Ebing gegen Freiburg: "Das Ergebnis einigermaßen knapp gestalten"

Die SpVgg. Ebing ist der klassentiefste Klub, der noch im DFB-Pokal der Frauen vertreten ist. Der Landesligist erwartet heute (ab 14 Uhr) mit dem SC Freiburg ein Team aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Mit welchen Chancen geht der Fünftligist in das ungleiche Duell?

Es ist ihr Spiel des Jahres, wahrscheinlich sogar ihres Lebens. Die Fußballerinnen der SpVgg. Ebing, ein 1500-Seelen-Ort in Nordfranken, treffen in der zweiten Runde des DFB-Pokals auf den SC Freiburg. Ein Landesligist erwartet einen Gegner aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Die Ausgangslage vor dem Duell ist klar: Der Fünftligist wird unter normalen Umständen keine Chance haben. Trotzdem hat der Verein etwas Großes vor.

"Wir wollen uns bestmöglich präsentieren", sagt Marco Motschenbacher, der Sportliche Leiter. "Nicht nur sportlich, sondern auch in jeder anderen Hinsicht. Wir wollen zeigen, dass wir gute Gastgeber sind." Es sind nicht nur Worthülsen, die Ebingerinnen lassen auch Taten folgen. So verzichten sie beispielsweise auf eine ihrer Kabinen und überlassen diese den Gästen aus Freiburg: "Wir ziehen uns in einem Raum um, so dass die Freiburgerinnen etwas mehr Platz haben und drei Umkleidekabinen nutzen können", erklärt Motschenbacher.

"Erst Glück, dann verdient in der zweiten Runde"

Der 28-Jährige ist zurecht stolz darauf, dass es der Verein überhaupt so weit geschafft hat. Die Qualifikation für den DFB-Pokal allerdings war zunächst reine Glückssache. Aufgrund der Pandemie konnte der Verbandspokal nicht ausgespielt werden, so dass das Los entscheiden musste: Von 19 möglichen Vereinen wurde tatsächlich die SpVgg. Ebing gezogen. "Das war natürlich absolutes Glück", sagt Motschenbacher und muss dabei schmunzeln. "Aber den Einzug in die zweite Runde haben wir uns dann verdient".

Denn bei ihrer Premiere im DFB-Pokal haben die Ebingerinnen den klassenhöheren Vertreter SV Viktoria Waldenrath-Straeten mit 3:2 aus dem Wettbewerb befördert. "Da wurden wir glücklicherweise unterschätzt, so dass wir uns verdient durchsetzen konnten", so Motschenbacher.

Erfolg gegen Freiburg? "Völlig unrealistisch"

Wer genauer hinschaut, erkennt allerdings, dass die Entwicklung in der Frauenabteilung der SpVgg. Ebing wirklich beachtlich ist. Aufgrund des großen Zulaufs an Fußballerinnen hat der Verein inzwischen drei Teams im Spielbetrieb. Die erste Mannschaft ist in den vergangenen fünf Jahren dreimal aufgestiegen – aus der Kreisliga bis in die Landesliga. Und dort steht Ebing schon wieder ganz oben. Ist der nächste Aufstieg möglich? "Nein, das ist im Moment nicht unser Thema. Wir freuen uns über die super Platzierung. Aber jetzt müssen wir uns erstmal auf dem Niveau stabilisieren, bevor wir den nächsten Schritt gehen sollten", sagt Motschenbacher.

Das sieht auch Andreas Eiermann so. Der 50-Jährige hat die Mannschaft als Trainer in der Kreisliga übernommen und inzwischen an die Spitze der Landesliga geführt. Und was geht jetzt gegen den SC Freiburg? "Es wäre völlig unrealistisch, wenn wir auf einen Erfolg hoffen würden", sagt Eiermann. "Für uns geht es einzig und allein darum, uns mit unseren Möglichkeiten bestmöglich zu verkaufen. Vielleicht können wir das Ergebnis dann einigermaßen knapp gestalten. Das wäre toll. Aber wenn es doch so kommen sollte, dass wir klar verlieren, dann ist das eben so. Damit sollten wir rechnen."

"Wir können davon langfristig profitieren"

Eiermann betont aber, dass seine Spielerinnen trotz der vermeintlich chancenlosen Ausgangssituation hochmotiviert sind: "Alle fiebern dem Aufeinandertreffen entgegen. Innerhalb der Mannschaft gibt es kein anderes Thema mehr. Auch bei uns im Ort werde ich ständig auf dieses Spiel angesprochen. Für uns als Verein ist das unabhängig vom Ausgang der Partie eine Riesensache. Wenn wir es richtig anstellen, können wir davon langfristig profitieren."

Vermutlich wird heute Nachmittag der ganz Ort auf den Beinen sein. 850 Tickets sind bereits verkauft. Maximal 1000 Besucherinnen und Besucher dürfen auf den idyllisch gelegenen Sportplatz am See kommen. Die Vorfreude ist riesig. Und vielleicht erleben sie doch die große Überraschung. Wahrscheinlich ist es nicht, aber auch nicht völlig ausgeschlossen.

