg. Nach zwei Aufstiegen spielt der Klub derzeit in der Stadtliga und steht dort vor seiner nächsten Meisterschaft. Drei Spieltage vor Saisonende beträgt der Vorsprung des Spitzenreiters sieben Punkte. Am Wochenende kann der Sprung in die Landesklasse perfekt gemacht werden.