Sportliche Leitung der Schiris ordnet Entscheidungen ein

Am 28. Spieltag der Bundesliga und der 2. Bundesliga gab es einige Fragen zu zwei Entscheidungen der Schiedsrichter. Die sportliche Leitung der Unparteiischen nimmt Stellung zu diesen Szenen.

1. FC Union Berlin gegen Bayer 04 Leverkusen: Rote Karte?

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte erzielt Bayer 04 Leverkusen ein Tor. Der Treffer zählt jedoch nicht, weil das Schiedsrichterteam um Benjamin Brand ein strafbares Abseits von Amine Adli feststellt. Die Überprüfung durch Video-Assistent (VA) Patrick Hanslbauer ergibt, dass diese Entscheidung korrekt ist. Im weiteren Verlauf der Überprüfung stellt sich jedoch heraus, dass der Berliner Christopher Trimmel vor Adlis Abseitsstellung den Ball nach einem Torschuss des Leverkuseners Piero Hincapie mit dem Arm an den Torpfosten gelenkt hat.

Der VA empfiehlt dem Unparteiischen deshalb ein On-Field-Review, anschließend entscheidet der Referee auf Strafstoß. "Das Handspiel als strafbar zu bewerten, ist korrekt", erklärt Peter Sippel, der sportliche Leiter der Bundesliga-Schiedsrichter. "Denn Trimmel bewegt seinen Arm zum Ball und lenkt ihn damit ab." Wegen der folgenden Abseitsstellung von Adli sei es nicht möglich gewesen, auf Vorteil zu entscheiden und das Tor anzuerkennen.

Der Strafstoß sei somit die richtige Entscheidung, so Sippel weiter. "Allerdings hätte es zusätzlich eine Rote Karte für Trimmel geben müssen. Denn ohne das Handspiel wäre der Ball neben dem Pfosten ins Tor gegangen. Der Torwart hatte keine Abwehrchance." Durch das strafbare Handspiel habe Trimmel somit ein Tor verhindert.

"Die Situation war durch die Torerzielung, das Abseits und das Handspiel insgesamt sehr komplex. Entsprechend umfangreich war die Überprüfung. Leider ist dabei nicht auch über die Frage der persönlichen Strafe gesprochen worden", erläutert Peter Sippel. Die spieltechnischen Aspekte – also das Abseits und das Handspiel – seien jedoch korrekt identifiziert und bewertet worden.

Karlsruher SC gegen FC St. Pauli: Strafstoß?

Nach 76 Minuten schlägt der FC St. Pauli eine Flanke in den Karlsruher Strafraum. Dort springt der Karlsruher Verteidiger David Herold zum Ball und spielt ihn mit dem Kopf und der Schulter. Anschließend landet er in einer Drehbewegung mit beiden Füßen auf dem Boden. Mit dem rechten Fuß trifft er dabei den rechten Fuß seines zuvor hinter ihm befindlichen Gegenspielers Manolis Saliakas. Dieser geht zu Boden, Schiedsrichter Michael Bacher lässt weiterspielen.

Eine angemessene Entscheidung, wie Rainer Werthmann resümiert, der sportliche Leiter der Schiedsrichter in der 2. Bundesliga: "Hier muss man den Gesamtablauf der Szene in den Blick nehmen. Herold spielt zuerst im Sprung klar und fair den Ball. Der anschließende Tritt auf den Fuß von Saliakas geschieht in der natürlichen Abstellbewegung des Fußes. Der Verteidiger ist dabei in der Drehbewegung weder zum Gegner orientiert, der sich hinter ihm befindet und den er deshalb nicht sieht, noch in einem Zweikampf um den Ball mit ihm. Auch Fahrlässigkeit liegt nicht vor, selbst wenn der Treffer deutlich ist. Somit ist Herolds Einsatz nicht als Foulspiel zu bewerten." Daher sei es auch korrekt, dass Video-Assistent Pascal Müller nicht eingriff, so Werthmann.