[sw]

Die SpVgg. Ebing ist der klassentiefste Klub, der noch im DFB-Pokal der Frauen vertreten ist. Der Landesligist erwartet heute (ab 14 Uhr) mit dem SC Freiburg ein Team aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Mit welchen Chancen geht der Fünftligist in das ungleiche Duell?

Es ist ihr Spiel des Jahres, wahrscheinlich sogar ihres Lebens. Die Fußballerinnen der SpVgg. Ebing, ein 1500-Seelen-Ort in Nordfranken, treffen in der zweiten Runde des DFB-Pokals auf den SC Freiburg. Ein Landesligist erwartet einen Gegner aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Die Ausgangslage vor dem Duell ist klar: Der Fünftligist wird unter normalen Umständen keine Chance haben. Trotzdem hat der Verein etwas Großes vor.

"Wir wollen uns bestmöglich präsentieren", sagt Marco Motschenbacher, der Sportliche Leiter. "Nicht nur sportlich, sondern auch in jeder anderen Hinsicht. Wir wollen zeigen, dass wir gute Gastgeber sind." Es sind nicht nur Worthülsen, die Ebingerinnen lassen auch Taten folgen. So verzichten sie beispielsweise auf eine ihrer Kabinen und überlassen diese den Gästen aus Freiburg: "Wir ziehen uns in einem Raum um, so dass die Freiburgerinnen etwas mehr Platz haben und drei Umkleidekabinen nutzen können", erklärt Motschenbacher.

"Erst Glück, dann verdient in der zweiten Runde"

Der 28-Jährige ist zurecht stolz darauf, dass es der Verein überhaupt so weit geschafft hat. Die Qualifikation für den DFB-Pokal allerdings war zunächst reine Glückssache. Aufgrund der Pandemie konnte der Verbandspokal nicht ausgespielt werden, so dass das Los entscheiden musste: Von 19 möglichen Vereinen wurde tatsächlich die SpVgg. Ebing gezogen. "Das war natürlich absolutes Glück", sagt Motschenbacher und muss dabei schmunzeln. "Aber den Einzug in die zweite Runde haben wir uns dann verdient".

Denn bei ihrer Premiere im DFB-Pokal haben die Ebingerinnen den klassenhöheren Vertreter SV Viktoria Waldenrath-Straeten mit 3:2 aus dem Wettbewerb befördert. "Da wurden wir glücklicherweise unterschätzt, so dass wir uns verdient durchsetzen konnten", so Motschenbacher.

Erfolg gegen Freiburg? "Völlig unrealistisch"

Wer genauer hinschaut, erkennt allerdings, dass die Entwicklung in der Frauenabteilung der SpVgg. Ebing wirklich beachtlich ist. Aufgrund des großen Zulaufs an Fußballerinnen hat der Verein inzwischen drei Teams im Spielbetrieb. Die erste Mannschaft ist in den vergangenen fünf Jahren dreimal aufgestiegen – aus der Kreisliga bis in die Landesliga. Und dort steht Ebing schon wieder ganz oben. Ist der nächste Aufstieg möglich? "Nein, das ist im Moment nicht unser Thema. Wir freuen uns über die super Platzierung. Aber jetzt müssen wir uns erstmal auf dem Niveau stabilisieren, bevor wir den nächsten Schritt gehen sollten", sagt Motschenbacher.

Das sieht auch Andreas Eiermann so. Der 50-Jährige hat die Mannschaft als Trainer in der Kreisliga übernommen und inzwischen an die Spitze der Landesliga geführt. Und was geht jetzt gegen den SC Freiburg? "Es wäre völlig unrealistisch, wenn wir auf einen Erfolg hoffen würden", sagt Eiermann. "Für uns geht es einzig und allein darum, uns mit unseren Möglichkeiten bestmöglich zu verkaufen. Vielleicht können wir das Ergebnis dann einigermaßen knapp gestalten. Das wäre toll. Aber wenn es doch so kommen sollte, dass wir klar verlieren, dann ist das eben so. Damit sollten wir rechnen."

"Wir können davon langfristig profitieren"

Eiermann betont aber, dass seine Spielerinnen trotz der vermeintlich chancenlosen Ausgangssituation hochmotiviert sind: "Alle fiebern dem Aufeinandertreffen entgegen. Innerhalb der Mannschaft gibt es kein anderes Thema mehr. Auch bei uns im Ort werde ich ständig auf dieses Spiel angesprochen. Für uns als Verein ist das unabhängig vom Ausgang der Partie eine Riesensache. Wenn wir es richtig anstellen, können wir davon langfristig profitieren."

Vermutlich wird heute Nachmittag der ganz Ort auf den Beinen sein. 850 Tickets sind bereits verkauft. Maximal 1000 Besucherinnen und Besucher dürfen auf den idyllisch gelegenen Sportplatz am See kommen. Die Vorfreude ist riesig. Und vielleicht erleben sie doch die große Überraschung. Wahrscheinlich ist es nicht, aber auch nicht völlig ausgeschlossen.

###more###