[af]

Am 28. Spieltag der Bundesliga und der 2. Bundesliga gab es einige Fragen zu zwei Entscheidungen der Schiedsrichter. Die sportliche Leitung der Unparteiischen nimmt Stellung zu diesen Szenen.

1. FC Union Berlin gegen Bayer 04 Leverkusen: Rote Karte?

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte erzielt Bayer 04 Leverkusen ein Tor. Der Treffer zählt jedoch nicht, weil das Schiedsrichterteam um Benjamin Brand ein strafbares Abseits von Amine Adli feststellt. Die Überprüfung durch Video-Assistent (VA) Patrick Hanslbauer ergibt, dass diese Entscheidung korrekt ist. Im weiteren Verlauf der Überprüfung stellt sich jedoch heraus, dass der Berliner Christopher Trimmel vor Adlis Abseitsstellung den Ball nach einem Torschuss des Leverkuseners Piero Hincapie mit dem Arm an den Torpfosten gelenkt hat.

Der VA empfiehlt dem Unparteiischen deshalb ein On-Field-Review, anschließend entscheidet der Referee auf Strafstoß. "Das Handspiel als strafbar zu bewerten, ist korrekt", erklärt Peter Sippel, der sportliche Leiter der Bundesliga-Schiedsrichter. "Denn Trimmel bewegt seinen Arm zum Ball und lenkt ihn damit ab." Wegen der folgenden Abseitsstellung von Adli sei es nicht möglich gewesen, auf Vorteil zu entscheiden und das Tor anzuerkennen.

Der Strafstoß sei somit die richtige Entscheidung, so Sippel weiter. "Allerdings hätte es zusätzlich eine Rote Karte für Trimmel geben müssen. Denn ohne das Handspiel wäre der Ball neben dem Pfosten ins Tor gegangen. Der Torwart hatte keine Abwehrchance." Durch das strafbare Handspiel habe Trimmel somit ein Tor verhindert.

"Die Situation war durch die Torerzielung, das Abseits und das Handspiel insgesamt sehr komplex. Entsprechend umfangreich war die Überprüfung. Leider ist dabei nicht auch über die Frage der persönlichen Strafe gesprochen worden", erläutert Peter Sippel. Die spieltechnischen Aspekte – also das Abseits und das Handspiel – seien jedoch korrekt identifiziert und bewertet worden.

Karlsruher SC gegen FC St. Pauli: Strafstoß?

Nach 76 Minuten schlägt der FC St. Pauli eine Flanke in den Karlsruher Strafraum. Dort springt der Karlsruher Verteidiger David Herold zum Ball und spielt ihn mit dem Kopf und der Schulter. Anschließend landet er in einer Drehbewegung mit beiden Füßen auf dem Boden. Mit dem rechten Fuß trifft er dabei den rechten Fuß seines zuvor hinter ihm befindlichen Gegenspielers Manolis Saliakas. Dieser geht zu Boden, Schiedsrichter Michael Bacher lässt weiterspielen.

Eine angemessene Entscheidung, wie Rainer Werthmann resümiert, der sportliche Leiter der Schiedsrichter in der 2. Bundesliga: "Hier muss man den Gesamtablauf der Szene in den Blick nehmen. Herold spielt zuerst im Sprung klar und fair den Ball. Der anschließende Tritt auf den Fuß von Saliakas geschieht in der natürlichen Abstellbewegung des Fußes. Der Verteidiger ist dabei in der Drehbewegung weder zum Gegner orientiert, der sich hinter ihm befindet und den er deshalb nicht sieht, noch in einem Zweikampf um den Ball mit ihm. Auch Fahrlässigkeit liegt nicht vor, selbst wenn der Treffer deutlich ist. Somit ist Herolds Einsatz nicht als Foulspiel zu bewerten." Daher sei es auch korrekt, dass Video-Assistent Pascal Müller nicht eingriff, so Werthmann.

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